liebe Alexandra,
ich würde es dir so von Herzen wünschen, das du einen Zugang der Liebe und Annahme zu dir finden darfst. Woraus und wovon leben wir denn als Menschen, aus der Liebe und Annahme. Manches Mal denke ich, ein Leben gelingt nur, wenn der Mensch geliebt wird und lieben darf. Ohne Liebe kann unser Leben so leer und so kalt werden.
Heute stehe ich als Mensch vor der Frage, ob ich aus der Liebe leben möchte, zu mir selbst, zu anderen Menschen.
Oder möchte ich groß raus kommen, groß da stehen, mein Leben nur noch über meine Leistung definiere, oder über die Ehre, den Ruhm den ich erfahre. Besser meine ich ist es, in meinem Haus der Liebe zu wohnen, die Liebe, die mein Leben lebenswert macht.
Selbst glaube ich, die Liebe hat die Kraft meine Verletzungen zu heilen. Nicht die Liebe des Therapeuten, sondern die Liebe die ich zu mir selbst habe. Ich bin mir aber bewusst liebe Alexandra, dass das alles andere als einfach ist.
Die Sehnsucht, von einem Menschen bedingungslos angenommen zu sei, damit ich mich selbst lieben und annehmen kann. Ich werde geliebt, also bin ich, bin ich wertvoll. Wenn ich als Kind schon diese Liebe erfahren habe, dann kann ich in mir selber ruhen, zur Ruhe kommen, wie ein Baby, das gestillt wurde.
Wenn ich aber schon als Kind in meiner Sehnsucht nach Liebe und Annahme enttäuscht wurde, kreise ich immer wieder um die Frage, bin ich nicht wertvoll, bin ich nicht geliebt. Und es ist schwer zur Ruhe zu finden, wenn mich diese Frage immer wieder umtreibt.
Schon als Kind werde ich eifersüchtig, wenn die Eltern anscheinend meine Geschwister mehr mögen wie mich. Das geht weiter in der Schule, über das erste verliebt sein usw.
Da hast du als Kind deine ganze Energie eingesetzt, das du endlich einmal beachtet und geliebt wirst. Und immer wieder bist du leider enttäuscht worden. Und diese Sehnsucht möchte uns das ganze Leben lang begleiten.
Und wir haben ja in unserer Sehnsucht nach Liebe noch mehr Wünsche, der Wunsch nicht allein bleiben zu müssen, eine Beziehung/Partnerschaft.
Ohne Liebe fühle ich mich allein, habe Angst vor meiner Zukunft, vor dem älter werden. Und es geht auch immer wieder um meinen eigenen Wert, meinen Selbstwert. Bin ich es wert, von einem anderen Menschen geliebt zu werden?
Darum, dass ein einziger Mensch mich ganz feste liebt, nicht nur an Tagen mit Sonenschein, nein auch wen meine Tage dunkler werden.
So sehr ich mich als Mensch nach Liebe und Annahme sehne, so mache ich doch auch die Erfahrung, dass Liebe so schnell umschlagen kann in in Hass und Eifersucht. Auch wenn die Liebe noch so stark ist, denke ich auch manchmal, hoffentlich hat meine Frau keinen Freund den sie irgendwo und irgendwie versteckt. Und es ist nicht immer leicht, diese Gedanken einfach so abzuwehren. Sie kommen in mein Herz und wollen es verdunkeln.
Es ist nicht selbstverständlich, das uns immer ein Leben in der Liebe gelingt.
Und meine Liebe wird auch mitbestimmt, von unseren frühen nicht guten Elebnissen als Kind. Wir wurden allein gelassen, als wir Mutter oder Vater gebraucht haben. Wir mussten uns vielleicht auch die Liebe der Eltern erkaufen, immer ganz brav sein, uns allen Wünschen der Eltern fügen.
Ich lebte ständig in der Angst, meine Eltern zu verlieren, fast jeden Tag Streit, verklopfen usw.
Nur, das alles konnten wir nicht bestimmen, die Liebe unserer Eltern. Aber die Liebe für mich selbst, die Beziehung zu mir selbst, die kann ich bestimmen. Und ich merke es, je besser und ehrlicher Liebe und Annahme zu mir selbst ist, bin ich nicht mehr so darauf angewiesen, das die Liebe anderer Menschen zu mir perfekt ist. Selbst meine ich, das es die perfekte Liebe gar nicht gibt. Eine Tochter von mir ist gerade schwer verliebt, die sieht das alles viel anders.
in guten Gedanken für dich liebe Alexandra,
ganz viele liebe Grüße,
Frederick
06.03.2019 18:54 •
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