liebe Alexandra,
bei deiner Lebensgeschichte mit deiner Mutter ist mir heute das Märchen Schneewittchen wieder eingefallen. Dieses böse Stiefmutter hat ihr Kind gestoßen und geschlagen. Sie kann ihre Kinder nicht annehmen, so wie sie sind. Sie kann wie bei dir keine Heimat und Geborgenheit schenken, was ein Mensch doch am Wichtigsten braucht, gerade am Anfang seines Lebens.
Sie verfolgt ihre eigenen Kinder, weil sie vielleicht eine Rivalin sieht, weil sie ihre eigenen Probleme in die Kinder steckt. Sie benutzt die ihre eigenen Kinder als Sündenböcke.
Und die eine Tochter übertrifft ihre Mutter an Schönheit, sie wird neidisch auf die eigene Tochter.
Die Mutter möchte ihr eigenes Kind umbringen lassen von einem Jäger, doch der hat Mitleid und lässt sie am Leben.
Trotz der bösen Stiefmutter geht das Märchen gut aus. Denn Schneewittchen hat Menschen die ihr helfen. Der Jäger, der viel Mitleid mit ihr hat. Der Jäger zeigt seine gute väterliche Seite. Er hat eine Liebe zur Natur, zum Wald, zu den Tieren. Er zeigt ihr den Weg zur Natur, in den Wald hinein. Dort findet sie hinter den sieben Bergen, das Haus mit den Zwergen.
Die Berge, du kannst dich zurück ziehen, ein Raum für dich, Zeit für dich, Zeit für Ruhe und Veränderung. Das du liebe Alexandra deine inneren Kräfte finden darfst, die dich schützen und beschützen. Und die sieben Zwerge, die ihr wieder Mut, Kraft und Energie schenken. Damit Schneewittchen ihr Leben sinnvoll annehmen darf, wieder eine Struktur für ihr Leben findet, lernen darf, anders zu denken, gut über sich und ihr Leben wieder zu denken.
Damit Schneewittchen die negativen Einflüsse der Mutter in etwas Gutes für sich und ihr Leben verwandeln kann.
Jeder Mensch hat in sich auch positive gute Dinge, du bist nicht für immer den feindlichen und zerstörerischen von deiner Mutter ausgesetzt. Es kann nach innen gehen, gegen die bösen Dinge deiner Mutter.
Und schließlich kommt auch noch ein Prinz, der Schneewittchen ganz befreit. Es braucht aber seine Zeit, bis Schneewittchen von ihrem Sarg wieder erwachen und aufstehen kann. Der Sarg, ein Bild, das sich Schneewittchen zurück ziehen musste. Denn sie braucht wie du ganz viel Zeit für sich, damit das, was in ihr angelegt ist, mehr und mehr los lassen kann.
Und trotz des Schutzraumes bei den sieben Zwergen, ist auch dieser Ort für Schneewittchen nicht ganz sicher von den Verletzungen ihrer Schwiegermutter. Verletzungen, Aggressionen der Schwiegermutter tauchen auch dort auf, wo wir Frieden, Ruhe, Geborgenheit, Liebe und Annahme suchen.
Aber die Aggression ihres Prinzen hilft ihr. Und Schneewittchen muss sich mit der Mutter auseinander setzen, um ihr eigenes Leben zu finden. Es geht nicht um ein schnelles los lassen, sondern darum das Schneewittchen sich differenziert, so wie die Mutter möchte sie ihr eigenes Leben nicht leben. Nicht der Mutter anpassen, nicht total auf Distanz gehen, sondern du darfst heute so leben liebe Alexandra, so wie du es für dich persönlich gut findest.
Durch deine Wunden deines Lebens hindurch, deine eigene innere Quelle, dein eigenes Leben zu finden. Auch wenn die Quelle oft genug durch deine schlechten Erfahrungen als Kind zugedeckt wurde. Du darfst trotzdem immer wieder zu dir selbst und deinem eigenen Leben zurück kommen.
Und so wünsche ich dir liebe Alexandra, das deine dir geschlagen Wunden im Leben immer mehr heilen können. Das du manches in einem neuen Licht sehen darfst.
Dein eigenes ICH in dir ist etwas, das kein Mensch zerstören kann, deine eigene Würde. Die konnte nicht einmal deine Mutter zerstören, auf diese deine eigene Würde darfst du immer wieder schauen. Diese Quelle in dir scheint oft nicht da zu sein, blockiert, zerstört.
Aber weißt du was liebe Alexandra, sie ist doch da, deine eigene Lebensquelle nur für dich.
Und ich wünsche es dir ganz feste, das du diese Quelle auch wieder einmal fühlen und erfahren darfst.
in guten Gedanken für dich,
ganz viele liebe Grüße,
Frederick