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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Alexandra2
Moin Axel,
Danke daß Du auch von Dir erzählt hast.
Sicher war ich überfordert mit den Krankheiten und Auswirkungen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als mich ständig zu kümmern. Mein Sohn hat zu spät mit Therapien begonnen, weil Kinderärzte die Krankheiten nicht erkannten.
Mit seinem 1. Lebensjahr gings los mit Physiotherapie, es folgten 11 Jahre Ergotherapie und Logopädie. Lehrer konnten ihn früh nicht mehr steuern, wollten daß ich ihn von der Schule nehme, obwohl er Integrationkind war. Er war reizüberflutet, ADHS war noch nicht diagnostiziert. Dazu kam daß Alle der Meinung war, er sei schlecht erzogen. Nein, die Anderen waren zu blöd um die Situation richtig einzuschätzen. Es braucht unendlich viel Geduld, so ein Kind zu fördern, das muss man wollen.
Und es braucht unendlich viel Selbstaufgabe, damit das Kind selbst lernt, sein Verhalten richtig einzuschätzen. Er brauchte Schutz vor all den falschen Zuschreibungen.
Damit er selbstständig wurde, übten wir täglich bei kleinen Tätigkeiten den Ablauf: Zähne putzen wenn das Kind die Zahnbürste nicht halten kann und daran denken, daß alle Zähne geputzt werden müssen, haben wir ca 1/2 Jahr geübt in allen Varianten. Hand führen, Bilder malen, sprechen oder schweigen dabei.
Das ist nur ein kleines Beispiel.
Schielbehandlung, 2x Kieferorthopäde, Asthma etc
kamen auch noch dazu.
Jetzt muss er seine Erfahrungen selbst machen, sich um seine Gesundheit selbst kümmern.
Es war eine harte, entbehrungsreiche Zeit, in der alles andere, was mir Spaß macht, zu kurz kam, einfach nicht stattfand.
Er musste allein zurecht kommen, als ich in den Kliniken war, was er ganz gut geschafft hat. Dennoch hätte ich ihm gern den Rücken gestärkt bei den Schulabschlüssen.
Ich wollte immer, daß mein Sohn frei aufwächst, aber das Umfeld hat die größten Probleme verursacht. Da musste ich gegensteuern, sonst hätte er alles geglaubt, was Andere über ihn meinten. Sie hätten ihn in die chronische Depression getrieben. Es ist unglaublich, mit welcher Dreistigkeit Menschen Andere aburteilen ohne die geringste Ahnung zu haben. Dummheit und Selbstverliebtheit sind die größten Feinde der Menschheit (das sehen wir sich in der Politik), da kannst Du als Mutter nicht nur zuschauen.
Um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen: mein unerträglich starker Wille hat mich/ uns weit gebracht und jetzt ist er mir im Weg. Ich denke, fünf Jahre intensiven Trainings und hervorkommrn aus der schweren Depression habe ich ihm (dem Willen) zu verdanken und jetzt? Muß ich mich damit abfinden, daß eine weitere Verbesserung nicht möglich ist? Und genau da kommt er und meint 'ja- aber', der Wille schadet nun, wo er sonst nützlich war? Das ist für mich unvorstellbar kompliziert. Ich hasse persönliche Grenzen, erst Recht wenn sie nicht von mir gesetzt sind. Dafür war meine Kindheit zu arm, zu traurig, begrenzt und ich bin wirklich froh, dass mein Wille der Katalysator zur Befreiung war und ist.
Desweiteren ist es äußerst kompliziert, Willen und Krankheiten mit der vielfältigen Symptomatik unter einen Hut zu bringen. Vieles ist genau entgegengesetzt: wenig belastbar+ dadurch isoliert+ wissensdurstig+ kaum Konzentration+ Unterforderung+ zuwenig Energie das zu ändern+ Reizoffenheit+ Überforderung usw. usw.
Ich möchte es einfach mal einfach haben .
Liebe Grüße

27.02.2019 10:43 • x 2 #646


Y
Liebe Alexandra,
ich würde dich jetzt gern umarmen, ein bisschen Mut und Zuversicht geben. Dumm gelaufen, geht nicht, aber nehmen wir mal die hier .
Dein starker Wille hat dich bis hier hin getragen und er wird dich weiter tragen, anders vielleicht, in einem anderen Tempo, auf anderen Wegen, aber weiter auf jeden Fall. Finde dich nicht damit ab, dass eine weitere Verbesserung nicht möglich ist. Es ist möglich , momentan siehst du nicht wie, aber ist das ein Grund ? Das Gespräch mit deiner Therapeutin wird dir bestimmt ein wenig weiterhelfen.
Es gibt da so einen Spruch : Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt.
Und, vielleicht hört sich das jetzt total doof an, vielleicht hast du es nicht einfach nur einfach, weil du schwierig kannst. Du bist ein toller Mensch, so wie du bist.
Liebe Grüsse Danny

27.02.2019 11:19 • x 3 #647


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Alexandra2
Liebe Danny,
Oh Danke für Deinen Trost!
Und da ist was Wahres dran: ich hatte es immer schwierig und einfach ist einfach fremd. Da denke ich drüber nach!
Langsam kann ich auch nicht
Liebe Grüße

27.02.2019 11:34 • x 3 #648


Acon
Liebe Alexandra,

Wenn ich lese, was andere Menschen Dir und Deinem Sohn nachgeredet und angetan haben, dann ist es als wenn mir ein Spiegel vorgehalten wird. Ich habe dann immer gesagt, wenn Du erstmal einen Namen hast, ist es egal wie Du heisst.
So wie Du es früher geschafft hast, Deinen Sohn auf das Leben vorzubereiten und ihm dann losgeschickt hast, so wirst es auch schaffen Dich wieder auf Dein Leben vorzubereiten und Dich dann auch loszuschicken. Sieh den vermeintlichen Stillstand als Ruhephase um sich zu sammeln und auszurichten an. Es ist schwer sich an eine neue Situation anzupassen, aber es ist in kleinen Schritten lernbar. Das weisst Du und das machst Du auch.

Drück Dich ganz lieb
Andrea

27.02.2019 16:41 • x 1 #649


Alexandra2
Liebe Andrea,
Danke für Dein Mitgefühl. Du hast es ähnlich erlebt? Es tat so weh mit den Mitmenschen zurecht zu kommen.
Ausruhen, zur Ruhe kommen- das fällt mir wirklich schwer. Aber ich sollte es üben, um ein Tief zu vermeiden.
Ich darf das (mich ausruhen) und mich ausrichten. Das gefällt mit gut!
Nach all den Anstrengungen stehe ich am 'Krater des Nichts'. Vorher war dort Kind Arbeit und dann brach Alles zusammen. Und bis heute brauchte ich Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Jetzt bin ich in der Zwischenzeit, nach dem 'das war so' und vor dem 'was kommt noch'?
Ich darf Pause machen. Sehr ungewohnt, besonders die Unruhe lahm zu legen. Ob das geht?
Ich finde es sehr hilfreich, hier gehört und verstanden zu werden.
Danke liebe Andrea

27.02.2019 19:12 • x 2 #650


F
liebe Alexandra,

der schnellste Weg, das du wieder zu dir und deinem Lebenskern findest, ist auef meiner Meinung nach deine bedingungslose Selbst Akzeptanz. Das du dich ohne Bedingungen annimmst, das du sein darfst, so wie du heute bist. Beginne alles was jetzt ist, anzunehmen und zu akzeptieren.

Du musst nicht perfekt sein, auch deine Ängste und Fehler darfst du annehmen, dein Gaben und Talente, deine so großartigen Seiten. Beginne auch deinen Körper zu akzeptieren, auch die kleinen Details, deine Haare, deine Augen, deine Hände, umarme dich einmal selbst.

Schreibe dir selbst einmal einen Liebesbrief, male dir ein Bild, singe dir ein schönes Lied.

ich singe mir ein Liebeslied, nur für mich, nur für mich.

Versuche eine Haltung der Liebe zu dir selbst aufzubauen. Betrachte dich mit liebevollen Augen, dein ganzes Leben hindurch. Versuche durch deine Annahme deiner selbst auf dein aktuelles Leben zu schauen. Sage einfach JA zu dir selbst.
So bin ich heute, so darf ich sein, so war und ist mein Leben.

Schreibe deinem inneren Kind einen Brief, tröste es, so wie du hier so liebevoll andere Menschen tröstest,


Vertraue dir und deinem Leben immer wieder neu. Nehme jeden Tag dich und dein Leben an. Sei schon am frühen morgen dankbar für dich. Du bist verantwortlich für dich und dein Leben. Achte auch auf deinen Körper, habe ihn lieb, lehne ihn nicht ab, auch wenn er schmerzt, er ist ein Teil von dir, gehört zu dir. Mag dich für deine Einzigartigkeit, du allein weißt, was gut und richtig für dich ist, erkenne deine eigenen Bedürfnisse,

liebe dein Leben, dein inneres Kind,behandle dich selbst wie einen sehr, sehr wertvollen Schatz., denke gut von dir, lasse liebevolle Gedanken von dir in dein Herz.


ganz viele liebevolle Grüße an dich,


Frederick

27.02.2019 19:57 • x 2 #651


Alexandra2
Lieber Frederick, Du bist ein Lieber.
Du beschreibt so wunderbar, wie man sich selbst annimmt. Ich habe es nie gelernt, mich durfte es nicht geben. Deshalb bestand mein Leben aus Kampf, Abwehr von Bedrohlichem und mir fehlt der Lebenskern, das was mich ausmacht. Deshalb kann ich mich an den nicht erinnern, es gab ihn nicht. Ein Kern ist beruhigend stabil und unverrückbar.
Ich lerne vorerst, daß ich leben darf, daß ich nichts leisten muss für meine Existenz. Wie mein Kern beschaffen wäre, kann ich gar nicht sagen.
Aber die liebevollen Gedanken werde ich an das innere Kind richten. Das letzte Mal stürzte ich dabei in eine Krise, ich im Babyalter ging gut, im Kleinkindalter ging's bergab. Inzwischen könnte ich stabil genug dafür sein?
Selbstannahme ohne ein Gefühl dafür zu haben,wo ich andocken kann, wie sich das anfühlt weiß ich wirklich nicht.
Liebe Grüße

27.02.2019 20:24 • x 3 #652


F
liebe Alexandra,

trotzdem darfst du dich und dein Leben in Liebe annehmen, denn DU bist gewollt. Und deshalb darfst du deine Wurzeln immer tiefer in die Erde graben. Deine Lebenswurzel, damit du einen sicheren Halt in deinem Leben finden darfst. Und aus diesem kräftigen Stamm wachsen deine starken Äste.

Du darfst trotz Ablehnung fest in deinem Leben stehen, und es ist doch toll, wie du Menschen hier im Forum Halt und Sicherheit schenkst.

Ja du hast die Botschaft deiner Eltern verinnerlicht, ich bin nichts wert. Und das hast du mehr und mehr verinnerlicht.

Es ist aber nicht die Wahrheit, es ist eine Lüge, das du nichts wert bist. Denn du bist wertvoll. Und diese Wahrheit, die soll und darf dich frei machen.

Auch wenn die Beziehung zu dir und deinem inneren Kind mit vielen Ängsten verbunden ist. Dein inneres geliebtes Kind kann und soll dir helfen, das du wieder Lebensfreude bekommst, Frieden, neue Lust zum Leben und vieles mehr.

Da wünsche ich dir ganz viel Kraft und Liebe, das du dich liebevoll deinem inneren Kind zuwenden kannst. Traue dich, die negativen Botschaften über dich abzuschwächen.

Nehme dein verletztes Kind immer wieder in deine liebevollen ausgestreckten Arme, tröste es, versorge es. Gehe mütterlich und väterlich mit deinem inneren Kind um, dem Kind, das du selbst bist.

Nehme die Schmerzen deiner Ablehnung wahr, aber verdränge sie nicht. Aber du kannst nicht immer bei diesem Schmerz stehen bleiben. Wenn du das tust, definierst du dein Leben nur über deine Ablehnung. Denn du selbst hast etwas väterliches und mütterliches in dir, was du deinem inneren Kind schenken darfst.

Du darfst deinem verlassenen Kind in dir Mutter und Vater sein, den Rücken stärken, Mut machen, das Leben trotz aller Ablehnung zu wagen.

Und du selbst hast bis jetzt deine Verlassenheit überlebt. Du hast gespürt, das in dir Kraft zum Leben für dich ist.

Auch wenn du manchmal den Eindruck hast, nicht mehr leben zu können. Deine Mutter hat dich ausgetragen, sie hat sich für dich damals eingesetzt. Das ist doch auch eine gute Quelle, aus der du schöpfen darfst.

Und du hast eigene Stärken entwickelt, meine liebe Alexandra, da darfst du voll stolz auf dich sein.

Ja du leidest darunter, keine Anerkennung und Liebe bekommen zu haben, nie anerkannt, nie gelobt. Diese Sehnsucht kann ich auch so gut verstehen. Weißt du, diese Sehnsucht kann uns aber auch abhängig machen. Da ist es so was von wichtig, das du selbst Vater und Mutter für dich bist. Das Väterliche und Mütterliche in dir, darf sich deinem inneren Kind immer wieder liebevoll zuwenden.

Du darfst deine persönliche Lebensquelle in dir entdecken. Denn du bist echt und einmalig, so wie du bist.

Auch als Kind hast du aus deinen eigenen Quellen Kraft geschöpft. Du konntest stundenlang spielen ohne zu ermüden. Da kamst du schon unabhängig von deinen Eltern, mit deiner eigenen Kraft in Beziehung. Als Vater weiß ich, wie einzigartig jedes Kind ist, so wie du. Schon von deiner Geburt an bist du einzigartig. So wie du lächelst, so wie du weinst, wie du auf Zuwendung reagierst. So kommst du mit deinem eigenen Herzen in Berührung. Dann entdeckst du in dir dein ursprüngliches Wesen, die Quelle, aus der du schöpfen darfst.

Wenn du deine eigene Quelle in dir erkennst, entdeckst du auch dein ursprüngliches Wesen, das fließen darf.

Du musst dir auch von außen nichts aufstülpen lassen, denn das kostet dich immer wieder viel Kraft.

Lasse deine eigene Quelle in dir fließen, und du wirst dir selbst und anderen Menschen ganz viel helfen können.

Du machst das doch richtig gut.


in guten Gedanken für dich,

ganz viele liebe Grüße für dich,



Frederick

28.02.2019 20:03 • x 3 #653


Alexandra2
Lieber Frederick, vielen Dank für Deine ermutigenden Zeilen!
Nein, meine Mutter hat mich nicht gewollt und ihren ganzen Haß über mich geschüttet. Jeden Tag.
Mein Vater hat mich gewollt, verschwand aber täglich im Hobbyraum vor dieser Frau. Er hat mich nicht beschützt.
Ich habe meine ganze Kindheit durchlitten ohne ein einziges aufmunterndes Wort, ohne Umarmung ohne Zuspruch. Die menschliche Kälte hat mich zutiefst erschüttert.
Leider fehlt deshalb die Basis des Seins, da übe ich gerade. Ich darf sein ist mein Motto. Brutal aber wahr.
Und 'ich darf das', das ist so ein weites Feld, da gucke ich mich gerade um, was mich anspricht.
Es ist sehr schwer zu beschreiben, wie ich mich immer gefühlt habe: allein in einer Blase und zurück gestoßen, überfordert, erschöpft, kalt, ohne Anbindung an irgend wen und irgendwas.
Und nun schaffe ich selbst eine Basis- geht das überhaupt?
Wenn keine Basis da ist, gibt's auch keine Quelle, die ich sprudeln lassen kann?
Aber ich kann trotzdem weiter machen, quasi mittendrin im Leben, Kontakt aufnehmen mit dem inneren Kind (vllt ist das Kleinkind stabiler inzwischen?).
Ich habe sehr viele Einzelteile, die irgendwie nicht zusammenpassen.
Das bin ich gewohnt, ist aber ungünstig wegen dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Ich habe Struktur schon schätzen gelernt, sie bringt mir Ruhe. Wohltuende Ruhe. Die brauche ich jetzt auch.
Ich danke Dir für Deine Herzensgüte, Deine Milde und das stete Mutmachen. Dass Du da bist, soviel Liebe und Wärme gibst. Das ist einfach schön.
Liebe Grüße

28.02.2019 22:41 • x 2 #654


Acon
Liebe Alexandra,

Du lernst gerade mit Dir zu leben, Dich zu lieben. Nimm Dein inneres Kind an die Hand und zeig ihm die schönen und lieben Seiten des Lebens. Zeigt euch gegenseitig, was ihr in der Welt entdeckt und lernt euch dabei anzunehmen und glücklich zu sein. Grosse Dinge kann jeder erleben, es kommt auf die kleinen Lichtblitze an, die zu sehen können nicht viele. Wer die kleinen Glücksmomente wertschätzt, findet auch zu sich selbst.

Bitte entschuldige, ich würde noch gerne viel mehr noch schreiben, aber nach dem heutigen Tag bin ich kaputt und unkonzentriert, ein anderes Mal mehr.

Ganz herzliche Grüße und eine
Umarmung
Andrea mit Katze

01.03.2019 00:21 • x 2 #655


Liselotte
Hallo Ihr Lieben,
es macht mir immer wieder Freude, wie dieses Thema, welches ich in einem Zustand der absoluten Verzagtheit, ja in einem Moment, wo es darum ging wirklich nicht mehr aufstehen zu können und zu wollen, aus mir herausgebrochen ist, wächst und mit Hilfe vieler sich entwickelt.

Hin zu etwas Verwandelbaren, etwas, was erarbeitet, gestaltet und angenommen werden kann.

Unbezahlbare Arbeit, die alle die leisten müssen, die sich ihrer selbst bewusst werden wollen,
alle, die nicht mit dem Glück der leichten, unbeschwerten, spielerischen Kindheit gesegnet sind.

Also auf, weiter so, damit auch wir einen kleinen Beitrag dazu leisten können
dass diese unsere unfassbare wunderbare Erde zu einem besseren Ort werden kann.

Für uns, unsere Kinder, unsere Enkelkinder und alle Kinder dieser Welt.

Danke

01.03.2019 09:10 • x 1 #656


Alexandra2
Liebe Andrea,
Das ist so rührend von Dir. Und macht etwas Hoffnung, daß es funktionieren kann.
Es ist so schwierig für mich, an diese Gefühle heran zu kommen.
Jedes fröhliche Quietschen wurde auch kommentiert, so daß ich mir auch diese Lebensäußerung 'verkniff', es wurde alles kommentiert und sanktioniert. Weinen auch, deshalb sind die Tränen versiegt und fest verschlossen bereits in sehr früher Kindheit. Ich komme mit meinen üblichen Tricks nicht weiter.
Im Alter von 5-6 konnte/ wollte ich nicht mehr leben. Soviel offene Zurückweisung ist unerträglich.
Ich versuche jetzt, die Kleine an die Hand zu nehmen und ihr die Welt zu erklären. Vielleicht ist ist das ein Weg. Ich weiß selbst nicht, wie es ist, sich anfühlt gehalten und getröstet zu werden. Wie sich wiederkehrende Zuwendung anfühlt. Deshalb muss ich mich da herantasten.
Ich bin Dir dankbar für Deine Beiträge, weil sie mir ermöglichen, ein für mich noch 'theoretisches Gebiet', erfahrbar zu machen. Irgendwie zu fassen zu kriegen.
Liebe Grüße

01.03.2019 10:18 • x 2 #657


Alexandra2
Liebe Liselotte,
Es ist sehr wohltuend, dieses Thema mit Anderen zu durchleuchten. Solchen die ihre Erfahrungen einbringen und solchen die interessiert sind. Dieser Austausch ist so besänftigend, schafft Klarheit, regt an, die Dinge in ein anderes Licht zu rücken und macht Mut, Ängste und Unsicherheiten anzusprechen. Mir hilft das besonders, weil das Wort Entwicklungstrauma erst kürzlich fiel und ich mir dessen Bedeutung selbst erschließen musste.
Es ist sehr tröstlich, ein Teil der Gemeinschaft zu sein, die sich damit auseinander setzt.
Ich bewundere Deinen Löwenmut, in schwerster Zeit, dieses Thema aufgebracht zu haben. Und ich freue mich sehr, daß es Dir viel besser geht!
Unsere Gemeinschaft zeigt wieder, wie wichtig der Einzelne ist, der erstarkt seinen Beitrag im Alltag leisten kann. Dort seine Stimme erheben, sich für sich und andere einsetzen kann und damit in der Gesellschaft ein Beispiel der Humanität ist.
Es gab mal einen Spruch der Friedensbewegung, am Ende hieß es, 'aber die Einmillionste Schneeflocke bricht den Ast'. Das trifft irgendwie auf uns zu. Das Wissen in die Welt tragen, damit es sich mehrt und das Bewusstsein ändert.
Liebe Grüße

01.03.2019 10:36 • x 3 #658


Liselotte
habe noch mal nachgeschaut zwecks Literatur: Luise Reddemann, Eine Reise von 1.000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt, sowie alle Bücher von ihr.
Für Fortgeschrittene Lieber wütend als traurig. die Lebensgeschichte der Ulrike Meinhof von Alois Prinz.

01.03.2019 10:57 • x 3 #659


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


F
liebe Alexandra,

deine Vergangenheit berührt mich schon. JA du hast Leben in dir, unabhängig von deinen Eltern. Du kannst es Gott nennen,

Schöpfer, Erschaffer, deine Quelle, deine Lebensenergie usw. Und ich wünsche dir einen gangbaren Weg für dich zu erkennen, der dich von Herzen glücklich, neu, stark macht. Das du diesen Weg für dich finden und gehen darfst. Das du dich mit deiner eigenen Vergangenheit auseinander setzen darfst, aber dich auch mit dir und deinem Leben, deinem inneren Kind immer wieder zu versöhnen.

Das du dein Leben immer bewusster Leben darfst und immer mehr Spielraum in deinem eigenen Denken und Handeln bekommst. Das du für dich immer mehr Liebe und Einfühlen leben darfst.

Und du darfst immer wieder zu dir und deinem Leben stehen, heute, morgen, an jedem neuen Tag. DU darfst für dich und dein Leben kämpfen. Und du kämpfst nicht einfach darauf los, du machst dich erst wissend und weise, und du kämpfst mit deinem Herzen, für DICH.

Deine Tapferkeit für dich zeigt sich auch darin, das du deinem jetzigen Leben mit allen Anforderungen nicht ausweichst. Denn du bleibst bei dir und deinem inneren Kind, hältst stand. Deine Lebensquelle spornt dich an, dich deinen Konflikten zu stellen, und an ihnen zu wachsen.

Aber das du nicht über deine eigene Kraft lebst. Das du dein eigenes Maß mehr und mehr erkennst, was du kannst, und welche Möglichkeiten in dir stecken.

Damit du innerlich immer ruhiger werden darfst, dein Leben so zu leben und zu ordnen, wie es deinem ganz persönlichen Maß entspricht. Das du immer ausgeglichener mit dir selbst, deiner Vergangenheit, und im Einklang mit deinem inneren Kind leben darfst.

Das rechte Maß für dich ist nicht Mittelmäßigkeit, aber das du dich selbst nicht überforderst, oder unterforderst. Dann wirst du deine innere Lebensquelle nie ausbeuten. Wenn du verbittert wirst, oder zu müde, dann hast du dein innerliches Maß überschritten.

Auch deine Klugheit wird dir helfen. Selbst durfte ich von dir schon einiges hier für mich lernen. Du bist gebildet, geistlich gewandt, mutig, beherzt.Und du siehst und erkennst die feinen Unterschiede.

Du hast einen ganz persönlichen Sinn für dein und in deinem Leben. Deshalb bleibe auf deinem Weg, es ist eine guter Weg für dich.

Du hast ein sehr schweres Schicksal zu tragen und zu ertragen. Der Sinn deines Lebens hängt auch davon ab, mit welcher Einstellung du das erträgst, was dir so Böses widerfahren ist, und wie du darauf reagierst.

Diese deine Lebenseinstellung ist dir nicht einfach vorgegeben. DU darfst DEINE Lebenseinstellung immer wieder SELBST bestimmen.

Deine Ausrichtung auf deinen Sinn in deinem Leben kann dir immer wieder Energie schenken. Und du bist ein Mensch, der anderen Menschen ganz viel Positives schenken kann. Bleibe mit dir und deiner Lebensquelle in Kontakt, das du immer wieder Liebe und Kraft, Verständnis usw. schenken darfst. DU sollst und DU darfst immer wieder leben!

in guten Gedanken für dich,

ganz viele liebe Grüße,


Frederick

01.03.2019 18:45 • x 3 #660

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