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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Alexandra2
Moin
Wir probieren ja alles mögliche aus, nichts ist schlimmer als Stillstand, für mich zumindest.
Der Schnupperkurs von Dami Charf macht mich aggressiv: lange niemanden mehr gehört, der viel redet und nichts sagt, redundant. Schrecklich. Habe mich wieder abgemeldet. Für mich war das nichts.
Kann jemand ein Sachbuch empfehlen über Nestwärme, Geborgenheit?
Allen einen friedlichen Tag

20.02.2019 09:34 • x 1 #631


Liselotte
Schau mal unter Luise Redemann, schreibt man glaube ich so.

Ja interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind.

Die Übungen von ihr helfen mir, weil ich etwas selbst unternehmen kann und sie leicht in den Alltag zu integrieren sind .

Einen angenehmen Wochenendausklang.
liselotte

24.02.2019 22:11 • #632


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Alexandra2
Liebe Liselotte,
Danke! Und mir ist jetzt klar, das Zuhören/ Zuschauen von Dami Charf ist wegen der mangelnden Aufmerksamkeit nahezu unmöglich. Mit Schmetterlingen im Kopf. Aber das 3. Video ging in 3 Etappen.
Einen schönen Abend

24.02.2019 22:33 • x 1 #633


Liselotte
Ja, wünsch ich Dir auch.
Na, Papst Franziskus sieht auch mitgenommen aus.
Macht ja schon was, endlich,
aber Gottes Mühlen mahlen langsam.

24.02.2019 22:57 • x 1 #634


Acon
Und geduldig.
Jedenfalls bin ich traurig darüber, dass nicht mehr aus diesem Treffen herausgekommen ist als wenn dann blabla. Das hilft den Betroffenen nicht weiter. Ein konkretes Massnahmepaket wurde nicht verabschiedet. Alles wie gehabt, leider.

Liebe Grüße
Andrea

24.02.2019 23:24 • x 2 #635


Liselotte
Habe ja lange in Rom gelebt und mir den Vatikan auch mal von innen angeschaut, soweit das moeglich ist. So einen Machtklotz knackst Du nicht mal so schnell. Das ist ein eigener Staat im Staat. Thema betrifft nicht nur diese katholische Kirche. Die meisten Faelle findem innnerhalb der Familie statt.
Da passiert noch weniger und die Familienministerin ist auch nicht gerade die Schnellste.
Ich mache mir grosse Sorgen um das Geschehen im Netz. Da bist Du so schnell auf Seitem, wo Kinder angeboten werden. So schnell, als wolltest Du mal gerade die BSR zur Entsorgung deines Sperrmuells anfordern. Unglaublicher Skandal!

25.02.2019 08:41 • x 1 #636


Alexandra2
Moin Liselotte,
Dagegen müsste man was unternehmen, eine Petition schreiben. Wenn sie wasserdicht ist, muss sich der Petitionsausschuss damit befassen. Ein Skandal, daß die Politiker so lahma. sind.
Es gibt zu wenig Menschen, die die Energie für massiven Protest und politischen Druck aufbringen.
Und es gibt zu viele Perverse.
Einfach widerlich.
Liebe Grüße

25.02.2019 09:01 • x 3 #637


Liselotte
@Acon
Ja, gute Idee.
Bin nur momentan todmuede,
muss morgen einen Anwalt finden,
der nichts kostet,
um endlich Klarheit ueber den Kuendigungstermin zu erhalten.
Heute Ergo und Physio und den ganzen Rest,
Ruecken und Nackenschmerzen machen Kopfschmerzen.
Versuche das ja schon seit 20 Jahren, dieses Thema zu verbreiten.
Ist aber unwahrscheinlich anstrengend, wenn Du selbst Betroffene bist.
Und das Ueberleben muss gesichert werden,
immer wieder.
Oh Gott, alles zu viel momentan,
muss entspannen und schlafen,
Papiere suchen,
Formulare, Formulare von der Wiege bis zur Bahre.
Gute Nacht.

25.02.2019 21:45 • x 2 #638


Axel61
Schlaf gut.

Hoffe Du findest eine Beratungsstelle. Anwälte, die nichts kosten dürften rar gesät sein.

25.02.2019 22:09 • #639


Liselotte
Na, Du machst einem Mut,
aber es gibt sie,
Menschen die helfen,
nicht nur um viel Geld zu verdienen,.
nur sind sie etwas schwerer zu finden.

25.02.2019 22:22 • x 1 #640


Acon
Habt ihr ein Frauenzentrum in Berlin, bestimmt. Hier in Potsdam gibt es über das Frauenzentrum eine Anwältin, die nimmt nur einen symbolischen Euro für den ersten Rechtsbeistand. Vielleicht haben die Berliner Frauen auch solche Möglichkeiten. Und ich glaube die vom AA haben auch eine spezielle Rechtsabteilung, frag mal konkret danach.
Hoffentlich könntest Du am Wie ein bisschen durchschnaufen und das Wetter genießen. Halte durch, auch diese Baustelle wird irgendwann beendet sein. Du hast in Deinem Leben schon vieles gemeistert, bist sozusagen über den Hund gekommen, dann kommst Du auch über den *beep*.

Ich drück Dich
Andrea

25.02.2019 23:22 • x 2 #641


Alexandra2
Nun möchte ich auch mal was loswerden.
Ich bin schon ewig krank, vor dem Zusammenbruch war alles eine elende Schinderei. Krankes Kind allein erziehen, jahrelange Behandlungstermine für das Kind und arbeiten wie verrückt. Mich gab es nicht, die Verzweiflung war riesig, weil ich so tief erschöpft war.
Dann langsam, sehr langsam raus aus der schweren Depression mit allem was ich in Therapien gelernt habe. Aus fünf Behandlungsterminen/ Woche wurden momentan drei. Und ich stecke fest. Mehr Belastung geht nicht, ab und zu mal zwei Stunden außer Haus sein ist alles. Wenn ich nicht vorher schon spüre, daß das zu viel wird. Zu viel? Ja, das macht mich traurig.
Und groß unter Menschen geht, erschöpft meine Ressourcen blitzschnell. Das macht mich auch traurig. Zum Stillstand verdammt, schrecklich. Ich bin viel zu unruhig, um zu Hause oder woanders nichts zu tun. Andauernd springe ich auf. Ich langweile mich und kann mich auf nichts konzentrieren. Und aus diesen Gründen habe ich keine Ziele und Zukunft. Ich stecke fest.

26.02.2019 23:27 • x 4 #642


Acon
Liebe Alexandra,

Danke, dass Du Dich geöffnet hast. Du diesen Mut hattest.
Ich lese in Deinen Zeilen viel Verzweiflung, Ratlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Du warst immer für Deinen Sohn da, warst für ihn der Rettungsanker. Wer ADHS nicht kennt, der kann sich auch nicht richtig vorstellen, was Du geleistet hast.
Jetzt hast Du das Gefühl festzustecken, nicht vorwärts zu kommen. Bist rastlos und verzweifelt, bist ungeduldig mit Dir selbst. Meinst keine Ziele zu haben. Ich denke, dass der Abschluss der Ausbildung Deines Sohnes eines Deiner Ziele ist und Du alles dafür tun wirst.
Gross unter Menschen kann ich auch nicht gehen, weil es mich auch erschöpft. Sehr sogar. Morgen muss ich Einkaufen, danach bin ich wieder 2 Tage kaum in der Lage mich selbst zu versorgen. Mein Körper sagt eben Stopp und ich muss es, ob ich will oder nicht akzeptieren, mit dem Unterschied, das ich nur mich und Mietz versorgen muss. Du hast es da nicht leichter, Dein Sohn benötigt Dich mehr, als meine Mietz mich, für sie bin ich nur Personal.
Was juckt und brennt Dir unter den Fingernägeln. Was will Dein Verstand tun, aber Dein Körper lässt es vor Erschöpfung nicht zu?
Es ist wirklich frustrierend, wenn der Körper einem immer und immerwieder Grenzen setzt.Bitte gib Dich nicht auf, lebe im hier und jetzt, die Zukunft liegt im morgen und dieser bringt Dir dann das Hier und Jetzt, wenn der neue Tag anbricht.
Bis dahin drück und umarme ich Dich
Andrea

27.02.2019 04:23 • x 3 #643


Alexandra2
Moin Andrea,
Lieben Dank für Deine Antwort.
Ich weiß nicht, ob ich Mut brauche, mich zu öffnen. Es ist immer noch sehr ungewohnt, weil ich alles mit mir selbst ausmachen musste. Und ich will nicht jammern, weil das die Eintrittskarte zur Talfahrt ist. Vor einem Tief fürchte ich mich sehr, obwohl meine Psychologin meint, das passiert nicht mehr. Ich glaube das nicht.
Mein Sohn hatte auch Entwicklungsstörungen, die wirklich schrecklich waren und ihn zum Mobbingopfer in Schule ind Freizeit gemacht haben, neben all den körperlichen Problemen. Z. B. hat er erst i. Alter von 12 Jahren räumlich Sehen können, gesunde Kinder mit ca. 3 Jahren. Wegen der Vergesslichkeit wurde der Schulweg Mutters Albtraum. In der Stadt sind Autofahrer rücksichtslos und das sorgt täglich für Schwierigkeiten: wie weit ist das Auto noch weg und was muss ich tun, um sicher über die Straße zu kommen? Ich habe bei jeder Gelegenheit 2 Jahre (!) mit ihm geübt, sicher unterwegs zu sein. Allein das hat mich viel Kraft gekostet, und ist nur ein kleines Beispiel dessen, was hier los war. Jetzt muß er selbst zurecht kommen, ich habe ihn lange gelenkt und jetzt lasse ich los.
Ich möchte gern ausdauernd bei einer Sache bleiben und schwierige Texte lesen (Forschung, Philosophie), kann dafür weder Aufmerksamkeit noch Konzentration aufbringen. Dazu kommt noch die Unruhe. Wie soll man da irgendetwas Anspruchsvolles tun? Es ist die Quadratur des Kreises.
Also warte ich weitere 5 Jahre? Mein Langmut ist aufgebraucht. Ich muss meine Therapeutin fragen, wie/ ob es weiter geht.
Ich brauche eine realistische Strategie und bin wirklich überfragt, wie sie aussehen kann bzw. ob es überhaupt eine gibt.
Liebe Andrea, es tut gut gut, das mal zu sagen und daß Du mir geantwortet hast.
Liebe Grüße (auch an die Chef- Mietz)

27.02.2019 09:10 • x 3 #644


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


Axel61
'.ich habe ihn lange gelenkt und jetzt lasse ich los'

Tu das!

Ich glaub, dass ist das Entscheidende. Ich kann es wohl nur schlecht beurteilen, aber kann es sein, dass Du dich selbst überfordert hast? Das mag jetzt besserwisserisch rüber kommen, aber ich habe so das Gefühl, wenn ich das lese, dass Du deinen Sohn etwas zu sehr behütet hast. Je mehr Selbstständigkeit die Ihm zugestehst, desto besser für euch Beide. Du kannst nicht alles auf einmal Lösen. Aber wenn Du erst mal einen Punkt angehen kannst, dann kommt auch der Nächste in Reichweite.

Um meine Meinung zu erläutern:

Ich selbst bin Legastheniker und kann mir auch nichts merken. Durch frühkindliches Schielen habe ich auch praktisch kein räumliches Sehvermögen. Das rechte Auge ist 'abgeschaltet'. Ich war immer der jüngste in der Klasse, weil ich mit 5 eingeschult wurde, da meine Oma nicht mehr mit mir fertig wurde. ADHS? Das stand damals noch nicht im Duden. Und habe permanent Ärger bekommen mit Lehrern und Mitschülern und musste oft in der Ecke stehen. Ich wurde oft gehänselt (früher nannte man das noch nicht Mobbing). Ich gebe allerdings zu, dass früher noch etwas andere Regeln galten und auch die Peiniger noch eine Rest Ehrgefühl hatten. Trotzdem: Meine Depressionen habe ich erst später durch angehörige des andern Geschlechtes bekommen. Meine Unfähigkeit zur Bindung liegt sicher nicht an der Schule, bestenfalls daran, dass mich die Mädels da ignoriert haben. Hätte mich meine Oma nicht einfach los geschickt um alleine in die Schule zu kommen (meine Mutter ist gestorben, als ich 3 war), dann hätte ich es sicher ausgenutzt um mehr 'Kekse' zu bekommen. Im Nachhinein bin ich Froh nicht zu sehr umsorgt worden zu sein.

Aber das sind nur meine eigenen Erfahrungen und ich bin am Anfang auf dem Land aufgewachsen. Da sind die Dinge wohl auch etwas anders.

27.02.2019 09:39 • x 2 #645

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