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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Liselotte
@Pilsum

Ich mag es überhaupt nicht,
dass sich jemand aus meiner Bekanntschaft einen Vorteil erhofft.

Ich schließe Bekanntschaften nur aus Sympathie.

Wenn Du zu Kräften kommen willst,
dann tu was dafür, das ist doch Dein style.
das verstehst Du.

12.02.2019 17:13 • x 3 #616


Pilsum
Das empfinde ich anders.
Ich schließe am liebsten Bekanntschaften, in denen sich beide Seiten einen Vorteil erhoffen.
Besser gesagt, in denen beide ihre Vorteile haben.
Allerdings rechne ich die Anzahl der Vorteile selten gegeneinander auf.
Mal gebe ich deutlich mehr, als ich fühle zu bekommen. Und hin und wieder ist es umgekehrt.

12.02.2019 18:36 • #617


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Liselotte
Ja, Menschen sind halt unterschiedlich,
Ich mag keine Bekanntschaften, ,die wenn auch nur selten, Vorteile gegeneinander aufrechnen.
Solange, wie Deine Waage für Dich stimmt,kannst Du das ja so handhaben.

12.02.2019 19:15 • #618


Pilsum
Zitat von Liselotte:
Ja, Menschen sind halt unterschiedlich,
Ich mag keine Bekanntschaften, ,die wenn auch nur selten, Vorteile gegeneinander aufrechnen.
Solange, wie Deine Waage für Dich stimmt,kannst Du das ja so handhaben.

Mir bringt das Zufriedenheit, wenn ich davon ausgehen kann, dass jede Seite Vorteile aus der Bekanntschaft zieht.
Woraus schöpfst Du Deine Zufriedenheit?

Viele Grüße
Bernhard

12.02.2019 19:58 • #619


Liselotte
Aus meiner Ruhe!

12.02.2019 20:42 • #620


Pilsum
Zitat von Liselotte:
Aus meiner Ruhe!


Ruhe finde ich auch sehr wichtig.

Häufig reicht mir Ruhe allein aber nicht aus.
Und dann suche ich Kontakte zu anderen Menschen.

13.02.2019 00:40 • #621


Acon
Ich finde in meiner Ruhe auch Zufriedenheit. Ein Gefühl geerdet zu sein, in mir zu ruhen. Bekanntschaften ergeben sich bei mir aus Sympathie zum anderen. Das gegenseitige Geben und Nehmen ergibt sich von ganz allein im weiteren Kontakt. So finde ich es gut und richtig. Wenn sich dieses ausgewogene Gleichgewicht nicht einstellt, merkte ich sehr schnell und dann bleibt es bei einer Bekanntschaft, doch das war es dann auch. Eine Freunschaft entwickelt sich bei mir ganz langsam und ist in der Beziehung nicht so oberflächlich wie eine Bekanntschaft, welche erst mal auf Sympathie fundiert.

Ich wünsche Allen noch einen vergnüglichen Abend
Liebe Grüße
Andrea

13.02.2019 21:35 • x 5 #622


Alexandra2
Ich habe die letzten Jahre nur genommen von meinen Freundinnen. Entweder sehen sie es anders oder finden das unproblematisch. Sie kennen mich auch anders, vor dem Absturz, und es spielt keine Rolle. Welch Glück, ich freue mich jeden Tag über meine Lieben.
Bei der Bearbeitung der Traumatisierung hilft keine Körpertherapie. Ich bin als Kopfmensch zuwenig in Kontakt mit meinen Gefühlen und übe gerade, daß es anders wird. Das wird noch 150 Jahre so bleiben.
Es erschreckt mich immer noch, welche unbewussten Verhaltensweisen mich davon abhalten, Neues zu probieren. Wenn sich jemand lustig macht (z.B. Bogenschießen), friere ich emotional ein und/ oder werde aggressiv. Ein altes Muster, aus der Übertragung von Demütigungen, Hilflosigkeit und meinem Erlauben, wütend werden zu dürfen. Das hindert mich, freudig etwas Neues auszuprobieren. So ging es mir gerade bei der Vorstellung, wieder zu den Pferdeställen zu fahren.
Seit dem Lithium bin ich zittrig und bewege mich manchmal unkoordiniert. Das ist mir peinlich.
An Reiten ist so auch nicht zu denken, was soll das Pferd mit gegensätzlichen Hilfen und Störungen im Maul (zittrige Hände) anfangen? Ich bringe es nur durcheinander, wie soll es so entspannen?
Und wie reagiere ich, wenn sich jemand lustig macht?
Ich finde es sehr schwierig mit der Krankheit wieder 'ins Leben zu gehen'. Mich aushalten, das richtige Maß der Belastbarkeit zu finden, die Anderen aushalten (die mich vielleicht nicht aushalten) und mich von dem Ganzen überhaupt nicht beeinflussen zu lassen.
Geht es Euch auch so?
Liebe Grüße
Alexandra2

15.02.2019 18:11 • x 2 #623


Y
Liebe Alexandra,
für mich gilt in einer Freundschaft, unter anderem, - in guten wie in schlechten Zeiten. Es ist wirklich Glück, dass du diese Menschen an deiner Seite hast.
Mir ist zweimal in meinem Leben der Freundeskreis weggebrochen, nach der Geburt meiner Tochter und im Laufe der Krankheit.
Mit der Krankheit wieder ins Leben zu gehen finde ich auch sehr schwierig. Ich bin sehr ängstlich Neuem gegenüber oder ich fürchte, mich zu blamieren, Wortfindungsstörungen bremsen mich aus, ich lebe mit gedrosseltem Tempo, kann manchmal die Wohnung nicht verlassen, um nur einiges zu nennen. Und jenachdem wie gut oder wie schlecht es mir geht beeinflusst mich das, da komm ich nicht aus meiner Haut, noch nicht.
Liebe Grüsse

15.02.2019 19:18 • x 3 #624


Alexandra2
Liebe Ylvi,
Danke für Deine lieben Zeilen.
Es tut mir sehr leid, daß Dir zweimal die Freunde ausblieben. Es ist ein trauriger Trost, daß von ihnen wohl nichts zu erwarten gewesen wäre und Deine Unterstützung für sie ggf nie 'richtig' war.
Es gehört wohl zu einem Leben dazu, daß Freundschaften sich verändern. Ich kenne auch aus der Freundschaft eindeutige Ablehnung, stillschweigenden Rückzug und Verrat. Die ganzen Fragen bleiben unbeantwortet, wieso?
Gibt es jemanden, der Dir draußen Sicherheit geben könnte? Daß Du Dich langsam vortasten könntest?
Ich bin meist offen mit den Krankheiten und erkläre auch ungefragt. Das fällt mir sehr schwer, musste aber zuletzt im Urlaub sein. Sonst hätte meine Freundin das Verhalten falsch eingeschätzt. Sie weiß jetzt wie sich Antidepressivas auswirkt. Auch in Kombination mit der Depression. Und das beinhaltet auch, Angst zu haben, wie das aufgenommen wird.
Die Wortfindungsstörungen kenne ich auch, sowie nicht denken, mich nicht konzentrieren und bei einem Sturz reagieren können. Das war besonders peinlich. Und ich trug lange Zeit danach nur noch flache Schuhe.
Wir müssen uns Zeit lassen (Antidepressivas widerspricht: 'nicht schooon wieder'), das was heute geht genießen und zu uns selbst liebevoll sein.
So eine Depression kann einem das Leben versauern. Aber wir wissen, daß das was uns in der Therapie mitgegeben wird, Früchte trägt.
Daß ich nie wieder arbeiten kann, macht mir immer noch zu schaffen.
Machen wir kleine Schritte im Neuland, verzeihen wir uns selbst und halten wir an der Zuversicht fest, sei sie noch so klein.
Liebe Grüße

15.02.2019 19:59 • x 2 #625


Alexandra2
Grrrr. Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom

15.02.2019 20:11 • x 1 #626


Y
Manchmal kann ich das schon recht nüchtern betrachten, Freunde die sich aus dem Staub machen, wenns mal nicht passt, sind keine. Dennoch ist mir bewusst, das mir ein oder zwei enge Freundinnen in meinem Leben fehlen. Es schmerzt zur Zeit nicht so sehr, wenn es mir nicht so gut geht, ziehe ich mich sehr zurück, dann andere Menschen auszuhalten grenzt schon an Schwerstarbeit.Aber es kommen, erfahrungsgemäss, auch wieder bessere Tage .
Ich habe draussen noch zwei Kontakte, aber mein Sicherheitsbedürfnis ist recht hoch, das wird nicht passen.
Manchmal gehe ich mit der Krankheit offen um und manchmal bin ich des Erklärens und des Nichtverstehens müde, dann blocke ich ab.
Du hast recht, kleine Schritte im Neuland und an der Zuversicht festhalten, aber das ist manchmal so mühsam, bei so einem ungeduldigen Menschen wie mir.
Liebe Grüsse

15.02.2019 20:23 • x 2 #627


Liselotte
Ich merke, dass ich wirklich sooo weit gewachsen bin, an dieser letzten schweren Depression.
Ich bin so stolz, dass ich dem Psychater die Stirn geboten habe,

Diese Kündigung, die total unerwartet, wie ein hinterlistiger Rückenstoß treffen sollte,
habe ich aber so was von konzentriert und professionell abgeschmettert.

Was lehrt mich das:
Nichts haut mich um, wenn ich bei mir bleibe,
nichts trifft mich, wenn ich mich nicht treffen lasse.
Loslassen, weitergehen, Abschied nehmen, ehrlich und wahrhaftig bleiben,
und in den Himmel schauen,
auch wenn er manchmal, wie eine graue undurchdringbare Wand die Sonne verschlingt
und ich auf dieser Erde zu ersticken drohe, an der schlechten Luft,
die dumme Menschen täglich, ohne nachzudenken mit ihren Gedanken und Taten weiter verpesten.

Morgen kommt Mathilda,
für sie lohnt es sich,
nicht nur für sie,
für alle Kinder,
die in dieser Welt momentan keine guten Karten zum Spielen in der Hand haben.
Da hilft auch kein Pokerface mehr.

Mensch, wo bin ich denn da wieder gedanklich hingewandert?

15.02.2019 20:42 • x 3 #628


Liselotte
@alexandra
Sei nicht Traurig, wegen der Arbeit.
Die wohl wertvollste Arbeit ist die Arbeit an Dir selbst.
Viele sollten mal zu Hause bleiben und sich mit sich selbst beschäftigen, bevor sie mit Ihrer angeblichen Arbeit andere niedermachen, erdrücken, sich dabei auch noch unwahrscheinlich wichtig nehmen, und nebenbei auch noch ihr Bankkonto füllen.
einen leisen, unaufgeregten und besinnlichen Freitagabend wünscht Dir
M.

15.02.2019 21:30 • x 1 #629


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


Alexandra2
Ylvi, das was Du erlebst hast, kenne ich auch. Unsere Aufgabe ist wohl, die Balance zu finden zwischen innen und außen. Andere müssen uns egal sein, bis sie sich trauen und uns die Hand ausstrecken.

Liselotte: toll, wie Du der alten Depri- Haut entstiegen bist.
Ich habe auf der Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun gehabt. Und das hat soviel Freude gemacht.
Dir auch einen gemütlichen Abend!

Liebe Grüße

15.02.2019 22:42 • x 3 #630

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