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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Liselotte
Liebe Florica,

das hört sich für mich überhaupt nicht hart und kaltherzig an.
Ich finde es vollkommen in Ordnung, dass Du es so auf den Punkt bringen kannst.

Ich dachte auch, das wäre durch, aber aufeinmal ist alles wieder da..

Es war heute schon so schrecklich diese Stimme wieder zu hören.

Ich gebe mir auch keine Schuld, an dem was mir passiert ist.
Ich suche auch nicht mehr nach Gründen, warum sie so ist.
Sie ist mir total gleichgültig.

28.12.2018 02:32 • x 1 #61


Acon
Liebe Liselotte,
Es macht mich traurig und wütend zu lesen, was Dir Deine Mutter und Dein Stiefvater angetan haben. Meine Kindheit war auch dadurch geprägt, dass ich auch auf den Satz:Ich habe Dich lieb. vergebens gewartet habe. Ich hatte zu funktionieren, gute Noten nach Hause zu bringen und wurde für meinen kleinen Bruder (2 Jahre jünger) gleich mit verantwortlich gemacht. Nach aussen hin wurde immer die perfekte Familie gespielt. Aber wenn meine Mutter gefrustet von der Arbeit kam, dann reagierte sie sich gerne mit dem Teppichausklopfer an uns ab. Einen Grund fand sie immer. Heute sagt sie so ganz lax, aber geschadet hätte es uns nicht. Mein Sohn hatte ADHS und deshalb war er anders als viele andere Kinder. Mein Vater und mein Bruder (keine Kinder) haben zu einem Geburtstag vor allen Verwandten und Bekannten gemeint er würde genauso ein Verbrecher wie sein Vater werden. Meine Kinder und ich sind unter Polizeischutz vor ihm ins Frauenhaus gebracht worden, weil er mich totschlagen wollte. Wenn ich in Notsituationen war, haben meine Eltern mich fallengelassen wie eine heisse Kartoffel. Meine Mutter hält mir immer noch vor, dass ich ein Mädchen bin. O-Ton: Naja, eigentlich solltest Du ja ein Junge werden, aber genommen haben wir Dich trotzdem. Ich habe im Rahmen meiner Therapien gelernt mich davon abzugrenzen. Meine Eltern dürfen von mir nicht erwarten, dass ich sie pflegen werde, dass sind sie mir nicht wert. Die Beziehung zu meinen Eltern besteht nur noch, weil sie eben meine Eltern sind und mehr nicht. Meine Kinder sind sehr lieb zu mir. Ganz besonders mein Sohn, welcher kein Verbrecher wurde.
Liebe Liselotte, Deiner Mutter ist nicht zu helfen. Sie weiss es eben nicht anders. Es lohnt sich nicht mal die Mühe sich darüber aufzuregen. Du ziehst Dich damit nur runter und tust Dir nicht gut. Wenn Sie jemanden weh tun will in ihrem einsamen Leben, dann ruft sie Dich an und schon bekommt sie ihren Frustabbau und Dir geht es schlecht. Bei mir hilft immer in Gedanken das Lieb zu summen:
Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten.
Sie fliegen vorbei,
Wie nächtliche Schatten,
kein Mensch kann sie wissen,
Kein Jäger erschießen,
Es bleibet dabei,
Die Gedanken sind frei.

Bitte nimm es mir nicht Übel, dass mein Beitrag so lang geworden ist, er soll Dir sagen, dass Du nicht alleine bist.

Ganz liebe Grüße
Andrea

28.12.2018 02:32 • x 4 #62


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Liselotte
Liebe Acon,
es freut mich sehr. das Du hier auch von Dir so offen berichtest.
Ich freue mich auch so sehr für Dich, das Deine Kinder, dein Sohn zu Dir halten.

Es ist das einzige, was momentan hilft, hier zu schreiben, und eine Antwort zu bekommen.
Ich habe keine Ahnung, wie lange soll das noch dauern?
Hört das nochmal auf?
Ich liebe auch dieses Lied, welches Du aufgeschrieben hast.
Danke, danke....

.

28.12.2018 02:58 • x 2 #63


issabella
Hallo, Andrea

nächste tragische Geschichte. Du hast Dich, gott sei dank, gewehrt.

Lisselotte,
Ich habe Dein Stiefvater gar nicht erwähnt - das ist er nicht wert, er sollte JVA von innen lange sehen.
Du hasst ihm, mit Recht, gehasst, aber er war nie eine Bezugsperson für Dich. Das war Deine Mutter, die Dich frühchterlich entteuscht hatte.

Wenn sie tatsächlich psychisch beschädigt war und ist, kann es Dir helfen, zu verstehen und nie wieder bei Dir selber die Schuld suchen.
Das bedeutet aber nicht, dass Du das Verhalten Deiner Mutter akzeptieren oder vergeben sollst.
Ignoriere sie einfach, sie hat Deine Zuneigung und Dein Leid nicht verdient.
Schließlich, hatte sie in ihrer Jugend auch Chansen, sich behandeln zu lassen. Zumindest theoretisch - es waren andere Zeiten.
LG
Magdalena

28.12.2018 03:07 • #64


E




Zitat von Acon:
Wenn ich in Notsituationen war, haben meine Eltern mich fallengelassen wie eine heisse Kartoffel.


Ich habe immer den tollen Rat mit auf den Weg bekommen Du hast dir die Suppe alleine eingebrockt, dann musst Du sie auch alleine auslöffeln
Das war immer, egal wie schlecht es mir ging, der Spruch und nichts weiter.

28.12.2018 05:05 • x 2 #65


W
Liebe Isabella,

Zitat von issabella:
Schließlich, hatte sie in ihrer Jugend auch Chansen, sich behandeln zu lassen. Zumindest theoretisch - es waren andere Zeiten.


Die Mutter von Liselotte ist vermutlich mitten im 2. Weltkrieg geboren.
Bitte gib mir die Möglichkeit zu verstehen, in wie fern sie eine Chance hatte sich helfen zu lassen.

Man sollte und kann sie dafür nicht lieben, aber lax, naja es waren andere Zeiten ist vielleicht auch nicht richtig

28.12.2018 07:46 • x 1 #66


issabella
Renate,
ich wollte nur die Last von Themenstarterin abmildern.
Es ist mir klar, das hab ich auch geschrieben: es waren andere Zeiten. Es ist aber möglich, dass die Mutter irgendwas erlebt hatte, worüber man damals gar nicht reden dürfte.
Es gibt Geschichten, die man gar nicht glaubt, vor allem, von Vergangenheit.
LG
i.

28.12.2018 07:57 • x 1 #67


W
Guten Morgen Liselotte,

zwischenzeitlich glaube ich nur noch bedingt, dass Du Dein Leid annehmen solltest.

Vielmehr habe ich das Gefühl, Du hast Dich mit Deinem Leid komplett verschmolzen, Du bist gefühlt Dein Leid.
Deshalb wäre es vielleicht sinnvoll, einen ähnlichen Weg, wie Florica zu gehen.

Zitat von florica:
Ich glaube sie kann nicht.
Und weil sie das nicht kann - kommen so Sätze wie... die Wohnung war immer sauber.
Ich denke sie läuft nicht rund mal flapsig gesagt.

Zitat von florica:
Und ich denke den Schritt ist deine Mutter nie gegangen - und je länger man wartet - desto schwerer wird es

Zitat von florica:
Aber ich hab zumindest so weit an mir gearbeitet, das ich mir keine Schuld mehr daran gebe, weil ich nicht liebenswert genug war, weil ich sie enttäuscht habe usw usw.Ich habe für mich komplett mit dem Thema abgeschlossen


Du möchtest die Menschen zwingen, zu Dir zu stehen. Das kann so nicht funktionieren. Dein Gedankenkarussell dreht sich immer um dieselben Fragen. Warum tun sie dies, warum tun sie das? Warum sind sie so böse?

Wenn sie das aber nicht möchten/können, dann wird jeder weitere Versuch im Fiasko enden, Du wirst so nicht zur Ruhe kommen können.
Florica hat so viele vernünftige Ansätze für sich gefunden.
Natürlich möchte sie nichts mehr als das die Depression einfach verschwindet, aber sie hat in gewisser Weise auch Linderung gefunden.
Das kannst Du auch, doch zunächst wirst Du aufhören müssen, die Liebe Deiner Familie erzwingen zu wollen.

Liebe Grüße Renate

28.12.2018 08:06 • x 2 #68


Liselotte
Liebe Renate,

da hast Du vollkommen recht, ich kann keine Zuwendung erzwingen.
Aber ich habe nicht bei meiner Mutter angerufen.

Wenn sie mich fragt, was kann ich tun und ich ich ihr antworte, Du kannst mir einmal sagen ich habe Dich lieb! ist das für mich eine klare Antwort.

Ich habe auf Raten meiner Therapeutin den Kontakt schon lange abgebrochen , weil es mir vollkommen klar ist, das sie nie einen Fehler eingestehen wird.
Dieses , Du hast Dir das alles eingebildet ist eine Mauer, auch das meine Stiefschwester schwer Dro.abhängig ist, das hat alles nichts mit ihr zu tun. Sie hatte Pech mit Ihren missratenen Kindern.

Aber ich habe keine Mutter, das akzeptiere ich.

Das ich momentan das Leid bin, da hast Du auch Recht. Ich glaube, das zeichnet eine schwere Depression aus.
Deshalb schreibe ich hier.

28.12.2018 17:19 • x 2 #69


W
Kannst Du sie im Telefon nicht sperren?

Zitat von Liselotte:
Wenn sie mich fragt, was kann ich tun und ich ich ihr antworte

28.12.2018 17:41 • #70


Liselotte
Die ruft nicht mehr an.
Und sollte sie, was ich mir nicht vorstellen kann, werde ich meine Bitte einfach wiederholen.
Es hat mich nämlich ganz viel Mut gekostet gestern.
Das ist schon bei ihr angekommen.
Sie wollte mir auch sofort ihren Lebenspartner geben, aber ich habe gesagt, nein.
Meine Stiefschwester hat mie erzählt, er ist trockener Alk., das er sie auch s.. belästigt hat. Und das habe ich ihr auch geglaubt. Als ich meine Mutter damals darauf angesprochen habe, hat sie gesagt, das sei totaleale Spinnerei, sie würde das nur erzählen, weil sie ja wüsste, dass ihr Vater, das bei mir gemacht hätte.
Ich habe meiner Schwester damals geraten ihn anzuzeigen. Aber sie ist leider in die Dro.sucht abgrerutscht.
Die haben Angst vor mir, weil ich die Dinge ausspreche, deshalb werden die sich auch nicht mehr melden.
Sie sollen ihren Dreck einfach mit ins Grab nehmen.

28.12.2018 18:23 • #71


E
Ich würde an deiner Stelle die Frage nicht noch mal stellen.
Sondern einfach auflegen.

Und sie aus deinen Gedanken rausdrängen.
Das hat bei mir geklappt, allerdings war sie da auch real gestorben.

28.12.2018 18:28 • x 1 #72


F
liebe Liselotte,

auch wenn du dich nicht selbst lieb haben kannst, vielleicht hilft es hier, dass dich hier im Forum so viele Menschen lieb haben, versuchen dich zu verstehen. Eine schnelle Heilung gibt es leider nicht, und da ist man schon enttäuscht in seinem Leben, du das kann ich verstehen. Du bist traurig und zornig, weil man dir so viel Böses angetan hat.

Manchmal denke ich auch, warum es in unserem Leben oft keine zufriedenstellenden und helfenden Antworten gibt, sondern

wie bei dir, so viele bohrende harte Fragen, auf die es leider keine Antwort gibt...................................................................

Die Einschätzung deiner Lebenssituation hängt auch damit zusammen, wie du selbst dein Leben betrachtest. Und wenn sich nicht viel zu verändern scheint, da kann man schon mal verzweifeln.

Ich würde es dir so wünschen liebe Liselotte, das du in deinem Leben auch wieder mal gute Erfahrungen machen könntest.

Das dieser Missbrauch nicht jeden Tag dein Leben bestimmen muss. Immer wieder deine schweren Depressionen, immer wieder deine Trauer, deine verständliche Wut.

Bitte schäme dich nicht, das du so viel Hilfe brauchst. Aber du bist , was du bist. Du kannst aber auch nicht ständig kämpfen. Weil du durch diesen Missbrauch immer noch in diesen engen Grenzen leben musst.

Trotzdem, auch wenn du es nicht glauben kannst, du bist und bleibst ein sehr wertvoller Mensch.

Und so wünsche ich dir liebe Liselotte, das du hier im Forum und von anderen Menschen, immer wieder Verständnis bekommst, Liebe und Annahme.

Das du trotzdem immer mehr ein JA zu dir selber finden darfst. Deine Mutter hat schlimme Sachen zu dir gesagt, die einfach nicht wahr sind. Sie hat ihren eigenen Ärger, ihren eigenen Frust, an dir dem unschuldigen Kind raus gelassen.
Da wünsche ich dir Mut, Hoffnung, diese Lügen nicht mehr glauben zu müssen. Du musst dich auch nicht mit anderen vergleichen, die keinen Missbrauch erleben mussten.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße,

Frederick

28.12.2018 18:43 • x 4 #73


Liselotte
Zitat von florica:
Ich würde an deiner Stelle die Frage nicht noch mal stellen.
Sondern einfach auflegen.

Und sie aus deinen Gedanken rausdrängen.
Das hat bei mir geklappt, allerdings war sie da auch real gestorben.

Liebe florica,
manchmal habe ich auch den Gedanken, wenn sie mal abtritt, ginge es mir besser.
ist schon heftig.

Aber sie sagte auch früher immer zu mir, wenn's an's Sterben geht,
wirst Du die einzig Dumme sein, die da ist.
Aber da hat sie sich getäuscht.
Und Du hast Recht, ich werde die Frage nicht nochmals stellen.

28.12.2018 20:00 • x 1 #74


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


E
Zitat von Liselotte:
Aber sie sagte auch früher immer zu mir, wenn's an's Sterben geht,
wirst Du die einzig Dumme sein, die da ist.


Schade das du ihr nicht gesagt hast.... dumm vielleicht...aber da - ganz sicher nicht

Und wegen dem abtreten, also mir geht es besser, ich versuche nicht mehr das für mich unerreichbare zu erreichen.

28.12.2018 21:23 • x 1 #75

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