Zitat von Liselotte:Lieber Bernhard,
es gibt niemanden, der mich liebt.
Und ich finde keinen Trost.
Liebe Liselotte,
ich finde es schwierig darauf zu antworten,weil.
Du kannst es so sehen, wie Du es hier schreibst.
Es gibt aber auch andere Richtungen, aus denen man seine eigene Situation betrachten kann.
Schreibe ich es zu direkt, werde ich vermutlich von Dir und auch anderen hier nicht verstanden.
Nehmen wir mal Deine Mutter.
Eine Frau, die Sätze zu ihrer Tochter sagt, die sie ständig nur verletzen, besitzt keine menschliche Wärme.
Dies muss automatisch dazu führen, dass Du Dich immer schlecht fühlst.
Nimm mal den Auspruch von Deinem Aussehen nach Deiner Geburt. Fast jeder weiß, das viele Menschen
bei der Geburt nur unter höchster Anstrengung das Licht der Welt erblicken.
Neugeborene sind daher hin und wieder in den ersten Stunden sehr erschöpft und gar nicht so hübsch anzusehen.
Hätte Deine Mutter mehr Gefühl, hatte sie vielleicht gesagt.
Als ich Dich zum ersten mal im Arm hatte, fand ich Dich gar nicht so hübsch. Erst als Du Dich von Deiner Geburt
erholt hattest, sah ich, wie hübsch Du bist.
Deine Mutter jedoch geht mit der Sprache um wie ein Elefant der durch einen Porzellanladen stampft.
Sie macht mehr kaputt als ganz.
Für dich bedeutet das. Du bist nun erwachsen.
Deinen Trost, Deine Wärme, Deine Selbstliebe und vieles andere kannst Du heute nur über Dich selbst
erhalten. Dies geht nur noch schlecht auf die gleiche Weise, wie man ein Kind motiviert.
Je mehr Du von anderen forderst, sie sollen Dir sagen, wie gern sie Dich haben, umso mehr werden sie Dir
ihre kalte Seite zeigen.
Und das verstehst Du natürlich nicht.
Ich hoffe, Du erkennst, was ich meine.
Du bist eine wertvolle Frau und kannst noch viele angenehme Tage in Deinem Leben erleben.
Dies dauert jedoch ein wenig.
Für heute wünsche ich Dir eine ganz ruhige Nacht.
Ich muss um 4 Uhr wieder aufstehen.
Wenn Du Lust hast, können wir uns in den nächsten Tagen weiter darüber unterhalten, was Dich eventuell
voranbringen kann.
Gute Nacht
Bernhard