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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Liselotte
Ich habe ihr erzählt, dass meine Mutter mich nie in den Arm genommen hat, nicht einmal gesagt hat. Ich habe Dich lieb. Sie sagte, als Du auf die Welt gekommen bist, hast Du ausgesehen wie eine Ratte.
Dich haben sie vertauscht.
Und als sie älter war, habe ich ihr erzählt, dass mein Stiefvater mich s.misdbraucht hat. Aber natürlich nicht im Detail.
Ich habe wirklich keine einzige schöne Erinnerung an meine Kindheit, außer an meine liebe Grossmutter, bei der ich immer die Sommerferien verbringen konnte..

27.12.2018 20:04 • x 1 #46


F
liebe Liselotte,

oh eine meiner Töchter ist auch Erzieherin. Du hast überlebt Liselotte, und wichtig finde ich für dich, das du jetzt so gut es geht leben kannst, Liebe zu dir hast................................................................................................................................

Lange Zeit warst du allein mit deinem Leid. Vielleicht hast du versucht dich als Kind mitzuteilen, doch andere Menschen haben dir das Reden verboten, als blühende Kinderfantasien abgetan, oder als Lügen. So konntest und durftest du nichts erzählen, von den so schlimmen Dingen, die man dir liebe Liselotte angetan hat. Du bliebst allein mit deinem Schmerz deiner Verzweiflung, deinen Problemen.

Auch heute fällt es dir noch schwer darüber zu reden. Immer wieder stößt du auf Abwehr, Unglauben, taube Ohren. Mit meiner Depression ist es genau so. Viele Menschen können das einfach nicht verstehen, und dann bin ich besser ruhig.

Besonders verletzend ist es, wenn selbst nahe stehende Menschen nicht wirklich hören wollen, oder ihnen egal ist, wie es dir heute damit geht.

Manchmal frage ich mich auch, warum so viele Menschen mit Abwehr reagieren?

Schwere Lebensgeschichten sind sehr brutal und schmerzlich, für eher sensible Menschen stellen sie eine Belastung dar, manchmal sogar eine Überlastung, sie können es noch nicht ertragen.

Sie wollen noch können sie sich so etwas Schreckliches vorstellen, das ihrem eigenen Leben so nahe kommt. So dient die Abwehr oft als Schutz.

Aber du musst dich auch selbst schützen liebe Liselotte. Das nicht immer wieder beim Reden über deine schlimmsten Zeiten, zu viel an Gefühlen, Gedankendurcheinander , Erinnerunsgsbilder dich zu stark innerlich und körperlich belasten.

Angst verändert nicht nur meinen Körper, sondern es engt auch mein Denken ein.

Die Angst, das Menschen uns auch nicht alles glauben ist groß.

Denn du hast etwas sehr Schlimmes erleben müssen, du wurdest brutalst verletzt und verängstigt. Und das hat dich natürlich überwältigt. Niemand war da und hat dir geholfen, als du das so dringenst gebraucht hättest.

Das ist deine ehrliche innere Wahrheit. Deine Schmerzen, deine Tränen,deine Wut, deine unendlichen Qualen verdienen es gehört zu werden, ernst genommen, und da wünsche ich dir ganz viel Liebe und Trost.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße,


Frederick

27.12.2018 20:07 • x 4 #47


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Liselotte
Lieber Bernhard,
es gibt niemanden, der mich liebt.
Und ich finde keinen Trost.

Ich bedanke mich bei Dir. Deine Worte sind so herzlich.

27.12.2018 20:37 • x 2 #48


E
Das mit dem aufschreiben finde ich auch eine gute Idee, vielleicht kannst Du ja dann einige Sachen loslassen.
Und du kannst dir immer überlegen was du danach damit machst.

Du könntest es irgendwann deiner Tochter geben, was du aber vermutlich nicht willst, denn auch davor willst Du dein Kind schützen, sie soll nicht soviel darüber wissen auch wenn es dir dadurch schlecht geht.

Du könntest es deinem Therapeuten geben - dann lernt er dich besser kennen.

Oder du schreibst es runter - damit du es einmal im ganzen erzählen kannst.
Und dann verbrennst Du es.

Und schreiben würde ich in dem Gedanken es zu verbrennen - dann kannst du ganz ehrlich sein, es würde dann außer dir ja keiner lesen.

27.12.2018 21:21 • #49


Liselotte
Ich habe das Problem, das ich mich nur an Ausschnitte erinnere.
Schläge mit dem Kleiderbügel mit den Worten, am Dir mache ich mir meine Finger nicht schmutzig , Beschimpfungen wie Du faule Sau usw.
Ganze, zusammenhängende Tage, oder Jahreszeiten gibt es in meiner Erinnerung nicht.
Da sind immer nur so Fetzen, kein chronologischer Zusammenhang.

Selbst an Sachen wie Einschulung, Weihnachten....keine Erinnerung.
.
Ich habe einmal ein Fotoalbum im Mülleimer gefunden, da waren Fotos drin von mir .
Auf keinem Foto lache ich.Meine Mutter hat die einfach weggeschmissen.
Meine Großmutter hatte da Jahreszahlen druntergeschrieben.

27.12.2018 22:23 • #50


Liselotte
Das ist eine Art von Ammesie, Verdrängung um zu Überleben, aber im Körper abgespeichert.

Eben hat meine Mutter angerufen.
Nach einem Jahr, wahrscheinlich wegen Weihnachten.
Ich konnte nur Weinen.
Sie hat gesagt, ich soll ins Krankenhaus gehen.
Ich habe dann gesagt, ich möchte .ur einmal von ihr hören, dass sie mich liebt.
Was das jetzt solle, dann habe ich sie gefragt, ob sie es ok. fände zu einem Kind zu sagen. Du sahst aus wie eine Ratte bei Deiner Geburt. Ja, ihre Antwort,wenn Du so ausgesehen hast, halt wie eine Ratte, dann sage ich das auch.
Nochmals meine Frage, ob sie nicht einmal ihr Herz öffnen könnte.
Ja, ja...das spinnst Du Dir alles zusammen, die Wohnung war immer sauber.
Nochmals meine Frage, ob sie mir nicht einmal sagen könnte, ich hab Dich lieb,
aufgelegt...

Sprachlos.....

27.12.2018 22:50 • x 1 #51


E
Ich glaube sie kann nicht.
Und weil sie das nicht kann - kommen so Sätze wie... die Wohnung war immer sauber.
Ich denke sie läuft nicht rund mal flapsig gesagt.

Ich denke sie bekommt die Worte nicht raus.
Ich kann das nachvollziehen - nicht richtig finden - aber verstehen.

Meine Mutter hat mir auch nie gesagt sie hat mich lieb, mein Vater auch nicht.
Ich dachte immer das ist normal - bis ich später bei anderen Kinder sah, das war es wohl nicht.... oder ich hatte einfach durch Zufall die Freundinnen bei denen es nicht so war wie bei mir.

Und auch als meine Kinder klein waren habe ich es selten oder nie gesagt. Aber als sie zu mir das erste mal Ich hab dich lieb gesagt haben - ist bei mir der Knoten geplatzt. Und ich konnte es sagen, weil ich in dem Moment wohl daran erinnert worden war, wie schön ich das immer bei meinen Freundinnen fand und wie neidisch ich war.

Und ich denke den Schritt ist deine Mutter nie gegangen - und je länger man wartet - desto schwerer wird es

27.12.2018 23:12 • #52


Pilsum
Zitat von Liselotte:
Lieber Bernhard,
es gibt niemanden, der mich liebt.
Und ich finde keinen Trost.


Liebe Liselotte,
ich finde es schwierig darauf zu antworten,weil.

Du kannst es so sehen, wie Du es hier schreibst.
Es gibt aber auch andere Richtungen, aus denen man seine eigene Situation betrachten kann.
Schreibe ich es zu direkt, werde ich vermutlich von Dir und auch anderen hier nicht verstanden.

Nehmen wir mal Deine Mutter.
Eine Frau, die Sätze zu ihrer Tochter sagt, die sie ständig nur verletzen, besitzt keine menschliche Wärme.
Dies muss automatisch dazu führen, dass Du Dich immer schlecht fühlst.
Nimm mal den Auspruch von Deinem Aussehen nach Deiner Geburt. Fast jeder weiß, das viele Menschen
bei der Geburt nur unter höchster Anstrengung das Licht der Welt erblicken.
Neugeborene sind daher hin und wieder in den ersten Stunden sehr erschöpft und gar nicht so hübsch anzusehen.
Hätte Deine Mutter mehr Gefühl, hatte sie vielleicht gesagt.
Als ich Dich zum ersten mal im Arm hatte, fand ich Dich gar nicht so hübsch. Erst als Du Dich von Deiner Geburt
erholt hattest, sah ich, wie hübsch Du bist.
Deine Mutter jedoch geht mit der Sprache um wie ein Elefant der durch einen Porzellanladen stampft.
Sie macht mehr kaputt als ganz.

Für dich bedeutet das. Du bist nun erwachsen.
Deinen Trost, Deine Wärme, Deine Selbstliebe und vieles andere kannst Du heute nur über Dich selbst
erhalten. Dies geht nur noch schlecht auf die gleiche Weise, wie man ein Kind motiviert.
Je mehr Du von anderen forderst, sie sollen Dir sagen, wie gern sie Dich haben, umso mehr werden sie Dir
ihre kalte Seite zeigen.
Und das verstehst Du natürlich nicht.

Ich hoffe, Du erkennst, was ich meine.
Du bist eine wertvolle Frau und kannst noch viele angenehme Tage in Deinem Leben erleben.
Dies dauert jedoch ein wenig.

Für heute wünsche ich Dir eine ganz ruhige Nacht.
Ich muss um 4 Uhr wieder aufstehen.

Wenn Du Lust hast, können wir uns in den nächsten Tagen weiter darüber unterhalten, was Dich eventuell
voranbringen kann.

Gute Nacht

Bernhard

27.12.2018 23:26 • x 3 #53


Liselotte
Das ist doch einfach krank.
Warum ruft sie hier an?
Meine Therapeutin meinte, es gibt Menschen. die haben kein Empfinden für ihre Verfehlungen.
Heute würde sie für ihre Taten bestraft werden können .
Ich wünschte, ich wäre im Krankenhaus vertauscht worden.

27.12.2018 23:29 • x 1 #54


Pilsum
Zitat von Liselotte:
Das ist doch einfach krank.
Warum ruft sie hier an?
Meine Therapeutin meinte, es gibt Menschen. die haben kein Empfinden für ihre Verfehlungen.


Sie wird Dich anrufen,weil sich sich schon mal alleine fühlt. Und dann hofft sie, ein paar nette Worte von Dir zu hören.

Ich denke Du hast Recht.
Irgendwie hört sich das ein wenig verrückt an.

27.12.2018 23:40 • x 1 #55


E
Ich sag doch sie läuft nicht rund
Sie hat eine verdrehte Ansicht und vermutlich nie versucht die zu ändern.
Ich denke all das schlimme was sie dir angetan hat - hat sie verharmlost und verdrängt.
Und ich befürchte sie wird sich nie entschuldigen - weil sie nicht versteht wo für.

Ich habe als meine Mutter im Krankenhaus lag - einige Wochen versucht diesen mir doch so wichtigen Satz zu bekommen,
aber nichts, er kam ihr nicht über die Lippen.

Und viele sagen ja man muss das verarbeiten und vergessen.
Verarbeite ja - aber vergessen werde ich das nie - und verzeihen erst recht nicht.
Man muss keine perfekte Mutter sein, aber man muss es versuchen

28.12.2018 00:03 • x 1 #56


Liselotte
Liebe Florica,

ich habe sie das auch noch sie so gefragt. Ist meinem momentanen Zustand zu verdanken.

Bin aber froh, das ich es gemacht habe. Irgendwie war es klar, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das war eine letzte Chance für sie. Mit einem Satz, hätte sie Türen öffnen können.

Lebt Deine Mutter noch?
Es tut mir Leid für Dich, das diese wohl wichtigste Beziehung im Leben Dir nicht das Rüstzeug für eine Leichtigkeit und Fröhlichkeit geben konnte.. Das ist wohl auch mit ein Grund, warum wir uns hier treffen.

Genauso, wie Du bedchreibst, habe auch ich erst bemerkt, als ich mal bei anderen Kindern zu Besuch war, das es anderes gibt, als diese Kälte und eine riesige Angsr, wenn man nach Hause kommt.

28.12.2018 00:42 • x 1 #57


Liselotte
Ich habe zwar Depressionen, aber ich bin dabei ein Mensch geblieben.
Und ich bin nicht verrückt, ich weiss genau, was das für ein Monster war.

Wenn ich es mal gewagt habe, ihr zu widersprechen, dann hat sie sich auf den Boden fallen lassen und hat gewinselt, helf mir, ich sterbe.Das war so krank., einmal ist sie dann rausgegangen und hat gesagt, sie bringt sich jetzt um. Da war ich so 12.Ehrlich, ich habe echt gehofft, sie kommt nicht wieder.

Manchmal hat sie mich in der Nacht geweckt und dann musste ich das Bad putzen. Ich habe noch eine 10Jahre jüngere Stiefschwester, sie ist schwerst Dro.abhängig.Oft war ich mit ihr alleine, als mein Stiefvater ausgezogen ist. Als es dann nichts mehr zu Essen gab für meine kleine Schwester bin ich klingeln gegangen bei den Nachbarn. Eine Nachbarin hat mir dann Bananen gegeben, die schon schwarz waren. Diehabe ich dann zu Brei gequetscht, und meine Schwester gefüttert

Aber die Wohnung war sauber#

28.12.2018 01:13 • x 1 #58


E
Zitat von Liselotte:
Lebt Deine Mutter noch?
Es tut mir Leid für Dich, das diese wohl wichtigste Beziehung im Leben Dir nicht das Rüstzeug für eine Leichtigkeit und Fröhlichkeit geben konnte.. Das ist wohl auch mit ein Grund, warum wir uns hier treffen.


Das hört sich vielleicht für andere kalt und hartherzig an, Nein sie lebt zum Glück nicht mehr.

Ich bin zwar generell traurig, aber nur weil ich keine Mutter habe, bzw keine Mutter die so ist, wie ich denke das Mütter sein sollen.

Im Bekanntenkreis sehe ich ja manchmal diese Frauen und auch Männer, die so ein enges vertrauensvolles Verhältnis zu ihrer Mutter oder auch zu beiden Elternteilen haben.

Aber ich hab zumindest so weit an mir gearbeitet, das ich mir keine Schuld mehr daran gebe, weil ich nicht liebenswert genug war, weil ich sie enttäuscht habe usw usw.

Ich habe für mich komplett mit dem Thema abgeschlossen

28.12.2018 01:38 • x 2 #59


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


issabella
Liselotte,

Dein Schicksal berührt mich im Herzen.

Du kannst es nicht loslassen, Deine Flahsbecks erinnern Dich immer noch, an dass, was Du erlebt hast. Du hast Schwierigkeiten, sich den Menschen zu öffnen - das ist auch verständlich: Du hast immer latente Angst vor Unverständniss und Ablehnung.

Den Vorschlag von Florica finde ich gut - Du schreibst Deine Gefühle und Errinerungen, wenn Dir danach ist und vernichtest dann Dein Geschreibe - es muss niemand sehen.
Das hatte ich auch gemacht und es hat mir geholfen.
So, wie Du in Deinem letzten Beitrag beschreibst, finde ich Deine Mutter sehr psychisch verstört. Hat sie irgendwann über ihre Vergangenheit gesprochen?
Es musste da irgendwas gewesen sein, dass sie so geworden ist. Sie ist kalt - aber vielleicht hat sie Angst vor Gefühlen, von Verletzt zu werden? Der Satz: Hauptsache, die Wohnung ist sauber erzeugt schon von einer tiefen Psychischen Störung.
Rede darüber mit Deinem/er Psycotherapeuten/in.

Wünsche Dir viel Kraft und Selbstvertrauen - den brauchst Du.
LG
Magdalena

28.12.2018 02:05 • x 2 #60

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