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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Alexandra2
Liebe Liselotte, gibt es etwas, das jetzt schön ist für Dich? Kannst Du es Dir heute schön machen? Morgen in eine Konditorei, Dich hübsch machen, nur für Dich, dort genießen oder etwas für zu Hause mitnehmen? Vielleicht kommen dann die schönen Erlebnisse wieder... ?

12.01.2019 23:37 • x 1 #226


Liselotte
Ich kann mich nur an Sekunden erinnern. Sekunden, wo dieser Hauch von Glück mich gestreift hat. Z. Bsp. als ich das letzte Mal meine Mathilda gesehen habe. Ich saß auf ihrer Türschwelle, sie kam mit ihrem Fahrrad und sagte: Oma, ich habe mich ganz doll beeilt. Ihr Lächeln und ihre Stimme, das war ein kleines Wunder.

13.01.2019 00:06 • x 2 #227


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Alexandra2
Liebe Liselotte, sorry daß ich Dir gestern nicht mehr geantwortet habe. Es ging mir nicht gut.
Könntest Du Dir ein Medaillon mit Mathildas Foto vorstellen, eine Erinnerung an das Glück immer bei Dir haben?
Wir haben in der Ergo eine Schatzkiste gebaut, ich hatte eine kleine rohe Holzkiste noch aus der Zeit, als mein Sohn klein war. Diese Kiste habe ich gestaltet, leider ist sie noch leer... Aber ich las vom 'Glücksglas', in das kleine Zettel, auf denen schöne Momente geschrieben werden, hinein kommen. Das möchte ich mal ausprobieren mit der Schatzkiste. Da ich leider überhaupt keine Aufmerksamkeit und Konzentration habe, muss ich erst alle optischen Reize entfernen. Sonst würde ich die Schatzkiste nicht wahrnehmen. Das macht die Hinwendung zu Schönem noch anstrengender.
Mein Tag ist (noch?) mega- dunkel, ich wünsche Dir, daß Dich das Glück anlächelt!

13.01.2019 11:28 • x 2 #228


Y
Hallo Martina, wie war dein Tag bis jetzt?
Ich habe grad raus in das nasse Grau geschaut und beschlossen , dass der Sessel für heute ein sehr schöner Platz ist. Vielleicht stricke ich meine Socken weiter.

13.01.2019 14:57 • #229


Liselotte
Ach, liebe Ylvie, bin nicht aufgestanden.

13.01.2019 16:08 • #230


Y
Zugegeben, das Wetter zieht einen nicht wirklich hoch. Auch im Bett kann man den Tag durchaus angenehm verbringen. Bei mir ist es manchmal echt zu eng, die Katzen schlafen auch sehr gern im Bett und machen sich so richtig schön breit , ich darf sozusagen ihr Bett mit nutzen. Ach wie nett ....
Magst du dich ein bisschen unterhalten, oder hättest du lieber deine Ruhe?

13.01.2019 16:23 • x 1 #231


Liselotte
Finde keine Worte, ich finde keine Worte, denke über etwas stabiles in mir nach, welches die Gedanken und Gefühle in mir beobachtet. Die Möglichkeit sich zu distanzieren von diesem Zustand, ihn zu akzeptieren.

Ich habe diese Krankheit nie akzeptiert.
Ich kann sie einfach nicht akzeptieren.

13.01.2019 16:53 • #232


Y
Du schleppst die Depression schon viel länger mit dir rum, als ich . Von daher, glaube ich, kann ich dir nichts erzählen, was du nicht kennst und/oder ausprobiert hast.
Ich erzähle dir kurz von mir: Ich habe die Krankheit auch lange nicht akzeptiert, habe sie als Feind gesehen. Nun ja, mein Freund ist sie bis heute auch nicht, so einen Freund will ich auch nicht.
Mittlerweile habe ich die Depression als Krankheit akzeptiert, ich bin krank und los werde ich das Ding wohl auch nicht.
Aber ich lebe, anders als früher, aber mit allem was für mich dazu gehört, auch mit diesen bescheidenen Abstürzen, aber es gibt auch immer mal wieder was schönes. Mit der Akzeptanz ist es für mich leichter, so ein bisschen.
Ich möchte dich auch nicht bedrängen, bisher habe ich keinen Thread, wo wir uns treffen könnten, wollen wir es so machen, wenn dir nach reden ist, schreib mir eine PN. Habe ich keine Erfahrung mit, wird schon gehen.

13.01.2019 17:14 • x 3 #233


Pilsum
Zitat von Liselotte:

Zitat:
Finde keine Worte, ich finde keine Worte, denke über etwas stabiles in mir nach, welches die Gedanken und
Gefühle in mir beobachtet.


Das beschreibst Du sehr gut meine ich. Jeder Mensch hat genau das, was Du in diesem Satz beschreibst.
Man nennt es das eigene Ich. Immer wenn ich Deine Texte lese, lese ich auch etwas
von Deinem Ich.
Warum aber spürst Du bisher noch so wenig von Deinem Ich?

Zitat:
Die Möglichkeit sich zu distanzieren von diesem Zustand, ihn zu akzeptieren.
Ich habe diese Krankheit nie akzeptiert.
Ich kann sie einfach nicht akzeptieren.


Vermutlich kannst Du Dein Verhalten und Deine Krankheit erst dann akzeptieren, wenn Du
Dich selbst gefunden und danach auch akzeptiert hast.

Daher finde Dich wieder. Ich glaube Du bist schon sehr nah an einer Teillösung.

Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir.
Wird heute noch etwas gekocht? Oder bleibt die Küche kalt?

Viele Grüße

Bernhard

13.01.2019 17:20 • x 1 #234


Alexandra2
Liebe Liselotte, ist Dein Ich auch so zart, kaum wahrnehmbar?
Ich war gestern sehr niedergeschlagen, habe mein Ich in die Arme genommen. Verstand und Gefühl liegen sehr weit auseinander. Weinen kann ich nicht, auch darüber nicht.
Es ist ein winziger Schritt, das Ich kennen zu lernen, noch ganz am Anfang. Und das ist doch schon was, oder? Dieses Ich schafft Distanz zum sich rundherum mies fühlen.
Was ist Dir geglückt? Dein Ich zu schützen, es wahrzunehmen?
Als ich realisiert habe, früh geschädigt worden zu sein, blieb mir die Luft weg. Überforderung auf allen Ebenen -unvorstellbar, daß sich dieser Haufen entwirren, geschweige bewältigen lässt. Und ehrlich, es ist mir egal. Aber ich bin nicht der Meinung, daß es mir besser geht, wenn ich mein/e Verhalten/ Krankheit akzeptiert habe und mein Ich gefunden habe. Denn es ist unentwickelt, durfte nicht sein.
Niemand konnte mich vollends zerstören, und nur deshalb konnte ich die Krankheit akzeptieren. Allein der Trotz, der Überlebenswillen war der Katalysator aller schlechten Zeiten. Ich akzeptiere nicht, daß meine Mutter mich schwer geschädigt hat, und ich nehme ihr die Macht, die Krankheit zu ignorieren. Darüber entscheidet sie nicht. Wenn ich die Depression wieder verdrängen würde, würde genau das passieren. Sie hätte ihre Widerwärtigkeit verharmlost. Allein deshalb sage ich: NIE WIEDER TUST DU MIR WEH, das entscheide ich. Und lasse mein Ich wachsen, wenn und wann es will. Bis es soweit ist, denke ich nicht darüber nach...
Vielleicht hilft Dir das etwas.
Liebe Grüße

13.01.2019 22:12 • x 5 #235


Liselotte
Liebe Alexandra,
schön von Dir zu hören.

Ja, dieses Ich ist kaum fassbar, es ist nur eine Ahnung. Es macht sich bei mir an der Stimme bemerkbar. Manchmal wird sie so dünn. Sie bricht weg, ich fühle mich dann wie dünnstes Glas.

Du bist ungewollt.. ich schlage Dich tot.

Der Selbstwert entsteht in den ersten 6 Jahren,
da ist bei mir nichts entstanden.

Diese empfundene Einsamkeit als Kind sitzt so tief, diese Angst vor dieser absoluten Unberchenbarkeit..was hilft es?

Es ist auch oft so eine Schockstaare in mir, besonders beim Erwachen, nur nicht bewegen. So wie heute...

Geglückt ist es mir, in meiner Tochter ein starkes Ich zu pflanzen. So stark, dass sie mich nicht mehr sehen kann oder will.

Geglückt sind mir 3 abgeschlossene Ausbildungen, der Drang nach Wissen hat mich lange am Leben erhalten.
Nur in der Arbeitswelt bin ich immer schnell an meine Grenzen gestossen. Zu feinfühlig, kein Durchsetzungsvermögen, keinen langen Atem, all die Anstrengungen, immer wieder zusammen gebrochen, und Anerkennung gleich null.
Gemessen an Otto Normal, waren das Höchstleistungen, aber sie haben mir nichts gebracht. Es sind Buchstaben auf Zertifikaten. Egal, vorbei.

Ich akzeptiere das alles nicht,
nur dieses Ich existiert,
dieses Ich, welches sich innerlich wehrt,
gegen dieses Monster,
in deren Bauch ich 9 Monate gefangen war. Dieses Ich ist in diesem Leben nicht zur Entfaltung gekommen, und das nennt sich Depression.

Dein Leben und Dein Überleben helfen mir. Danke...

13.01.2019 23:37 • x 3 #236


Liselotte
Hallo Bernhard,
es gab Reis mit Bohnen und Tomaten.
Ganz schnell, aber warm.
Hoffe, dass Dein Auto keine größere Reperatur benötigt.
Guten Wochenstart,
Martina

13.01.2019 23:52 • #237


Pilsum
Liebe Martina,
Zitat:
Diese empfundene Einsamkeit als Kind sitzt so tief, diese Angst vor dieser absoluten Unberechenbarkeit..was hilft es?


Das kann Dir eine Menge helfen, finde ich. Du weißt sehr gut, was Dir als Kind
gefehlt hat. Ein wenig kannst Du das heute noch nachholen.

Zitat:
Der Selbstwert entsteht in den ersten 6 Jahren,
da ist bei mir nichts entstanden.


Ich vermute hier unterschätzt Du Dich.
Zitat:
Geglückt ist es mir, in meiner Tochter ein starkes Ich zu pflanzen. So stark, dass sie mich nicht mehr sehen kann oder will.


Dies sehe ich wie Du. Kann es sein, dass Du ihr zu viel Selbstbewusstsein eingepflanzt hast? Hast Du ihr so stark
den Rücken gestärkt, dass sie als junge Frau gar nicht
erkennen konnte, das Du auch Verständnis und Mitgefühl brauchst?
Du wirst nur gegeben haben. Zu selten etwas für Dich eingefordert haben.
Hättest Du aber kein starkes ich, dann hättest Du gar nicht gewusst, wie Du in Deiner
Tochter dieses Selbstbewusstsein aufbauen solltest.
Zitat:
Geglückt sind mir 3 abgeschlossene Ausbildungen, der Drang nach Wissen hat mich lange am Leben erhalten.


Darauf kannst Du sehr stolz sein. Ich glaube, nun weiß ich auch, warum Du gerne
zur Arbeit gehst.
Toll finde ich das, was Du in Deinem Leben geleistet hast. Du stehst auf einer sicheren Grundlage.

14.01.2019 00:09 • #238


Pilsum
Zitat von Liselotte:
Hallo Bernhard,
es gab Reis mit Bohnen und Tomaten.
Ganz schnell, aber warm.
Hoffe, dass Dein Auto keine größere Reperatur benötigt.
Guten Wochenstart,
Martina


Das hört sich lecker an. Ich esse auch gern Tomaten.
Gerade heute habe ich gelesen, Tomaten sollen in größeren Mengen nicht
unbedingt gesund sein.
Mir schmecken sie aber trotzdem.
Bei mir gab es heute leckeren Grünkohl. Auch einfach gemacht. Hat mir aber richtig gut geschmeckt.

Mit meinem Auto werde ich sehen. Bald wollte ich eh ein billiges anderes kaufen.
Nur jetzt noch nicht.

Auch Dir wünsche ich einen guten Wochenstart.

Bernhard

14.01.2019 00:16 • x 1 #239


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


Alexandra2
Liebe Liselotte,
Ich kann jede Deiner Zeilen unterstreichen, kenne ich, geht mir ähnlich, empfinde ich ähnlich -vom ersten Erinnern, Berufsleben, Beziehungen bis zu meinem Sohn. Unermesslich anstrengend, Alles ein riesiger Haufen.
Mein letzter Zusammenbruch hat mir endlich Hilfe beschert, ich wunderte mich, wieso alle so bestürzt waren, ob all der Komplexität. Es war normal, so entkräftet zu sein.
Mit anfangs 3 Einzelgesprächen/ Woche konnte ich sortieren, mühsamst aus dem Tief kriechen.
Meine Mutter wollte mich nicht, hat mich gehasst, jeden einzelnen Tag hat sie mir zur Hölle gemacht und ich war paralysiert, meine Antennen auf maximalen Empfang, um rechtzeitig fliehen zu können.
Ich fühle mich immer, wie auf einem fremden Planeten gelandet.
Es beruhigt mich, daß ich endlich weiß, dass sie gestört war. Und daß sie für meine Krankheit verantwortlich ist. Und daß ich krank bin, mich deshalb so einsam mit unstillbarer Sehnsucht fühle. So schmerzgeplagt, ausgebrannt, erschöpft, traurig und all die anderen Gefühle. Trotzdem bin ich erleichtert, zu wissen SIE WAR VERKEHRT NICHT ICH.
Ich bin nicht schuld, und es ist überhaupt kein Wunder, deshalb so krank zu sein.
Es gibt soviel zu entdecken, zZt meinen Freundeskreis, Frauen die mir Kraft geben, die mich so mögen, wie ich bin. Und das ist jeden Tag ein Geschenk, ich kann es selbst nicht fassen...
Du bist großartig! Das solltest Du Dir sagen, auch wenn das Gefühl sagt ' och nö', immer wieder!
Du bestimmst selbst über Dein Leben, also könntest Du Dir evtl sagen OK, ich bin krank, aber unfreiwillig. Ich hab das nicht verursacht.
Vielleicht kommen wir irgendwann mal an unsere Wut und leben sie aus, Selbstverteidigungskurs. Hab ich mal gemacht, wow war eine Wut in mir. Unheimlich. Da war die Traumatisierung noch nicht emotional angekommen. Gewusst habe ich es schon immer.
Ich bin Dir nah in Deinem Schmerz. Und der wird kleiner, glaub daran

14.01.2019 00:22 • x 3 #240

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