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Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

Pilsum
Hallo Liselotte,
bestimmt wird das gut funktionieren
mit der Suppe. Kannst Du gut kochen?
Am liebsten koche ich etwas, was schnell geht.

11.01.2019 23:20 • x 2 #196


Y
Das geht mir ganz genau so.
Ich werde jetzt ins Bett schleichen, irgendwie schlaucht mich diese Weinerei total. Noch ein bisschen Geräusche ( Wellenrauschen) hören, vielleicht liege ich nicht so lange wach. Dann bis morgen.

11.01.2019 23:25 • x 2 #197


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Liselotte
Liebe Alexandra, es hat mich sehr berührt, was Du gestern geschrieben hast. Das diese Depression schon seit der Kindheit da ist, das Du das kennst. Auch das die Trennung von der Familie nicht erlöst, das alles im Körper gespeichert ist. Ich empfinde Deine Zeilen als nah und es tut mir so leid für uns , für diese vielen verlorenen schönen Gefühle eines vertrauensvollen Blickes auf die Menschen und Dein Leben....mit anderen Augen möchte ich die Welt entdecken....nicht immer von diesem stetigen Schmerz begleitet, mal mehr mal weniger, aber als dumpfes Gefühl immer so tief in Dir.

Vielen Dank....
Martina

11.01.2019 23:53 • x 3 #198


Liselotte
Hallo Bernhard,
früher konnte ich gut kochen, habe ich in Italien gelernt. Dann habe ich jeden Tag für meine Tochter gekocht, mittlerweile habe ich es irgendwie verlernt. Alleine essen macht irgendwie keine Freude.
Danke Bernhard, das Du nachfragst, ich weiss es zu schätzen.
Liebe Grüße

12.01.2019 00:00 • x 2 #199


Alexandra2
Liebe Liselotte,
Ich fühle mich Dir nah, im Schmerz verbunden.
Mein Schmerz rührt von der lebenslangen Zurückweisung, Todesangst, Paralyse und Überforderung her. Ich habe immer Angst vor Menschen gehabt. Jetzt lerne ich ganz langsam zu vertrauen und das Allerschönste war, die Wertschätzung und Geborgenheit im Freundeskreis zu spüren, wirklich diese Wärme zu fühlen, das war unbeschreiblich schön an meinem Geburtstag.
Das ist mir versagt gewesen, ich habe immer still gelitten, lautes Leiden hatte Sanktionen zur Folge. Und ehrlich, das Nachdenken darüber hätte mich verrückt gemacht. Ich frage nicht 'warum ich', ich will keine Erklärungen suchen, hören. Meine Mutter war psychopathisch, und an mir hat sie ihre Unberechenbarkeit und Bösartigkeit ausgelassen.
Ich lerne jetzt meine Gefühle kennen. Ich kann ihnen keinen Namen geben. Das bringen Eltern ihren Kindern bei, ich hab es nie gelernt. Als Säugling bereits gehasst zu werden, verhindert Gefühle aus der 'vorsprachlichen Zeit' zuzulassen.
Aber ich bin heilfroh, die tiefste Schwärze hinter mir gelassen zu haben. Und einfach froh, daß ich endlich Hilfe habe....
Denk nicht darüber nach, was nie war, lebe jetzt, mache Mäuseschritte jeden Tag ein bis drei, und schaue nach vorn ( ja das will ich üben und können). Kopf hoch Liselotte, es gibt viele Hände, die Dir aus dem Sumpf heraus helfen.

12.01.2019 00:24 • x 7 #200


K
Liebe Liselotte,

glaubst du an Schicksal ? Heute ist meine Welt dunkel und die Weichen meiner Kindheit haben mich einmal wieder in einen Sackbahnhof enden lassen und endlich habe ich den Entschluß gefasst mich hier anzumelden und das Allererste was ich hier lese sind deine Worte. Ich weiß nicht, ob du es verstehen kannst, aber ich bin froh zu lesen, dass ich mit meiner Gefühlswelt nicht alleine bin. Seit Jahren versuche ich normal zu fühlen, zu lieben und zu leben, aber ich komme mir oft fehl am Platz vor oder wie ein Baum ohne sichere Wurzeln.

Bin gerade erst einmal baff und kann nicht allzuviel schreiben, will dir nur eine feste Umarmung senden.

Betty

12.01.2019 00:26 • x 5 #201


K
Liebe Alexandra,

Ich stolpere über deinen Satz ich frage nicht warum ich ... das ein Punkt an dem ich noch nicht bin. Wie bist du dorthin gekommen ? Ich bin nun seit über einem Jahr krank mit meinem Herzen und diese Hilflosigkeit wirft mich extrem zurück in alte Gefühlswelten. Ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern und wünsche mir Kraft für meine Kinder und das hier und jetzt, aber die Türen gehen einfach nicht zu in den Keller . Du klingst so positiv. Kannst du mir sagen, wie es bei dir gegangen ist ?

Liebe Grüße, Betty

12.01.2019 00:32 • x 2 #202


Pilsum
Hallo Martina,
schwimmen und kochen verlernt man doch nicht. Ich mache mir immer häufiger Gemüse und immer seltener Fleisch. Vielleicht verhindere ich ja dadurch, dass ich noch weiter zunehme.
Alleine essen macht natürlich nicht so viel Spaß. Aber mein ständiger Appetit läßt mich viel zu häufig nach etwas essbarem Ausschau halten.
Wir können ja mal tauschen. Ich sollte weniger essen.

12.01.2019 00:36 • x 2 #203


Alexandra2
Ich antworte hier für Betty (weil ich nicht weiß, ob das auch Andere interessiert),
Dreimal bin ich an die 'Todesschwelle' geraten, und ich musste mich entscheiden. Das erste Mal haben es meine Eltern nicht gemerkt, das zweite Mal hat meine Mutter mich brutal zurückgewiesen, das hat mir den sehr dünnen Boden unter den Füßen weggezogen (dadurch 5 Monate Klinik). Und darauf habe ich mit meinen Eltern gebrochen, den Kontakt vollkommen beendet.
Das dritte Mal vor drei Jahren. Da konnte ich nicht mehr denken, sprechen, mich bewegen.... grausam.
Das 'Positive' gelingt mit sehr viel Therapie, geeigneten Medikamenten, Gruppentherapien, sehr guten Ärzten, Klinikaufenthalten und quasi täglichem Training. Nicht denken (das hatte mich am Leben gehalten und den Zugang zu meinem 'kleinen Ich' versperrt), sondern machen jeden Tag. Anfangs war das künstlich, der Effekt stellt sich aber ein. Nicht nachdenken, das Wort Geduld aus dem Wortschatz streichen...

12.01.2019 00:55 • x 5 #204


Liselotte
Liebe Betty,

glaube ich an das Schicksal? Manchmal mehr, manchmal weniger, so wie das so ist mit dem Glauben. Ich hätte gerne einen starken Glauben....

Es freut mich,das meine Worte Dir ein Gefühl gegeben haben, das Gefühl nicht alleine zu sein.

Ich habe mich viel mit Entwicklungspsychologie beschäftigt und weiss, daß es für das Gefühl der Entwurzelung viele Gründe gibt.

Ursache und Wirkung.

Aber all das Wissen, dieses gedruckte Wort, welches Dir bestätigt, oh mein Gott, ja wirklich, so schlimm , was hilft es? Nur eine Person, die an Dich glaubt und Dich stützt kann helfen.

Es hilft denen, die nach uns kommen, es hilft mir in meiner Arbeit mit Kindern immer wieder, vor dem Wort, dieses Wissen abzurufen, achtsam zu sein, diese kleinen Wesen ernst zu nehmen und Ihnen Mitgefühl für andere vorzuleben. Mich Ihnen authentisch zu zeigen, auf Augenhöhe. Ich liebe Kinder, das hat mich bis heute gerettet.

Manchmal schaffe ich es mit Ihren Augen zu sehen, manchmal wissen sie mehr als ich...und ich freue mich und bin mir sicher, dass auch Du Deinen Kindern so begegnest , auch wenn Du im Sackbahnhof stehst, und Ihnen dadurch Wurzeln gibst.

Lieben Gruß
Martina

12.01.2019 01:22 • x 3 #205


Pilsum
Hallo Martina,
warst Du längere Zeit in Italien?
Hast Du dort gelebt

12.01.2019 01:57 • x 1 #206


Liselotte
von 1978-85, war dort auf meiner 1.größeren Flucht gestrandet und dann in Rom geheiratet. Also eine andere Art von Flüchling, sozusagen.

12.01.2019 02:08 • x 2 #207


Pilsum
Zitat von Liselotte:
von 1978-85, war dort auf meiner 1.größeren Flucht gestrandet und dann in Rom geheiratet. Also eine andere Art von Flüchling, sozusagen.


Wie ist das denn zu verstehen?
Bei Flucht denkt man heute ja an etwas ganz Bestimmtes.

12.01.2019 03:20 • x 1 #208


Liselotte
Habe mich einfach an die Straße gestellt und bin in Richtung Süden getrampt. Nichts zu verlieren,

12.01.2019 14:11 • #209


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


Y
Hallo Martina,
ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dich so anspreche, oder ist es dir lieber, wenn ich bei Liselotte bleibe?
Habe erstmal alles nachgelesen und komme mir mit meiner Frage irgendwie so doof vor : Hast du dich aufrappeln können und eine Suppe gekocht?
Rom habe ich gelesen, die Stadt steht auf meiner Löffelliste.

12.01.2019 14:35 • #210

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