Zitat von Liselotte:Durch Missbrauch in der Kindheit ist die Sicht auf die Welt dunkel.
Da helfen keine Medikamente, da ist der Tank einfach leer, und jeder, der diese Leere, Ohnmacht nicht erfahren hat wird sie niemals verstehen.
Da erscheinen diese Ratschläge sich selbst zu lieben so unwahrscheinlich arrogant. Man hat diese Liebe nie erfahren können und sie kann einem auch nicht von jemanden gegeben werden, denn man befindet sich in einer Bedürftigkeit, die in einer Abhängigkeit münden muss. Das ist eine Art der Depression, die sich mir als unheilbar präsentiert. Man ist lange damit beschäftigt, zu erfassen, was einem da wiederfahren ist, man begibt sich auf Flucht vor dieser kranken Familie, man erfasst das Ausmass seines Anderssein , man merkt, das man das alles nicht aufholen kann, man versucht sich zu integrieren, doch dieser Tank ist einfach micht aufzufüllen, diese Art von Beschmutzung will nicht schwinden, sie hat Dich krank gemacht. Ja, Dir wird klar, Dein Gruselfilm, den andere Kindheit nennen hat Weichen gestellt, auf denen Du mit allen Bemühungen immer wieder in einen Sackbahnhof einfährst.
Guten Morgen liebe Lieselotte, ich hoffe Dir geht es zumindest physisch gut. Dein Thema ist dem meinen so ähnlich, dass es mich nicht los lässt. Ich möchte Dich nicht mit Ratschlägen überschütten, denn dieses Recht habe ich nicht.
Es gibt allerdings etwas, was mir aufgefallen ist. In oben zitiertem Beitrag, verwendest Du ausschließlich die dritte Person, wenn Du über Dein Leid sprichst. Man hat, man kann, man versucht: Bitte, liebe Lieselotte, verstehe das nicht als Kritik, vielmehr als Denkanstoß, denn erst wenn wir in der Lage sind, derartiges Leid als Geschehen zu akzeptieren, können wir mit der Heilung beginnen.
Dieser Umstand ist mir zuerst an mir aufgefallen, denn noch immer relativiere ich mein eigenes Erleben. Indem ich von nur emotionalem Missbrauch spreche, den Essensentzug, die Prügel, die Beschimpfungen als lebende Sünde, den beinah S Missbrauch, habe ich verdrängt. Dieses Verdrängen, nicht darüber sprechen, heißt, es nicht als Geschehen zu akzeptieren. Gerade so, als gäbe es zwei Personen, einmal dieses verletzte Kind und dann die erwachsene Person, die mitten im Leben steht.
Ich glaube, dieses Verhalten gilt für alle, die die Ursache ihrer Depression kennen. Wir wissen, dass wir keine Schuld haben, wir wissen, dass es falsch war, doch sind wir nicht in der Lage, es rückgängig zu machen.
Wir kritisieren vielleicht, das mangelnde Verständnis der Gesellschaft, weil sie sich verschließen und tun es viel zu oft auch selbst, indem wir uns gefühlt fortwährend mit den Folgen des Geschehenen beschäftigen, wo wir uns mit der Ursache beschäftigen müssten.
Dieses Forum kann ein Ort sein, aus der Anonymität heraus, seinem Herzen Luft zu machen und eben nicht zu schweigen oder zu verdrängen. Sich abzulenken, ist das was wir im Alltag schon tun, tun müssen.
Über Weihnachten zu sprechen ist für mich ein Martyrium, denn dieser Verein dem wir dieses Fest verdanken, hat mein Leben ruiniert.
Liebe Lieselotte,
Zitat:
Du bist eine tolle Tochter, weil Du Deine Mutter liebst. Vielleicht kannst Du ihr ja einen schönen Brief schreiben, in dem Du ihr auch alles erklärst. da hat sie dann auch Zeit...
wer beschäftigt sich schon gerne mit diesem Thema, aber sich zu verschließen sehe ich auch nicht als Lösu...
Diesen Beitrag habe ich von Dir zu einem anderen Thema gefunden. Hast Du diesen Versuch für Dich schon erwogen oder umgesetzt?
Liebe Grüße an alle Wende2018