1090

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

W
Zitat von Ylvi13:
Hallo Liselotte, vielleicht gibt es ja doch die eine oder andere Plaudertasche , die sich mitteilen möchte. Man könnte ein neues Thema aufzumachen , in dem man sich über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel ein bisschen unterhalten kann. Es wäre ein Versuch, die Stille ein wenig aufzubrechen, wenn man den mag.



Welches Thema könnte das sein?

20.12.2018 06:15 • #16


W
Zitat von Liselotte:
Durch Missbrauch in der Kindheit ist die Sicht auf die Welt dunkel.
Da helfen keine Medikamente, da ist der Tank einfach leer, und jeder, der diese Leere, Ohnmacht nicht erfahren hat wird sie niemals verstehen.
Da erscheinen diese Ratschläge sich selbst zu lieben so unwahrscheinlich arrogant. Man hat diese Liebe nie erfahren können und sie kann einem auch nicht von jemanden gegeben werden, denn man befindet sich in einer Bedürftigkeit, die in einer Abhängigkeit münden muss. Das ist eine Art der Depression, die sich mir als unheilbar präsentiert. Man ist lange damit beschäftigt, zu erfassen, was einem da wiederfahren ist, man begibt sich auf Flucht vor dieser kranken Familie, man erfasst das Ausmass seines Anderssein , man merkt, das man das alles nicht aufholen kann, man versucht sich zu integrieren, doch dieser Tank ist einfach micht aufzufüllen, diese Art von Beschmutzung will nicht schwinden, sie hat Dich krank gemacht. Ja, Dir wird klar, Dein Gruselfilm, den andere Kindheit nennen hat Weichen gestellt, auf denen Du mit allen Bemühungen immer wieder in einen Sackbahnhof einfährst.


Guten Morgen liebe Lieselotte, ich hoffe Dir geht es zumindest physisch gut. Dein Thema ist dem meinen so ähnlich, dass es mich nicht los lässt. Ich möchte Dich nicht mit Ratschlägen überschütten, denn dieses Recht habe ich nicht.
Es gibt allerdings etwas, was mir aufgefallen ist. In oben zitiertem Beitrag, verwendest Du ausschließlich die dritte Person, wenn Du über Dein Leid sprichst. Man hat, man kann, man versucht: Bitte, liebe Lieselotte, verstehe das nicht als Kritik, vielmehr als Denkanstoß, denn erst wenn wir in der Lage sind, derartiges Leid als Geschehen zu akzeptieren, können wir mit der Heilung beginnen.
Dieser Umstand ist mir zuerst an mir aufgefallen, denn noch immer relativiere ich mein eigenes Erleben. Indem ich von nur emotionalem Missbrauch spreche, den Essensentzug, die Prügel, die Beschimpfungen als lebende Sünde, den beinah S Missbrauch, habe ich verdrängt. Dieses Verdrängen, nicht darüber sprechen, heißt, es nicht als Geschehen zu akzeptieren. Gerade so, als gäbe es zwei Personen, einmal dieses verletzte Kind und dann die erwachsene Person, die mitten im Leben steht.
Ich glaube, dieses Verhalten gilt für alle, die die Ursache ihrer Depression kennen. Wir wissen, dass wir keine Schuld haben, wir wissen, dass es falsch war, doch sind wir nicht in der Lage, es rückgängig zu machen.
Wir kritisieren vielleicht, das mangelnde Verständnis der Gesellschaft, weil sie sich verschließen und tun es viel zu oft auch selbst, indem wir uns gefühlt fortwährend mit den Folgen des Geschehenen beschäftigen, wo wir uns mit der Ursache beschäftigen müssten.
Dieses Forum kann ein Ort sein, aus der Anonymität heraus, seinem Herzen Luft zu machen und eben nicht zu schweigen oder zu verdrängen. Sich abzulenken, ist das was wir im Alltag schon tun, tun müssen.
Über Weihnachten zu sprechen ist für mich ein Martyrium, denn dieser Verein dem wir dieses Fest verdanken, hat mein Leben ruiniert.
Liebe Lieselotte,

Zitat:
Du bist eine tolle Tochter, weil Du Deine Mutter liebst. Vielleicht kannst Du ihr ja einen schönen Brief schreiben, in dem Du ihr auch alles erklärst. da hat sie dann auch Zeit...
wer beschäftigt sich schon gerne mit diesem Thema, aber sich zu verschließen sehe ich auch nicht als Lösu...

Diesen Beitrag habe ich von Dir zu einem anderen Thema gefunden. Hast Du diesen Versuch für Dich schon erwogen oder umgesetzt?

Liebe Grüße an alle Wende2018

20.12.2018 08:01 • x 2 #17


A


Hallo Liselotte,

Entwicklungstrauma, Urvertrauen in die Menschen ?

x 3#3


Y
Hallo Liselotte, ganz klar, .... ich bin dabei.

20.12.2018 09:12 • #18


W
Ignoranz hat uns in unsere Situation hinein gebracht. Ignoranz kann es auch sein, uns nie wieder davon befreien zu können.

20.12.2018 09:29 • #19


Y
Ich habe bewusst das Wort unterhalten gewählt und Thema im Sinne von Gespräch, also das man was erzählen kann. Eher nicht in Richtung Kummer oder Sorgen oder Probleme und und und, da sind wir in anderen Themen gut aufgehoben. Ich lerne während meiner Therapie u.a., dass man positive Erlebnisse und Momente braucht. Mittlerweile kann ich auch immer wieder mal was unternehmen. Sowas erzählen und hören, mir würde es helfen. Und Raum für Kummer ist dann auch.
Mhhh, irgendwie schwer zu formulieren, habs wohl heute nicht so mit den Worten.

20.12.2018 09:46 • #20


W
Liebe yivi13
damit hast Du ohne Zweifel Recht. Nur, sind wir hier nicht um in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten gegenseitig eine Hilfe zu sein? Ablenkung im Sinne von positiven Erlebnissen sind sogar sehr wichtig. Dennoch müssen wir uns auch mit dem Problem befassen um Lösungsansätze, oder zumindest Linderung zu erreichen. Sich abzulenken erscheint mir zwar sinnvoll, aber eben nur um weiter zu schweigen.

Stell dir vor, du siehst einen alten Mann an einer Kreuzung die Straße überqueren. Er läuft gebückt am Stock, hat einen steifen und unsicheren Gang und einen angestrengten Gesichtsausdruck. Seine müden Augen schauen leer. Er trägt eine volle Tasche und braucht länger über die Straße, als die Fußgängerampel Grün zeigt.
Denkst du dir dann:
Der Arme! Er kann nicht glücklich sein und drückst Dein Mitleid aus, indem Du ihn traurig anschaust?

Dann hast du Mitleid.

Oder gehst Du auf ihn zu und fragst, ob Du, ihm die Tasche tragen und ihm über die Strasse helfen kannst?

Dann hast Du Mitgefühl

Welches Verhalten wird dem alten Mann wohl helfen, wenngleich nur in diesem Moment?

Wenn nur Mitleid gewünscht ist, welches zwar in gewisser Weise gut tut, aber keinerlei Veränderung bringen kann, dann bin ich hier wohl falsch.

Ich möchte mich nicht dem Sog der Depression hingeben, denn er führt unweigerlich in die Selbstzerstörung.

Wer sich hier angemeldet hat, das zumindest glaubte ich, möchte einen Weg heraus finden und ergreift jeden Strohhalm, sei er auch noch so dünn.

Jemand, der selbst in einer solchen oder ähnlichen Situation ist, kann auch mitfühlen, wie sehr die Person leidet. Mit zu leiden, ist aber keine konstruktive Hilfe. Es hilft auf Dauer niemandem, weder der betreffenden Person, noch mir, außer noch mehr Hilflosigkeit auf beiden Seiten.
Ignoranz, vielleicht auch Mitleid haben wir alle schon zu lange erfahren, hat es etwas verändert? NEIN

20.12.2018 10:54 • x 1 #21


E
Zitat von Wende2018:
Wenn nur Mitleid gewünscht ist, welches zwar in gewisser Weise gut tut, aber keinerlei Veränderung bringen kann, dann bin ich hier wohl falsch.


Das verstehe ich nicht - sorry vielleicht bin ich auch noch zu müde

Ich hatte es so verstanden das es einen Thread gibt wo man sich unterhält - ohne den Focus auf die Sorgen in unserem Leben zu haben, sondern einfach nur über andere Themen, wie z.B. was habe ich heute vor, was hat mir Spaß gemacht....

20.12.2018 11:08 • #22


W
Zitat von florica:

Das verstehe ich nicht - sorry vielleicht bin ich auch noch zu müde

Ich hatte es so verstanden das es einen Thread gibt wo man sich unterhält - ohne den Focus auf die Sorgen in unserem Leben zu haben, sondern einfach nur über andere Themen, wie z.B. was habe ich heute vor, was hat mir Spaß gemacht....


Guten Morgen Florica, das stimmt wohl es soll ein neues Thema aufgemacht werden. Betonung auf Neues Thema. In diesem Thema, so glaubte ich, wären mögliche Lösungsansätze gewünscht, offenbar ist es das aber nicht, schade.

20.12.2018 11:17 • #23


E
Ich stehe immer noch voll auf dem Schlauch....
Was spricht denn gegen ein Thema z.B. Pausenraum oder wie auch immer - wo man sich ganz normal ohne den Focus auf Depression zu legen unterhält?
Und hier weiter über das Thema Entwicklungstrauma, Urvertrauen... zu reden

20.12.2018 11:34 • #24


W
Gar nichts spricht dagegen. Nur, die Beiträge zu ignorieren und auch eine Frage, stattdessen quasi ganz allgemein auf Plaudertaschen hinzuweisen, die in einem anderen Thema labern sollen, ist auch ein Hinweis. Derlei Hinweise gab es inzwischen mehrere, da glaubt man nicht mehr an Zufall.


Auf meinen ersten Beitrag kam folgende Reaktion

Hallo Liselotte, vielleicht gibt es ja doch die eine oder andere Plaudertasche , die sich mitteilen möchte. Man könnte ein neues Thema aufzumachen , in dem man sich über die Weihnachtstage und den Jahreswechsel ein bisschen unterhalten kann. Es wäre ein Versuch, die Stille ein wenig aufzubrechen, wenn man den mag.


Auf meine Frage:
Welches Thema könnte das sein? bekam ich leider keine Antwort

Mein zweiter Beitrag wurde ignoriert und stattdessen, ganz bewusst, mit dieser Bemerkung kommentiert.

Hallo Liselotte, ganz klar, .... ich bin dabei.

20.12.2018 12:00 • #25


E
@Wende2018 als ich habe das anders empfunden, aber genau das ist ja die Crux bei der Krankheit.

Für mich ist es nur ein Thema - in dem der Wunsch nach nicht einsam über Weihnachten zu sein und jemand zum reden zu haben, daher einen Thread wo man sich normal unterhalten kann.
Und mit Antworten auf Fragen ist es ja auch immer so eine Sache, manchmal kann man irgendwie nicht antworten, weil man .. keine Ahnung im Moment blockiert ist.

Momentan geht es mir grad so. Ich weiß was ich meine und habe es auch im Kopf bildlich vor mir - aber kann es über die Tastatur grade irgendwie nicht klar vermitteln. :-O

20.12.2018 12:38 • #26


W
Liebe florica, ist nicht gerade das der Sinn dieses Forums. Menschen, die sich gerade nicht in einem Tief befinden versuchen diejenigen in einem Tief mit, wie auch immer gearteten, Hilfestellungen zu unterstützen. Um, in diesem Fall Liselotte, zu zeigen, Du bist nicht allein, wir denken an Dich.
Vielleicht ist es auch eines unser aller Kreuze. An Weihnachten darf man nicht allein sein, sonst läuft was schief! Dadurch verstärkt sich das Bewusstsein nicht normal zu sein auf ein schier unerträgliches Maß. Im Umkehrschluss würde es bedeuten: Zu allen Zeiten ist es nicht schlimm sich alleine zu fühlen, nur an Weihnachten. Vielleicht liegt hier schon ein Denkfehler? Liebe Grüße Wende2018

20.12.2018 13:05 • x 1 #27


W
Liebe Liselotte, ich möchte mich bei Dir entschuldigen, dass sich jetzt so viele Beiträge nicht auf Dein Thema beziehen.

Zu keinem Zeitpunkt wollte ich Dich nötigen auf etwas zu antworten, wenn Du es nicht willst und hoffe sehr, Du hast es auch nicht so verstanden. Liebe Grüße Wende2018

20.12.2018 13:09 • #28


U
Huhu Wende2018

die Damen wollten doch nur nebenher ein Thema über Schuhe und Gardinen aufmachen.

Wo ist das Problem?

20.12.2018 13:18 • x 2 #29


A


Hallo Liselotte,

x 4#15


Acon
Hallo Wende2018,

In einem Deiner Beiträge weisst Du darauf hin, dass es wichtig ist nicht in der dritten Person über sein Leid zu sprechen, und das stimmt auch so. Ich muss mich mit der Situation auseinandersetzen, um zu erfassen, was mir passiert ist. Habe lange gebraucht um diesen Mut dafür aufzubringen. Mein Erleben der Situation erfolgte seltsamerweise in der dritten Person , dass bedeutet ich habe neben mir gestanden und gesehen was mit mir gemacht wurde, mein Verstand und meine Gefühle haben sich ausgeklinkt. Jahre später habe ich noch mit dem man gelebt, nur um zu überleben. Nach 30 Jahren konnte ich dieses man mit therapeutischer Hilfe ablegen, um endlich die jahrzehntelang unterdrückten Gefühle rauszulassen und mit der Verarbeitung der damaligen Situation zu beginnen. Deswegen denke ich, das die Rede in der dritten Person ein Selbstschutzmechnismus ist, um mit seinem Leid umgehen zu können.

Liebe Grüsse
Andrea

20.12.2018 13:36 • x 2 #30

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag