Corona, Lockdown und Depression

Zitat von Irgendeine:

Recht machen kann man es also irgendwie nie allen

und genau deswegen habe ich dazu geschrieben, dass es MEINE Meinung dazu ist @irgendeine.

Wenn ich lese/höre, dass z.B. in unserem Landkreis bei einem Verdacht alle Mitglieder einer Familie getestet werden, im Nachbarkreis aber nur die, die direkt betroffen sein könnten ohne deren Familienangehörige, unsere Zahlen damit aber dann natürlich weit höher sind als nebenan, weil schon ein paar Meter weiter ganz anders getestet wird, dann sind das für mich keine faktischen Zahlen. Dann wird man natürlich unsicher, welche Zahlen denn nun stimmen. Und dann hinterfragt man das für sich, oder bleibt verunsichert.... oder man hört irgendwann nicht mehr hin.
Und es ist doch völlig okay, wenn du das anders siehst als ich .

Zitat von Heideblümchen:

und genau deswegen habe ich dazu geschrieben, dass es MEINE Meinung dazu ist @irgendeine.

Und die will ich dir auch nicht absprechen. Der Satz war eher so gemeint, dass eben jeder seine Meinung und Wahrnehmung zu der Informationspolitik hat und man es deswegen nie allen recht machen kann.

Zitat von Heideblümchen:

Wenn ich lese/höre, dass z.B. in unserem Landkreis bei einem Verdacht alle Mitglieder einer Familie getestet werden, im Nachbarkreis aber nur die, die direkt betroffen sein könnten ohne deren Familienangehörige, unsere Zahlen damit aber dann natürlich weit höher sind als nebenan, weil schon ein paar Meter weiter ganz anders getestet wird, dann sind das für mich keine faktischen Zahlen. Dann wird man natürlich unsicher, welche Zahlen denn nun stimmen. Und dann hinterfragt man das für sich, oder bleibt verunsichert....

Das verstehe ich. Ich finde es auch nicht gut, dass es größtenteils im Ermessen der Gesundheitsämter liegt, wer wann getestet wird. Dazu sollte es eine einheitliche Strategie geben. Das Problem ist halt, dass die GÄ unterschiedlich stark belastet sind. Ist ein GA komplett überfordert, wird eben priorisiert, wer am dringensden getestet werden muss.
Ist sicher alles andere, als optimal, aber irgendwie muss man es ja lösen...

Zitat von Heideblümchen:

Und es ist doch völlig okay, wenn du das anders siehst als ich .

Das finde ich auch

Hallo DownTown,

Corona, Lockdown und Depression

Es wird überdramatisiert! Keine! Auch nur ansatzweise signifikante Übersterblichkeit dieses Jahr - dennoch tägliche neue Zahlen ^^

Ich rede immer von Deutschland.

Und ich sprach von signifikant. Und Nein, das ist sie nicht und wird auch nicht so eingestuft.

Und übrigens haben andere Länder auch andere europäische Länder so eine sind signifikante Übersterblichkeit weil die in total marodes Gesundheitssystem haben also wir können uns einfach nicht mit Italien oder Spanien vergleichen weil da in den letzten 20 Jahren das Gesundheitssystem auf ein Minimum runtergefahren wurde.

Zumal in Ländern in denen es eine Selbstverständlichkeit ist mit sehr vielen Menschen familiär nachbarschaftlich zusammen sitzen ganz im Gegensatz zu einem Land wie uns es natürlich zu mir infizierten kommt da brauchen wir gar nicht drüber diskutieren das erklärt sich ja von selber das ist genauso wie in den ganz Armen Laendern natürlich auch also wer denkt denn an Brasilien natürlich sind genau solche Länder die Länder die Leiden.

Wir leben aber hier und ich rede gerade von Deutschland.

I love Spracheingabe;)

Zitat von ClaraFall:

Ich rede immer von Deutschland.

Und ich sprach von signifikant. Und Nein, das ist sie nicht und wird auch nicht so eingestuft.

Dass es in anderen Ländern eine viel höhere gibt, war auch nur ein Zusatz.

Die Übersterblichkeit mag nicht signifikant sein, aber sie deckt sich ziemlich gut, mit der Anzahl der Covid-Toten. Ergo haben wir durchaus eine coronabedingte Übersterblichkeit, wenn auch nicht signifikant. Und das trotz Maßnahmen.
Ohne Maßnahmen wäre sie wahrscheinlich signifikant höher...

Ich kann keine Überdramatisierung in den Medien erkennen. Für mich sind es einfach Informationen, die ich dramatisch finden kann oder eben nicht.

Wichtig und gut fand ich heute im TV ein Interview mit dem Leiter der Intensivstation. Er wies ausdrücklich und mehrfach darauf hin, dass man die Kraft des vorhandenen Pflegepersonals nicht endlos weiterstrapazieren dürfe. Die Kapazitäten sind zwar momentan noch ausreichend - aber wie lange noch, wenn nicht in den nächsten Monaten Entspannung auftritt?

Zitat von julienne:

Ich kann keine Überdramatisierung in den Medien erkennen. Für mich sind es einfach Informationen, die ich dramatisch finden kann oder eben nicht.

Danke.

Zitat von julienne:

Wichtig und gut fand ich heute im TV ein Interview mit dem Leiter der Intensivstation. Er wies ausdrücklich und mehrfach darauf hin, dass man die Kraft des vorhandenen Pflegepersonals nicht endlos weiterstrapazieren dürfe. Die Kapazitäten sind zwar momentan noch ausreichend - aber wie lange noch, wenn nicht in den nächsten Monaten Entspannung auftritt?

Danke. Wenn man selbst in einer Großstadt 7, 8 oder mehr Krankenhäuser abtelefonieren muss, um ein Intensivbett (noch nicht mal ein Beatmungsbett) zu bekommen, läuft irgendwas schief...

Ja, er sagte, dass halt momentan über 4000 Intensivpatienten betreut werden müssten, die ohne das Virus halt nicht da wären, und dass diese Patienten eben auch einer ganz besonderen (viel Aufwand) Intensivpflege bedürfen.

Was mich an dieser ganzen Sache stört ist, dass Menschen sterben, Tag für Tag. Die sterben so natürlich auch, Übersterblichkeit hin oder her. Aber man hat keinen Bezug zu diesen Menschen. Es ist einfach tagtäglich eine Zahl, die im Raum steht. Man versucht es nicht an sich zu lassen und hakt es irgendwie ab. Dass aber hinter jedem Toten eine Person steht. Eine Person wie du und ich. Eine Person, die vielleicht eine Familie hat, Freunde, vielleicht eine wichtige Stellung im Beruf hat...
Das vergessen wir leider. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Mann morgen sterben würde...in diesem Wahnsinn, in dieser Pandemie...unvorstellbar. Aber genau das machen täglich mehrere 100 Menschen in unserem Land durch. Sollte man nicht alles versuchen um das zu verhindern? Panikmache hin, Panikmache her...zu wissen, dass jetzt Menschen sterben, weil genau das eintritt, was wir seit März verhindern wollen macht mich so wütend. Tote haben keine Lobby.

Ich weiß es klingt furchtbar theatralisch...aber es ist nunmal so

Das tut mir leid wenn ich das für mich einfach relativieren muss, aber:

Jeden Tag sterben ca 25.000 Menschen an Hunger .. über 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden extrem an Hunger.

Das sind auch Menschen wie du und ich das sind auch Kinder von Eltern das sind Eltern von Kindern das sind Großväter Großmütter Tanten Onkels die Welt ist halt nun mal so und wir sind mega überbevölkert und ja die Schwachen und die Kranken und die Alten sterben.

Das ist im einzelnen Schicksal immer ganz dramatisch ! aber ich finde schon dass man 500 Tote am Tag in Deutschland durch den Virus ...mit 25000 Toten am Tag dadurch, dass sie nichts zu essen haben ..durchaus mal in Relation setzen kann.

Aber der Nabel der Welt ist und bleibt das alles läuft und dass wir im Westen und wir die reichen Länder einfach weiter funktionieren und weiterlaufen können wir uns über den Rest der Welt doch sowieso schon seit Jahrzehnten keinerlei Gedanken machen.

Hallo DownTown,

Zitat von DownTown:

Ich drück dir die Daumen, dass die Ängste nicht überhand nehmen.

Vielen Dank für deine Worte, das selbige wünsche ich dir und allen anderen auch die sich schlecht fühlen
und ihre Ängste sich steigern.

Lg. Smilie67