Chronisch depressiv - welche Behandlung hilft mir / Ausweg finden

Liebe Melodie,
hier erst einmal die Website wo du die Telefonnummer zur Terminvergabe findest: https://www.bundesgesundheitsministeriu.ellen.html
einfach auf das entsprechende Bundesland klicken und dann wird dir die Nummer angezeigt. Ich habe dort gleich die Rufnummer einer Therapeutin bekommen die kurzfristig für mich Zeit hatte.
Das mit den Finanzen ist bei mir nicht so kompliziert, da ich die letzten Jahre nicht berufstätig war, eigentlich müßte mein Ex-Mann Unterhalt zahlen ist aber der Meinung das ich keine Ansprüche habe. Ich bekomme jetzt Hartz IV und das Jobcenter klagt den Unterhalt von ihm ein, so muss ich mich wenigstens damit nicht rumärgern. Und das Geld vom Jobcenter kommt immer pünktlich. Und mein Wiedereingliederungsberater gehört Gott sei Dank nicht zu Menschen, die Depressionen nicht ernst nehmen und meinen man muss nur ein wenig mehr zusammenreissen. Das tue ich sowieso jeden Tag.
Du hast recht, es ist gut, dass ich wenigstens meine kleine Hündin habe. Die hat eine sehr enge Bindung an mich und sorgt natürlich auch dafür, dass ich jeden Tag rausgehe.
Trotzdem fühle ich mich oft sehr einsam, mir fehlt einfach der Mensch bei dem ich mich geborgen fühle und mit dem ich mich austauschen und dem ich Vertrauen kann. Jeder sagt mir du wirst auch wieder jemanden kennen- und liebenlernen, aber wie soll ich jemals wieder vertrauen können, nachdem mein Vertrauen so grausam enttäuscht wurde? Gestern war die Scheidung, ich konnte meinen EX noch nicht mal ansehen oder mit ihm sprechen. In mir ist soviel Wut, Enttäuschung und auch Selbstzweifel. Und natürlich auch Zukunftsängste, wann geht es mir endlich wieder so gut, dass ich auch wieder arbeiten kann, werde ich jemals wieder arbeiten können, werde ich für immer alleine bleiben oder werde ich wieder so enttäuscht. Und wenn ich diese Depression überwinde, werde ich überhaupt noch mal Arbeit finden von der ich auch leben kann?
Ich wohl auch zu ungeduldig mit mir und mache mir zuviele Sorgen. Und ich bin ja auch nicht ganz allein, ich bin ja extra in meine alte Heimatstadt gezogen, so sind wenigstens meine Mutter und meine Schwester in der Nähe und stehen mir auch bei.
Dein Gruß an meine Kleine hat mich sehr gefreut und an deine Lieblinge ganz lieben Gruß. Du hast recht, Tiere enttäuschen einen nicht so wie viele Menschen. Auch ich habe einen guten Draht zu Tieren vor allem zu Hunden. Ich konnte schon als kleines Kind jeden Hund streicheln und hatte das auch getan. Habe mich dabei sogar mal bei einem Hund mit Zwingerhusten angesteckt. Hatte Wochen gedauert bis der Arzt raushatte, dass ich das hatte.
Manchmal brauche ich etwas länger zum antworten, bitte nicht böse sein, aber du kennst das ja auch, dass man einfach keine Kraft mehr hat und nicht weiß wo man anfangen soll. Die nächsten Tage muss mich ein wenig um meine Mutter kümmern, die hat eine neue Hüfte bekommen und kommt erst in 10 Tagen zur Reha, aber ich bin so froh, dass sie die OP heil überstanden hat und schon wesentlich schmerzfreier ist als die letzten Monate.
Du hast übrigens recht, Medikamente helfen uns, aber noch wichtiger ist die Therapie. Ich drücke dir die Daumen dass du schnell einen Psychotherapeuten/-tin findest der zu dir passt und dir hilft. Ich bekomme demnächst auch noch Ergotherapie (da gibt es wohl entsprechende Ergo bei psychischen Erkrankungen) und mache auch zweimal die Woche Rehasport.
Liebe Grüße
Petra

Danke für die Adresse Petra!

Bei mir ist der Stand der Dinge jetzt so, dass ich eine Therapeutin habe. Muss nur noch einen Termin mit ihr ausmachen. Ich hoffe sehr dass es passt und ich endlich Hilfe kriege.

Das mit dem Unterhalt und Ex-Mann ist immer so eine Sache.(habe das bei der Scheidung meiner Eltern damals etwas mitbekommen). Immerhin gut, dass das Amt sich darum kümmert. So hast du es aus dem Nacken. Hier wo ich wohne sind die Ämter leider absolut unfähig zu allem und schickanieren und diskriminieren einen wo es nur geht.
Man kommt sich dank denen richtig asozial vor wenn man keine Arbeit hat. Dabei bin ich nicht asozial. Ich bin nur depressiv .
Ich weiß momentan nicht wohin mit mir im Leben. Oder wie meine Zukunft aussieht. Soll ich mich zuerst um meine Psyche kümmern? Oder darum wieder Arbeit zu finden? Ich kriege halt auch leider von überall druck dass ich doch endlich mal meine Lehre fertig machen soll. Das will ich ja auch. Aber ich hab auch riesen Schiss wieder so sch. behandelt zu werden.

Ich habe eine abgebrochene Ausbildung hinter mir, wo alle Mitarbeiter wirklich derbe vom Chef runtergebuttert und gemobbt wurden. Ich hatte damals sogar mehrfach geheult auf Arbeit weil ich so fertig war.
Dann habe ich zwei Arztpraxen hinter mir (ich möchte Arzthelferin werden).
In meiner ersten Praxis stieß ich auf ein eingeschworenes Team. Chefin, 2 Kolleginen. Die drei haben immer zusammen gehalten. Da wurde ich auch nur gemobbt. Ich sei zu fett, ich müsse mal abnehmen, ich stinke und was nicht alles. Angeblich hab ich auch nur Fehler gemacht. Irgendwann hab ichs nicht mehr ausgehalten und es kam zur Kündigung.
So, zweite Praxis. Super Kollegin 3 Aber dafür die Chefin eine absolute Cholerikerin! Bei jedem Pups sofort ausgerastet. Ständig hat sie uns runter gemacht - auch gern vor den Patienten. Ständig kam sowas wie: Ja ich kündigen Ihnen allen! Und ich dachte immer, ich muss es durchalten. ich muss diese Ausbildung fertig machen. Tja, ging so lang bis es nicht mehr ging und ich quasi zusammen gebrochen bin wegen Depressionen. War alles zuviel. Der ständige Stress auf der Arbeit, und dann hatte ich noch wirklich heftigen Privaten Stress.und dann ging nix mehr. Schwubs Kündigung.

Und jetzt habe ich solche Angst wieder in so eine Praxis zu kommen. Ich will mit Respekt behandelt werden, sowohl von Kollegen als auch vom Chef. Kann wohl nicht zuviel verlangt sein.
Mir wurde aber auch schon gesagt, dass ich durch meine Problematik mich wohl oft selbst schon in die Opferrolle bringe und es wohl auch dadurch so ausartet.Auch deshalb will ich unbedingt in die Therapie. Ich will aus diesem Opfer Muster raus. Ich will nicht mehr Opfer sein. Ich will mich wehren. Nur wie?

Ich bin schon so oft verletzt, enttäuscht und hingergangen worden.Mir fällt es einfach schwer noch was gutes in den Leuten zu sehen. Es laufen so viele Monster da draußen rum die nur noch an sich selbst denken.

Hallo MelodieSyren,

Chronisch depressiv - welche Behandlung hilft mir / Ausweg finden

Hallo Melodie,
obwohl du offensichtlich viel jünger bist finde ich mich in etlichen Dingen wieder die du schreibst. Auch ich möchte eigentlich alles auf einmal und dabei sage ich mir immer wieder Schritt für Schritt.
Also erst einmal gesund werden, denn nur wenn es dir psychisch wieder gut geht bist du auch in der Lage zu arbeiten. Ich würde auch gerne wieder arbeiten, aber ich weiß genau, dass ich es im Moment einfach nicht kann.
Ich kann mich nicht konzentrieren und bin überhaupt nicht belastbar.
Erfahrungen mit Mobbing habe ich noch nicht gemacht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man es Menschen mit Depressionen anmerkt, dass sie bei der kleinsten Kleinigkeit aus der Fassung geraten und es gibt wohl viele Menschen die daran Freude haben das auszunutzen und denjenigen erst recht fertig zu machen.
Also auf jeden Fall erst einmal eine Therapie machen und mental wieder auf die Beine kommen. Und dann hast du auch die Kraft eine Ausbildung zu machen und im Beruf deine Frau zu stehen. Lass dich von niemanden unter Druck setzen, so nach dem Motto du bist so jung und kannst dir deinen Lebensunterhalt verdienen. Um im Beruf klarzukommen ist die psychische Gesundheit mindestens genau so wichtig wie die körperliche. Gerade wenn du eine Ausbildung machst, da musst du ja nicht nur deine täglichen Aufgaben bewältigen, sondern jeden Tag dazulernen und dich auf die Prüfungen vorbereiten.
Arzthelferin ist ein schöner Beruf, ich drücke dir die Daumen, dass du beim nächsten Mal mehr Glück hast und auf nette Kollegen und faire Vorgesetzte triffst.
Kein Mensch hat das Recht dich anzuschreien oder niederzumachen, schon gar nicht in Gegenwart von anderen. Das hast du nicht verdient und das musst du dir nicht gefallen lassen. Mobbing ist inzwischen eine Straftat, du könntest also in dem Falle die Kollegen anzeigen und ein Vorgesetzer hat die Pflicht dich vor so etwas zu schützen. Dieses Wissen sollte dir auf jeden Fall den Rücken stärken. Auch Privat: wenn dir jemand dumm kommt lass ihn einfach stehen. Du hast es nicht nötig dich beleidigen oder anbrüllen zu lassen. Ich wünschte ich könnte dir einfach einen großen Batzen Selbstbewusstsein schicken. Sag dir immer wieder selber: ich habe Respekt verdient. Ja, dass hast du.

Ja. Ich hab Respekt verdient. Auf jeden!

Das mit dem Selbstbewusstsein muss ich noch lernen.
Bei Freunden klappt das recht gut. Da bin ich frech und mache den Mund auf wenn mir was nicht passt.

Aber bei allen anderen klappt das nicht.ich denke dann jedes mal: Wenn ich was sage bin ich meinen Job los, dann bin ich gearscht usw. Oder ich weiß einfach nicht was ich sagen soll weil ich so aufgeregt bin. Dann fallen mir erst viel später Argumente ein leider erst.

Und ja. Der beste Weg ist wohl erst meine Psyche in Ordnung zu bringen. Es ist nur so schade, da ich an der Ausbildung schon so lang rum arbeite.es fühlt sich für mich an wie ein Stillstand. Ich komme einfach nicht weiter, weil immer wieder was dazwischen haut. Das ist so niederschlagend dann.

Ich will endlich aus meiner mini Schuhschachtel Wohnung raus. Aber ohne Ausbildung - ab besten abgeschlossen - geht das nicht. Die Wohnungspreise sind einfach absurd hoch.und ohne Familie die einen unterstützt.tja. Da steht man ganz alleine da.

Zitat von MelodieSyren:

Ich bin 25 Jahre alt. Ich habe in meinem Leben schon viel durchmachen müssen. Mobbing als ich zur Realschule ging, die ganze Zeit über. Niemand ...

Wie geht es dir heute?.... es ist 2022