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Von rezidivierend zu chronisch

Sifu
sind meine Depressionen nach über 40 Jahren geworden. Ab und zu gibt es ein paar helle Momente in meinem Kopf und das wars dann aber auch.

Brauche jetzt 3 verschiedene Antidepressiva.

Dazu Therapie, Ernährung, Sport, Mediation, Musik usw.

So komme ich einigermaßen klar aber von Lebensqualität kann ich nicht sprechen. .

10.08.2023 20:25 • x 4 #1


M
Das ist bei mir auch so. Nach mehreren Rezidiven jetzt chronisch. Ich bin es so leid. Diese ganzen Dinge aus den verschiedenen Therapien anwenden hilft zwar etwas - aber ein erfülltes, zufriedenes Leben ist das nicht. Schicksal?

10.08.2023 22:22 • x 5 #2


A


Hallo Sifu,

Von rezidivierend zu chronisch

x 3#3


Sifu
Zitat von Mari65:
Das ist bei mir auch so. Nach mehreren Rezidiven jetzt chronisch. Ich bin es so leid. Diese ganzen Dinge aus den verschiedenen Therapien anwenden hilft zwar etwas - aber ein erfülltes, zufriedenes Leben ist das nicht. Schicksal?

Ja vielleicht Schicksal.....vielleicht haben wir im letzten Leben etwas verbrochen ?

10.08.2023 22:28 • x 1 #3


Lost111
Zitat von Mari65:
Das ist bei mir auch so. Nach mehreren Rezidiven jetzt chronisch. Ich bin es so leid. Diese ganzen Dinge aus den verschiedenen Therapien anwenden hilft zwar etwas - aber ein erfülltes, zufriedenes Leben ist das nicht. Schicksal?

Ohne es jetzt böse zu meinen - glaubst du wirklich an das Schicksal?
Ich bin in der gleichen Situation wie viele hier auch. Man kann nur versuchen, irgendwie gut auf sich selbst zu achten.
Was aber nach jeder verdammten ganz tiefen Episode schwerer wird.

10.08.2023 22:33 • x 7 #4


A
Guten Morgen.
Ich habe seit 23 Jahren eine rezidivierende D.
Seit 1 Jahr mache ich EKT.
Die D. ist seither schwächer in der Intensität, und kürzer im Ausmaß.
Alles Gute.

11.08.2023 06:06 • x 4 #5


Sifu
Zitat von anir:
Guten Morgen. Ich habe seit 23 Jahren eine rezidivierende D. Seit 1 Jahr mache ich EKT. Die D. ist seither schwächer in der Intensität, und kürzer im Ausmaß. Alles Gute.

Ist das Elektroschocktherapie ? Davon kann man doch Gedächtnislücken bekommen, oder ?

11.08.2023 13:28 • x 1 #6


Fritz
Hi Sifu

Ich leide mein ganzes Leben lang an einer Depression mit all seinen Auslösern!
Viele meiner Symptome sind bereits chronisch!
Ich habe die Krankheit akzeptiert.
Ich mache halt das Beste daraus.
Es geht noch sehr viel!

Nur den Kopf nicht hängen lassen.
Aber alles leichter geschrieben als getan!

Meine Einstellung.
Alles Gute!
Servus

11.08.2023 13:42 • x 1 #7


Sifu
Zitat von Fritz:
Hi Sifu Ich leide mein ganzes Leben lang an einer Depression mit all seinen Auslösern! Viele meiner Symptome sind bereits chronisch! Ich habe die Krankheit akzeptiert. Ich mache halt das Beste daraus. Es geht noch sehr viel! Nur den Kopf nicht hängen lassen. Aber alles leichter geschrieben als getan! Meine ...

Danke Fritz !

11.08.2023 14:40 • #8


A
Guten Morgen Sifu.
Ja.
Da ich eh schon Pseudo-Demenz habe, ist das das kleine Übel für mich

12.08.2023 06:49 • x 1 #9


Sifu
Zitat von anir:
Guten Morgen Sifu. Ja. Da ich eh schon Pseudo-Demenz habe, ist das das kleine Übel für mich

Pseudo Demenz ?

12.08.2023 13:24 • #10


Dys
Zitat von Sifu:
Pseudo Demenz ?

Pseudodemenz
Als Pseudodemenz bezeichnen Mediziner Hirnleistungsstörungen, die vorübergehend auftreten und durch eine Denk- und Antriebshemmung vorgetäuscht werden.
Die depressive Pseudodemenz ist die häufigste Form von Pseudodemenz. Sie kann bei schwerer Depression auftreten. Die depressive Pseudodemenz ist oft nicht leicht zu unterscheiden von einer beginnenden Demenzerkrankung (wie Alzheimer) oder dem gemeinsamen Auftreten einer Demenzerkrankung und einer Depression. Oft können Ärzte erst nach langer und sorgfältiger Beobachtung des Patienten die richtige Diagnose stellen.
In der Regel verschwindet die depressive Pseudodemenz, wenn die Depression fachgerecht behandelt wird (mit Medikamenten und nicht-medikamentösen Maßnahmen).
(Quelle NetDoktor.de)

12.08.2023 13:30 • x 5 #11


A
Hallo Sifu.
Genau wie Dys es beschreibt.
Ich habe das ständig, mehr oder weniger ausgeprägt.
Das Leben ist für mich dann nicht ganz einfach.
Ich fahre gut damit es in meinem Umfeld mitgeteilt zu haben.
Nutzt ja nix.
Mir gehts leichter, wenn die Leute Bescheid wissen.
Klarheit und Wahrheit sind mir wichtig.
Hatte nun die Erwebsminderungsrente beantragt.
Und siehe da, bekomme die volle Erwerbsminderungsrente schon nach 1,5 Monaten zugestanden.
Allles Gute.

13.08.2023 05:58 • x 2 #12


Sifu
Abend und nachts geht es mir deutlich besser, aber da schlafen die meisten und ich bin allein.

13.08.2023 15:50 • x 2 #13


Alexandra2
Ich kann nur allen Mut machen, sich von der Eingliederungshilfe therapeutisch betreuen zu lassen (Rechtsanspruch bei psych. Behinderung). Dadurch lerne ich Schritt für Schritt mit der D zu leben. Es gibt zusätzlich Notfallkontakte. Das ist ein gutes Netz, zusätzlich zu Medikamenten und EM Rente.

14.08.2023 07:57 • x 2 #14


Dakota
Ich hatte in meinem Leben viele Episoden, die fingen an und hörten auf. Schlimm genug. Die aktuelle Krankheitsphase ist nun seit über anderthalb Jahren ... Bald würde man von Dysthymie sprechen oder wie das heißt. Ich habe alles versucht. Ich bin nach wie vor sehr oft sehr schnell müde. Manchmal denke ich darüber nach, nochmal eine EKT Serie zu machen, aber alles in mir sträubt sich gegen Übernachtung in der Psychiatrie, überhaupt Krankenhaus. Ich will nicht.
Immer wieder denke ich, ich brauche vielleicht noch mehr Zeit, bereite den Rentenantrag vor und denke darüber nach, warum es diesmal so unfassbar lange anhält und so quälend hartnäckig. Es ist traurig. Irgendwo in meinem Körper ist aber auch eine Insel und da sitzt jemand und sagt Es geht auch anders.. Selbst mit dieser Veranlagung, selbst mit dieser Diagnose. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Lebensumstände ganz entscheidend sind. Ausgelöst wurde diese langwierige Episode durch Mobbing auf Arbeit. Ich werde in Zukunft stark aufpassen müssen, was, wo, wieviel und mit wem ich zusammenarbeite. Nie wieder Büro, nie wieder diese Hölle eines reinen Frauenteams, nie wieder diese Wölfe.

20.08.2024 16:42 • x 3 #15


Sifu
Zitat von Dakota:
Ich hatte in meinem Leben viele Episoden, die fingen an und hörten auf. Schlimm genug. Die aktuelle Krankheitsphase ist nun seit über anderthalb Jahren ... Bald würde man von Dysthymie sprechen oder wie das heißt. Ich habe alles versucht. Ich bin nach wie vor sehr oft sehr schnell müde. Manchmal denke ich ...

Bin auch sehr oft gemobbt wurde und kann mich bei Büroarbeiten nicht mehr konzentrieren.

20.08.2024 17:06 • x 2 #16


ZeroOne
Zitat von Dakota:
denke darüber nach, warum es diesmal so unfassbar lange anhält und so quälend hartnäckig.


Vielleicht hast du es dir schon selbst beantwortet:

Zitat von Dakota:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Lebensumstände ganz entscheidend sind.


Wenn ich mich richtig an einige deiner Posts aus den letzten Monaten erinnere, könnte ich zumindest für mich persönlich darin einige Punkte finden, die es der Depression schwer machen könnten, sich wieder zurückzuziehen (wobei ich bei dem Thema ein gebranntes Kind bin und meine Meinung daher nicht repräsentativ sein wird).

Meine persönlichen Gedanken dazu wären, dass z.B. erneut Strom im Kopf die Rahmenbedingungen im Leben, bzw. die Auseinandersetzung damit auch nicht positiv beeinflusst.

20.08.2024 17:18 • x 2 #17


Momo58
Ich bin jetzt 66 und hatte auch immer wieder depressive Phasen in meinem Leben. Die habe ich versucht mit Alk. und Zig. zu therapieren, deshalb standen die Suchtprobleme manchmal im Vordergrund.

Das Rauchen gab ich 2022 auf und fühlte mich seitdem wieder depressiver. Wobei ich mich manchmal gar nicht so depressiv fühle, ich bin nur sehr lust- und antriebslos. Da ich inzwischen in Rente bin, ist das nur für mich ein Problem. Als ich noch arbeitete, hatte ich oft Angst, ich verliere meine soziale Existenz, das ist nun vorbei, vielleicht fühle ich mich deshalb nicht so depressiv. Ich nehme kein Antidepressiva, aber der Psychiater, den ich regelmäßig aufsuche, ist der Meinung, dass ich eines nehmen sollte (Escitalopram) und dass dadurch auch mein Antrieb besser werden könnte.

Vor kurzem las ich einen interessanten Artikel in der taz: ADHS im Erwachsenenalter: Ein Leben, das unmöglich schien. Interessant, weil hier eine junge Frau ähnliche Symptome beschreibt, wie ich sie kenne. Sie schiebt immer wieder Dinge vor sich her und kann sich keine Tagesstruktur geben. Sie bekommt Depressionen und wird mit Antidepressiva behandelt, die ihr nicht helfen. Vor einer Hausarbeit gibt ihr ein Freund eine Kapsel, mit der sie sich besser konzentrieren könne. Es handelt sich um das Medikament Elvanse, das bei ADHS verschrieben wird. Die Wirkung ist für sie, als ob ein Schalter im Gehirn umgelegt wird:
https://taz.de/ADHS-im-Erwachsenenalter/!6026543/

Zwar denke ich nicht, dass ich ADHS habe, aber ich fand es trotzdem faszinierend, dass ein Medikament so einen Unterschied für jemanden machen kann. Also alles nur Biochemie?

20.08.2024 17:44 • x 1 #18


ZeroOne
Das ist ein Amphetamin-Derivat. Davon läuft auch der Motor eines gesunden Menschen rund.

Das ist eine ähnliche Modeerscheinung, wie bei Ritalin, wo verantwortungslose Eltern Ärzte anbetteln, dass sie bei ihren gesunden Kindern ADHS diagnostizieren und entsprechend verordnen, damit die Kids in der Schule bessere Leistungen bringen.

20.08.2024 17:59 • x 2 #19


A


Hallo Sifu,

x 4#20


Dys
Zitat von Momo58:
Zwar denke ich nicht, dass ich ADHS habe, aber ich fand es trotzdem faszinierend, dass ein Medikament so einen Unterschied für jemanden machen kann. Also alles nur Biochemie?

Wenn etwas „biochemisch“ im Argen ist, kann dass ja eventuell mit (bio)Chemie behandelt und behoben werden. Nur ist mir zumindest soviel klar, wenn das Problem ein Anderes ist, wie beispielsweise eine Lebenseinstellung oder eine Unzufriedenheit mit der Situation, dann muss das ja keinen biochemischen Grund haben und was leistet dann Biochemie wirklich?
Gibt ja auch Menschen, die sich ihr Leben mit Substanzen schön machen wollen, nur ist die Indikation für diese Substanzen ja nicht aus einem Mangel in der natürlichen Biochemie im Körper gegeben. Es ist doch meiner Ansicht nach, nur der Gedanke oder Wunsch, sich mit „einfachen“ Mitteln das Wohlbefinden zu verschaffen, dass man eben gern hätte, es aber „schwer“ empfindet, dies ohne entsprechende Substanzen zu erlangen, oder deshalb, weil es „gesellschaftlich“ zumindest im Rahmen des „Normalen“ angesehen wird.

Auch dieses ständige ansprechen von Stigmata, denen man sich ausgesetzt sieht, hilft ja nicht wirklich. Blöd angeguckt wird man immer von Einigen, egal um was es geht. Das ist dann aber nur ein Thema, wenn ich es als blöd angeguckter dazu mache. Und auch ob ich es für mich als größtmögliche Ungerechtigkeit mir gegenüber einstufe und dann tatsächlich so blöd bin und meine, eine Rechtfertigung für mein Verhalten liefern zu müssen, mit dem ich Andere zu einer Position, Für oder Wider mein Verhalten, nötigen muss.

Werd ich also blöd angeguckt wenn ich als einziger beim Frühschoppen keinen Alk trinke? Vermutlich. Werd ich blöd angeguckt wenn ich als einziger Raucher im Restaurant auch dieses mal verlasse um eine zu rauchen? Vermutlich. Werd ich blöd angeguckt wenn ich zu einem Event nicht angemessen gekleidet bin? Vermutlich. Oder wenn mir in der Bahn ein Furz entweicht? Vermutlich. Das kann ich natürlich endlos so weiter mit Bespielen aus meinem Leben so fortführen, nur bekomme ich das mit Medikamenten oder Therapie gelöst?

Das ist letztlich die Frage, die es dann zu beantworten gilt und dazu brauche ich eben Fakten und die Einsicht, dass diese Fakten zutreffend sind. Fehlt nur eines von beiden, dann wird es wohl keine Lösung für mein Problem geben, auf dass ich hinwirken kann. Und dann wird mein Zustand chronisch.

21.08.2024 13:51 • x 3 #20

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