Jo, ich bin mehrfach schwer traumatisiert, dennoch kann ein Ereignis, das erstmal gar nicht soo schlimm erscheint, eine traumatische Reaktion in einem noch nicht ausgereiften Kinderhirn auslösen und wenn die nicht aufgelöst wird, dann manifestiert sich das und das nennt man eben Trauma. Ist ne Wunde, Trauma ist lediglich der lateinische Fachbegriff.
Wer z.B. oft schreien gelassen wurde als Baby ohne, dass die Eltern kamen, hat immer wieder Todesangst ausgestanden und dies kann dazu führen, dass der erwachsene Mensch noch immer starke Angst vor dem Verlassen werden hat, Scheidungskinder leben oft mit massiven Schuldgefühlen, weil sie denken der Grund für die Trennung der Eltern zu sein und so weiter und so fort.
Ein Trauma zu haben, heißt nicht unter einer (komplexen) posttraumatischen Belastungsstörung zu leiden, es heißt lediglich, dass in der Seele eine Wunde ist, die nicht verheilen konnte. Darum helfen solche Methoden ja gerade Menschen mit einfachen Traumata sehr gut, wohingegen mehrfach schwer komplex traumatisierte Menschen von so etwas zwar oft profitieren, aber deutlich weniger häufig wirkliche Heilung erfahren; etwas, das ich sowieso beispielsweise bei mir ausschließe. Heilung klingt nach vollständiger Wiederherstellung und die werde ich vermutlich nicht erreichen, aber eine Besserung dahingehend, dass ich irgendwann stabil bin und mit meinen Narben leben kann. So sehe ich es bei ähnlich Betroffenen wie mir, allerdings ist das natürlich rein meine Meinung, es gibt durchaus auch Betroffene, die von sich sagen vollständig geheilt zu sein.
19.06.2024 21:59 •
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