BurnOut Stufe 9 - was bedeuten diese Stufen?

P
Hallo zusammen,

Ich bin ♂, 44 Jahre, verheiratet und habe zwei Kinder (18 und 9).

Ich arbeite als Rettungsassistent und bin seit Jahren mehrfach ehrenamtlich tätig. (Mitarbeitervertretung, Vorstandsvorsitzender in einem Verein, gestalte die Vereinszeitung mit, betreue mehrere Internetseiten, bin nebenbei Hausmeister und fotografiere (eigentlich gern) als Hobby...).
Meine liebe Frau arbeitet seit 4 Jahren von Mo.- Do. auswärts (150km).
Rückblickend geht es mir schon ein paar Jahre net so gut.

Ich schob meine anfänglichen Probleme, wie Lustlosigkeit am Hobby, am Fußballverein, Versagensängste in meinem Beruf den ich seit 1993 ausübe, auf die vielbeschriebene Midlife Crises des Herrn ab 40. Insgesamt bin ich schon ca. 4 Jahre so unterwegs, mit Höhen und Tiefen. Langsam wird es aber für mich nicht mehr richtig steuerbar. Bin, wie ich heute las, auf der hier beschriebenen 12-Punktescala zum BurnOut mittlerweile auf der Stufe 9 angekommen. Ich leide (weiß nicht mehr genau wie lange) unter der beschriebenen Gefühlslosigkeit. Kann kaum noch Emotionen wahrnehmen/empfangen und bin extrem leicht gereizt. Versuche mir mit Internetaktivitäten (ebay) etwas Erleichterung zu verschaffen - nix. Habe oft kaum noch zu etwas Lust und will eigentlich nur noch meine Ruhe und irgendwo sitzen und vor mich hinstarren.

Seit ein paar Wochen aber habe ich nicht einmal mehr Lust auf intime Zweisamkeit. Ich bin kaum noch reizbar. Ich will jetzt etwas unternehmen. Kann mir jemand einen Tip geben wo ich anfangen soll?

Habe mir bis jetzt nicht so richtig eingestanden, dass ich Hilfe brauche (wie meine Frau schon lange meint) da ich andere Leute sehe, die vielleicht noch viel mehr um die Ohren haben als ich und das (jedenfalls nach außen hin) gut wegstecken und immer noch fröhlich sind. Da zeifelt man am eigenen Leistungsvermögen.

Berufsbedingt weiß ich leider wie man mit den seelischen Problemen von Leuten - oft auch aus Unwissenheit - umgeht.
Was sagt Ihr. Hausarzt, Psychiater, Psychologe oder erstmal Seelsorger?

So, genug getextet und Danke fürs lesen

Viele Grüße
Plumps

02.11.2010 16:06 • #1


uniquenessy
Hallo Plumps,

wenn du einen guten Draht zu deinem Hausarzt hast, würde ich ertsmal den aufsuchen.
Parallel kannst du ja schon mal Augen und Ohren nach einem Psychater/ Neurologen ausschauhalten ( Leider wartet man da sehr lange auf Termine).
Ich würde das auf jedenfall zeitnah mal in Angriff nehmen, die Symptome die du schilderst kommen hier sicherlich einigen bekannt vor.
Aber ne Diagnose können wir hier nicht stellen.

Außerdem klingt dein Kurzlebenslauf nach ganz schön viel Stress , wenn ich das mal so sagen darf
Dein Beruf bringt sicherlich auch einige nicht so gut zu verarbeitende Dinge mit oder?

Gruß
Uniquenessy

02.11.2010 16:20 • #2


A


Hallo Plumps,

BurnOut Stufe 9 - was bedeuten diese Stufen?

x 3#3


P
Vielen Dank für die schnelle Antwort

Beim Hausarzt habbichs schonmal anklingen lassen. Er hat nur gesagt wenn ich Hilfe brauche soll ich vorbei kommen. Aber ich glaube nur mit einem Krankenschein ist das Problem nicht gelöst.
Am Do. treff ich mich mit einem Bekannten. Er ist Neurologe. Ihm werde ich mal meine neuesten Probleme schildern. An die normale Gefühlslosigkeit gewöhnt man sich ja irgendwann aber wenns dann noch Gefühlsloser wird ist es nicht mehr schön wenn man es überhaupt als solches bezeichnen kann.
Ich hab halt auch schon gehört, BurnOut ist nicht heilbar. Man soll halt weniger arbeiten, alles nebenbei weglassen, aller 14 Tage ein Wellnesswochenende absolvieren - dann gehts weg.

Okay, da bin ich ja vielleicht auffm richtigen Dampfer. Ich werde ihm das mal schildern. ich muss jetzt wirklich mal was machen.

Viele Grüße
Plumps

02.11.2010 17:36 • #3


U
Das ist doch schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung:

Hilfe holen
Nich alles alleine schaffen zu wollen

Drücke die Daumen, das Du die Hilfe findest, die Du brauchst

02.11.2010 19:23 • #4


uniquenessy
Hallo Plumps,

ich habe in ertser Linie nicht an einen gelben Zettel gedacht,
sondern daran, dass viele Mesnschen einen besseren Draht zu Ihren Hausärzten haben,
als zu anderen. Damit ist schon mal ein gewisses Vertrauen vorhaden und man hat es leichter, etwas von sich preis zu geben.
Wenn du allerdings einen Bekannten hast, der Psychater oder nur Neurologe (?),dann ist dieser fachlich sicher Kompetenter.
Also ein guter Weg.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich kann selber derzeit ganz gut beobachten,
wie sich die Grenzen, bei Männern Anfang 40ig, zwischen Mitlifecrises und psychischen Problem verwischen.
Aber wenn du seölber dich zunehend unwohl fühlst, dann solltest du dir unbedingt Hilfe holen.

Sicher ist, dass wenn man erstmal im Kreis einer psychischen Krankheit gefangen ist, vieles nicht mehr so läuft wie früher.
Wo eine Tür zu geht, geht eine andere auf. Einen Weg gibt es immer.
Tribut muss man schon zollen, vor allem in dem Bereich Perfektion und dem Bild von sich selber und den eigenen Anspruchen.

Also halt uns, wenn du magst, auf dem Laufenden..

Gruß
Uni

02.11.2010 20:12 • #5


P
Hallo, da bin ich wieder,

nun habe ich doch meine alten Zugangsdaten wiedergefunden :-)
Nach nun fast einem Jahr wollte ich mich einfach mal wieder melden, da sich an meiner persönlichen Situation eigentlich nix geändert hat. Besser gesagt, in diesem ewigen Einheitsbrei aus grau, keiner Lust, Versagensängsten, Panikattacken, Schlafstörungen, der Überforderung in einfachen Dingen und der Gefühlslosigkeit gibt es Höhen und Tiefen.
Die Höhen werden nicht höher, aber die Tiefen tiefer.
Bin seit einem halben Jahr in Therapie und habe mich jetzt entschlossen die Reset-Taste zu drücken.
Werde dem Rat meiner Therapeutin und meines Hausarztes folgen und mich Krank schreiben lassen. Ich hoffe das bringt mich weiter.
Soll wohl dann auch medikamentös eingestellt werden.
Weiß nicht ob ich das bekommen soll aber hat von Euch schonmal einer das Medikament Cipramil ® verordnet bekommen bzw. hat damit Erfahrung?
Das wär`s erstmal...
Bis demnächst

Euer Plumps

01.09.2011 17:56 • #6


G
Mach dir keine Sorge um das Medikament. Sie können wirklich einem das Leben retten. Ich nehme zwar nicht Citalopram, sondern Sertralin, bin aber froh, dass ich damit wieder aus der Angst und den Depressionen rausgekommen bin. Und auch das Krankschreiben kann eine Besserung bringen. Denk auch daran, niemand zwingt dich dazu während der Krankschreibung das Haus geschweige denn das Bett zu hüten. Du solltest ruhig rausgehen und Spaziergänge machen. Halt alles, was dir gut tut und dir Kraft gibt. Das einzige was ich vielleicht dann lassen würde, wären ausgedehnte Zechtouren in diversen Kneipen. Aber das weißt du ja sicherlich selber.

Noch einmal zu den Medikamenten. Entgegen der landläufigen Meinung nach Antidepressiva nicht abhängig und verändern auch nicht die Persönlichkeit. Leider gibt es immer wieder einige Nebenwirkungen, die aber meistens mit der Zeit auch wieder abklingen. Ob es allerdings bei dir so wirkt, wie bei anderen kann keiner im Voraus sagen. Die Medikamente schlagen bei jedem anders an. Da heißt es leider nur ausprobieren, bis man das richtige gefunden hat. Und es dauert etwa 3-6 Wochen bis eine wirklich antidepressive Wirkung spürbar ist. Solange muss man leider aushalten.

Was ich auch noch erwähnen muss, das Symptom der Gefühllosigkeit bleibt leider am Längsten. Keine Ahnung wieso, aber ich habe das ganz oft auch schon von anderen gehört und gelesen und auch am eigenen Leibe erfahren. Aber es wird wieder besser. Nur Mut!

01.09.2011 18:07 • #7


P
Hallo ,

vielen Dank für die schnelle Antwort und den Guten Rat.
Ich muss jetzt wirklich was unternehmen. Die vegetativen Begleitsymptome werden immer fieser. Hatte heute den ganzen Tag ein ganz doofes Druckgefühl in der Brust Richtung Rücken. PANIK!!! Hinterwandinfarkt!!! War dann in der NA und hab mir den selbigen ausschließen lassen. 12-Kanal-EKG und Labor. - alles i.O. außer zu hohes LDL.
Der Druck ist aber immer noch da. Wie wenn man ein zu großes Bonbon verschluckt hat und es noch in der Speiseröhre steckt. Bin Hundemüde...
Hätte am WE Dienst gehabt. Hab mich erstmal abgemeldet...
So... wie nu weiter?
Montag zum Hausarzt und mir was aufschreim lassn.
Ich glaube ich brauche langsam auch was zur Beruhigung puh.
Das wär`s erstmal
Ich hau mich jetzt aufs Sofa und dann
GN8!
Viele Grüße Plumps

02.09.2011 18:40 • #8


JeanLucca
Hallo Plumps.

Wenn ich mir Deinen allerersten Post vom letzten Jahr durchlese dann denke ich das ich den auch geschrieben haben könnte. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ähnelte sich meine Situation damals sehr mit Deiner.
Ich habe allerdings ein bisschen länger gebraucht bis ich bereit war nach einer folgenden schweren Depression im letzten Jahr Hilfe anzunehmen.

Zitat von Plumps:
Weiß nicht ob ich das bekommen soll aber hat von Euch schonmal einer das Medikament Citalopram ® verordnet bekommen bzw. hat damit Erfahrung?
Ich nehme Citalopram. Das ist ein Antidepressiva, dass mich aus dem tiefen dunklen Loch geholt hat. Und es bewirkt das ich nicht wieder ganz tief falle. Durch die Einnahme bin ich erst fähig geworden Veränderungen durchzuführen.

Allerdings, und das betone ich, ist es ein Mittel das mir mein Dr verschrieben hat. Es gibt eine Menge an Medikamenten - weil es eben auch genausoviele verschiedene Situationen des Einzelnen gibt. Allein Dein Dr wird ein für Dich passendes Mittel auswählen (wenn überhaupt) und vielleicht noch ein paar Mal die Dosierung justieren. Sinnvoll ist immer ein enger Kontakt zum Dr., ihm also Rückmeldungen zu geben.

Wichtig finde ich, dass Du Deinem Dr Dein Innenleben auf den Tisch legst - ohne viel schönzureden. Ich kenne es von mir, das ich bei meinen ersten Arztbesuchen den Reflex hatte mein Problem zwar darzustellen aber auch runterzuspielen. Ich hab nicht viel nachgedacht dabei, aber heute weiß ich das ich wohl Stark sein wollte obwohl ich mich hilflos fühlte.

Lieben Gruß, JeanLucca

03.09.2011 06:45 • #9


P
Hallo JeanLucca,

danke für`s Mut machen mit den Medikamenten. Ich werde mich der Einnahme nicht (wie bis jetzt) entgegenstellen.
Werde mich drauf einlassen.
Zitat von JeanLucca:
Wichtig finde ich, dass Du Deinem Dr Dein Innenleben auf den Tisch legst - ohne viel schönzureden. Ich kenne es von mir, das ich bei meinen ersten Arztbesuchen den Reflex hatte mein Problem zwar darzustellen aber auch runterzuspielen. Ich hab nicht viel nachgedacht dabei, aber heute weiß ich das ich wohl Stark sein wollte obwohl ich mich hilflos fühlte.

Ja, hab ich schon gemacht. (denkichjedenfalls) Das ist gar nicht so einfach, weil man, wenn man`s schon erzählt auch irgendwie gleich ne Erklärung oder Entschuldigung mit absondert.
Aber eigentlich hat man ja gar keine Erklärung für das alles - sonst wär man ja nicht dort.
Es ist zum, weißauchnet

Viel Grüße Plumps

03.09.2011 18:26 • #10


JeanLucca
Hallo Plumps.

Zitat von Plumps:
Ja, hab ich schon gemacht. (denkichjedenfalls) Das ist gar nicht so einfach, weil man, wenn man`s schon erzählt auch irgendwie gleich ne Erklärung oder Entschuldigung mit absondert.
Jepp, genau so. Mir fällt es immer noch nicht leicht auch wenn ich so locker flockig darüber schreiben kann. Ich glaube das dieser Reflex nicht nebenbei auftritt sondern irgendwie mit dazugehört und mich in meinem Leben schon lange begleitet (hat).

Lieben Gruß, JeanLucca

04.09.2011 06:17 • #11


P
UiUiUi, mir geht`s von Tag zu Tag schlechter.

Früh gings, aber dann kamen meine Eltern die gehört hatten, dass ich krank sei.

Ihnen musste ich ja auch mal alles erzählen. Dabei gings mir richtig dreckig. Weil - ich ja erklären musste, warum ich meinen Eltern nicht schon viel eher was gesagt habe und es kam der Vorwurf/Enttäuschung mütterlicherseits, warum ich nicht bei ihnen Hilfe gesucht habe. So auf die Art: das kann ja wohl nicht wahr sein, dass ich zum engsten Familienkreis kein Vertrauen habe.

Während dieser (leider) Diskussion und danach hatte ich wieder heftigen Thoraxschmerz und war einer Kreislaufdysregulation ziemlich nahe.

Als sie wieder weg waren musste ich ne gute Stunde in der Wohnung hin und her laufen und das Treppenhaus auf und absteigen um wieder runter zu kommen. Versuche mich abzulenken.

Viele Grüße und ruhigen Sonntag noch...

Gruß Plumps

04.09.2011 13:21 • #12


JeanLucca
Hallo Plumps.

Zitat von Plumps:
Versuche mich abzulenken.
Ich hoffe Du konntest noch ein bisschen zur Ruhe kommen. Für heute beim Dr. drück ich Dir die Daumen.

Lieben Gruß, JeanLucca

05.09.2011 04:19 • #13


P
MoinMoin,
so, bin jetzt erstmal bis 23.9. krank geschrieben. Habe es jetzt jedem in meinem Umfeld erzählt. Hätte nie gedacht, dass mich das alles noch weiter runter zieht. Hatte gestern für mich grundlose, zum Glück kurze, Panikattacken die ich selber wieder in den Griff kriege. Das alles macht mich sehr wuschig. Auch die Krankenbesuchswünsche von Bekannten und Freunden machen mich noch alle! Ich will meine Ruhe! Die meinens ja nur gut!
Bin auf Citalopram 20 früh und abends eine halbe Tablette eingestellt. Bin ja gespannt wann und ob man da was merkt. Lorazepam 1mg nach Bedarf (brauche ich hoff. nicht).
Und habe jetzt noch ne Überweisung zum Psychiater.

Viele Grüße
Plumps

06.09.2011 06:43 • #14


Schlafmuetze
Ich finde es sehr gut, dass du dir Hilfe gesucht hast! Ist es nicht befreiend frei heraus mitzuteilen was einem fehlt? Das versteckspiel hat mich am ehesten ermüdet!
Gib dir ein bisschen Zeit, bis die Medikamente wirken wird es noch ein wenig dauern. Hab geduld - der erste Schritt ist getan!

06.09.2011 09:26 • #15


P
Hallo zusammen,
Habe mal ne Frage in die Runde. Nachdem meine körperlichen Symptome (Brustschmerz, Herzklopfen, Hyper/Hypotonie) keine organischen Ursachen ergaben, bin ich erstmal beruhigt. Nun muss ich noch meine seelische Verfassung auskurieren. Dazu nehme ich jetzt seit Montagabend das Citalopram. Bin nun etwas über die Wirkung (wenns denn schon eine ist) etwas irritiert.
Habe sehr starke Stimmungsschwankungen, die sich im hoch als normales ausgeglichenes Gefühl und im tief als grundlose aber längere Panikattacken manifestieren. Heute früh bin ich absolut hibbelig. Ist das normal?
Ich kann es net so richtig einordnen ob`s mir hilft oder nicht...

Viele Grüße
Plumps

09.09.2011 08:27 • #16


Pyxidis
Hallo Plumps,

Zitat:
Habe sehr starke Stimmungsschwankungen, die sich im hoch als normales ausgeglichenes Gefühl und im tief als grundlose aber längere Panikattacken manifestieren. Heute früh bin ich absolut hibbelig. Ist das normal?


das könnten Nebenwirkungen sein, wenn diese nicht besser werden, würde ich deinen Arzt kontaktieren.

Zitat:
Ich kann es net so richtig einordnen ob`s mir hilft oder nicht...


Das geht auch noch gar nicht nach 5 Tagen. Zwei bis drei Wochen bis sich eine Wirkung zeigt, mußt Du schon mindestens warten. Manchmal können es auch 4 sein. Hab ein bisschen Geduld.

Alles Gute
Scorpio

09.09.2011 08:33 • #17


U
Denke auch das können Nebenwirkungen sein.
Bei mir hat es ca. nach 6 Wochen eine Verbesserung gebracht.

Nehme das Citalo seit 2 Jahren und merke keine Nebenwirkungen mehr.
Es hat mir aber sehr geholfen.


Geduld, Geduld!!!

09.09.2011 08:48 • #18


P
Hallo Scorpio,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich nahm an, wenn das Nebenwirkungen sind (neben der gelegentlichen Übelkeit und Mundtrockenheit), dass es dann auch (schon) eine Wirkung gibt.
Vielleicht bin ich doch etwas ungeduldig...
Mann versucht sich eben irgendwie alles zu erklären.
Ich weiß, ich muss ruhiger werden.

Viele Grüße
Plumps

09.09.2011 08:54 • #19


Schlafmuetze
Hallo Plumps,

es ist ganz klar das du ungeduldig bist - sind wir vermutlich, in diesem Punkt, alle. Letztendlich will man ja was gegen diesen Zustand der einen quält unternehmen, jeder Tag den dieser Zustand weiter anhält, ist ein Tag zuviel.
Halte durch, es wird dir besser gehen - den ersten Schritt hast du getan.

In meinem Fall hat es sogar länger als die 4 Wochen gedauert, aber ich kann durchaus sagen, dass es mir nun wieder gut geht. Das wird auch dir passieren!

09.09.2011 08:59 • #20


P
Hallo zusammen,
bin auch mal wieder da. Eigentlich wollte ich seit letzter Woche hier über meine Fortschritte berichten, da es mir die letzte Woche ziemlich gut ging. Habe aller zwei Tage ne Radtour gemacht.
Aber leider hat`s mich seit Freitag wieder ganz schön runtergezogen. Unruhe, kalte Hände, Durchfall, Magendrücken. Kurzum - allgemeines Unwohlsein mit leichter Panik.
Nehme jetzt seit 2 Wochen 1x eine halbe Citalopram ein. Ab da (oder später) soll ja auch eine (positive) Wirkung spürbar sein. Aber ich habe das Gefühl, dass es gerade wieder abwärts geht.
Kennt jemand derartige Rückschläge?
Ist das Citalopram vielleicht nicht das Richtige für mich? Meine Psychologin sagte mir, man müsse ausprobieren, bei wem welches Medikament wie wirkt.
Habe erst Anfang November einen Psychiatertermin bekommen.
Bin bissl ratlos.
So, das wär erstmal genug gejammert.

Viele Grüße
Plumps

18.09.2011 14:35 • #21


S
Hallo Plumps,

es ist nicht ungewöhnlich, dass eine merkbare Wirkung erst nach 4-6 Wochen eintritt.

Die ersten Wochen waren bei mir auch sehr schwierig. Rückschläge und Panikattacken nahmen zu. Doch nach und nach konnte ich eine Verbesserung feststellen. Hab Geduld.

Wenn du das Gefühl hast, es wird auch nach längerer Zeit nicht besser, konsultiere deinen Arzt.

Alles Gute.

Serafina

18.09.2011 16:08 • #22


Steffi
Hallo Plumps,

hältst Du es für denkbar, dass Du Dich in den letzten Tagen - als es Dir gut ging - gleich wieder überfordert hast ?
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag, an dem es mir während meines Burn Outs vor rund 10 Jahren plötzlich so gut ging, dass ich vor lauter Eifer den Keller aufgeräumt und geputzt habe. Ich hatte ein so gutes Gefühl.
Am nächsten Tag haute es mir erneut auf die Bretter - in einem nie gekannten Ausmaß.

Heute weiß ich, dass ich damals den falschen Schluss aus dem Wohlbefinden dieses Tages gezogen habe. Ich hielt mich für plötzlich gesund und war es nicht.
Die Strafe folgte auf dem Fuße.

Alle zwei Tage ne Radtour war vielleicht nicht das, was Dein Körper von Dir wollte.

Wegen der Dosierung des Citaloprams sprich unbedingt mit Deiner Ärztin. Citalopram wirkt meines Wissens anregend und antriebsteigernd. Vielleicht brauchst Du etwas anderes ?

18.09.2011 16:17 • #23


P
Zitat von Serafina:
Hallo Plumps,
es ist nicht ungewöhnlich, dass eine merkbare Wirkung erst nach 4-6 Wochen eintritt.
Die ersten Wochen waren bei mir auch sehr schwierig. Rückschläge und Panikattacken nahmen zu. Doch nach und nach konnte ich eine Verbesserung feststellen. Hab Geduld.

Hallo Serafina,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Ja, Geduld da muss ich mich wirklich bemühen. Mal schauen wie diese Woche läuft.

Zitat von Steffi:
hältst Du es für denkbar, dass Du Dich in den letzten Tagen - als es Dir gut ging - gleich wieder überfordert hast ?
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag, an dem es mir während meines Burn Outs vor rund 10 Jahren plötzlich so gut ging, dass ich vor lauter Eifer den Keller aufgeräumt und geputzt habe. Ich hatte ein so gutes Gefühl.
Am nächsten Tag haute es mir erneut auf die Bretter - in einem nie gekannten Ausmaß.

Heute weiß ich, dass ich damals den falschen Schluss aus dem Wohlbefinden dieses Tages gezogen habe. Ich hielt mich für plötzlich gesund und war es nicht.
Die Strafe folgte auf dem Fuße.

Alle zwei Tage ne Radtour war vielleicht nicht das, was Dein Körper von Dir wollte.

Wegen der Dosierung des Citaloprams sprich unbedingt mit Deiner Ärztin. Citalopram wirkt meines Wissens anregend und antriebsteigernd. Vielleicht brauchst Du etwas anderes ?

Hallo Steffi,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Denkbar wäre es.
Ich weiß eben nicht so richtig, wie das Idealmaß an Aktivität für mich ist, da ich ja auch noch die Familie manage und die dann auftretende freie Zeit nicht mit grübeln verbringen möchte - mache ich Sport.
Irgendwie ist das komisch. Man horcht eben immer in sich hinein wie es einem geht. Das macht man wahrscheinlich so lange bis es irgend einen Schlüsselreiz (Zeitungsartikel über BurnOut oder Suizidstatistiken) gibt, der einen wieder in Panik versetzt. Die Folge: Magendrücken, Durchfall etc.
Habe auch das Gefühl, dass Leute die um meine Verfassung wissen, mich irgendwie ganz komisch angucken so, dass ich denke: was ist denn jetzt mit dir los.
Auch habe ich zwei Kollegen am Freitag getroffen, die mir Mut machten und sagten, ich solle mir wirklich Zeit lassen, es geht auch ohne mich ;). Aber danach ging es mir wieder schlechter.
Ich fühle mich irgendwie getrieben. Hibbelig.
Was haltet Ihr eigentlich von Tagesklinik? Sollte ich mich darauf einlassen? Mich würden dort hin und wieder Kollegen sehen

Viele Grüße
Plumps

19.09.2011 08:01 • #24


S
Hi Plumps,

empfehle Dir aus eigener Erfahrung eine stationäre Aufnahme. Du musst Dich, um zu Dir zu kommen, auch von Deinen Aufgaben als Familienmanager trennen.
Wenn Du Dich von Deinem Verantwortungsbewustsein und Deinen Ansprüchen an Dich selbst antreiben lässt, ist die Genesung zum Scheitern verurteilt.
Zumindest habe ich das selbst so erfahren.

Alles Gute von Schnubbel

19.09.2011 08:15 • #25


S
Hallo Schnubbel

dein Beitrag ist sicherlich nett gemeint, doch gleich einen stationären Aufenthalt zu empfehlen ist wohl etwas weit hergeholt. Plumps hat Familie, da ist das nicht mal so schnell zu regeln.

Serafina

19.09.2011 08:39 • #26


P
Zitat von Serafina:
Hallo Schnubbel

dein Beitrag ist sicherlich nett gemeint, doch gleich einen stationären Aufenthalt zu empfehlen ist wohl etwas weit hergeholt. Plumps hat Familie, da ist das nicht mal so schnell zu regeln.

Serafina

Ach ja, ich weiß auch net. Was ich sagen kann ist, dass ich mich nach sowas wie einer Kur sehne. Möglichst weit weg...
Meine Frau sagt, so lange ich nicht in die Tagesklinik will, so lang habe ich auch meine Krankheit noch nicht angenommen...
Irgedwie alles ziemlich verwirrend zur Zeit.

Naya mal schauen

Gruß Plumps

19.09.2011 09:03 • #27


JeanLucca
Hallo Plumps.

Zitat von Plumps:
Ich fühle mich irgendwie getrieben. Hibbelig.
Hibbelig - genau. So hab ich mich auch lange gefühlt. Selbst wenn aussenherum alles ruhig schien und ich wusste das ich gut davor war, blieb dieses Gefühl das irgendetwas noch fehlt.

Zitat von Plumps:
Was haltet Ihr eigentlich von Tagesklinik? Sollte ich mich darauf einlassen?
Ich bin aktuell in einer ambulanten Gruppentherapie und habe gemerkt, dass mir so ein wöchentlicher Termin zu wenig ist. Ich persönlich würde nicht nochmal versuchen die geringstaufwendige Therapie herauszupicken. Deshalb finde ich es gut das Du eine Tagesklinik nicht von vornherein ausschlägst. Ich habe jetzt noch keine Tagesklinik-Erfahrung, aber vom Prinzip läuft da ja genau solch ein Programm wie auf einer stationären Therapie, nur das Du Abends nach Hause gehst. Ich gehe in einem Monat auf eine stationäre Therapie, bin hier allerdings auch allein.

Kannst Du Pendeln? In eine Stadt weiter oder ist das zu weit bis zur nächsten Tagesklinik? Falls das überhaupt durch Deinen Kostenträger gedeckelt wird, wäre das ja vielleicht eine Möglichkeit.

Lieben Gruß, JeanLucca

19.09.2011 09:11 • #28


S
Lieber Plumps,

genau das meine ich. Du brauchst einen kurzen Stillstand in einem geschütztem, anderen Umfeld. Die Anmerkung von Serafina ist natürlich gerechtfertigt, doch ich habe auch 2 fantastische Kinder und eine liebe Frau und habe trotzdem diesen Schritt bereits gewagt und nicht bereut.
Es ist eine furchtbar schwere Zeit für alle Beteiligten, doch Du findest dort den Abstand den Du brauchst, um Dich selbst zu hinterfragen und mit dem Werkzeug, das du erhälst,
lernst Du Dich neu zu programmieren. Du sortierst Dich neu ein und kehrst mit einem gestärktem Ego in Deine Familie zurück.

Natürlich solltest Du das mit dem Arzt Deines Vertrauens besprechen. Für mich scheint es der Weg zu sein.

Alles liebe von Schnubbel

19.09.2011 11:11 • #29


A


Hallo Plumps,

x 4#30


P
Hallo zusammen,

mir geht`s wieder besser. Das Wochenende war aber echt besch...... Selbst Montagfrüh war noch bäh.
Morgen habe ich wieder einen Psychologentermin und am Freitag einen Termin beim Hausarzt. Da werde ich das mit der Kur forcieren.

Vielen Dank nochmal an alle für die einfühlsame Begleitung! Es tut gut wenn man mit seinen Problemen und Fragen hier Ansprechpartner findet!!!

Und ich glaube, dass ich bestimmt wieder mal Hilfe brauche oder Fragen habe.

Viele Grüße
Plumps - dem`s z.Zt. gut geht

20.09.2011 18:08 • #30

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