Weiter arbeiten trotz Burnout oder krankschreiben lassen

P
ich bin im referendariat und am ende meiner kräfte.
ständige müdigkeit, kopfweh, schwindel und alles

soll ich bis zu den sommerferien weiter machen oder jetzt abbrechen?

ich habe irgendwie noch etwas pflichtgefühl..
obwhl mir klar ist, dass ich hilfe brauche und es eigentlich auch nict schaffe
ich wills eh aufhören, aber mir ist bewusst, dass die schule nachteile hat, wenn ich jetzt einfach so mich krankschreinben lase oder so.

03.06.2009 13:01 • #1


Albarracin
Experte

03.06.2009 14:18 • #2


A


Hallo paulaLia,

Weiter arbeiten trotz Burnout oder krankschreiben lassen

x 3#3


P
Hallo,
ich weiß es nicht so genau...
ich hatte leider schon vorher eine sehr stressige zeit, da ich 5 monate in italien als kinderbetreuerin gearbeitet habe....
fast kein schlaf, keine sozialen kontakte, eher negative soziale kontakte, mein freund hat sich danach von mir getrennt

die schule ist momentan beides, sowohl eine aufgabe, die mich oben hält aber auch eine aufgabe, die ich kaum noch bewältigen kann

ich bin sehr gestresst, immer zerstreut, habe wortfindungsschwierigkeiten, bin immer erschöpft und schwanke zwischen alles geben und aufgeben

ich habe bisher auch eigentlich keine anerkennung für meine arbeit bekommen...

meine fächer sind deutsch un philosophie und ich schaffe die vorbereitungen kaum, habe auch zum teil sehr anspruchsvolle und eigene mentoren...

es sind noch 6 wochen bis zu den sommerferien und einiges zu leisten....

ich weiß auch ehrlich nicht, was ich machen soll...

mich deprimiert, dass ich diesen job wohl nicht machen kann.

ich bin 30 und stehe vor dem nichts.

ich bin nicht in therapie und kenne hier in der kleinstadt auch eigentlich niemanden, ich bin extra für den job hier her gezogen
seit februar bin ich im referendariat, im gymnasium, zum teil ist die schule mit ursächlich aber mit sicherheit gibt es auch noch andere faktoren...

ich möchte keine totale katastrophe herbeiführen...

würde gerne auch einigermaßen sauber abbrechen... aber irgendwie weiß ich nicht, ob ich es hinbekomme noch 6 wochen alles zu geben...

es gibt auch noch viele anforderungen, die dann zu erfüllen sind, vorführstunden...

03.06.2009 18:16 • #3


A
Hallo Paulalia!

Wenn man bedenkt - 6 Wochen sind eigentlich keine lange Zeit, aber auch nur sofern es einem gut geht.

Steht man vor Aufgaben die man nicht mehr zu bewältigen glaubt sieht das Ganze etwas anders aus.

- WAS genau hättest Du in der Tasche, wenn Du das jetzt diese 6 Wochen durchziehen würdest?

- Und was genau würde passieren, wenn Du Dir jetzt zB (was wir nicht hoffen wollen) einen komplizierten Beinbruch
zuziehen würdest und deshalb krankgeschrieben sein ???

- Wie wäre es im Nachhinein - Du kennst Dich selbst ja am Besten: Würdest Du Dich ärgern, so kurz vor dem
Ziel aufgegeben zu haben? Könntest Du wirklich damit leben?

- Ist es tatsächlich der Anspruch Deiner Mentoren? Oder ist es vielleicht gar Dein eigener Anspruch,
der Dich Dich so auspowern läßt?

Zitat:
meine fächer sind deutsch un philosophie und ich schaffe die vorbereitungen kaum

Du schaffst sie kaum, aber Du schaffst sie - das ist doch schonmal ein wichtiger Aspekt!

- Könnte Dir vielleicht jemand bei den Vorbereitungen behilflich sein?

- Was würdest DU MIR anraten, steckte ICH in DEINEN Schuhen ???

Soviel erstmal ...

Herzliche Grüße (und natürlich auch von mir ein herzliches Willkommen)
Alannis

03.06.2009 21:44 • #4


P
danke erstmal für eure rückmeldungen...##

interessant finde ich den versuch, die perspektive zu wechseln, was würde ich jemandem raten, der in dieser situation wäre

ich scheine aber (zum glück oder erschreckenderweise auch :-() so viel falsch zu machen, sodass ich morgen ein gespräch habe....

es soll wohl um meine korrekturen gehen, aber dabei wird auch meine zukunft angesprochen werden

und unter diesen umständen, dass auch von außen unzufriedenheit an mich herangetragen wird, werde ich versuchen so schnell wie möglich alles abzubrechen

04.06.2009 00:43 • #5


S
Hallo paulaLia,

vermutlich hast du aus einem bestimmten Grund in diesem Forenbereich gepostet. Du fühlst Dich aufgrund des ganzen Stresses und des enormen Druckes sehr belastet. Nun scheinst Du mir jemand zu sein, der Wert darauf legt, gute Leistung zu bringen und dafür die entsprechende Anerkennung zu bekommen.

Bei dieser Zusammensetzung frage ich mich, wie viel Druck Du Dir selber machst. Ist es wirklich nötig, dass Du immer Vollgas fährst? Es gibt da diese berühmte 20 / 80 Regel. Mit 20 % der maximalen Leistungsfähigkeit kann man 80 % der geforderten Leistung erbringen. Es ist ungefähr so, wie wenn man sein Auto putzt. In einer Stunde kann man da unwahrscheinlich viel erreichen. Wenn man aber auch Stellen putzt, die zwangsläufig eh gleich wieder schmutzig werden, nicht einsehbar sind oder sonst unnötigerweise gereinigt werden, kann man wohl auch tagelang damit zubringen. Eigentlich würden also 20 % für die geforderte Leistung reichen. Es bleiben also genügend Reserven, um Prioritäten zu setzen.

Ich möchte auf keinen Fall herablassend oder besserwisserisch wirken. Vielleicht könnte es aber eine Lösung für Dich sein zu versuchen, Deinen Blickwinkel etwas zu ändern. So könnte der Druck, der auf Dir lastet, deutlich geringer werden. Manchmal sieht man das Glas einfach halb leer, obwohl es halb voll doch viel ansehnlicher wäre.

Ich glaube ich weiß, worauf Alannis anspielt und ich gebe ihr damit vollkommen recht. Wäre es nicht besser, jetzt eine adäquate Auszeit zu nehmen, Dich ärztlich durchchecken zu lassen und das ein oder andere Problem anzugehen? Danach könntest Du mit neuem Elan und angepasster Verhaltensweise an die Aufgabe herangehen und so hoffentlich einen Teufelskreis, der zu einem BO-Zusammenbruch führen könnte, vermeiden.

Viele Grüße,
Samson

04.06.2009 23:15 • #6


J
Hallo, paulaLia!

Du steckst wirklich in einer schwierigen Situation.

Ich bin selbst Lehrerin und weiß, wie stressig ein Referendariat sein kann. Es werden viele Anforderungen gestellt. Außerdem werden oft Dinge von den SeminarleiterInnen angemerkt, die negativ sind, bestätigt fühlt man sich nicht allzu oft.

An Deiner Stelle würde ich mir ärztliche Unterstützung suchen. Es ist wichtig, Erschöpfung ernst zu nehmen und sich durchchecken zu lassen. Während des Referendariats hatte ich auch eine Phase, in der ich nicht mehr wusste, wo vorne und hinten ist. Dann wurde ich für eine kurze Zeit krank geschrieben, und das war gut!

Als ich einmal krank eine Vorzeigestunde gehalten hatte, die verständlicherweise auch nicht so gut lief, sagte der Seminarleiter: Entweder sind Sie krank osder gesund. Das sollte bedeuten, dass ich mich besser hätte krank schreiben lassen sollen in diesem Moment.

Wenn es einem nicht gut geht, kann man ja auch nicht so klar handeln wie sonst, was ja gerade für Vorführstunden wichtig ist. Ich würde mich wirklich untersuchen lassen und Hilfe holen. Es muss ja auch nicht gleich ein Abbruch des Referendariats sein, es gibt ja auch Möglichkeiten der Verlängerung. Und das muss es ja noch nicht einmal heißen. Es ist auch schwierig, gerade so wichtige Entscheidungen zu treffen, wenn es einem nicht gut geht.
Zwischenzeitlich dachte ich auch an Aufgeben, aber ich habe weitergemacht. Das bereue ich nicht. Referendariat ist eine Ausnahmesituation! Ständig fühlt man sich beobachtet, bewertet, unter Druck... Im späteren Alltag ist zwar auch noch viel Stress, aber er ist nicht so prüfend auf die eigene Lehrerpersönlichkeit bezogen. Dies war ein Faktor (neben all diesen vielen Dingen, die zu tun waren), der mich am meisten gestresst hat.

Bitte achte auf Dich! LehrerIn sein ist ein erfüllender, aber auch sehr anstrengender Beruf, in dem Forderungen von vielen Seiten kommen (SchülerInnen, Eltern, Vorgesetzte, KollegInnen...)

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht einen öden Vortrag über Referendariat und Lehrerberuf gehalten, aber ich möchte Mut machen, diese Entscheidung in Ruhe zu treffen, wenn es Dir besser geht und jetzt erst einmal ärztlichen Rat zu holen.

Viel Glück und Kraft,

Jandi.

05.06.2009 20:41 • #7


J
Hallo, paulaLia!

Mir fällt gerade auf, dass Du ja heute das Gespräch hattest.

Wie ist es gelaufen (wenn Du überhaupt erzählen magst).

Ich hoffe, dass Dich meine Ausführungen nicht durcheinandergebracht haben.

Liebe Grüße,

Jandi.

05.06.2009 20:44 • #8


S
Hallo zusammen,

ich glaube, Jandi hat vollkommen Recht mit Ihren Ausführungen! Ich kann aber auch gut verstehen, dass man radikal denkt, wenn es einem nicht gut geht.

Wie sieht es denn heute bei Dir aus? Hat sich was getan?

Gruß,
Samson

05.06.2009 20:50 • #9


A


Hallo paulaLia,

x 4#10


J
Hallo, paulaLia!

Ich habe öfter an Dich gedacht. Wie geht es Dir denn? Hat sich etwas für Dich ergeben?

Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du Deinen Weg findest,

Jandi.

08.06.2009 21:50 • #10

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