Burn-Out beim Partner - ich kann nicht mehr

K
Hallo Medica,
ich wünsche Dir das sich Dein Freund wirklich auf den Weg gemacht hat und das er begreift,was er für einen wertvollen Menschen,zur Partnerin hat.
Du schreibst,was er alles für Dich macht und das hört sich auch gar nicht mal so übel an,wenn es denn aus Liebe passiert,ist es ein guter Anfang.
Es grüßt Dich Kämpfer

08.07.2010 23:11 • #91


Y
Hey Medica, wie läufts an der Liebesfront ?

16.07.2010 20:56 • #92


A


Hallo Medica,

Burn-Out beim Partner - ich kann nicht mehr

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M
Ich bin sehr im Stres - Prüfungen habe ich alle bestanden, jetzt kommt der Umzug.
An der Liebesfront gibts nichts wesentlich Neues - wir streiten inzwischen regelmäßig, trennen uns beinahe, kommen aber immer wieder zusammen weil wir uns lieben. Wir sind einfach beide dominant, ich stecke nicht mehr zurück sondern lebe das, was ich bin - eine toughe Frau. Das geht mittlerweile fast 1 mal pro Woche so hin und her.
Es ist sehr anstrengend, nicht nachzugeben und meine Meinung strikt zu vertreten, es auf den Krach ankommen zu lassen, aber ich merke, dass wir uns weiterentwickeln dabei. Wir können beide nicht ohne einander und spätestens 24 h nach dem Streit liegen wir uns wieder in den Armen...

23.07.2010 22:32 • #93


K
Hallo Medica,ich gratuliere Dir zu den bestandenen Prüfungen!
Ich wünsche Dir,das Deine Sturheit Erfolg hat und das Du nicht ständig um Deine Liebe kämpfen mußt,
es grüßt Dich Kämpfer

28.07.2010 22:54 • #94


M
Und wie ich kämpfen muss. Ich bin völlig erschöpft.
Ich stecke mitten im Umzug (Kisten noch nicht alle gepackt, morgen kommt das Umzugsunternehmen, Chaos pur) und da fordert er gestern abend von mir, mit ihm tanzen zu gehen und seine Mutter kennenzulernen. Ausgerechnet zwei Tage vor meinem Umzug! Als ich das abgelehnt habe, eben weil ich schon völlig ko bin körperlich vom ganzen packen/abbauen und ich noch eine Menge tun muss, ist er total sauer geworden. Es gehe immer nur um mich, seine Termine seien völlig unwichtig. Ich wäre ein Egoist, würde immer nur an mich denken.
Ich bin, aus lauter Verzweiflung, mit der Stimme etwas, aber wirklich nur ETWAS lauter geworden, weil ich nervlich am Anschlag bin. Hab den ganzen Tag gearbeitet, hatte Rückenschmerzen, Hunger, alles.
Er hat mich dann total angeschrieen, sodass es die Nachbarn drei Häuser weiter noch gehört haben müssen. Außerdem wäre er erst seit mir so, er hätte vorher NIE so geschrieen.
Ich hab mich mitten in seinem Schreianfall einfach umgedreht und bin gegangen. Schweigend.

Hab ihm hinterher eine sms geschickt, dass es mir leid tut (damit meinte ich, dass ich laut geworden bin).
ER hat sich seitdem noch nicht wieder gemeldet. Ich stecke mitten im Umzug hier, und er hat es scheinbar nicht mal nötig, auf meine Entschuldigung zu antworten.

Ich habe jetzt beschlossen, zu warten, bis von ihm etwas kommt. Alles andere grenzt an Selbstaufgabe. Aber mir gehts sehr schlecht dabei. Das ganze Leben in Kisten verpackt, nirgendwo mehr so richtig zu Hause und jetzt das.

29.07.2010 12:36 • #95


F
Zitat:
Außerdem wäre er erst seit mir so, er hätte vorher NIE so geschrieen.


Wieviel willst du noch ertragen/aushalten?

Gerade dieser Satz ist es, der mich grad so richtig mächtig sauer macht (ich lese schon länger bei dir). Er überträgt die Schuld für sein Verhalten auf dich und schafft es laufend, dass es dir schlecht geht. Ich muss mich grad richtig schütteln.

Mein EX sagte mir immer, er sei so, weil ich das aus ihm gemacht hätte. Darüber hat er alles für sich entschuldigt. Das tut er bis heute - weil ich so war, mußte er auch zwischendurch zuschlagen. Über diesen Satz entschuldigt er, dass er auch seine Kinder mißachtet hat und sogar traumatisiert. Und mich. Er sei erst so, seitdem er mit mir zusammen sei. Das zog sich über einen Zeitraum von 10 Jahren hin. Bis ich nur noch ein Wrack war und meinte, ich sei wirklich Schuld.

Dieser Mensch strafte mich auch mit Nichtachtung, Schweigen, Bösartigkeiten bis hin zu Dingen, über die ich nicht weiter schreiben mag.

Er sah nie die Möglichkeit, andere Wege zu gehen. Bis heute nicht. Ich spüre gerade in deinen geschriebenen Worte all die Gefühle, die mich begleiteten. Und sie sind den deinigen so ähnlich.

Du hast eine so tolle Zukunft mit einem schönen Beruf vor dir. Warum tust du dir das alles an? Es kann doch keine Liebe sein. Hinterfrage doch lieber, warum du mit so einem Menschen zusammen sein MUSST - das hat mit deiner Geschichte zu tun.

Gott, ich wünschte dir, du wärst so stark, dich auf dich zu besinnen, statt dieser Hoffnungslosigkeit hinterher zu jagen.

Hoffe nie darauf, dass er sich ändern wird - er wird und kann es nicht.

Mir steht eine Wertigkeit eurer Beziehung nicht nur, jedoch mußte ich jetzt gerade reagieren.

LG
Angelika

29.07.2010 13:35 • #96


F
... und dachte so, vielleicht würde dir das Tagebuchschreiben hier auch behilflich sein? ... Vielleicht kann dein bisher Geschriebenes mit hinüber transportiert werden? ... Denn ich glaube, du solltest dich ein wenig mehr auf dich konzentrieren und schauen, warum du dir so einen Partner auserwählt hast ... dass du so leiden sollst/musst?

LG
Angelika

29.07.2010 13:42 • #97


Glasscherbe
Hallo Medica,

ich habe gerade die letzten Einträge deinerseits gelesen. Es erinnert mich stark an Ereignisse in meinem Leben. Ich habe solcherlei Dinge mittlerweile dreimal mitmachen müssen bzw. glaubte ich, dass ich stärker bin, dass ich es schaffe, was zu verändern, weil ich doch liebe. Ich habe es nie geschafft. Am Ende war ich immer nur noch fertig, nervlich runter, genau wie du es beschreibst.
Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, wirklich auf einen ernsten Schritt seinerseits zu warten und auch dann nicht sofort wieder alle Bedenken fallen zu lassen. Ich habe lernen müssen, dass es gar nichts bringt, sofort die Arme wieder weit zu öffnen und einen großen Schritt auf den anderen zu zu gehen. Das geht zwei, drei Tage gut und dann ist es ihm nicht mehr möglich, diese Maskerade zu spielen. Denn auch oder gerade, wenn er sonst häufig unfair ist: Er verstellt sich in diesen Versöhnungsmomenten, ist nett und aufmerksam, weil er weiß er muss, wenn er dich nicht verlieren will. Dennoch kann er sich nicht von heute auf morgen 180 Grad drehen (das war übrigens der erste Gedanke, den ich hatte, als ich den Beitrag gelesen habe, in dem ihr euch versöhnt habt Anfang Juli: Wie lang das wohl so anhält?).

Es nützt nichts, wenn du dich aufgibst, weil du ihn doch so liebst und jedes kleine Zugeständnis seinerseits sofort bzw. recht schnell honorierst. Er muss sich WIRKLICH ändern.
Ich wünsche dir die Kraft, die du so dringend brauchst - sei es, um weiter kämpfen zu können oder einen Schlussstrich zu ziehen.

Liebe Grüße

29.07.2010 14:43 • #98


M
Ich fühl mich gerade furchtbar. So unendlich alleine. Er meldet sich nicht.
Ich ziehe um - die alte Wohnung ist nicht MEHR mein zu Hause, die neue NOCH nicht. Ich hänge völlig in der Luft. Zudem bekomme ich jetzt, im Zuge der Gesamt-bescheidenen-Situation, auch noch Angst, dass die neue Wohnung an einer Straße vielleicht zu laut sein könnte - objektiv hab ich mich vorher DAFÜR entschieden und fand es nicht so schlimm, jetzt stresst mich das total. Vielleicht, weil mein Nervenkostüm so dünn ist.
Ich hab Angst, ich fühl mich so alleine. Alles bricht weg.

29.07.2010 15:24 • #99


K
Hallo Medica,
ehrlich gesagt,frage ich mich langsam,wo Deine Schmerzgrenze ist?
Du gibst und gibst,bis nichts mehr da ist und dann versuchst Du noch immer von irgendwoher eine Möglichkeit zu finden------das hälst Du nicht mehr allzu lange durch.
Du schreibst,das Du ihn liebst und das er Dich liebt und das ihr nicht ohne einander könnt-------aber miteinander klappt es noch weniger!
Du hast einen wunderschönen Beruf,Du möchtest Menschen helfen und auch da wirst Du irgendwann einmal an Deine Grenzen angelangen--------wer wird Dich denn dann auffangen?
Dein Freund bestimmt nicht,da er Deine Bedürfnisse gar nicht wahr nimmt!
Warum hilft er Dir nicht bei dieser Umzugssituation?
Wer kommt denn in solcher Situation,auf die Idee tanzen zu gehen-------eine Wohnung lässt sich doch nicht von alleine leer räumen!
Schon diese Situation sollte Dir zeigen,das er sich nicht einen Deut um Dich und Deine Sorgen kümmert,er denkt an sich und seine Bedürfnisse!
Medica,ich finde es sehr schade,das Du soviel Kummer hast und so gar nicht auf Deinen Partner bauen kannst.
Er brüllt Dich an,er gibt Dir die Schuld für seine schlechte Kinderstube,er lässt Dich zappeln,weil er genau weiß,Du wirst kommen und dann ist er vielleicht bereit,Deine ( nicht seine ) Entschuldigung anzunehmen.
Er wift Dir ein paar Krümmelchen Aufmerksamkeit hin,er nimmt Dich in den Arm und säuselt mal wieder was von Liebe--------das geht wieder eine geringe Zeit gut,Du schöpst Hoffnung und dann kommt die nächste Situation-------der Kreis dreht sich von vorne.
Du bist die einzige Person,die immer bereit ist,die Situation zu bereinigen,er lässt Dich am langen Arm verhungern und das lässt Du mit Dir machen,weil Du meinst,das Du ihn liebst!
Wenn es Liebe ist,dann brüllt man den Partner nicht nieder,
dann hilft man beim Umzug,und geht nicht tanzen,
dann schaut man auf die Bedürfnisse des anderen,
dann arbeitet man an sich und seinem Verhalten,
und dann lässt man keinen Partner im Regen stehen und meldet sich nicht!
Ich weiß,keiner von uns kann Deinen Alltag leben,keiner kennt Deinen Freund und keiner kann in Dein Herz schauen-------aber wir können die Situation von aussen betrachten,was vieles leichter macht!
Ich mußte in der letzten Zeit oft an Dich denken,ich hatte ehrlich gehofft das sich Dein Problem löst,aber das wird nichts,weil Dein Freund nicht bereit ist mit Dir zusammen zu arbeiten.
Vor einiger Zeit hast Du geschrieben,das Du mit ihm eine Familie gründen möchtest,wenn auch erst in 4 Jahen-------überlege es Dir bitte 1000x,denn Du wirst nicht glücklich werden und das Kind auch nicht,
es grüßt Dich Kämpfer

29.07.2010 22:33 • #100


M
Vielen lieben Dank für Deinen tollen Beitrag, Kämpfer!
Ich habe ihn jetzt schon das dritte Mal gelesen und musste ihn erst mal sacken lassen, darüber nachdenken.
Jetzt muss ich mir eingestehen - Du hast Recht. Du triffst den Kern der Sache.
Das tut weh, aber es ist auch irgendwie eine Erleichterung. Nicht ICH bin falsch, er ist ein Egoist - nur ein sehr gut getarnter. Das hat mir übrigens mittlerweile auch jemand erzählt, der mich und ihn live erlebt hat - und der gar nichts von dem wusste, was ich hier schreibe welch Antworten ich bekomme.
Weißt Du, mein Freund stellt sich selber immer so sehr als selbstlosen Gutmenschen hin, dass es schwer fällt, gerade ihn des Egoismus zu bezichtigen. Ich habe an mir selber und an meinen Empfindungen gezweifelt, es hätte ja auch sein können, dass ich es hier alles völlig falsch darstelle und ihr deswegen nur meint, er sei ein Egoist, verstehst Du? Dadurch, dass mir jetzt aber jemand live genau das auch gesagt hat, fühle ich mich ein bisschen bestätigter.

Gerade sitze ich in meiner neuen Wohnung, die wirklich wunderschön geworden ist.

Er war an meinem ersten Umzugsabend hier, ich hatte ihn dann doch angerufen - habe den Nichtkontakt seinerseits nicht weiter ausgehalten. Wollte nur, dass er mir entweder sagt, es ist Schluss, oder eben nicht. Wollte, dass er (im zweiten Fall) herkommt und mich nicht die erste Nacht hier alleine lässt. Gekommen ist er dann schlussendlich - auf Aufforderung, weil er ja musste. Aber nur um hier zu übernachten, als es am nächsten morgen ums auspacken ging hat er sich wieder verdrückt - er kann nicht mehr, er braucht Ruhe, er ist total fertig - wegen dem Stress mit mir, wegen dem Stress auf der Arbeit, er braucht ein Wochenende Ruhe, ohne mich. Außerdem sei das mit dem Tanzen meine Schuld, da sei er auch noch sehr enttäuscht und verletzt, dass ich nicht mitgekommen sei. Das allein ist schon ein starkes Stück...
Als er hier war, ging es eigentlich auch nur um ihn. Wie ER die Fenster gerne hätte (auf oder zu), was ER gerne trinken möchte, dass ICH ihm am nächsten morgen Frühstück mache, dass ER auf meinem einzigen Kissen schläft....

Ich weiß nicht, wieso ich mir das antuen lasse. Aber das zu erkennen und wirklich WAHRZUNEHMEN; was er für ein Egoist ist, ist vielleicht schon der erste Schritt in die richtige Richtung.

Nur - warum bin ich so? Warum klammere ich mich so an jemanden, der mich so behandelt? Diese Frage ist richtig. Aber ich habe keine Ahnung, wo ich nach der Antwort suchen soll?
Ich habe das Gefühl, dass das die zentrale Frage ist, um mich auf mich selber zu besinnen und weiterzukommen?

Liebe Grüße, Medica

PS: Vielen, vielen Dank, dass ihr hier so für mich da seid. Ich kann gar nicht sagen, wie gut mir das tut und wie viel Kraft ich aus diesem Forum ziehe. DANKE!!!

02.08.2010 14:00 • #101


K
Hallo Medica,ich finde es toll,das Du einen großen Schritt nach vorne gemacht hast--------ja,Du wirst es schaffen!
Dein Freund scheint auch dann nicht Deine Bedürfnisse wahr zu nehmen,selbst wenn er dierekt vor Ort ist.
Wie kann er Dich mit all den ganzen Kram alleine lassen,um sich auszuruhen .
Medica,es ist für mich sehr bedrückend zu lesen,was Du alles aus hälst und was Dir alles zu gemutet wird.
Ich wünsche Dir jede Menge Kraft um Deinem Partner,die Grenzen aufzuzeigen und um Dir klar darrüber zu werden,wie es weiter gehen soll!
Es grüßt Dich Kämpfer

06.08.2010 22:09 • #102


S
Hallo Medica,

ich schließe mich meinem Vorschreiber an.

Denk mal an dich und nicht nur an andere. Du hast auch ein Recht auf Leben.

Ich wünsche dir, dass du begreifst, dass es auch um dich geht.

Serafina

06.08.2010 22:37 • #103


M
Ja, ich fange an zu begreifen... Vorallem merke ich, und das macht mir Angst, wieviel von meinem Selbstbewusstsein er schon zerstört hat.
Meine Eltern haben mich die Tage angesprochen - was eigentlich mit mir los wäre. Ich wäre so unsicher, so voller Zweifel, so kennen sie mich nicht...
Es tut weh, zu erkennen, zu was er mich gemacht hat, und das schlimmste ist - ich habe es geschehen lassen.
Ich muss mir eingestehen, dass er mir nicht gut tut, obwohl ich ihn geliebt habe. Wieso halte ich an so jemandem fest? Ich verstehe mich nicht.
Dabei ist der Schritt, abzuspringen, mittlerweile so schwer geworden wie nie zuvor - dadurch, dass ich so klein geworden bin und das Gefühl habe, ihn zu brauchen.
Es ist eine gefährliche Abwärtsspirale und ich muss da raus, das weiß ich. Ich MUSS kämpfen, dringend.
Habt ihr einen Tipp für mich, wie es leichter wird? Wie man seine Stärke wiederfindet, sein Selbstbewusstsein? Im Moment fühle ich mich so klein und unsicher, alles scheine ich falsch gemacht zu haben, überall hatte immer ich Schuld - anfangs habe ich ja noch dementiert, mittlerweile hat zumindest mein Unterbewusstsein kapituliert und GLAUBT, was ihm da suggeriert wird - ich GLAUBE; dass ich schuld an allem bin, und fühle mich unglaublich schlecht und noch viel unsicherer. Das Makabere ist - von außen betrachtet würde ich jedem Patienten von solch einer destruktiven Beziehung abraten, ich bin eigentlich intelligent genug so etwas zu erkennen, und trotzdem.... passiert das gerade mir.
Ich weiß, dass ich da dringend raus muss - ich weiß bloß nicht WIE!!! Was kann ich tun? Wo ansetzen?

Den Kontakt zu ihm meiden, mich auf mich selber besinnen - aber ich habe Angst, was dann passiert. Der Schmerz, völlig allein zu sein... Klar, Freunde, Eltern, Familie - aber so beziehungstechnisch wieder völlig alleine, wohingegen meine Umwelt eigentlich fast immer als Pärchen auftritt. Das tut unwahrscheinlich weh. Zudem fühle ich mich so unsicher, so... vor einem Scherbenhaufen stehend, so völlig ohne den zuversichtlichen Kampfgeist, den ich mal hatte. Alles scheint mir gerade zu viel, zu anstrengend - meine Doktorarbeit, alles. Ich weiß nicht, wo ich die Kraft hernehmen soll, die ich nun brauche? Wie stärkt man sich selber für so etwas?

06.08.2010 23:59 • #104


Schneefrau2009
Hallo Medica,

Du glaubst gar nicht wie gut ich Deine Ängste und und Deine Gedanken nachvollziehen kann. Wie Du ja vielleicht in meinem Tagebuch gelesen hast, habe ich mich am Monatg nach 16 Jahren von meinem Mann getrennt. Und nachdem ich es endlich gemacht habe, geht es mir wirklich besser.

Ich kann nachts wieder schlafen, das habe ich in den letzten drei Monaten kaum noch gekonnt und ich merke wieder, dass ich ein selbstäng denkender Mensch bin und nicht immer nur an ihn oder unsere Ehe denken muss.

Ich habe es Dir schonmal geschrieben, mein Mann hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und an Deinem Freund habe ich allein von Deinen Schilderungen sehr viele Ähnlichkeiten festgestellt. Und ich kann Dir nur raten, überleg Dir das ganz genau, wie lange Du DIch weiter zerstören lassen willst, je länger umso schwieriger wird es. Ich unterstelle meinem Mann auch heute absolut keine Absicht in seinem Handeln, mich immer kleiner zu machen und dabei selbst immer größer zu werden, aber Du kannst so einen Mann nicht ändern.
Mein Mann macht ja sogar seit mehr als 6 Monaten eine Therapie und konnte trotzdem nicht sehen, dass er mich immer mehr kaputt macht.

Natürlich bin auch sehr traurig und ich kann der Reaktion meines Mannes nicht wirklich folgen, aber insgesamt bin ich erleichtert.

Die Ängste vor der Einsamkeit sind total normal, aber wenn Du es geschafft hast, die Entscheidung zu treffen, wirst Du nach ein paar Tagen merken, wie Deine Kraft wächst und Du wieder selber aktiv werden kannst. Und natürlich wirst Du auch immer mal wieder ins Loch fallen und losheulen, das tue ich auch, aber es wird jeden Tag besser !

Ich glaube, es hilft hier nur ein ganz klarer und deutlicher Schlußstrich, und dann am besten ein paar Tage wegfahren und nicht erreichbar sein für ihn.

Liebe Grüße
Schneefrau

07.08.2010 16:28 • #105


K
Hallo Medica,Du hast schon mal etwas ganz wichtiges erkannt-------- er tut mir nicht gut---------das ist ein Meilenstein,für Deine persönliche Entwicklung.
Du schreibst,das Du viele Selbstzweifel hast und verunsichert bist---------ja,da hat Dein Freund ganze Arbeit geleistet!

Nun aber,beginnst Duzu erkennen,was wirklich in Deier Beziehung schief läuft und das ist klasse.

Du solltest einfach einmal anfangen,Dich zu fragen,was Du wirklich gut kannst--------egal in welchen Bereich.
Aus diesem positiven Ergebnis,kannst Du dann viel Kraft ziehen.
Ein Beispiel: Ich habe durch berufliche Probleme,starke Selbstzweifel aufgebaut,zig Lieter Tränen sind geflossen und ich war total mutlos.
Einige Zeit später,habe ich beschlossen zu kämpfen und habe große Fortschritte erzielt-------es sind noch zwei Hürden zu nehmen und dann sehe ich wieder Land!
Ich möchte noch nicht darüber sprechen,aber es geht aufwärts--------jeder Schritt nach vorne,ist ein Schritt in die richtige Richtung!
Du musst Dir immer wieder bewußt machen,das Du eine eigenständige Person,mit eigenen Wünschen,Träumen und Vorstellungen bist.
Klar,muß man in einer Beziehung Kompromisse schliessen,aber in einer guten Beziehung,hält sich geben und nehmen,die Waage!
Es fällt Deinen Eltern und anderen Menschen auf,das Du Dich verändert hast,nur Deinem Freund scheint kein Licht aufzugehen.
Er fühlt sich mit jeder Unterdrückung stärker,denn er weiß,das Du leidest,aber es ist ihm nicht wichtig.
Ich wünsche Dir,das Du jeden Tag etwas mehr Kraft gewinnst und aus der Situation gestärkt hervor gehst!
Frage Dich immer wieder-------will ich das............und wenn nicht,dann sagst Du Stoppppppppppppppppppppp,mit mir nicht,denn ich bin Medica und ein sehr wichtiger und wertvoller Mensch,
es denkt an Dich Kämpfer

07.08.2010 20:08 • #106


M
Hallo ihr Lieben,

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Eigentlich war das Wochenende dazu gedacht, mich auf mich zu besinnen und Abstand zu gewinnen - Samstag habe ich einen guten Freund besucht und auch mit ihm über alles gesprochen.
Freitag war nämlich wieder die totale Katatrophe, hatte einen schlimmen Streit mit meinem Freund, der damit geendet hat, dass er sagte ich will Dich vor Deinem Urlaub nicht mehr sehen. Das hat mir wieder mal gezeigt, dass ich mir LIEBE eigentlich anders vorstelle. Samstag war ich wiegesagt alleine einen Freund besuchen, das hat mir sehr gut getan - wir haben all das getan, was mit meinem Freund schwierig ist wegen seiner Geräuschprobleme: Essen gehen, ins Kino, was trinken gehen.
Auf dem Rückweg war ich mir sicher, ich bin stark genug, ich schaffe mein Leben auch alleine, ohne ihn - und ich MÖCHTE wieder glücklicher sein, als ich es momentan mit ihm bin. Die Liebe war durch die ganzen Streits irgendwie kleiner geworden, es tat nicht mehr so schlimm weh, an ein Ende mit ihm zu denken. Ich war abgekühlt.

Dann bin ich am Sonntag zu ihm gefahren, um mir ein paar Sachen abzuholen die ich brauchte - und er hatte meine Kühle wohl schon am Telefon bemerkt, jedenfalls war er total lieb zu mir. Hat mir was zu trinken angeboten, was zu essen, Kerzchen angemacht, mich angelächelt, meine Nähe gesucht, war aufmerksam... Hatte Aftershave aufgelegt, schöne Klamotten an... Er war einfach genau so, wie ich mich auch in ihn verliebt habe, damals. Das hat mir schon total weh getan, weil ich gemerkt habe, wie viel Mühe er sich gibt um mich zu halten - und wie groß meine Gefühle für ihn noch sind - wenn ich ihm in die Augen schaue, dann ist der Schmerz unendlich, diesen Menschen verlassen zu müssen. Ich fühle einfach Liebe!
Er hat gemerkt, dass was nicht stimmt - und ich habe nur rausgebracht, dass ich nicht mehr weiter weiß, dass wir am Ende sind mit unserer Beziehung, und habe geweint. Daraufhin hatten wir ein ernstes Gespräch, in dem ich ihm wirklich mal DAS auf den Kopf zugesagt habe, was ich denke - dass er versucht mich zu dominieren, mich zu erziehen, mich klein zu machen. Dass ich das nicht mehr will. Dass unsere Beziehung nur dann funktioniert, wenn ich nachgebe - wenn ich auf meiner Meinung beharre, streiten wir jedes Mal so schlimm. Und das mindestens ein Mal pro Woche.
Es war nicht einfach - anfangs hat er alle Schuld für das Scheitern unserer Beziehung auf mich geschoben (ICH müsse doch immer Recht haben, ER wäre der arme Kerl er nie Recht haben dürfe), später konnten wir uns irgendwie auf eine 50/50 Schuld einigen und darauf, dass es Kompromisse geben muss. Nichtsdestotrotz wollte ich es immer noch beenden.... weil ich einfach nicht emhr daran glaueb dass es funktionieren kann... Dachte ich... Aber... Ich konnte es nicht.

Ich weiß nicht mehr, wie es dann weiterging - achja, genau, er wollte dann mit zu mir kommen und bei mir übernachten. Ich habe ihm gesagt - okay, aber ich MUSS noch was kochen und was essen, hab den ganzen tag noch nix gegessen und kippe sosnst gleich um vor Hunger. Ob er später kommen wolle, wenn ich damit fertig bin? (er hatte schon gegessen, vorher) Weil ich weiß, dass er nichts mehr hasst, als anderen Menschen beim Essen zusehen und zuhören zu müssen. Nein, er wollte direkt mitkommen. Okay.
Natürlich - ist die Situation dann hier eskaliert. Als ich mit Kochen und Essen fertig war (zusammen keine 30 Minuten, hab mir echt Mühe gegeben schnell und leise zu sein) ist er ausgerastet. Er hält das nicht aus, wieso ich ausgerechnet jetzt als allererstes Essen kochen müsse, hätten es nicht auch ein paar Brote getan... die wären schneller gegangen... usw. Ich hab dagegengehalten und gesagt, nein, ICH hatte aber Hunger auf was Warmes und hab mich extra für Dich beeilt, außerdem WUSSTEST Du, dass ich noch Essen musste - er meinte nein, wenn ich an ihn gedacht hätte, hätte ich nur Brote gegessen. Dann kam er irgendwie auf die Nudeln sind scheinbar wichtiger als ich - und dann ist er rausgerannt. Ich hab da schon geweint - weil ich nicht glauben konnte, dass er wieder so läuft wie immer. Er kam dann noch einmal wieder - hat gesagt, es tut ihm leid, es wäre seine Schuld - er wäre so kaputt, er könnte nicht anders.
Dann ist er trotzdem gegangen.
Dann kam noch eine sms von ihm: Ich bin einfach zu kaputt. Tut mir leid!
Ich hab geweint, mir gings total schlecht... Bin dann mit dem Vorsatz zu ihm gefahren, nur eine einzige Nacht noch - als Abschied. Ich habs nicht ausgehalten, ihn zu lieben, zu sehen wie er unter sich selbst leidet - und da dann hart zu bleiben. Ich wollte noch ein Mal seine Nähe spüren... Ich kam gegen meine eigene Liebe nicht an. Ich musste ihn spüren, wenigstens noch ein letztes Mal.

09.08.2010 19:32 • #107


M
Als ich bei ihm reinkam, hat er mich nur in seine Arme genommen und gesagt, wie sehr es ihm leid tut. Er hat nur immer wieder gestammelt, es tut mir so leid, so leid, so leid, das alles tut mir so leid... ich hab Dich doch so sehr lieb, und ich tue Dir so sehr weh, das darf nicht.... Nach vielen Tränen habe ich ihn angesehen und nur Liebe gespürt. Er hat mich in seine Arme genommen, weil ich mittlerwiele völlig in Tränen aufgelöst war und mir gesagt, wie sehr es ihm leid tut, dass er so kaputt ist.
Dass es alles seine Schuld ist.
Dass ER falsch ist. Dass er das mir gegenüber sonst nur nicht zugeben kann, weil er das Gefühl hat, er verliert sein Gesicht dabei. Ich hätte (fast) immer Recht, das wäre ja auch ok - aber ich solle ihm das nicht so zeigen, dass er sich nicht so in diese ich bin krank und falsch Ecke gedrängt fühlt.
Dass jede Träne von mir ihm unendlich leid und weh tut, weil er weiß, dass ich wegen ihm weine - und dass es das letzte ist, was er will, mich so zu verletzen. Dass er das nicht aushält, mich weinen zu sehen. Dass ich das beste bin, was ihm der Himmel schenken könnte - ich würde so um ihn kämpfen, und er hätte das überhaupt nicht verdient.
Er wäre derjenige, der falsch wäre. Er hat geweint, und gezittert dabei... Er hat gesagt, dass er völlig am Ende ist, dass er weiß, dass er sich so oft falsch verhält, dass er aber nicht aus sich raus kann - aus den Geräuschproblemen zum Beispiel. Die wird er einfach nicht los - da wäre er selber völlig machtlos, und das macht ihn wiederum total fertig und stresst ihn so sehr.

Ja, ihr wisst es eh schon - natürlich bin ich geblieben. Ich habe so viel Liebe gespürt - es ging nicht anders. Ich habe ihm dann aber gesagt, dass es unsere letzte Nacht sein wird... Als Abschied. Er wollte das nicht wahr haben, wir haben dann aber nicht weiter darüber gesprochen, ich habe es einfach in der Luft stehen lassen. Es ist sonst nichts weiter passiert in dieser Nacht, nur kuscheln - aber es war wahnsinnig nah und schön. Ich habe mal wieder gespürt, wie sehr ich ihn liebe - ihm ging es genauso, er hat mir heute morgen noch eine mail geschickt.
Ob das nun ein Abschied war oder der tausendste Neuanfang? Keine Ahnung.

Jetzt fühle ich mich inkonsequent und bin völlig ko - und ich weiß erst recht nicht, wie es weitergehen soll.
Was war das? Will ich wirklich einen Abschied?
Oder habe ich zu viele Gefühle für ein Ende? Glaube ich daran, dass er sich wirklich ändern will, ändern kann? Zum 1000sten Mal?

Ich bin so verwirrt, ich muss das alles erst einmal sacken lassen.
Oh Gott, ich bin so völlig fertig. So ohne Ende erschöpft.

Wie soll das nur weitergehen.

09.08.2010 19:50 • #108


K
Hallo Medica,Dein Bericht verursacht mir eine Gänsehaut!
Nein Liebe sieht anders aus,Liebe hat sicherlich etwas mit Auseinandersetzungen zu tun und mit Entäuschungen,kleineren Streitereien und Kappeleien----------aber es sollte nicht immer nur Geschrei,Tränen und Machtkampf sein.

Du warst schon auf den richtigen Wege,leider hat Dich dann der Mut verlassen,was bedauerlich ist.
Ja, Dein Freund versucht Dich zu beherrschen und es gelingt ihm einfach immer wieder!
Du sagst ihm Deine Meinung,er hört es sich an,sagt das er das ein oder andere einsieht,aber ändern tut er sich nicht-------siehe die Essenssituation.
Du möchtest etwas warmes essen,hetzt Dich ab,um ihm alles recht zu machen und er fordert,das Du auf eine warme Mahlzeit verzichtet,weil es ihn stört!!!!
Medica,Du lässt Dich durch Tränen und Entschuldigungen,immer wieder weich klopfen---------wann reicht es denn mal?
Du wachst so ganz langsam aus Deinen Träumen auf,aber etwas hält Dich noch immer fest.
Ich kann verstehen,das Dir die Trennung nicht leicht fällt und Du verunsichert bist,aber wie weit soll diese Situation denn noch gehen?
Ich denke Du solltest einmal in aller Ruhe darüber nachdenken und Dich fragen,was das Wort Liebe bedeutet?
Bedeutet es Tränen,Angst, Streit,Trauer, Wut und Enttäuschung, Beeinflussung,diverse Trennungen,sich nicht melden,den anderen mit der anstehenden Arbeit allein zu lassen,auf seine eigenen Bedürfnisse zu schauen--------oder bedeutet es Verständnis,Freude, Zusammenhalt,sich fallen lassen zu dürfen,Lachen,gemeinsame Erlebnisse,Kraft für den Alltag zu schöpfen,Verlässlichkeit,Zärtlichkeit,Ruhe und..................
Liebe Medica,lasse Dich bitte nicht unter Druck setzen,
es grüßt Dich Kämpfer

09.08.2010 21:39 • #109


M
Lieber Kämpfer,

ich weiß nicht... etwas in mir sträubt sich, den Menschen, den ich so sehr liebe, aufzugeben. Es widerstrebt mit gerade dann, wenn er selber weint und seine Fehler einsieht, sich bei mir entschuldigt, mir seine Liebe und Sanftmut wieder zeigt.

Vielleicht laufe ich aber auch blind in mein eigenes Unglück, vor lauter Liebestaumel?

Ich weiß es nicht - wie soll man das objektiv entscheiden, wenn man liebt?

10.08.2010 00:15 • #110


S
Hallo medica,

ich kann mich Kämpfer da nur anschließen!

Zitat von Medica:
etwas in mir sträubt sich, den Menschen, den ich so sehr liebe, aufzugeben. Es widerstrebt mit gerade dann, wenn er selber weint und seine Fehler einsieht, sich bei mir entschuldigt, mir seine Liebe und Sanftmut wieder zeigt.

Aber wie oft hat er das denn schon getan? Du hast ihm schon weitaus mehr Chancen gegeben, als er wirklich verdient hätte.
Und geändert hat sich nichts, immer wieder kommst Du in solche Situationen, wo er im alten Fahrwasser schwimmt.

Weißt Du, skich immer nur dafür entschuldigen ist die eine Seite, aber auch mal Taten folgen lassen, ist die andere Seite.
Aber warum sollte er denn irgendetwas verändern? Es funktioniert doch gut für ihn. du kommst immer wieder zu ihm zurück, lässt Dich immer wieder einlullen und er weiß, dass er Dich damit kriegen kann!

So aus der Ferne betrachtet, kommt es mir so vor, als würdest Du Dich in großer Abhängigkeit ihm gegenüber befinden.
Warum sonst, lässt Du so viel mit Dir machen, warum sonst erträgst Du das ganze schon so lange und warum sonst, schaffst Du es nicht, sich von einem Mann abzuwenden, der Dir nicht gut tut!
Vielleicht wäre es für Dich mal interessant, dort mal näher hinzuschauen?

Auf jeden Fall hat Dein Freund doch sehr viel Macht über Dich. Möchtest Du das wirklich?

Wenn Du Dir Eure Beziehung mal so anschaust und Dir eine Waage mit zwei Waagschalen vorstellst. Und wenn Du dann die schönen Erlebnisse und die schlechten Erlebnisse jeweils auf die beiden Wagschalen verteilst. Wie sieht Deine Waage dann aus? Wenn Du ganz ehrlich mit Dir bist: Überwiegen die schönen Momente oder überwiegen die negativen Momente?

Falls die negativen Erlebnisse überwiegen, dann stelle Dir die Frage, ob Du das weiter so erleben möchtest. Ob die paar Momente, wo er weint, wo er mal Kerzen anmacht, wo ihr kuschelt, wo Du meinst, dass er Dich liebt, diese vielen bösen Erlebnisse wieder wett machen können? Für diese wenigen Momente, wo Du kurz etwas anderes spüren kannst, zahlst Du einen verdammt hohen Preis!

Wenn es Dir so schwerfällt, Dich zu lösen, dann halte Dir doch einfach diese zahlreichen Situationen vor Augen, wo er sich so egoistisch, kaltherzig und aggressiv Dir gegenüber verhält. Willst Du das wirklich weiter so erleben?

WAS WILLST DU und WAS WILLST DU AUF KEINEN FALL MEHR?

Für welche wunderbaren Eigenschaften liebst DU ihn denn?

Zitat von Medica:
Vielleicht laufe ich aber auch blind in mein eigenes Unglück, vor lauter Liebestaumel?

Du bist schon mittendrin. Du lebst immer noch in Deinen Illusionen, in den Traumvorstellungen, wie er sein könnte, wie Du ihn Dir wünschst und hast noch nicht wirklich gemerkt, dass die Realität ganz anders aussieht.

Übrigens ist wirkliche Liebe auch für mich etwas anderes. Zumindest sind es nicht die Eigenschaften, die Dein Freund an den Tag legt, die zur Liebe gehören.

Zitat von Medica:
Ich hätte (fast) immer Recht, das wäre ja auch ok - aber ich solle ihm das nicht so zeigen, dass er sich nicht so in diese ich bin krank und falsch Ecke gedrängt fühlt.

Also das ist für mich eine sehr komische Aussage. Wenn er aus seinen Mustern wirklich heraus möchte und wenn er fühlt, dass Du recht hast, dann müsste er dafür dankbar sein, dass Du ihm sein Verhalten spiegelst. Warum sollst Du es denn nicht zeigen?
Falsch zu sein, das ist eine Aussage, die ich nicht gut finde. Aber sich einzugestehen, krank zu sein, ist der erste Schritt zur Veränderung. Ohne das Bewusstsein, krank zu sein, schafft es kein Mensch, irgendetwas zu verändern, dass es ihm besser gehen kann! Und das Bewustsein erlangt man nur, indem man sich intensiv damit beschäftigt und auseinandersetzt.

Zitat von Medica:
jedenfalls war er total lieb zu mir. Hat mir was zu trinken angeboten, was zu essen, Kerzchen angemacht, mich angelächelt, meine Nähe gesucht, war aufmerksam... Hatte Aftershave aufgelegt, schöne Klamotten an... Er war einfach genau so, wie ich mich auch in ihn verliebt habe, damals. Das hat mir schon total weh getan, weil ich gemerkt habe, wie viel Mühe er sich gibt um mich zu halten -

Welche Mühe meinst Du denn? Dass er sich schön anzieht, Kerzen anmacht, Dich anlächelt? Sei mir nicht böse, aber das hört sich für mich so an, als wärest Du eine Prinzessin, die den Prinzen vor sich hat?
Er weiß schon, wie er Dich kriegen kann und das ist leicht für ihn. Und solange Du es nicht schaffst, konsequent zu sein, wird er Dich immer wieder kriegen. Schönes Spiel!

10.08.2010 00:58 • #111


S
Teil II


Unter Mühe, Dich zu halten, verstehe ich aber auch etwas anderes. Er setzt sich nicht wirklich mit sich auseinander, er bräuchte dringend professionelle Hilfe, die er sich nicht sucht oder nicht will, keine Ahnung!
Das würde ich unter Mühe verstehen. Mit einem guten Aftershave, schöner Musik und einem Lächeln ist es leider nicht getan! Beziehung bedeutet Arbeit und zwar dauerhafte Arbeit von beiden Seiten!

Du baust Dir in Gedanken leider immer noch diese Luftschlösser.Du kannst natürlich auch ewig darauf warten, zur Not bis ans Lebensende, dass sich Deine Wunschvorstellung vielleicht doch irgendwann einmal erfüllt! In dieser Warteposition bist Du aber starr und gebunden, Du nimmst nicht wirklich am Leben teil!
Irgendetwas in Dir gibt es, das sich immer wieder für das Leiden entscheidet.

Medica, Du hast es in der Hand. Wenn Du Dich nicht lösen kannst, dann musst Du eben weiter leiden, auch wenn dies jetzt hart klingt. Wenn Du Dich aber abwenden kannst, dann hast Du alle Chancen, Dein Leben wieder neu zu leben, auch wenn der Schmerz über die gescheiterte Beziehung erst mal sehr groß ist, was ja auch sehr verständlich ist. Abschied tut immer weh!

Ich wünsche Dir, dass Du nicht immer so wankelmütig bist, sondern dass Du klar erkennen kannst, was Du WILLST und was Du NICHT MEHR WILLST!

10.08.2010 01:00 • #112


M
Ich fahre Ende der Woche erst einmal für 14 Tage in Urlaub - ohne ihn. Zeit zum Nachdenken.

10.08.2010 14:02 • #113


K
Hallo Medeica,schaffst Du es wirklich ohne ihn in den Urlaub zu fahren,oder fängt er an zu klagen und zu weinen---------und Du bleibst dann hier?
Ich habe da so meine Zweifel-----------er hat Dich schon ziemlich fest an der Angel,Du kämpst noch,aber Du wirst immer schwächer und das weiß Dein Freund.
Klar beeindruckt es,wenn ein Mann sich in Schale wirft,gut duftet und auch noch Kerzen anzündet-------welche Frau würde das nicht gut finden?
Ich mag so etwas total gerne,aber es muß auch ins Gesamtkonzept passen-------von Duft,Klamotten und Kerzen wird keiner satt,das ist nur ein nettes Beiwerk.
Du benötigst Anerkennung,Zuwendung,Ehrlichkeit,Zuverlässigkeit,Hilfe,Stärke und echte Gefühle!

Medica,ich glaube Du hast noch immer die Ilussion,Deinen Freund ändern zu können--------aber er will sich gar nicht ändern----warum auch?
Mit Weglaufen,sich nicht melden,weinen,schreien,beschimpfen,Schuldzuweisungen und Verbote ( siehe Essen ),bekommt er doch alles was er möchte.
Er muß nichts tun,Du servierst ihn die Lösungen,auf dem Tablett.
Du kommst bei ihn an,weil Du es nicht aus hälst-------er aber auf jeden Fall.
Du willst einen Streit beenden------------er?
Du gehst Kompromisse ein,beeilst Dich mit dem Essen,nur damit er nicht warten muß----------was macht er?
Er lässt sich das Frühstück machen--------was ist mit Dir?
Ich denke,Du solltest alles,wie schon vorgeschlagen,in eine Waagschale wefen und dann mal genau hinschauen!
Wie steht er zu Deinem Beruf?
Du wirst,wenn Du startest,sehr viel Zeit investieren müssen---------was ist dann mit ihm?
Medica,Du bist im Moment,auf einer sehr schiefen Ebene und wenn Du nicht bald die Reißleine nimmst,stürzt Du ins bodenlose,ohne Halt und ohne Hilfe von ihm,denn er hätte garantiert keine Zeit,um Dich aufzufangen!
Es grüßt Dich Kämpfer

10.08.2010 14:41 • #114


Schneefrau2009
Hallo Medica,

love it
change it
or leave it !

Wenn Du ihn nicht verlassen kannst, bleibt nur change oder love.
Verändern solltest Du etwas, denn was Du jetzt treibst ist reines Selbstaufgabe, also änder was, nämlich Dich zur Dir selbst hin !
Wenn Du nichts ändern willst, ihm immer mehr Macht über Dein Leben geben willst, dass mußt Du es lieben und Dich tatsächlich aufgeben. Er wird seine Freude daran haben, bis Du eine leere Hülle bist und dann wird er Dir vorwerfen, dass Du nicht die starke Frau bist, die er braucht.

Liebe Medica, bitte tue nicht das gleiche was ich 16 Jahre lang gemacht habe und entscheide Dich nicht erst, wenn DU nicht mehr Du selbst bist.
Je länger Du das mitmachst, umso schlimmer wird es, und es verändert nicht nur Eure Beziehung, sondern Dich als Menschen, es macht Dich immer verwundbarer und am Ende vertraust Du niemandem mehr und hast Schutzmauern gegen jede Enttäuschung die er Dir bereiten wird um Dich herum gebaut, um überhaupt zu überleben.

Tu Dir das nicht an ! Es tut unglaublich weh, diese Schutzmauern dann irgendwann Stein für Stein wieder abzubauen.

Liebe Grüße
Schneefrau

10.08.2010 16:10 • #115


M
Ich habe gerade das ganze Topic noch einmal gelesen, alle 6 Seiten - und mir ist zum ersten Mal WIRKLICH bewusst geworden, wie sehr sich die immer wieder gleichen Verhaltensmuster wiederholen. Hört sich blöd an, nach 2 Monaten und auch weil ihr mir das ja immer wieder gepredigt habt - aber es ist so.
Wenn man da Tag für Tag drinsteckt, dann blendet man vieles einfach aus - dann sieht man nur den aktuellen Streit, nicht das Gesamte. Dadurch, dass ich hier quasi Tagebuch geschrieben habe und immer wieder aufrüttelnde Antworten bekam, und es jetzt alles noch einmal gelesen habe, sehe ich zumindest ein bisschen klarer.
Ich habe das Gefühl, ich stehe gerade ein klitzekleinesbisschen über den Dingen und betrachte das Geschehen von oben - und in Summe kann man da eigentlich nur sagen, Finger weg von dieser Beziehung, er ändert sich ja doch nicht. Das weiß ich. Das Muster ist immer wieder gleich - er verletzt mich, muss Recht haben, ich leide, wir versöhnen uns und er gibt sich kurze Zeit Mühe, 3 Tage später gehts von vorne los.
Es ist bloß so ein weiter Werg von der Erkenntnis zum wirklichenDurchziehen der Konsequenzen. Es fällt mir so schwer, das durchzuhalten, wenn ich ihn sehe. Ja, es ist sogar fast unmöglich für mich, weil mich dann meine Gefühle wieder überrollen.
Aber wenn ich so alleine hier zu Hause sitze, dann schaffe ich es, die ganze Sache objektiver zu sehen und mich innerlich von ihm zu distanzieren.
Vielleicht ist der Urlaub ein Weg, Abstand von ihm zu gewinnen - ohne dass er es weiß. Jetzt vorher noch ein Krisengespräch anzuzetteln und ihm zu sagen, dass es vorbei ist - ich traue mir nicht zu, das wirklich durchzuhalten und nicht doch wieder umzukippen.

Lieber Kämpfer,
ja, ich werde definitiv OHNE ihn in den Urlaub fahren - ich fahre nämlich nach Jahren zum ersten Mal wieder mit meinen Eltern mit! Einfach mal nur erholen, ganz ohne Männer. Den Urlaub haben wir letztes Jahr geplant, als ich gerade solo war und gesagt hab, warum denn eigentlich nicht, ich bin alt genug um das nicht mehr uncool zu finden und mir gehts wirklich um einen ERHOLUNGS-Urlaub :) Die Frage ob ich abspringe stellt sich also gar nicht!

10.08.2010 16:20 • #116


M
email von ihm an mich:
[Vorwürfe, Vorwürfe, Vorwürfe]...Wenn es weiter gehen soll halt nur zu *Medicas* Spielregeln... [Vorwürfe, Vorwürfe, Vorwürfe].

Immerhin diese Botschaft scheint angekommen, obwohl von mir nicht explizit ausgesprochen.

11.08.2010 11:47 • #117


M
Jetzt war er gerade hier um sich zu verabschieden vor meinem Urlaub - und war wieder total lieb.
Kein Wort mehr von unserem Disput per email. Ob er nicht im Streit mit mir auseinandergehen wollte, wo wir uns 3 Wochen nicht sehen? Ich weiß es nicht.
Ich weiß auch gar nicht wie ich mich fühlen soll - grad ist alles von Wehmut, über Resignation, über Kampfgeist bis Trauer dabei.
Er hat mich gedrückt - wollte erst so lange warten bis ich den Anfang mache, dann hat ers doch selbst gemacht.
Jetzt muss ich Koffer packen und alles hängt in der Luft.
Aber anders - hätte ich jetzt noch Diskussionen gewollt, wie es weitergeht? Hätte ich eine Eskalation soi kurz vor dem Urlaub gewollt? Nein, auch irgendwie nicht.
Alles in der Schwebe.
Auf nach Sylt, da wo mein Herz immer viel lauter schlägt als hier!

11.08.2010 18:15 • #118


T
er könnte dir seine wahre liebe beweisen, indem er dich auf sylt überrascht!
das würde mich beeindrucken, keine kerze, kein after-shave, verstehst du was ich meine??
er spielt mit dir katz und maus und das erkennst du ja selber so langsam!
wenn er es ohne dich nicht aushält, du bist ja nicht aus der welt!
warte ab, jetzt bist DU dran!

ich wünsche dir einen wunderbaren urlaub mit deinen eltern!
nimm halt ein papier-tagebuch mit, vielleicht hilft dir ja das schreiben!

alles liebe
tinerl

11.08.2010 18:23 • #119


A


Hallo Medica,

x 4#30


K
Liebe Medica,ich wünsche Dir von ganzen Herzen,einen wunderschönen,erholsamen Urlaub,ohne Sorgen und Nervereien.
Ich denke,das Du ein Krümelchen weiter gekommen bist,ob daraus ein Krümel wird und eventuell ein großer Kloß,das entscheidest nur Du alleine.
Ich wünsche Dir jede Menge Kraft und Durchsetzungsvermögen---------lasse nach dem Urlaub,wieder von Dir hören,
es grüßt Dich Kämpfer

11.08.2010 21:27 • #120

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