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Boring Breakdown - Von der Angst und der Lächerlichkeit

S
Hallo Laurien,

ich habe deinen Beitrag gerade mindestens 10 Mal gelesen und darüber nachgedacht. Und ich glaube du hast Recht. Gerade wenn ich merke es geht ihr nicht gut oder etwas beschäftigt sie, macht es mich selbst auch schier wahnsinnig wenn meine Freundin mir nicht von ihrem Tag/ ihren Problemen erzählen will (sie ist wie gesagt auch eher verschlossen was sowas angeht). Und wenn ich mich da so reinversetze in ihre Position...ja ich denke ich würde es unbedingt wissen wollen. Das war mir vorher schon klar aber nicht in dieser Konsequenz wie du sie mir vermittelt hast. Danke dafür.

Trotzdem werde ich noch einige Tage warten damit. Es gibt da momentan wichtige Ereignisse in ihrem/unserem Leben die ich jetzt erstmal passieren lassen MUSS. Aber der Entschluss es zu tun ist auf jeden Fall gereift.
Danke euch allen die darauf eingegangen sind.

09.10.2020 09:16 • x 4 #31


S
Ich bin gerade etwas ernüchtert wegen der Therapieplatzsuche.
Habe von meinem Arzt ja eine Liste erhalten, die ich täglich abtelefoniere.
Die wenigen die ich erreicht habe sagen alle das Gleiche: Momentan alles voll. Freie Termine erst in einem halben/ dreiviertel Jahr. Ich soll es doch wo anders versuchen.
Und sehr viele gehen gar nicht ran, obwohl ich zu den Sprechzeiten anrufe.

Ich habe zwar schon von dieser Situation gehört, finde es aber dennoch unglaublich.
Gerade in diesem depressiven Zustand ist es enorm kraftraubend und immer wieder eine mega Überwindung überhaupt anzurufen. Ich befinde mich in einem Zustand in dem ich nicht sicher bin ob mir das Ganze überhaupt etwas bringt. Ich bräuchte gerade jetzt ein Zeichen, dass ein Anfang gemacht ist oder dass etwas voran geht. Und dann kommt Null Komma Nichts dabei heraus.
Entmutigend ist noch extrem milde ausgedrückt wie sich das anfühlt.

Ich weiß jetzt kommen wohl Durchhalteparolen. Die helfen aber auch nicht. Ich bin einfach nur traurig momentan. Fühlt sich nach hoffnungslosen Fall an.

13.10.2020 09:53 • x 1 #32


A


Hallo Soylent,

Boring Breakdown - Von der Angst und der Lächerlichkeit

x 3#3


buddl1
du weißt,
im Notfall kannst du dich selbst in ein Krankenhaus begeben,
gerade wenn auch die eigen Durchhalteparolen nicht helfen.
vergiss das nicht.
buddl1,

13.10.2020 12:49 • x 3 #33


PaulaBaumann
Hallo Soylent,

die Therapeuten gehen generell nicht ran, da sie ja einen Patienten nach den Anderen haben und kein Vorzimmer mit Schwester. Schau doch mal ins Netz, ob eine E-Mail Adresse hinterlegt ist. Es soll ja jetzt auch eine zentrale Telefonnummer geben, falls man keinen Termin bekommt. Oder Du rufst bei Deiner Krankenkasse an. Nur nicht aufgeben. Ich drücke Dir die Daumen.

Liebe Grüße Paula

13.10.2020 13:11 • x 1 #34


S
Hallo buddl1,
Ja das weiß ich. Ganz so schlimm ist es noch nicht. Ich werd's schon noch weiter versuchen, auch wenn ich's wie gesagt schon sehr entmutigend finde.

Hallo Paula Baumann,

naja deswegen geht ja immer die Mailbox hin, die mir sagt ich solle doch zu den telefonischen Sprechzeiten anrufen, diese sind von....und wenn ich's versuch geht da trotzdem nix.
Welche zentrale Nummer meinst du?
Und Krankenkasse ist ein guter Punkt, werde ich mich Mal schlau machen.

14.10.2020 06:26 • x 1 #35


S
Ich habe es tatsächlich geschafft einen Platz bei einer Psychotherapeutin zu bekommen und hatte letzte Woche meinen ersten Kennenlerntermin.
Die Dame ist etwas jünger als ich was ich so nicht erwartet hatte, aber seis drum. Sie macht einen netten und aufgeschlossenen Eindruck. Ich habe ihr letzte Woche einen ersten Überblick über mein verworrenes Seelenleben gegeben. Sie meinte eine Therapie würde aus ihrer Sicht auf jeden Fall Sinn machen und wir treffen uns jetzt ein Mal wöchentlich, das nächste Mal morgen.

Es war eine seltsame Erfahrung. Über diese Gefühle, Neigungen und täglichen Kämpfe aktiv und ausführlich zu reden.
Währenddessen war ich unter Strom und wäre am Liebsten impulsartig aus der Praxis gestürmt.
Hinterher habe ich mich irgendwie etwas erleichtert gefühlt. Ob das jetzt daher kam dass dieser Stress des Termins vorbei war oder ob es gut tat mit jemandem zu sprechen weiß ich noch nicht so genau.
Ich versuche auf jeden Fall weiter offen auf die Sache zuzugehen, auch wenn mir weiterhin die Überzeugung fehlt, dass man an meinem allgemeinen Befinden etwas verbessern oder ändern kann. Ich kenns ja eigentlich nicht anders.

Zumindest ist ein Schritt getan. Wohin wird sich zeigen.

01.12.2020 10:01 • x 4 #36


buddl1
du hast dich überwunden,
du wurdest gehört,
was viel wichtiger noch ist,
hier habt einen gemeinsamen Zugang gefunden.
es ließt sich toll, bleib dran,
mehr als du selbst glauben wolltest.
das schafft Mut!
buddl1.

02.12.2020 20:46 • x 2 #37


S
Gestern war der zweite Termin. Und ich habe das Gefühl, dass die Therapeutin etwas mehr Mitarbeit bzw. Engagement von mir erwartet. Wir sind zwar noch in der Kennenlernphase, die Therapie hat also noch gar nicht begonnen.
Sie will sich natürlich ein möglichst genaues Bild machen und stellt so einige Fragen. Meine Antworten sind aber teilweise schon sehr knapp oder ich weiß einfach keine.
Wann waren sie das letzte Mal so richtig glücklich? - Ich kann mich nicht erinnern. Vielleicht in der Kindheit.

Eine knappe aber selbst nach einer schlecht geschlafenen Nacht - weil ich mir das immer wieder durch den Kopf hab gehen lassen - immer noch treffende Antwort.

Da erntet man hochgezogene Augenbrauen am laufenden Band, was mir ein unangenehmes Gefühl gibt. Kennt das hier jemand?

03.12.2020 09:16 • #38


S
Momentan geht's bei mir Schlag auf Schlag...habe mich gestern überwunden und mit meiner Freundin geredet. Ohne Druck der Therapeutin. Sie meinte beim letzten Termin noch, dass ich mir da ruhig Zeit lassen soll.

Nach vielen durchgegrübelten Stunden hab ich's also gestern zur Sprache gebracht. Es sind Tränen geflossen. Mehr bei meiner Freundin als bei mir.

Sie hat verständnisvoll und liebevoll reagiert.
Aber leider ist auch das durchgesickert vor dem ich Angst hatte. Dass sie das auch auf sich bezieht. Dass sie ein schlechtes Gewissen hat weil sie sagt sie hatte eine Ahnung, hat aber nie was gesagt. Und einige mitleidvolle Blicke, vor denen ich am meisten Angst hatte.

Ich habe versucht klar zu stellen dass sie am allerwenigsten Schuld an meinem Zustand hat und sie das einzige ist das mich runterbringen und mich etwas von meiner inneren Unruhe abbringen kann.

Und so ist auf der Sprachebene an sich alles geklärt. Vom Gefühl her ist es aber nun schlimmer, weil ich denke dass meine Befürchtungen sich teils erfüllen werden und sich die Dynamik in unserer Beziehung verschiebt.

Ob der Schritt richtig war wird die Zeit zeigen.

04.12.2020 09:50 • x 2 #39


R
Lieber Soylent,
ich habe deine Beiträge hier gelesen und ich kann dir auch nur gratulieren was du bisher geschafft hast!
Es ist so schwer sich (sein Innerstes) zu öffnen, wenn man es nie getan hat und große angst davor hat. Nach außen trägt man eine Fassade, dass alles in Ordnung ist und innerlich frisst einen das Ganze auf.
Schön, dass du mit deiner Freundin reden konntest, du hast da wirklich einen soooo großen Schritt geschafft, auch wenn es natürlich für deine Freundin schwer war und sie sich Vorwürfe gemacht hat, dass sie dich nicht angesprochen hat und der mitleidige Blick ist doch auch verständlich, sie liebt dich doch und leidet mit dir und das zeigt mir wiederum, dass du ihr wichtig bist.
Du hast deine Angst überwunden und hast dich hier mitgeteilt und ich muss dir ganz ehrlich sagen, dass ich das in keiner Weise als Lächerlichkeit sehe, sondern als Stärke, die dir selbst vielleicht gar nicht bewusst ist.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du weiterhin kleine Schritte gehen kannst und dabei erfährst, dass man dich nicht auslacht, sondern ernst nimmt als Mensch der du bist.
Gruß Robbe

23.12.2020 19:46 • x 2 #40


maya60
Hallo Soylent, ich möchte dir auch gratulieren, dass du deiner Freundin über deine Depressivität erzählt hast!

Und bewerte ihre Reaktionen nicht als zu negativ, denn du schaust ja derzeit durch den Depri-Filter oder -Tunnelblick, der immer findet, was er befürchtet.

Deine Freundin weiß jetzt Bescheid und du hast damit vermieden, dass sich bei ihr etwas aufbauen konnte wie: Irgendwas sagt er mir nicht. An irgendwas grübelt er rum. Vertraut er mir nicht? Das war wichtig und richtig.

Habt ein bisschen im Hintergrund als Paar, dass die Depressionssymptome zum großen Teil unsichtbar sind und nicht so gesehen und verstanden werden können von Nahestehenden wie es verstanden würde, wenn du ein Gipsbein hättest, deshalb sichtbare und direkt nachvollziehbare Einschränkungen vorübergehend und Besonderheiten in Alltag und Beruf und Privatleben.

Am besten ist, wenn sich deine Freundin auf seriösen Seiten etwas durchliest über die Depressionen. Dann kann sie dich fragen und du kannst anhand der aufgeführten Symptomlisten z.B. erzählen, was du davon kennst und in welcher Form.

Das hat den Vorteil, dass du nicht als Einzelfall oder Sonderfall argumentierst, dass es persönlich, aber auch sachlich bleibt und dass ihr euch beide aus Sachtexten Ursachen und Dispositionen und Infos über Stresserkrankungen holt, nicht dass du alles meinst, verteidigen zu müssen.

Auch die Frage, wie und wieviel Angehörige wann und in welcher Weise unterstützen können, aber was sie dabei zum Schutze der Kranken und zum Selbstschutz unterlassen sollten, die würde ich mir an eurer Stelle aus der Fach- und Sachinfo-Kiste holen und nicht aus deinem Erleben. Das wird nämlich dann schnell konfus.

Du musst nichts rechtfertigen oder beweisen. Es gibt zu dem, was du erlebst, genug sehr gute Fach- und Sachinfos. Auch hier im Forum zum Teil.

Liebe Grüße! maya

23.12.2020 20:06 • x 1 #41


S
Vielen lieben Dank noch an die netten Kommentare, aber ich stecke jetzt in einer Zwickmühle.

Die Kennenlernphase mit meiner Therapeutin ist fast vorbei und sie rät mir unbedingt zu einer Therapie. Jetzt ist bei der letzten Sitzung allerdings ein logistisches Problem zu Tage getreten. Momentan ist sie (die Therapeutin) ja Angestellte in einer Praxis in meiner Heimatstadt. Und sie möchte ab März eine eigene aufmachen.
Sie meinte schon: die Entscheidung läge jetzt bei mir ob ich mit ihr umziehen will oder den Therapeuten wechsle. Das Hauptproblem dabei ist, dass sie ins Umland zieht und sich die Anfahrt extrem verlängert. Ich weiß noch nicht Mal ob das für mich überhaupt realisierbar wäre, vor allem im Einklang mit der Arbeit.

Und das kurz vor Therapiebeginn....ich hatte eigentlich ein sehr gutes Gefühl. Der Draht zu ihr hat gepasst.
Meinen Erfahrungen der Therapieplatzsuche nach will ich eigentlich auch unbedingt bleiben und die Therapie durchziehen. Ich fühl mich grad ein bisschen als würde man mir den Boden unter den Füßen wegziehen. Hatte ich doch all meine Hoffnungen in die Therapie gesetzt.

Grüße,
Euer Depri Soylent

15.01.2021 07:00 • x 1 #42


S
Die Entscheidung ist gefallen: ich bleibe bei der Therapeutin und schaue Mal wie das mit der längeren Anfahrt sich entwickelt. Wechseln würde dann ja immer noch gehen, wenn auch aus mehr Zwang heraus.

Stimmungsmäßig ist es momentan nicht so gut. Ich grüble zu viel (noch mehr als sonst), ich weiß nicht warum. Und alles ist noch konfuser als sonst. Warum? Und mir ist etwas aufgefallen, von dem ich nicht sicher bin ob ich es der Therapeutin erzählen sollte/ kann.
Das wird dann auch totgegrübelt.

Ich fühle mich auch momentan mit allem etwas überfordert. Job, Haushalt, Erledigungen, Familie bei Sachen helfen, Zeit mit Freundin verbringen, die Finanzen verwalten. Kommt Grade alles auf einmal zusammen Mal wieder. Und gefühlt keine Zeit für mich selbst. (Stimmt aber auch nicht, an den Wochenenden hab ich momentan sehr viel Zeit...und nutze sie kaum, die liebe Lethargie.

Gruß,

Euer Konfus Soylent

27.01.2021 09:07 • x 2 #43


maya60
Hallo Soylent, gut, von dir zu lesen und von deiner Entscheidung!

Jetzt der Januar macht viele von uns noch konfuser in der Depression. Die dunkle kalte Jahreszeit und dann noch die Coronasituation zehrt an vielen und macht viele depressiv verstimmt und wer das schon ist, erlebt es oft verstärkt. Das fällt so manchem hier auf, mir auch.

Liebe Grüße! maya

27.01.2021 11:20 • x 3 #44


sinje
Hallo Soylent, ich folge dir immer noch und sehe, dass du voran kommst Im Gegensatz zu mir. Ich stehe seit Oktober immer noch auf der Therapie-Warteliste. Ein bisschen Lethagie finde ich übrigens total ok in der heutigen Zeit. Ich habe gerade eine interessante Website entdeckt: HelloBetter bzw. starkdurchdiekrise.
LG Sinje

27.01.2021 11:36 • x 3 #45


S
Hallo maya60,
na ich weiß nicht ob ich das wirklich komplett nur auf die Jahreszeit und Corona schieben kann. Mit beidem ist man ja schon eine Weile konfrontiert.

Ich habe eher das Gefühl, dass ich durch die vielen Veränderungen/Neuigkeiten schlicht etwas überfordert bin. Ist ja seit September so einiges passiert. Waren viele große Schritte für mich. Vom ersten Gang zum Arzt bis Therapieplatzsuche, Gespräch mit der Freundin. Jetzt das Problem mit der Therapeutin und ihrem Umzug. Ich glaub bei mir ratterts im Moment doch stärker als ich es selbst meinen würde im Hirn. Unterbewusst hauptsächlich. Hinzu der Alltagsstreß. E voila: Überforderung pur.

Hallo sinje,
ohje ich fühle mit dir. Ich hatte auch nur Glück bei meiner Therapeutin, dass sich was ergeben hat. Ich wünsch dir zeitnah das Gleiche. Und ja ich bin auch der Meinung, dass Entschleunigung sehr wichtig ist. Blöd nur wenn man sich nach jedem WE dann doch ärgert dass man nichts geschafft hat...

27.01.2021 14:31 • x 2 #46


maya60
Hallo @Soylent , du siehst und nennst deine Menge an Extra-Stressoren in letzter Zeit ganz ganz klar, finde ich - und genau so ist es, habe ich es auch erlebt zu Zeiten von Depression. Und erst recht, wenn sie Handlungsbereiche betreffen, die dich Überwindung und emotionale Anstrengung kosteten!

Das war und ist gut, sich dem zu stellen, um in der Bearbeitung der Depression psychisch und psychotherapeutisch weiterzukommen, aber das stresst auch enorm und Stress und Depression verstärken sich gegenseitig! Darum gilt es ja auch, weiterzumachen auf dem psychischen Bearbeitungsweg, aber sich dabei auch nicht zu übernehmen.

Ein weiterer Stressor ist aber für Menschen mit Depression wie auch für alle anderen Menschen und besonders die mit Vorerkrankungen, die dunkle Jahreszeit. Nicht umsonst gibt es momentan mehr Krankschreibungen wegen depressiver Probleme, nicht umsonst, ganz abgesehen von Corona, ist die Sterblichkeit alter Menschen Anfang des Jahres stärker, nicht umsonst klagen viele gesunde Menschen über Müdigkeit und Stimmungsverschlechterung.

Mein gesunder Gatte, 50 Jahre alt, erzählte mir eben noch, dass dieser ewige Corona-Lockdown ihm allmählich die Laune verhagelt, obwohl er ihn richtig findet, ihm tierisch auf den Wecker geht im Sinne von Und täglich grüsst das Murmeltier, ihn sauer macht, auch wenn er ihn zehnmal einsieht und befürwortet.
Und auch ewig dieses Pandemie-Thema, all die Bedrohungen und Langzeitthemen darum, es gibt wohl niemanden, dem das nach 1 Jahre nicht an den Nerven zehrt! Viele Gesunde, sogar Kinder, werden davon sogar depressiv. Also, es ist ein Riesenstressor, auch wenn er im Hintergrund des Alltags mitläuft - es ist nicht psychisch einfach wegzustecken als Nichts. Das meinte ich. Denn:

Wenn aber mit einer Depression eh eine Nervenkrankheit da ist, ist da keine Toleranz, die das mal eben wegsteckt, sondern das wird alles noch oben draufgepackt an Stressoren, die ständig im Hintergrund mitlaufen.

Ich z.B. mit chronischer Depression, obwohl ich sicherlich zu denen gehöre, die das Thema Corona im Hintergrund halten können, musste dennoch mit unserem Sohn, dem das nicht so gelingt, drüber reden immer und beruhigen und schon brauche ich eine höhere Dosierung meines A.Ds.
Meine Psychotherapie fiel jetzt länger aus und schon schaukelt meine Deprianfälligkeit trotzdem ziemlich.

So meinte ich das.

Liebe Grüße! maya

27.01.2021 16:07 • x 2 #47


S
@maya60
Das alles wollte ich auch nie in Frage stellen, du hast Recht, ganz klar. Und das spielt alles auch mit rein, keine Frage.
Ich wollte nur klar stellen, dass meine Gefühlslage momentan nochmal stark abweichend zu sonst ist und für mich der klare Hauptgrund in den zuletzt erlebten Dingen liegt.

Zitat von maya60:
Darum gilt es ja auch, weiterzumachen auf dem psychischen Bearbeitungsweg, aber sich dabei auch nicht zu übernehmen.


Das ist mein Motivationsspruch des Tages für heute auch wenn Motivation wirklich, WIRKLICH schwer fällt momentan und das Übernehmen leider so schwer abzuschätzen ist. Wie viel geht noch? Wann muss gut sein? Wann kann ich sagen für heute reicht's ohne schlechtes Gewissen?
Danke für deine Zeit beim Verfassen.

27.01.2021 16:22 • x 2 #48


maya60
Zitat von Soylent:
Darum gilt es ja auch, weiterzumachen auf dem psychischen Bearbeitungsweg, aber sich dabei auch nicht zu übernehmen.[

Das ist mein Motivationsspruch des Tages für heute . . .


Hallo Soylent, das ist und bleibt mein zentraler Merkspruch für Alltags und wohl auch für viele Depressionsanfällige und auch Ex-Depressiven, um nicht wieder in toxische Stressmuster hineinzugeraten! Denn was wir da mitunter als Prägungen und Glaubenssätze als BürgerInnen einer Leistungsgesellschaft unbewusst mit uns schleppen, ist die reinste Selbstsabotage.
Das zeigt sich dann mit der Zeit während der Psychotherapie.


Zitat von Soylent:
auch wenn Motivation wirklich, WIRKLICH schwer fällt momentan. . .


Mit der Zeit kriegt man auch heraus, was einfach gar nichts mit mangelnder Motivation, sondern einfach mit abgrundtiefer Erschöpfung zu tun hat. Oder was nur ein zeitweiliges Symptom der Depression ist und mit der Depression dann heilt. Oder was man eigentlich gar nicht will.


Zitat von Soylent:
. . . und das Übernehmen leider so schwer abzuschätzen ist. Wie viel geht noch? Wann muss gut sein? Wann kann ich sagen für heute reicht's ohne schlechtes Gewissen?


Genau, das ist und bleibt eine der wichtigsten Alltagsfragen und da wirst du dich immer besser in der Psychotherapie kennen lernen, aber dich auch immer wieder - wie ich - dabei erwischen, in alte krankmachende Gewohnheitsgleise zu fallen.

Denn da ist ja die Sache des Verstehens, was krank machte und dann noch die Sache, es anders zu machen und das eine ersetzt das andere nicht.

Aber es geht immer voran und bei dir ja sowieso auch!

Liebe Grüße! maya

27.01.2021 16:47 • x 2 #49


S
Gestern Abend war ich platt vom Tag, was meiner Freundin auffiel und die mich dann diesbezüglich ansprach ob alles gut wäre bei mir.

Ermutigt auch durch das Verständnis und den guten Austausch hier im Forum erzählte ich ihr, dass momentan noch mehr der Wurm drin ist bei mir. Und ich zählte all die kleinen und Großen Faktoren auf die mich gerade plätten.

Leider verstand sie es nicht so Recht und versuchte mir Lösungen zu präsentieren für viele der kleinen Dinge. Kleinigkeiten im Alltag, die sich halt auch summieren aber eben nur Randaspekte sind. Was ja lieb gemeint war, aber ich glaube sie hat die emotionale Belastung der ich momentan ausgesetzt bin nicht so ganz verstanden...
Ich glaube ich verstehe langsam, wieso meine Freundin sich auf Fachseiten dazu informieren sollte wie du es Mal vorgeschlagen hast liebe @maya60.

Jedenfalls fiel mir hierbei noch auf, das auch wenn ich versuche mich im Gespräch zu öffnen, ich nie alles preisgebe. Das passiert ganz automatisch und auch das bisschen das ich erzähle löst ein extremes Unbehagen aus. Ganz anders als bei der Therapeutin, die ja eine Fremde ist.

Ich glaube da steckt der Wunsch dahinter stark und der Fels in der Brandung für den Partner sein zu wollen. Als auch nicht als Versager oder Faulpelz gesehen zu werden weil man von dem bisschen Alltag schon überfordert ist....ja der Gedanke macht mich fertig momentan. Und was passiert? Reflexartig nimmt mein liebes Hirn sich vor all die Kleinigkeiten doch ganz schnell und gehetzt zu erledigen um damit ein Zeichen zu setzen: Ich schaff das schon, ich bin stark!

Was natürlich zu mehr Stre, Versagen und Angst führt. Das ist ein richtiger Versagenstrudel!
Ich kann nur hoffen, dass die Therapie dann bei mir anschlägt..

Gruß,

Euer In sich gekehrter Soylent

28.01.2021 08:56 • x 3 #50


R
Lieber Soylent,
ich kenne das auch so gut von mir selbst, dass ich mir nicht eingestehen wollte dass dies oder das zu viel ist für mich und war danach immer total fertig und gestresst und hab mich über mich selbst geärgert, dass ich wieder so blöd war und auf diese Stimme von früher gehört hab.
Es ist ein Prozess und ich musste es lernen auf mein empfinden zu hören, also auf die Signale von meinem Körper zu hören die er mir gibt. Viele Jahrzehnte wusste ich das gar nicht und hätte damit auch gar nichts anfangen können, auf meinen Körper zu hören, aber die letzten Jahre ist es immer besser geworden und das wird auch bei dir so sein lieber Soylent, hab geduld mit dir und die Psychotherapie wird dir dabei auch eine große Hilfe sein.
Alles Gute für dich, Robbe

28.01.2021 10:06 • x 2 #51


Z
Hallo,


ich finde Bücher über unser Problem zu lesen ist eine sehr gute Sache mir selbsr hat das enorm geholfen.
Allerdings ist gute Literatur recht teuer, ich besorge mir meine Literautur immer bei medimops das ist ein
Online Handler der gebrauchte gut erhaltene Bücher zu sehr attraktiven preisen anbietet.

https://www.medimops.de/

wenn Du magst surf doch mal rein.

meine Lieblingsbücher sind

Pessimisten küsst man nicht
Sorge Dich nicht lebe

msG

Uwe

28.01.2021 22:00 • x 2 #52


S
So. Angekommen in einer weiteren Phase. Ich nenne sie: Sinnlosigkeit des Seins.

Zu den geschilderten Belastungen ist noch mehr Streß dazu gekommen und Geldsorgen. Auch Probleme mit der Arbeitsstelle. Ich werde wohl schneller als gedacht den Betrieb wechseln müssen.

Und etwas schwebt über alldem Ankämpfen und Aufbäumen, alltäglichen sch. und der introspektiven Destruktivität. Immer wieder so ein Gedanke. Wie ein kleiner Holzsplitter den man sich eingefangen hat und der zu klein ist um ihn zu entfernen. Eigentlich tut er nicht immer weh. Aber immer wieder, mehrmals am Tag piekst er heftig zu. Und auch wenn man es besser weiß. Auch wenn man die Durchhalteparolen verinnerlicht hat. Auch wenn da Menschen sind, wichtige Menschen für die sich alles Leid der Welt lohnt.
Dennoch sagt dieser Splitter mehrmals am Tag:
WOZU? Welche Zukunft?
Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
Wenn ich an nur 10 weitere Jahre denke dann krieg ich Schweißausbrüche und Panik. Die Angst vor der Angst. Vor weiteren Jahren in so einem Zustand des nervlichen und seelischen Vegetierens.
Konfusion war irgendwie ein kleineres Problem.

Gruß
Euer sinnloser Soylent

09.02.2021 21:57 • x 3 #53


maya60
Hallo @Soylent , nimmst du eigentlich schon Medikamente gegen deine Depressionen? Ohne Fachfrau zu sein, nur nach eigenen Depressionserfahrungen, denke ich, falls du keine nimmst, wäre ein Besuch beim Facharzt richtig und wichtig. Falls du schon etwas einnimmst, würde ich die Dosierung anpassen lassen. Mir scheint, du quälst dich zuviel.

Dazu kommt noch, lies mal hier im Forum rum, dass Januar/Februar wirklich die klassischen Monate sind, wo es Leuten, die eh schon depressiv sind, noch extra aufs Gemüt schlägt und wo auch alte Angehörige ganz ohne Corona schon einfach oft neue oder verschlimmerte Gesundheitsprobleme haben.
Mit diesem Argument habe ich dich ja schon letztes Mal genervt, aber es ist wirklich was dran. Mit dem Frühling wird vieles wieder einfacher.

Trotzdem gehe bitte zum Facharzt.

Liebe Grüße! maya

10.02.2021 00:25 • x 2 #54


R
Lieber @soylent,
mir ging es genauso wie dir. Mir kamen auch immer und immer wieder diese Fragen. Aber ich möchte dir sagen, dass sie meistens zu einer Depression dazu gehören. Man weiss und sieht keinen Ausweg und so wie du es beschrieben hast kommt immer noch mehr dazu.
Ich finde den Gedanken von @maya60 auch gut zu einem Facharzt zu gehen und Medikamnete oder ein Medikament zu nehmen.
Ich hab am Anfang auch nur Johanniskraut hoch konzentriert genommen, aber es hat überhaupt nichts geholfen.
Du hast schon so viel erreicht und es wird nicht so bleiben wie es jetzt ist. Bitte gib nicht auf, das Kämpfen lohnt sich.
LG, Robbe

10.02.2021 11:02 • x 2 #55


S
Hallo ihr zwei,

nein ich nehme keine Medikamente und will das auch erstmal nicht. Ich bin in Therapie und hoffe, dass sich dadurch schon einiges ändert. Wenn sich nichts tut, dann werde ich das definitv erwägen. Man wird sehen. Und Aufgeben werde ich nicht, keine Sorge. Ich wollte vor allem diesen von mir erwähnten Splitter zum Ausdruck bringen. Wo sonst könnte man diesen Gedankengang der Hilflosigkeit, die einen jeden Tag überkommt, schon äußern ohne dass die Leute einen sofort mit komplett fertig mit der Welt abstempeln und einweisen lassen wollen würden..Danke für Eure Anteilnahme und warmen Worte.

10.02.2021 20:29 • x 3 #56


S
Schon über einen Monat her seit dem letzten Druck ablassen hier. Hm Mal sehen.

Die Therapie plätschert so ein bisschen vor sich hin. Nachdem ich am Anfang kleinere und größere Erkenntnisse hatte, ist momentan das Gefühl vorherrschend: irgendwie bringt das nichts. Die Therapeutin hat sich stark auf meine Arbeitsplatzproblematik versteift. Die ist natürlich wichtig, keine Frage. Trotzdem gibt es da noch viele andere Baustellen auf die wir selten eingehen bei den Gesprächen, obwohl ich mehrmals darauf hingewiesen habe. Vielleicht das nächste Mal eindringlicher.

Ansonsten kommt momentan viel Streß auf. Viel zu viele Baustellen die ich gleichzeitig angehen muss. Arbeitsplatzsuche, Weiterbildungen angehen, Autokauf, Möbelkauf, etc. pP

Ich fühle mich seit geraumer Zeit einfach überfordert. Gleichzeitig habe ich keine Zeit mich mit mir selbst so richtig zu beschäftigen, meine Probleme so richtig aktiv anzugehen. Man lebt in den Tag, dabei geht es einem oft nicht gut aber man blendet das aus. Und sieht es nur zwischendurch aufblitzen wenn man kurz durchschnaufen kann.

Euer ruhe- und rastloser Soylent

18.03.2021 13:25 • x 2 #57


maya60
Hallo Soylent, gut, mal wieder was von dir zu lesen!
Was du schreibst, klingt genau wie mitten drin in der Therapie und der Selbstbeobachtung und dem Drehen an allen möglichen Depriursachenschräubchen, denn es ist in einem Stressalltag wirklich ja so vorzugehen, weil man ja nicht alles einfach hinschmeißen kann und dann mal langsam beginnen kann, was einem üerhaupt gut tut. Außerdem wäre das wohl auch krankmachend in all seiner Leere plötzlich.

Sage deiner Therapeutin ruhig wieder und wieder, welche Punkte dir wichtig sind. Wenn sie dann nicht für deinen Geschmack genug reagiert, frage sie nach ihren Gründen. Es ist da d e i n e Therapie, und dennoch ist da ihr fachlicher Einblick, der anders ist als deiner. So ist es eine Frage des Vertrauens. Wenn das aber fehlt, ist es ja gut, einen wesentlichen Punkt, den beruflichen, mal abgearbeitet zu haben. Aber dann können auch noch mehr Therapien nötig sein. Bei anderen Therapeutinnen.

Ich habe nicht alles im Kopf, darum meine Fragen: Hattest du schon geschrieben, dass und warum du auf Arbeitssuche bist?

Nimmst du Medikamente gegen deine Depressionen?

Muss der Autokauf und Möbelkauf sein, wenn er nicht mal Spaß macht?

Weiterbildungen können Spaß machen, wie ist das bei dir?

Sorry, wenn ich einige doppelt frage, aber mein Gedächtnis ist ein rechtes Sieb.

Liebe Grüße! maya

18.03.2021 13:39 • #58


A


Hallo Soylent,

x 4#29


S
Hallo Maya,

kein Thema, frag so oft du willst. Einige Dinge habe ich wirklich bis jetzt immer nur kurz angedeutet.
Auf Arbeitsplatzsuche bin ich, weil der Job mich nicht ausfüllt und glücklich macht. Das weiß ich schon länger aber nachdem jetzt demnächst ein Arbeitskollege auch den Betrieb wechseln möchte war das sozusagen der letzte A-tritt um Mal etwas zu unternehmen. Denn ohne diesen Kollegen wird es noch streßiger und schlimmer an meinem jetzigen Arbeitsplatz werden, so viel ist sicher.
Leider löst das so ne kleine Lawine in der Firma aus, da nach Bekanntwerden so ziemlich alle aus meiner Abteilung sich ebenfalls umschauen wollen nach etwas Neuem. Das fühlt sich so ein bisschen nach Wettrennen an. Wer als letztes da bleibt den beißen die Hunde.

Auto-Kauf ist nötig da ich bisher den Firmenwagen nutze. Damit kann man schwer zu Vorstellungsgesprächen fahren, mit Firmenlogo drauf usw. Außerdem zieht meine Therapeutin wie gesagt weiter weg. Nachdem ich zumindest diese Therapie auf jeden Fall bei ihr abschließen möchte muss ich auch die Distanz zu ihr irgendwie überbrücken.

Der Möbelkauf war auch nur eins von vielen Beispielen. Aber ja auch der muss sein da mir mehrere Regale ( wegen der ganz tollen Wände in meiner Wohnung....) runtergebrochen sind.
Es gibt noch mehr Beispiele. Meine Katze war krank und ich musste sie bis zuletzt jede Woche zwei Mal zum Tierarzt fahren...etc. PP
Mir ist schon klar dass das teils vorgeschobene Gründe sind. Irgendwie findet sich immer irgendwas...trotzdem ist es schwierig nach einem langen Arbeitstag, dem Einkauf, dem Tierarzt usw noch Zeit für mich oder die Weiterbildung zu finden.

Und das bringt mich zu noch einem Punkt der mich derzeit sehr beschäftigt. Ich bin ein Familienmensch.
Entsprechend wünsche ich mir schon lange eine eigene Familie, Kinder.
Aber ich bin ja jetzt schon von meinem Alltag überfordert....der Gedanke nicht leistungsstark genug zu sein um ein Vater sein zu können zieht mich sehr runter momentan.

Medikamente nehme ich keine.

Und ja die Weiterbildung ist zwar anstrengend aber macht mir schon Spaß. Wenn ich Mal die Zeit dafür finde.

19.03.2021 09:21 • x 2 #59

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