Angst vor Wiedereinstieg in den Job

Was für ein - vor allem - emotionaler Tag!
Ich arbeite ja seit letzter Woche wieder. Und es ließ sich auch gar nicht so schlecht an.
Ich habe meine Arbeit getan und bin pünktlich gegangen. Denn mehr als 4 Stunden sind nicht drin.

Gestern war schon Ausnahmezustand, da von 4 Leuten, die in der Abteilung arbeiten, ich die
einzige war, die noch da war. Dementsprechend kam gleich bei Arbeitsbeginn die Ansage der
Geschäftsleiterin: Sie kennen sich ja aus.. JA - denn ich habe diese Abteilung 30 Jahre lang
gemacht! Also war ich für eilige Akten zuständig - wo prompt auch 2 kamen, wie sollte es montags
auch anders sein - und die Post sollte ich auch nach eiligen Anträgen/Schriftstücken durchgucken.
Alles gar kein Problem für mich.
Und ich hatte das Telefon! Dabei blühte ich förmlich auf, denn das habe ich immer gerne gemacht,
den telefonischen und auch persönlichen Kontakt mit den am Verfahren beteiligten. Das fehlt mir wirklich sehr.
Aber es wurde mir genommen.
Als Notnagel bin ich gut genug. Ach ja, Frau Lost111 kennt sich aus und macht das schon.

Heute allerdings kam wieder eine Klatsche. Ein Herr Richter kam kurz vor Mittag rein und
meinte sogleich: Frau Lost111, wir müssen mal sprechen!. Bei mir klingelten sofort alle Alarmglocken!
Zur Erklärung: Ich muss seit einiger Zeit Protokolle für eine Abteilung schreiben, in der ich nie wirklich
gearbeitet habe. Und somit habe ich diese nur besten Wissens und Gewissens geschrieben.
Aber der Herr Richter hatte gleich so einen harten und etwas lauteren Ton an sich, den ich schonmal
gar nicht ab kann. Und er: Frau Lost111, gucken Sie sich das mal an, wie sieht das denn aus?.
Ich war sprachlos und wusste gar nicht, was ich sagen sollte und wie mir geschah. Ich war wie überfahren.
Er lamentierte dann noch weiter, dies und das wäre nicht richtig und müsste so und so gemacht werden.
Und ich musste mich echt beherrschen, nicht in Tränen auszubrechen.
Als er dann endlich den Raum verließ, musste ich meinen Tränen freien Lauf lassen.
Meine Kollegin meinte nur dazu, dass er sich wohl mal wieder austoben musste... ^^ Bitte?
Ich verließ mit Tränen in den Augen meinen Arbeitsplatz.

Da ich eh einen Termin bei meinem HA hatte, fuhr ich nach der Arbeit bei meiner Mutter vorbei (mein
HA hat seine Praxis im Nachbarort).
Sie war entsetzt, als ich ihr erzählte, was passiert ist. Und ich war auch noch ganz aufgelöst.
Dann der Termin bei meinem HA. Ich hatte nur 2 Anliegen, aber durch heute kam das 3 dazu.
Ich war natürlich wieder am Heulen... Aber ich wollte keine Krankschreibung.
Er meinte zum Schluss noch, wenn ich Übermorgen wieder hier sitzen würde, wäre das
gar kein Problem.

Jetzt sitze ich hier und habe mir überlegt, was ich angehen will, denn ich will KEIN Opfer mehr sein!
D.h. im Klartext, dass ich Grenzen setzen muss und will. Denn so respektlos und rüde muss ich mich nicht
behandeln lassen. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mit diesem netten Herren noch diese Woche
ein Gespräch zu führen.
Ich mache das für mich. Und wenn der x. meint, mich damit fertig machen zu wollen, dann hat er sich geirrt!
Er hat mich letztes Jahr schon mal so behandelt, aber das ließ ich als schlechten Tag von ihm durchgehen.
Dieses mal will ich das nicht einfach so hinnehmen.

Drückt mir bitte die Daumen, dass ich das auch schaffe!
Ich habe echt eine ScheiX-Angst davor, aber ich muss das tun!