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Wiedereinstieg in den Alltag

A
Guten Tag,

ich komme aktuell aus einer stationären Behandlung und einer anschließenden tagesklinische Behandlung und versuche, mich im. Alltag zurecht zu finden.
Das hat auch zwei Wochen gut funktioniert, jetzt geht es mir wieder schlechter.
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Situation und kann mir Glauben an eine Besserung geben?
Viele Grüße

23.04.2021 16:38 • x 1 #1


Greta
Liebe @April21,

zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Forum

Habe ich dich richtig verstanden, dass auch die tagesklinische Behandlung inzwischen abgeschlossen ist?

Die Kliniken sind ja ein recht geschützter Raum, in dem man Abstand vom Alltag findet und sich ganz um die eigene Gesundheit kümmern kann.
Das, was du dir in der Klinik erarbeitet und gelernt hast, gilt es nun in deinem Alltag umzusetzen.
Das ist natürlich nicht leicht; immerhin wirst du nun wieder mit all den alten Anforderungen konfrontiert.
Du wirst sicher noch eine Weile Unterstützung brauchen.
Deshalb möchte ich dir raten, dir einen Psychotherapeuten zu suchen (sofern du das nicht ohnehin schon getan hast).

Hab' Geduld mit dir, auch wenn's schwer fällt. Nimm dir Zeit und versuche, dich auch über kleinste Schritte zu freuen.
Überlege, was dir gut tut und woraus du Kraft schöpfen kannst.
Und höre auf dein Bauchgefühl.

Liebe Grüße
Greta

24.04.2021 10:52 • x 1 #2


A


Hallo April21,

Wiedereinstieg in den Alltag

x 3#3


A
@Greta liebe Greta,
vielen Dank für deine Antwort.
Ja, die Tagesklinik ist seit 5 Wochen abgeschlossen. Eine ambulante Psychotherapeutin habe ich. Sie hat im Moment allerdings nur alle 4 Wochen einen Termin frei.
Das ist zu begleiten grad echt zu wenig. Es ist genau wie du sagst. Aus dem geschützten Raum in den Alltag.
Und es war direkt nach der Tagesklinik auch besser und dann habe ich nicht gemerkt das es wieder kippt.
Und jetzt sitze ich hier niedergeschlagen und traurig und eigentlich sollte ich mit meiner Familie den Samstag genießen.

24.04.2021 12:39 • x 1 #3


Greta
Liebe @April21
Zitat von April21:
sollte ich mit meiner Familie den Samstag genießen

Solltest du? Möchtest du das denn auch?

Hast du eine Idee, was du genau jetzt tun könntest, damit es dir besser geht?
Vielleicht in der Sonne spazieren gehen ... im Garten buddeln (sofern du einen hast) ... mit einer Freundin telefonieren ... Malen, Schreiben, Stricken (Hobbys?) ... auf dem Sofa deine Lieblingsserie gucken ... Musik hören ...
Was auch immer es ist, versuch's.
Mach' kleine Schritte! Wenn dir ein Spaziergang zuviel erscheint, dann geh erstmal nur bis zur nächsten Straßenecke. Wenn dir Gartenarbeit wie ein Berg erscheint, gieß erstmal einfach nur eine Blume oder zupf ein Unkraut usw. Weißt du, wie ich's meine?
Und wenn dir heute einfach nur danach ist, im Bett zu liegen, dann erlaube dir diesen Gammeltag.
So, das wäre natürlich jetzt nur ein Notfallplan, mit dem ich es versuchen würde, wenn es mir gerade schlecht ginge.

Wenn deine Therapeutin vorerst nur alle vier Wochen einen Termin für dich hat, kannst du dir vielleicht parallel Unterstützung bei einer Beratungsstelle suchen. Ich weiß z.b. von der Caritas, das die sowas anbieten (kostenlos). Habe aber auch sehr gute Erfahrungen mit der Frauenberatungsstelle. Selbsthilfegruppe wäre natürlich auch prima, aber das fällt ja derzeit wegen Corona alles flach.

Hast du noch Kontakt zu Mitpatientinnen aus der Klinik? Ist vielleicht auch noch eine Möglichkeit ... sich einfach mal ausquatschen bei jemandem dem es ähnlich geht.

Liebe Grüße
Greta

24.04.2021 13:33 • x 2 #4


A
@Greta liebe Greta,
Ich möchte auch gerne mit meiner Familie den Samstag verbringen. Wie sonst halt auch.

Kontakt zu einer Mitpatientin habe ich, mit ihr habe ich sechs Wochen das Zimmer geteilt. Aber leider geht es ihr auch noch nicht viel besser und so kann sie nicht aus Erfahrung berichten, das es wieder besser wird.

Ich hate versucht kleine Schritte zu gehen, das ging gut, dann würden die Schritte größer und es war zuviel.

In mir ist grad wieder alles dunkel und ich hoffe nur, daß es wieder weg geht. Montag habe ich einen Telefontermin mit meiner Psychiaterin. Vielleicht kann sie zur Unterstützung die Tabletten noch etwas erhöhen. Ich weiß nicht, ob das hilft, aber so ist es auch sehr schwierig.

24.04.2021 14:29 • x 1 #5


Greta
Zitat von April21:
Ich hate versucht kleine Schritte zu gehen, das ging gut, dann würden die Schritte größer und es war zuviel.

Liebe April21,

vielleicht bist du einfach noch nicht so weit, dass du größer Schritte machen kannst.
Lass' dir doch noch ein bisschen Zeit damit.

Viele hier kenne die Rückschläge und die schlechten Phasen. Wenn du hier im Forum ein bisschen herumliest, wirst du so manchen Bericht zu diesem Thema finden.
Wenn du magst, so guck doch auch mal unter dem Punkt Heilung und Erfolgserlebnisse. Dort gibt es Beiträge von Leuten, die es geschafft haben.
Du hast ja bereits die Erfahrung gemacht, dass es dir nach der Klinik besser ging und du auch anfangs im Alltag gut zurechtkamst. Und du weißt auch, weshalb es dir gerade nicht mehr gut geht. Da kannst du doch ansetzen.
Wann es allerdings soweit sein wird, dass du dauerhaft stabil bist und ob du deine Erkrankung jemals ganz überwinden kannst, das kann dir vermutlich hier niemand sagen.

Liebe Grüße
Greta

24.04.2021 15:25 • x 1 #6


A
Danke für den Tipp mit dem forum. Wie finde ich das denn?

24.04.2021 17:04 • #7


A
@Greta danke für den Tipp mit dem Forum. Wie finde ichdas?

24.04.2021 17:05 • #8


Greta
Hallo April,

in der Menü-Leiste oben links auf Foren gehen, dann werden dir alle Unterforen angezeigt.

Liebe Grüße
Greta

25.04.2021 18:36 • #9


111Sternchen222
Hallo April21! Willkommen hier im Forum!
Stationäre Therapie mit anschließender Tagesklinik ist damals auch mein Weg gewesen, und auch bei mir kam dann die Delle einige Zeit danach. Weißt du , unter der Käseglocke der Klinik haben andere deinen Tag komplett durchgetaktet. Frühstück, Therapien ,Mittagessen, Therapien, Abendessen nochmal kurz unterhalten oder fernsehenen, fertig.
Jetzt liegt wieder alles in deinen Händen. Mir hat damals eine selbstauferlegte klare Struktur sehr geholfen. Aufstehen, Frühstück, spazieren gehen, Pause.Malen oder Nähen, Mittagessen, pause. Dann 1Teil Haushalt, Spaziergang, Malen oder Nähen, Abendessen, Pause!
Vielleicht solltest du nochmal an deiner Struktur arbeiten.
Viele Grüße
Sternchen

26.04.2021 07:22 • x 1 #10


A
@111Sternchen222
Liebe Sternchen,

vielen Dank, das tut gut zu hören, das noch jemand so einen Tiefpunkt danach hatte.
Ich versuche wirklich eine klare Struktur aufrecht zu erhalten. Ich lebe hier mit meinen Kindern 10 und 11 Jahre und meinem Mann. Das heißt eine gewisse Struktur gibt es automatisch. Allerdings mache ich nichts für alles das. Ich liege auf der Couch und habe Angst wieder zuviel zu machen und bin verunsichert. Hattest du das damals auch?
Viele Grüße....

26.04.2021 07:50 • #11


111Sternchen222
Zitat von April21:
Ich liege auf der Couch und habe Angst wieder zuviel zu machen und bin verunsichert.

Wie war das denn in der Klinik und in der TK ? Ich durfte mich z.b. dort nicht hinlegen zwischendurch, nur Mittags eine Stunde.
Also habe ich mich auch zu Hause daran gehalten. Es gilt die Balance zu finden ohne in die Starre zu verfallen.

26.04.2021 20:29 • x 1 #12


A
@111Sternchen222
Wir haben auch eine Mittagspause gehabt, in der ich aber auch nicht geschlafen habe. Das mache/kann ich hier tagsüber auch nicht. Allerdings kann ich auch nicht den ganzen Tag aktiv sein, dann wird es gleich zuviel. Also hocke ich mich immer wieder auf die Couch...

26.04.2021 20:59 • #13


A
@111Sternchen222
... Und im gesunden Zustand gehöre ich eher zu der geriebenen, aktiven Sorte. Aktuell habe ich irgendwie saß Gefühl, der Körper muss sichch von dem ganzen Klinik Input erholen..

26.04.2021 21:15 • #14


111Sternchen222
Zitat von April21:
Also hocke ich mich immer wieder auf die Couch...


Das ist ja das Gefährliche ! Da lauert die Grübelfalle. Mein Psychiater sagt : Der Affe braucht Beschäftigung ! Damit meint er den Kopf natürlich. Der Körper darf ruhen, das Hirn braucht zu tun. Lesen, eine kleine Knobelei, Kreuzworträtsel, Zauberwürfel...sowas eben. Ich konnte keine Bücher lesen, dafür reichte die Konzentration nicht. Zeitschriften allerdings gingen ganz gut.

Zitat von April21:
Aktuell habe ich irgendwie saß Gefühl, der Körper muss sichch von dem ganzen Klinik Input erholen..

Alles was dort auf dich eingeknallt ist, muss natürlich überdacht und geordnet werden. Meine Thera hat mir Gedankenfenster vorgeschlagen. 2× am Tag einen Zeitraum von 20 Minuten in denen ich gedanklich auf diesen Dingen rumkauen durfte. Nicht länger, ganz klar ein Stop setzen danach. Braucht etwas Übung, klappt aber gut!LG Sternchen

27.04.2021 07:15 • x 4 #15


A


Hallo April21,

x 4#16


A
@111Sternchen222
Boah, das klingt alles so einfach und richtig. Und heute morgen ist es wieder so doof. Gestern Nachmittag war es etwas besser...

27.04.2021 07:24 • #16

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