Angst vor Gespräch mit Chef, bin krank geschrieben. Was tun?

J
Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht so genau was ich machen soll. Da ich immer noch auf meine Bewilligung der Rente warte und derzeit kein Einkommen habe (bin seit über 2,5 Jahren krank geschrieben), habe ich letzte Woche ein Schreiben an meinen Arbeitgeber aufgesetzt und um Auszahlung meiner Mehrarbeitsstunden (über 300 aus 2008) gebeten. Ich habe ihn darum gebeten, zu vermerken, dass es sich um eine rückwirkende Zahlung handelt (damit diese nicht mit der Rente verrechnet wird). Vorher habe ich mich nicht getraut, die Zahlung zu beantragen, weil es schon immer ein Kampf war. Nun lädt mein AG mich zu einer Besprechung bereits in der nächsten Woche ein und hat mir einen Termin vorgeschlagen, den ich bestätigen soll. In dem Schreiben steht nicht genau drin, worum es gehen soll...ich bin total irritiert...und habe Angst und mir ist schlecht. Die Symptome sind alle wieder da.

Frage 1) Habe ich überhaupt noch Anspruch auf Auzahlung dieser Stunden oder sind sie verfallen?
Frage 2) Sollte ich mich telefonisch erkundigen, worum es bei dem Gespräch genau geht?
Frage 3) Macht es Sinn neben dem Betriebsrat eine weitere Vertrauensperson hinzuzuziehen?

Außerdem habe ich natürlich Bauchschmerzen...was ist, wenn er mir einen Auflösungsvertrag unter die Nase hält...meine Gedanken kreisen und ich komme da nicht raus. Habt ihr eine Idee, wie ich mich verhalten kann und wie ich mit der inneren Anspannung umgehen kann? Sollte ich das Gespräch besser wahrnehmen oder mir einen Attest austellen lassen...?


Würde mich über Tips jeglicher Art freuen.

Danke, Juni

13.06.2011 19:23 • #1


B
Hallo,
Ich kenne mich mit Arbeitsrecht nicht aus allerdings klingt dein Fall kompliziert.Ich würd sicherheitshalber vielleicht doch kurz einen Anwalt zu Rate ziehen, damit du nicht über den Tisch gezogen wirst.
Viel Glück

13.06.2011 20:08 • #2


A


Hallo Juni,

Angst vor Gespräch mit Chef, bin krank geschrieben. Was tun?

x 3#3


M
Hallo Juni,

dass es Dir mulmig wird, kann ich schon gut verstehen. Aber Dein AG möchte vielleicht einfach mal wissen, wie es denn weitergeht. Ob Du noch Anspruch auf Auszahlung von Überstunden hast, kann ich nicht sagen. Der Betriebsrat kann Dir diese Frage aber sicher beantworten. Zu dem Gespräch könntest Du neben einem BR-Mitglied vielleicht auch noch Deinen Partner mitnehmen. Mit einem Attest diesem Gespräch aus dem Weg zu gehen, halte ich nicht für sinnvoll irgendwann muß es ja mal sein. Wenn Dein AG in den 2,5 Jahren bisher nicht versucht hat, irgendwie Druck auszuüben, warum sollte da jetzt etwas Negatives kommen? Nur eines weiß ich ganz sicher: Einen Aufhebungsvertrag sollte man nie unterschreiben. Da handelt man sich immer eine Sperre bei der ARGE ein.

Wenn man Dir kündigen will, wirst Du das nicht verhindern können und dann muß Dein AG auch mit den eventuellen Folgen klarkommen. Aber mit der Verweigerung eines Gesprächs machst Du es bestimmt nicht besser. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden .

14.06.2011 09:13 • #3


M
Hallo Juni,
Zitat:
Habe ich überhaupt noch Anspruch auf Auzahlung dieser Stunden oder sind sie verfallen?
hierzu kann ich dir leider auch nichts sagen. Aber eventuell hast du auch noch Ansprüche wegen nicht genommenen Urlaub.

Zitat:
Sollte ich mich telefonisch erkundigen, worum es bei dem Gespräch genau geht?
Da würde ich auf jeden Fall nachfragen, sonst bist du zu diesem Termin noch mehr angespannt.
Zitat:
Macht es Sinn neben dem Betriebsrat eine weitere Vertrauensperson hinzuzuziehen?
Das macht auf jeden Fall Sinn, denn man weiß ja nie, wie die Einstellung des Betriebsrates dem AG gegenüber ist.

Egal welche Angebote man dir mündlich unterbreitet, bitte um schriftliche Unterbreitung, die du in Ruhe zu Hause durchgehen bzw. rechtlichen prüfen lassen kannst.

14.06.2011 10:02 • #4


J
Hallo ihr drei,

vielen Dank für eure Antworten. Ich habe gerade in der Geschäftsstelle angerufen und nachgefragt, worum es im Gespräch gehen soll. Es gab leider keine Antwort, alles schwammig gehalten und man meldet sich bei mir. Schon sehr merkwürdig....

@ Martina
Leider weiß ich, dass mein Arbeitgeber mich loswerden möchte. Er hat weder ein betriebliches Eingliederungsmanagement durchgeführt noch ist er in irgendeiner Weise an seinen Mitarbeitern interessiert. Die Arbeitsbedingungen waren unter anderem ein Grund für meinen Zusammenbruch. Pädagogen werden durch Erzieher ersetzt, weil die günstiger sind etc., also Mobbing war an der Tagesordnung. Ich habe echt Schiß vor dem Gespräch, versuche gerade den Betriebsrat zu erreichen.

@ mag und martina
Ich werde auf keinen Fall allein zu dem Gespräch gehen, meinen Partner mitnehmen.
Apropos Kündigungsschutz, leider habe ich es versäumt, einen Gleichstellungsantrag zu stellen, sondern bin nur in Widerspruch gegangen, hatte 40% anerkannt, das Verfahren läuft noch...bin ich dennoch geschützt? Vielen Dank für eure Hilfe.
Hoffentlich stehe ich das alles durch. Liebe Grüße, Juni

14.06.2011 10:08 • #5


M
Hallo Juni,

ich werde Dein Anliegen mal an Albarracin weiterleiten und ihn um Hilfe bitten. Ich weiß, dass er sich mit solchen Sachen gut auskennt. Ich weiß allerdings nicht, wann er erreichbar ist. Er war schon länger nicht hier , ich will es aber versuchen.

14.06.2011 10:59 • #6


M
Hallo Juni,

geh doch morgen zum AA und stelle dort einen Antrag auf Gleichstellung, nimm deinen Bescheid der Schwerbehinderung mit, dann
kann man sich dort direkt eine Kopie machen und somit hast du Antrag schon einmal gestellt für den Fall der Fälle.

Hier kannst du den Antrag auch herunterladen http://www.schwbv.de/text/gleichstellun ... ellung.pdf und ihn dann persönlich beim AA abgeben, damit du eine Eingangsbestätigung hast.

14.06.2011 11:20 • #7


J
Liebe Martina und Mag, ich danke euch von Herzen für die Unterstützung. Ich habe gerade beim LaGeSo angerufen, der Widerspruch bezüglich Schwerbehinderung wird erst im Juli bearbeitet, aber die Dame am Telefon versprach mir, sich sofort darum zu kümmern. Das Telefonat mirt dem zuständigen Gesprächspartner beim Integrationsamt war weniger erquickend. Den besonderen Kündigungsschutz habe ich nur, wenn der Antrag auf Gleichstellung 3 Wochen vor einer Kündigung eingeht...und dann müssen natürlich auch die Arbeitgeberinteressen berücksichtigt werden. Ich arbeite angelehnt an den öffentlichen Dienst, klar hat das Vorteile...aber an diese blöde Gleichstellung habe ich nicht gedacht...nahm an, dass Widerspruch reicht.Ich werde morgen nach meiner Therapie gleich den Antrag stellen, denn besser spät als nie...danke für den link
Jetzt sollte ich erstmal ein wenig zur Ruhe kommen, allerdings warte ich noch auf den Rückruf der Personalstelle und vom Betriebsrat. Danke und liebe Grüße, Juni

14.06.2011 11:23 • #8


S
Zitat von Martina:
Einen Aufhebungsvertrag sollte man nie unterschreiben. Da handelt man sich immer eine Sperre bei der ARGE ein.

Das stimmt so nicht ganz. Wenn man ein Attest von dem behandelnden Arzt vorlegt, worin bescheinigt ist, dass der Auflösungsvertrag bzw. evt. sogar eine Eigenkündigung aus gesundheitlichen Gründen notwendig war, dann kann man die Sperrzeit umgehen. Bei mir war es jedenfalls so. Formulare für den Arzt gibt es beim Arbeitsamt.
Alerdings habe ich mich, obwohl ich dieses Wissen schon hatte, vorsichtshalber nochmal vorher mit dem AA in Verbindung gesetzt und gefragt, ob das in meinem Fall dann auch so ist.

Und das würde ich Dir, bevor Du evt. einen solchen Vertrag unterschreibst, auf jeden Fall auch raten.

Das bedeutet aber jetzt nicht, dass ich Dir raten will, einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben. Im Falle eines solchen hättest Du keinen Grundanspruch auf eine evt. Abfindung, alles hängt dann von der Gunst Deines AG ab.

Wenn der AG Dir aber kündigt, dann hättest Du die Möglichkeit, eine Kündigungsschutzklage zu stellen.
Das wird dann vor Gericht verhandelt und die Chance einer Abfindung wäre dann höher.

Nichtsdestotrotz würde ich Dir aber grundsätzlich raten,Dich arbeitsrechtlich beraten zu lassen.
Vielleicht hast Du ja eine Rechtsschutzversicherung, die die Kosten evt. übernimmt oder eine andere Möglichkeit wäre, in eine Gewerkschaft einzutreten, dort bekommst Du die Rechtsberatung, die Du brauchst.

Alles in allem würde ich natürlich aber jetzt erst mal abwarten, was genau Dein AG mit Dir besprechen will.

Ich weise aber zum Schluss trotzdem nochmal darauf hin,dass meine Angaben ohne Gewähr sind,weil ich kein Fachmensch bin. Ich spreche nur aus meinen persönlichen Erfahrungen.

14.06.2011 15:28 • #9


J
Vielen Dank für euren Zuspruch. Inzwischen habe ich jemanden vom Betriebsrat erreicht und werde entsprechend beim Gespräch unterstützt. Mein Ziel ist es, meine bereits geleisteten Stunden ausgezahlt zu bekommen, andererseits hat mir auch der BR gesagt, dass es wohl auch darum geht, mir ein Angebot zu unterbreiten und den Vertrag zu lösen.

Vom Kopf her würde ich ganz gern den Vertrag retten, da ich keine neue Tätigkeit habe und weiterhin Arbeitsunfähigkeit bin und auf den Rentenbescheid warte. Vom Gefühl her weiß ich nicht so recht, ob ich das alles psychisch durchstehe und zu welchem Preis...ob ich da überhaupt jemals wieder anfangen kann. Einfach auch weil ich weiß, dass die Geschäftsleitung mich loswerden möchte. Sprich, mir wird ein Aufhebungsvertrag angeboten...ich unterschreibe ihn nicht, dann eventuell krankheitsbedingte Kündigung, Klageverfahren...keine Ahnung, ob ich dafür die Kraft habe oder ob ich diese dann nicht eher in meine Gesundung investieren sollte. Ich bin seit Oktober 2008 krank geschrieben und die Arbeitsbedingungen haben einen erheblichen Teil dazu beigetragen.

Wenn mir beispielsweise ein Aufhebungsvertrag mit Abfindung angeboten würde, vielleicht ist es gesünder, diesen einfach zu akzeptieren, um dann den Kopf endlich wieder frei zu haben?
Da ich aus dem Leistungsbezug raus bin, würde ein Aufhebungsvertrag für mich keine finanziellen Konsequenzen haben, ich zahle momentan alles selbst.

Vielleicht sollte ich tatsächlich erstmal abwarten, was man genau von mir möchte und erstmal nichts unterschreiben....

Irgendwie ist mir total schlecht...hoffentlich packe ich das...

liebe Grüße, Juni

15.06.2011 05:59 • #10


Pyxidis
Hallo Juni,

Zitat:
erstmal nichts unterschreiben....

vor Ort würde ich auch auf keinen Fall etwas unterschreiben. Lasse Dich auf jeden Fall beraten, wenn Sie Dir einen Auflösungsvertrag unterbreiten.

Viele Grüße
Scorpio

15.06.2011 07:05 • #11


H
Hallo,

ich würde auch erst mal nichts unterschreiben und es prüfen lassen.

Ich habe einen Aufhebungsvertrag geschlossen, weil mir klar war, da!! gehst du nicht mehr hin. Unter keinen Umständen. Was soll ich da an einem Arbeitsvertrag festhalten und von der Summe her hat es sich auch gelohnt.

Das will alles wohlüberlegt sein.

15.06.2011 08:29 • #12


J
Vor Ort werde ich auf keinen Fall etwas unterschreiben...ich werde das Angebot prüfen lassen, mit meinem Therapeuten sprechen, euch um eure Meinung bitten und erst dann eine Entscheidung treffen, sobald ich die Fakten habe.
Eben habe ich mit der DRV gesprochen, mein Antrag auf EM- Rente wird positiv entschieden und liegt zur Unterzeichnung beim Chef vor...yippeh , zumindest das hat erstmal geklappt....
glg, Juni

15.06.2011 09:08 • #13


J
Hallo ihr Lieben, bin gerade zurück vom Gespräch mit meinem Therapeuten. Vom Gefühl her weiß ich inzwischen, dass ich von meinem Job weg muss und das mein Arbeitgeber auch alles tun wird, um mich loszuwerden. Da ich nun die Rente sicher habe, kann ich etwas gelassener sein. Mein Therapeut hat sich alles angehört und er meinte zu mir, dass ich entscheiden muss zwischen Sicherheit und Gesundheit und für mich einen Schnitt machen soll. Ein sicherer Arbeitsvertrag ist nicht alles im Leben, gerade wenn vor Ort auch noch gemobbt wird...irgendwie hat er ja recht. Eine befreundete Kollegin aus der Personalabteilung war auf dem AB, mit zittriger Stimme und hat nachgefragt, ob sich der Arbeitgeber schon auf meine Nachfrage (Grund der Einladung) bei mir gemeldet hat. Sie will mich heute abend privat anrufen, klang völlig verzweifelt. Da ist also auf jden Fall was im Busche. Sicher ganz gut, wenn ich darauf vorbereitet bin....

15.06.2011 13:09 • #14


S
Zitat von Juni:
Mein Therapeut hat sich alles angehört und er meinte zu mir, dass ich entscheiden muss zwischen Sicherheit und Gesundheit und für mich einen Schnitt machen soll. Ein sicherer Arbeitsvertrag ist nicht alles im Leben, gerade wenn vor Ort auch noch gemobbt wird...

Da kann ich Deinem Therapeuten nur zustimmen. Ich hatte auch einen sicheren Arbeitsvertrag, war quasi unkündbar und deswegen habe ich auch so lange daran festgehalten, aus der Angst heraus, dass sonst meine Existenz gefährdet sein könnte, zumal ich auch noch alleinerziehend bin.

Zum Schluss habe ich mich aber für die Gesundheit entschieden, denn mir war klar, da wollte und konnte ich auf keinen Fall mehr hin, der AG hat mich null unterstützt, es gab dort für mich keine Perspektive mehr.
Ich beziehe auch eine EU-Rente, die bis nächstes Jahr April befristet ist. Ich weiß auch nicht, wie es dann weiter gehen wird, aber ich habe nie bereit, so eine Vertrag unterschrieben zu haben.

Ich habe den Vertrag aber auch vor Unterzeichnung einem befreundeten Anwalt zur Prüfung vorgelegt.
Der hat mich dann auch nochmal intensiv über meine Rechte oder auch Nichtrechte aufgeklärt.
So hatte ich ein besseres Gefühl.

Interessehalber habe ich aber eine Frage:

Zitat von Juni:
Da ich aus dem Leistungsbezug raus bin, würde ein Aufhebungsvertrag für mich keine finanziellen Konsequenzen haben, ich zahle momentan alles selbst.

Wieso bist Du denn aus dem Leistungsbezug raus? Du schreibst, Du zahlst im Moment alles selbst.Wie machst Du das denn?
Wenn das ALG1 schon ausgelaufen ist, dann würde Dir doch entweder Hartz IV oder Sozialgeld zustehen.

15.06.2011 13:38 • #15


J
Liebe Sonnenblume,

vielen Dank für deine Bestätigung. Ich bin jetzt ziemlich sicher, dass ich diesen Weg gehen muss und meinen festen Job aufgeben werde, um zu gesunden. Ich erhalte auch keine Unterstützung, meine halbjährige Wiedereingliederung, die ich nach der Reha antreten sollte wurde vom AG abgelehnt und heute abend werde ich sicher auch erfahren, was man mit mir vorhat. Werde um eine Abfindung kämpfen, die Auszahlung meiner Stunden und den Urlaubsanspruch, wohlwollendes Zeugnis. Weil unter den Umständen macht es keinen Sinn am Vertrag zu kleben, Mobbing und Intrigen gehören leider zum Stammrepartoire der Geschäftsebene. Es tat gut zu lesen, dass du deine Entscheidung nie bereut hast, das bestärkt mich unheimlich....


Ja, ich finanziere mich zur Zeit selbst. Bin ausgesteuert, Alg1 ist ausgelaufen und Anspruch auf Hartz IV habe ich nicht, da ich noch über ein paar Reserven verfüge, nicht viel...aber ich habe sie nicht rechtzeitig weggeschafft...und kriege nur etwas Wohngeld. Aber im Endeffekt war es dann doch kein Fehler, schließlich kriege ich ja jetzt die Rückzahlung von der drv. Es ist alles gut gegangen...

Jetzt bin ich mal gespannt, was mir meine Kollegin heute Abend erzählt...aber inzwischen ist das fast auch egal, ich will da eh nur noch weg und gesund werden. glg, Juni

15.06.2011 13:52 • #16


J
Obwohl ich in etwa einen Plan habe merke ich, dass ich total unruhig bin, weil die Kollegin sich noch nicht gemeldet hat. Ich bin total angespannt, möchte gern wissen was los ist. Eigentlich weiß ich es ja schon, aber etwas konkreter wäre schön. Dann wüßte ich, was mich am Di erwartet. Es ist einfach psychisch sehr anstrengend...hofentlich halte ich die Tage durch....ohne heftige Panikattacken und Magen- Darm Geschichten. Übel ist mir schon seit ein paar Tagen....

15.06.2011 19:49 • #17


J
Meine Kollegin hat mich abends angerufen und mich vorgewarnt...ich bin gut vorbereitet. Ich werde auf keinen Fall zu diesem Wohlfahrtsverband zurück, aber das werde ich meinem Arbeitgeber nicht auf die Nase binden. Ich werde schauen, dass eine ordentliche Abfindung für mich bei rausspringt und natürlich alles prüfen lassen, bevor ich irgend etwas unterschreibe. Meinen Freund nehme ich auf jeden Fall mit, ich will einen Zeugen für dieses Gespräch haben.

In der Personalabteilung habe ich mich heute erneut gemeldet, da ich noch keinen Rückruf erhalten habe. Die Frau war so etwas von zuckersüß zu mir, sie würde mich gern kennenlernen wollen, weil ich ja schon länger krank bin und natürlich auch wegen der Stunden etc...ja klar!

Meine Kollegin sagte mir, dass ich meine Mehrarbeit nur bezahlt kriege, wenn ich gehe, mein Arbeitgeber will sich seiner Karteileichen entledigen....

Egal, mir geht es jetzt besser und ich weiß, dass ich nichts zu verlieren habe, sondern nur gewinnen kann: Gesundheit, Freiheit und Abfindung....

Ganz lieben Dank euch allen, ich werde über den weiteren Verlauf berichten...Juni

16.06.2011 15:22 • #18


J
Hallo ihr Lieben,

das Gespräch ist vorbei, aber so richtig klar ist eigentlich nichts, außer dass man sich meiner möglichst günstig entledigen möchte. Sie kamen auch gleich mit auflösung und dass sie sich wegen aufhebung der sperrzeit kümmern würden, ich keine Probleme bekommen würde, aber nichts von Abfindung. Hab da auch erstmal nicht nachgefragt, das kann ich später immer noch tun. Mein Geld kriege ich angeblich nur ausgezahlt, wenn ich dort aufhöre zu arbeiten, ist nicht rechtens, habe aber erstmal nichts gesagt. Der Betriebsrat erwiderte, dass andere Mitarbeiter durchaus ihr Geld ausgezahlt bekommen haben.

Dann haben sie mich gefragt, wie es weitergeht, hab gesagt, dass ich erstmal gesund werden muss und nicht abschätzen kann, wie lange das dauert und dann möchte ich selbsverständlich wieder zurück. Sie haben mir ein paar bla, bla Angebote gemacht, bezüglich Fortbildung, Versetzung etc., hab hier und da gesagt, ich könnte es mir vorstellen, bin aber im Moment krank und sie möchten mir doch bitte ihre Vorschläge mal schriftlich unterbreiten....

Natürlich wäre mir die Abfindung am liebsten, aber ich kann ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen...und hoffe, dass sie mir diese noch anbieten. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, in dieser Organisation zu arbeiten, auch wenn ich einen sicheren Vertrag habe.

Auf jeden Fall wissen sie jetzt, dass sie mich nicht so leicht los werden....mal sehen, was ich schriftlich bekomme, welche Vorschläge mir unterbreitet werden. Und wegen der nicht ausbezahlten Mehrarbeit würde ich nochmal nachfragen...jetzt warte ich ab. Von meinem Rentenantrag habe ich vorerst nichts erzählt, da ich aber angelehnt an den öffentlichen Dienst arbeite, würde mein Vertrag für die Zeit ruhen.

Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht...und vielleicht kommen sie ja beim nächsten Gespräch mit der Abfindung? Unsicher bin ich dennoch...aber es geht ja gerade erst los..., glg, Juni

21.06.2011 17:51 • #19


M
Hallo Juni,
wenn ich das so lese, kann ich dir nur gratulieren, du hast es genau richtig gemacht. Hast dich auf nichts eingelassen, super

Wenn einige Kollegen die Überstunden schon ausgezahlt bekommen haben, stehen deine Chancen nicht schlecht, dass man sie dir auch auszahlen muß.

Reagieren kannst du, wenn man dir schriftlich die Vorschläge unterbreitet. Sinnvoll wäre dann, rechtliche Hilfe hinzuziehen, damit für dich keine
Nachteile entstehen.

21.06.2011 18:28 • #20


J
Liebe mag,

genauso werde ich es machen. Mein Freund meinte zwar gestern, ich sollte abwarten was sie mir anbieten, weil auch eine Versetzung in den Beratungsbereich möglich wäre. Das klingt zwar gut, aber ein Neuanfang ist wohl das Gesündeste....und außerdem trau ich der Sache nicht. Sprich, warum sollten sie es plötzlich gut mit mir meinen? Ich muss weg von dieser Organisation, schließlich bin ich dort krank geworden. Es geht für mich wirklich nur noch um die Abfindung, meine Gesundheit ist mir zu wichtig, als dass ich sie erneut aufs Spiel setze. Ich werde nun abwarten, was mir schriftlich angeboten wird und dann einen Anwalt hinzuziehen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Vielen Dank, dass ihr mir alle Mut zugesprochen habt, diesem Gespräch nicht aus dem Weg zu gehen. Jetzt heißt es für mich abwarten, bis ich etwas Schriftliches in der Hand habe. Viele Grüße von Juni

22.06.2011 14:03 • #21


M
Hallo Juni,

wie würde es denn mit einer Abfindung weitergehen?

Hast Du Dich erkundigt, wie das finanziell bei der ARGE aussehen würde? Wird dort alles angerechnet? Vergiss auch nicht, dass Abfindungen steuerpflichtig sind.
Würdest Du überhaupt bei der ARGE geführt, zumindest zwecks Mitgliedschaft in einer Krankenversicherung oder müßtest Du Dich privat versichern? Das ist sehr teuer, habe ich selber (nach Erhalt einer Abfindung) ausprobiert.

Ein genannter Betrag vom Noch-Arbeitgeber hört sich erst mal gut an aber es gibt so vieles zu berücksichtigen und evtl. selber zu zahlen, dass von der Abfindung manchmal nicht sehr viel übrig bleibt .

22.06.2011 14:48 • #22


M
Hallo Martina,

darum ist es so wichtig, rechtlichen Beistand zu holen, um alle Hintertürchen abzuwägen. Man ist sonst schnell in eine Falle hineingetappt.

22.06.2011 14:57 • #23


J
Hallo ihr beiden,

rechtlichen Beistand werde ich mir auf jeden Fall holen.
Ich bezahle meine KV selbst (bin ausgesteuert, Nahtlosigkeit AfA ausgelaufen, kein Anspruch auf Hartz IV - ein paar wenige Notgroschen habe ich angespart), und da ich bereits seit Oktober 2008 krank geschrieben bin brauche ich nichts befürchten und werde somit keine Sperre bekommen, bezahle gerade alles selbst. Der Rentenbescheid ist noch nicht da, wurde mir aber mündlich zugesichert. Sobald ich etwas Schriftliches von meinem Arbeitgeber bekomme, werde ich mich genau erkundigen, welchen Schritt ich als nächstes gehe. Dort wieder anzufangen ist ausgeschlossen, ich kann so nicht gesund werden. Aber das bleibt erstmal mein Geheimnis, da ich meinem AG gegenüber guten Willen zeigen möchte.

Daher...egal wie hoch oder niedrig die Abfindung nach Abzug der Steuern ist, ich habe doch nichts zu verlieren...klar den sicheren Arbeitsvertrag, aber der bringt mir auch nichts, wenn mich die Bedingungen krank machen (bereits 2 Zusammenbrüche -2005 und 2008-). Die Wahrscheinlichkeit nach 2 Zusammenbrüchen auch einen dritten zu erleiden ist ziemlich hoch. Mein Therapeut meinte heute zu mir, dass selbst wenn sie mir einen anderen Arbeitsplatz anbieten, dies nur unter Zähneknirschen tun, um mich bei der nächsten Gelegenheit über Bord zu werfen. Und als Sozialpädagogin kann dir jede Entscheidung, die du triffst, negativ ausgelegt werden, das ist ganz einfach.... Normalerweise gibt er mir selten einen Rat und hält sich eher zurück, in diesem Fall, empfiehlt er mir aber, ist es besser nach vorne zu schauen und sich vom Ballast zu befreien. Gefühlsmäßig bin ich mir sicher, dass er recht hat.... Es ist schwer, die vermeintliche Sicherheit des festen Arbietsplatzes aufzugeben, aber ich möchte wieder leben können. Irgendwie wird es schon weiter gehen. Die Erkrankung ist einfach schlimmer als eine drohende Arbeitslosigkeit. Vielleicht eröffnen sich ja neue Wege?

Ich freue mich über alle eure Hinweise und Anmerkungen, sie bringen mich jedes Mal ein Stück weiter. Vielen lieben Dank, Juni

22.06.2011 15:22 • #24


J
Hallo ihr Lieben,

heute mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Ihr habt mir in den letzten Monaten viel geholfen, dafür möchte ich herzlich DANKE sagen.
Meine EM- Rente ist durch, auch die Nachzahlung habe ich entsprechend erhalten. Nun meine nächste Baustelle: Ich habe bei meinem Arbeitgeber die bisher nicht bezahlte Mehrarbeit eingefordert, mehrmals schriftlich, zum Schluß mit rechtlichem Druck. Die Stunden sind bis zum Zeitpunkt meiner Erkrankung angefallen (10/08) wurden aber erst (12/08) festgeschrieben und sollen jetzt für 2009 ausgezahlt werden. Alle Stunden waren angeordnet und entstanden vor meiner Erkrankung. Mir ist klar, dass Gehalt mit dem Krankengeld verrechnet wird, allerdings handelt es sich nicht um eine Lohnfortzahlung o.ä., sondern tatsächlich um Lohn, der mir bei der Berechnung des Krankengeldes fehlte. Wie soll ich mich verhalten? Würde mich über Antwort freuen, um aus der Grübelfalle rauszukommen und eventuell ins Handeln zu kommen.
Liebe Grüße von Juni

23.11.2011 14:46 • #25


M
Hallo Juni,

ich bin mir gar nicht sicher, ob Überstunden zur Krankengeldberechnung herangezogen werden. Es scheint mir aber ein komplizierter Fall zu sein. Ich würde zumindest erstmal für eine Beratung einen Anwalt aufsuchen.

23.11.2011 14:52 • #26


J
Hallo Martina,

vielen Dank für deine flinke Antwort.

Zitat von Martina:
ich bin mir gar nicht sicher, ob Überstunden zur Krankengeldberechnung herangezogen werden.


Da bin ich mir auch nicht sicher, wenn nicht macht das überhaupt nichts. Meine Angst ist eher, dass sie mir das Geld [ da es für 2009 ausgezahlt wird ]- obwohl 2008 erbracht, mit dem Krankengeld verrechnen. Krankengeld habe ich das gesamte Jahr 2009 erhalten.

Da werde ich sicher um anwaltlichen Rat nicht drumherum kommen. Meine Nerven....aber ich werde jetzt nicht aufgeben.
Danke und lieben Gruß, Juni

23.11.2011 17:43 • #27


M
Hallo Juni,

ich würde es so sehen:

Du hast diese Leistungen in 2008 erbracht und wenn sie dir erst in 2009 erstattet werden, hat das überhaupt nichts mit deinem KG in 2009 zu tun. Dein KG wird aus deinem Gehalt errechnet, welches du vorher bezogen hast.

Hättest du aber 2008 schon KG bezogen, müßtest du die Nachzahlung angeben bzw. würde ja dadurch auch dein KG in 2008 höher berechnet.

Wenn in der Berechnung des KG Monate aus 2008 mit zugrundegelegt wurden, ständen dir ja sogar höhere KG-Bezüge zu, da du ja in diesen Monaten mehr verdienst hast, als bisher vom AG angegeben wurde.

23.11.2011 19:26 • #28


J
Hallo mag,

ja, das klingt ziemlich einleuchtend. Ich warte wohl am besten ab...wahrscheinlich wird es so sein, wie du es geschrieben hast.
Ich danke dir ganz herzlich, Juni

24.11.2011 13:56 • #29


A


Hallo Juni,

x 4#30


Albarracin
Experte

27.11.2011 18:09 • #30

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