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Wie depressiven Partner unterstützen?

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Hallo ihr Lieben,

ich bin momentan in einer Beziehung. Wir beide verstehen uns super und haben eine unglaubliche Vertrauensbasis entwickelt. Ziemlich am Anfang der Beziehung haben wir uns Geheimnisse von einander erzählt.
Dabei hat er mir auch offenbart, das es ihm vor fünf Jahren nicht sonderlich gut ging. Er meinte, er hätte viele Fehler in dieser Zeit gemacht.

Um das kurz irgendwie zusammenzufassen: Er hatte suizidale Gedanken und hat seine damaligen Freunde versucht zu kontrollieren, indem er sie manipuliert hat. Nachdem seine Freunde irgendwann keinen Ausweg mehr wussten, haben sie seinen Eltern davon erzählt. Die Reaktion der Eltern war meiner Meinung nach nicht richtig, auf jeden Fall hat es ihm nicht geholfen. Sein Vater hat die Situation runter gespielt und seine Mutter hatte das Gefühl ihren Sohn nicht wirklich zu kennen, dass er ihr nicht vertraut und sie ihm nicht mehr.
Dennoch sind seine Eltern zur Therapie mit ihm gegangen und er hatte eine 4 Wochen langen stationären Aufenthalt. Zu dem Zeitpunkt war er minderjährig, so das seine Eltern von den Ergebnissen der Therapie und den fortschritten immer wussten. Dadurch hat er sich nicht richtig auf die Therapie eingelassen, wie er heute sagt, er war nach 4 Wochen wieder raus, obwohl er eigentlich länger gebraucht hätte. Damals hat er sich nicht auf die Therapie eingelassen, weil er seine Eltern nicht noch mehr enttäuschen wollte. Er hat im Grunde seine eigene Depression herunter gespielt, weil er irgendwie die Worte seines Vater bestätigen wollte.
Nach der Therapie hatte sich eigentlich nicht viel für ihn geändert, er trägt das seit fünf Jahren mit sich rum und hat das jetzt das erste Mal ausgesprochen. Er macht das seit fünf Jahren mit sich selbst aus. Er hat Angst seinen Eltern davon zu erzählen, weil er nicht noch mehr in der Beziehung zu ihnen zerstören möchte.
Er hat immer noch dieselben Probleme, die vor allem durch den Uni-Stress und die Corona Situation, nicht besser werden. Er berichtet von Konzentrationsproblemen und Motivationslosigkeit sowie starke Schlafstörungen. Gerade wenn er abends ins Bett geht, hängt er oft in seiner Gedankenwelt und das für Stunden, es ist für ihn wie eine Flucht. Er hat mir erzählt, dass das alles Sachen sind, die er schon vor fünf Jahren hatte und die sich immer wiederholen.
Er meint, er würde auch gerne zur Therapie oder auf jeden Fall könnte ihm das Helfen, dieses Mal ist er auch bereit sich darauf einzulassen. Allerdings ist er noch über seine Eltern versichert und den möchte er das eben nicht erzählen.
Deswegen will er das alleine durch stehen, so wie die letzten fünf Jahre. Er meint er macht auch Fortschritte.

Ich hab allerdings kaum Erfahrung und ich versuche ihn zu unterstützen wo es geht. Ich denke das Kommunikation hilft, daher versuche ich immer ein offenes Ohr für ihn zu haben und ihm das Gefühl zu geben für ihn dazu sein. Dennoch wollte ich einfach mal Fragen, wie kann ich ihm helfen? Ohne irgendwie ihn einzuengen oder ihn in irgendwas zu zwingen.

22.01.2021 16:19 • #1


buddl1
letztlich, wenn über seine Eltern versichert ist,
nur darüber führt der Weg.
du kannst ihn darin begleiten, ihn bestärken und auch vermitteln.
aber eines nicht,
seine Entscheidungen zu treffen,
dich für sein Tief verantwortlich oder hineinziehen zu lassen.
das, leider passiert so schnell, ohne es zu merken, weil
man jeglichen Abstand zur Krankheit nicht hat,
weil man sich liebt, ihn liebt...
Grenzen sind wichtig, genau wie die Hilfe dazu,
nur so kann er dich darin finden und schätzen wie wertvoll du bist.
buddl1,

22.01.2021 18:43 • x 1 #2

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