Hey @Fritz !
Zitat von Fritz: was hat den dein Bericht mit Glaubenssätzen zu tun
Das habe ich mich zunächst auch bei Deinem Beitrag gefragt, in dem Du schreibst, dass Du Dich mit Sprüchen und Weisheiten beschäftigst. Denn für mich sind Weisheiten keine Glaubenssätze und meines Erachtens auch nicht dazu angetan, die eigenen zu ersetzen. Oder vielleicht eben doch?
Zumindest war dieser Aspekt eine mögliche Erklärung für mich, warum Sprüche und Weisheiten für Dich beim Thema Glaubenssätze eine Rolle spielen.
Daraufhin hat BlackKnight den folgenden Beitrag verfasst:
Zitat von BlackKnight: Für mich auch: nicht das ewige Reden und Lamenrieren, sondern: tun..... tu es oder tu es nicht
Mein Post war dann zunächst eine Replik darauf im engeren Sinn.
Das ging in der Tat weg vom ursprünglichen Thema, was ich durch die eckige Klammer (OT) verdeutlichen wollte.
Der danach folgende Text meiner Erfahrung mit dem Bogenschießen bezog sich darauf, dass der Intellekt meines Erachtens in manchen Situationen zu gering geschätzt wird.
Mir ist das Beispiel noch so präsent, weil ich beim gleichen Klinikaufenthalt in recht vielen anderen Situationen vermittelt bekommen habe, dass das Bauchgefühl jene Instanz sei, die die eigentliche Entscheidungskompetenz habe. Das hat der Bogenschieß-Therapeut relativiert, was für mich verkopften Menschen entlastend war.
Bezogen auf das Thema der Sprüche und Weisheiten, das Du angeschnitten hast, wollte ich also Folgendes zu bedenken geben:
Die Sprüche und Weisheiten, von denen Du sprachst, sind ja häufig Desiderate aus Erfahrungen und Überlegungen, oft auch abseits des Kontextes, in dem sie gesagt wurden. Beim Anwenden sollte also darüber nachgedacht werden, ob sie zum aktuellen Problem passen. Das wird meines Erachtens daran deutliche, dass es zu vielen Weisheiten auch einen Spruch gibt, der das Gegenteil beinhaltet. Wer beispielsweise immer dem Handeln den Vorrang einräumt, wird zum Aktionisten.
(Das von mir Geschriebene passt vielleicht überhaupt nicht zu der Funktion, die Dein Spruch für Dich hat. Insofern, lieber Fritz, lass ihn Dir von mir nicht madig machen!)
Wenn ich das Thema noch weiter führe, so schließt sich die folgende Überlegung an: Sollten wir Weisheiten folgen, deren Kontexte wir nicht kennen? Gerade bei Weisheiten aus dem außereuropäischen Raum tritt es in vielen Fällen auf, dass uns der Kontext nicht bekannt ist, weil wir uns in der Regel in der Religion oder Kultur nicht auskennen, in der die Weisheit ihren Ursprung hat.
In einem anderen Beitrag habe ich vor einiger Zeit den Dalai Lama zitiert, der bei einem Deutschlandbesuch dazu aufgefordert hat, einer Religion zu folgen, aber eben jener, in der man aufgewachsen ist. Das konnte man, wie ich finde, als guten Rat in dem von mir oben beschriebenen Sinn sehen, aber auch als Absage an kulturelle Aneignung seiner Religion im Westen interpretieren.
Insofern wäre die Konsequenz aus dem Satz des Dalai Lama, dass wir uns hier eher mit Augustinus beschäftigen sollten als mit Konfuzius.
Bibel statt Buddhismus, Stall statt Sprüche aus Fernost. — Nur so ein Gedanke zur beginnenden Weihnachtszeit.