26

Welcher Kostenträger bei Reha?

Als Gast antworten +
A
Hallo, ich habe eine Frage, ich war schon bei der Teilhabeberatung aber die konnten mir auch nicht wirklich helfen.
Meine Situation ist Folgende:
Ich bin z. Z. teilzeitbeschäftigt mit 15 Wochenstunden. Es geht mir nicht gut und ich bin mit der Arbeit überfordert, weiss beruflich überhaupt nicht weiter, was ich überhaupt arbeiten kann, ob ich einen neuen Beruf lernen sollte, etc.
Ich warte auf einen ambulanten Therapieplatz, glaube aber, dass mir das an Unterstützung auch nicht ausreicht. Ich habe einen Antrag auf Grad der Behinderung gestellt zum ersten Mal.
Ich würde gerne eine berufliche Reha machen, um Hilfe zu bekommen, beruflich auf die Beine zu kommen. Ich hab noch nie eine Arbeit länger als ein paar Monate, z. Z. sind es 7, durchgehalten. Im September bin ich ein Jahr ohne Unterbrechung sv-pflichtig beschäftigt, dann würde ich ja Alg 1 bekommen wenn ich kündige oder gekündigt werde.
Weil ich noch nicht lange genug in die Rentenkasse eingezahlt habe, wäre die Rentenversicherung nicht der Kostenträger. Vom Jobcenter würde ich keine Leistungen bekommen. Daher gehe ich davon aus, dass Sie mir auch keine berufliche Reha bezahlen!? Gibt es noch andere Kostenträger für berufliche Reha? Erwerbsminderungsrente würde ich auch nicht bekommen, weil ich eben so gut wie gar nicht in die Rentenkasse eingezahlt hab.

Vielen Dank für Hilfe und Hinweise.

29.07.2019 20:54 • x 2 #1

Hoffnung21
Hallo Annaleen

Evtl kommt noch die Krankenkasse als Kostenträger in Betracht. Das kannst du mal mit Deinem Arzt oder der Krankenkasse besprechen. Genaues weiß ich leider auch nicht dazu.

Bist Du in psychotherapeutischer Behandlung? Gerade die Frage, ob der Job der Richtige ist, kann man gut mit dem Psychotherapeuten klären.

Was erwartest du dir von einem Grad der Behinderung?

LG Eis

30.07.2019 01:05 • x 3 #2

A


Hallo Annaleen,

Welcher Kostenträger bei Reha?

x 3#3

A
Hallo Eis,
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich bin auf der Warteliste für ambulante Psychotherapie, es müsste im September losgehen. Ich hoffe dass mir das hilft. Ich will aber auch gerne meine Belastbarkeit realistisch einschätzen können, weil ich mich bisher immer überschätzt hab im Job und gescheitert bin. Inzwischen hasse ich Arbeit aber von irgendwas muss man ja leben.

Meine Ärztin hatte mir zu dem Antrag gdb geraten. Was es mir in meiner Situation ganz konkret bringt, weiss ich allerdings gerade nicht.
Meine Ärztin kannte sich mit dem Kostenträger auch nicht aus.
Ich bin dem VdK beigetreten, am Telefon haben die mich aber etwas kurz angebunden abgespeist mit nee wenn sie kein Geld vom Jobcenter bekommen bezahlen die auch keine Reha. Vielleicht bringt es was wenn ich mich dort nochmal persönlich beraten lasse?

Liebe Grüße

30.07.2019 11:24 • x 1 #3

Albarracin
Experte
Hallo,

Eis liegt leider falsch, die Krankenkasse zahlt keine berufliche Reha.
Ein Kostenträger darf einen Reha-Antrag nicht wegen Unzuständigkeit ablehnen. Er muß vielmehr den Antrag an den aus seiner Sicht zuständigen Kostenträger weiterleiten und Dich darüber informieren. Der zweitangegangene Kostenträger muß dann über den Reha-Antrag sachlich entscheiden - selbst dann, wenn er sich auch nicht für zuständig hält.

Vermutlich wäre für Dich die AA zuständiger Kostenträger. Falls der Antragf auf Schwerbehinderung oder ggfs. Gleichstellung Erfolg hätte, käme auch das Integrationsamt als Kostenträger für eine berufliche Reha in Betracht.

Wer aber jetzt schon nach Antragstellung wg. Schwerbehinderung auf jeden Fall für Dich zuständig ist, ist gem. § 192 Abs. 4 SGB IX
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_.__192.html
der örtliche Integrationsfachdienst.
Den solltest Du ergoogeln und Dich bei denen melden. Ihre gesetzlichen Aufgaben findest Du hier:
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_.__193.html

30.07.2019 14:32 • x 5 #4

Dakota
@Annaleen Das scheint aber eine komplexe Sachlage zu sein. Ich kann da inhaltlich leider gar nichts zu melden, aber ich drücke Dir die Daumen, dass sich die Fragen bald klären.

30.07.2019 16:55 • x 1 #5

A
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich befürchte, dass ein Reha Antrag generell abgelehnt wird, da ich jetzt ja nur 15 Stunden arbeite und mir das auch zu viel ist und ich damit in deren Augen voll erwerbsgemindert bin eigentlich, oder? Die Beraterin von der Teilhabeberatung meinte, ich solle jetzt versuchen, in eine medizinische Rehaklinik erstmal zu kommen, weil die dort die allgemeine Belastbarkeit und Rehafähigkeit feststellen und ich dann eher eine Chance hätte. Siehst du das auch so? Es geht mir gerade nicht so sehr schlecht, dass ich in eine Klinik muss aber mit dem Arbeiten komme ich halt nicht klar.

Vielen Dank und viele Grüße

30.07.2019 18:26 • #6

A
Vielen Dank Dakota für Deine guten Wünsche.

30.07.2019 18:27 • x 1 #7

A
@Albarracin
Das ist ein guter Hinweis mit dem Integrationsfachdienst.
Dann hoffe ich, dass die Bearbeitung des gdb Antrags nicht allzu lange dauert.
Soll ich dann mit dem Reha Antrag noch warten oder den jetzt stellen? Denkst du die Leute vom VdK können mir sonst da noch weiterhelfen?

30.07.2019 18:35 • #8

Albarracin
Experte
Hallo Annaleen,

ob und in welcher Form eine berufliche Reha sinnvoll ist, kann durch vorgeschaltete Maßnahmen wie Eignungsüberprüfung und/oder Belastungserprobung geklärt.
Wenn Du einen Antrag auf berufliche Reha stellst, wird auch nicht unbedingt sofort eine konkrete Maßnahme bewilligt.
Zuerst einmal wird der Bedarf an Reha grundsätzlich (dem Grunde nach) geprüft. So allgemein wird dann auch bewilligt. Diese Bewilligung gilt dann für 3 Jahre. In dieser Zeit kannst Du dann im zweiten Schritt über konkrete Maßnahmen nachdenken bzw. Dich anhand der Ergebnisse der Eignungsüberprüfung orientieren.


Ich würde mit der Antragstellung warten, bis Du einen Kontakt zum IFD hast. Die können Dich dann auch über mögliche Alternativen beraten. Vom VdK halte ich nicht nur im Zusammenhang mit beruflicher Reha relativ wenig.

31.07.2019 15:30 • x 4 #9

A
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine Antwort, das hat mir schon sehr weitergeholfen.

Darf ich fragen, wo Du Deine scheinbar doch recht umfangreichen Kenntnisse in diesen rechtlichen Dingen hast? Arbeitest Du in diesem Bereich?

Okay schade, dann habe ich mich vielleicht umsonst beim VdK angemeldet. Viele Leute auch hier im forum hatten das empfohlen. Naja nicht so schlimm.

Viele Grüße

31.07.2019 16:02 • x 2 #10

Albarracin
Experte
Hallo annaleen,

ich bin seit vielen Jahren gewählter und freigestellter Schwerbehindertenvertreter und auch ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht.

Und wenn Du berufstätig bist, solltest Du lieber in eine Gewerkschaft eintreten, da hast Du auch Rechtsschutz im Sozialrecht im Beitrag eingeschlossen (ohne zusätzliche Zahlungen).

01.08.2019 10:59 • x 4 #11

mutmacher
@Albarracin
hallo, lb. Wolfgang
Ich würde Dir gerne eine Frage per PN schicken- ist das möglich ? Wenn ja, wie funktioniert das ?

01.08.2019 11:30 • #12

A
@Albarracin
Danke für den Tipp.

04.08.2019 12:30 • #13

A


Hallo Annaleen,

x 4#14

A
Hallo ich wollte mich mal nach längerer Zeit melden und erzählen wie es sich entwickelt hat. Ist ja auch wichtig, dass man auch positive Dinge erwähnt.
Mein Reha Antrag wurde kürzlich bewilligt von der Agentur für Arbeit, die sind nun der Kostenträger. Ich hätte nicht damit gerechnet, aber es ist tatsächlich alles so gelaufen, wie ich es wollte, ich musste nicht zum Gutachter, sondern es wurde nach Aktenlage entschieden, das Gutachten besagt, dass ich in meinem Beruf nicht mehr arbeiten kann, ich soll keine Nachtdienste und keine Schichtarbeit machen. Und ich muss auch keine medizinische Reha machen vorher noch. Das finde ich auch gut.
Nun fange ich demnächst mit einer Belastungserprobung an. Das finde ich auch sinnvoll. Ich darf mir den Träger selbst aussuchen. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Chance nochmal bekomme.

05.07.2020 14:50 • x 3 #14

Pfeil rechts
Als Gast antworten +

Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag