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Was ist mit meiner Frau los?

J
Hallo zusammen.

Ich würde mich sehr um eine Einschätzung jeglicher Art freuen, da ich der sonst immer eine Lösung hat, momentan aber echt relativ rat- und vielleicht auch hilflos bin.

Sorry für die Stichwörter, da sonst zu lang.

Meine Frau hat vor knapp 6 Monaten unseren Sohn zur Welt gebracht.
Viel Stress aus unterschiedlichen Bereichen davor und danach.
Keine Muttermilch. Darum hat meine Frau für 2 Wochen Pillen zur Stimulierung der Hirnanhangsdrüse = mehr Muttermilch genommen. Jedoch ohne Wirkung bei der Milchproduktion. Knapp 3 Wochen nach der Geburt fingen Schlafprobleme an.
Nach 4 Stunden aufwachen. Darum habe ich (seitdem) alle Nachtschichten übernommen.
Meine Frau hat dies auf die Hirnanhangsdrüse geschoben Es ist eine vergrößerte Hirnanhangsdrüse. Das hat und macht mein ganzes Hormonsystem kaputt. Das ist unheilbar. Völlig überrascht hab ich sie natürlich versucht zu beruhigen.
Schlafprobleme hielten an. Meine Vermutung Wochenbettdepression. Für meine Frau nicht der Grund.

Wechsel ins Ausland (UK). Besuch Krankenhaus Endokronolgie mit Bluttest.
Aussage es ist alles ok. Auch da meine Frau wieder ihrre Periode hatte.
Andere Ärzte baten uns zum Gespräch. Diagnose Depression + Hypochondrie.
Überredung meiner Frau ein Antidepressiva zu nehmen (50mg Sertraline / Zoloft - die ersten 7 Tage Diazepham).
Anfangs Schlafprobleme leicht verbessert. Angst und Panik (vor dem Schlafgehen wegen Schlafproblemen) besser.
Danach Haarausfall, blaue Flecken, immer stärker werdender Kopfdruck und Suizid Gedanken.
Ärzte empfahlen Erhöhung der Dosis. Nach Erhöhung Zunahme der Sympthome.
Eigenständiger Stop nach 28 Tagen Einnahme Sertraline 50mg.
Wegen extremen Kopfdruck und Suizidgedanken.

Für meine Frau Grund die Cortisolquelle im Kopf, welche durch die Pillen zur Stimulierung der Muttermilch kommen.
Für mich Nebenwirkungen von Sertraline.
Alles gemacht um auf meine Frau aufzupassen. Jede Nacht mit Matratze vor ihrer Tür.
Alles versucht um Depression zu mildern (frische Säfte, Obst, Magnesium, Fischöl, jeden Tag spazieren gehen, Massage, Meditation, Detox Bad, Versuch ein normales Leben zu führen).
Kopfdruck weiterhin extrem.
Nach 1,5 Monaten nach letzter Sertraline Einnahme Scan Gehirn mit CT um Hirnblutung auszuschließen.
Meine Frau ging es nur darum um zu erfahren ob ihre Hirnanhangsdrüse vergrößert ist.
Ergebnis: alles ok. Keinerlei körperliche Auffälligkeiten.

Für mich Erleichterung. Für meine Frau nicht.
Wenige Tage später meinte sie nach Essen oder Trinken nicht mehr atmen zu können.
Stundenlange Diskussionen, dass dies nicht möglich sei. Eskalation der Situation. Meine Geduld am Ende.
Suizidversuch meiner Frau u.a. 2 Schlücke Kloreiniger getrunken. Ansonsten zum Glück nur Fuß und Ellenbogen angebrochen.
Viele Vorwürfe an sich was sie alles falsch gemacht hat. Dass es zu spät sei und sie das Gefühl ihr Gehirn sei beschädigt.
Weigert sich weiter zu Essen und zu trinken. Schaffe es aber dass sie 1,5 Liter trinkt und sehr wenig ist.
Ihre Begründungen stimmen hinten und vorne nicht. Sie lässt sich durch Argumente und die Hinweise noch nie Atemnot und Du hast vorhin 0,5 Liter ohne Probleme getrunken nicht umstimmen. Jeder Schluck ist eine Überwindung. Sie sagt ich schaffe das nicht.

Auch ist meine Frau völlig lethargisch.
Sag sie hat aufgegeben. Sie bestätigt auch, dass dies schon vor 5 Monaten war, nach ihrer Selbstdiagnose mit den Pillen zur Steigerung der Muttermilch. Sie hat nie aktiv etwas gemacht um gesund zu werden. Nur Dinge um ihre Thesen (Hirnanhangsdrüse) zu stützen. Sie macht sich Vorwürfe und verweigert eigentlich fast alles. Sabotiert sogar manche Dinge wie z.B. Abwenden von der Sonne, keine Einnahme Magnesium, Ausschalten Meditationsmusik, Wegschütten Wasserration,.

Dies mal so zur Einschätzung der Diskussion.

Bezüglich Therapie und mögliches weiteres Vorgehen würde ich in einem späteren Beitrag einmal etwas schreiben.

Ich bin aber ehrlich gesagt völlig erschöpft (wir haben ja noch ein Baby und Haushalt) und bin fassungslos, was mit meiner Frau los ist. Bei einer Wochenbettdepression hätte ich schon erwartet, dass die Person auch an einer Heilung interessiert ist und zumindest teilweise mitarbeitet.

Würde mich sehr über Meinungen und Einschätzungen von Euch freuen!
LG Jojo

29.01.2022 23:48 • x 2 #1


Catalie
Hallo,

Du kannst mal bei schatten-und-licht.de schauen, dort geht es ganz speziell um psychische Erkrankungen in Schwangerschaft und Wochenbett.
So wie Du es beschreibst klingt es für mich schon fast nach einer Wochenbettpsychose. Ich weiß, dass es schwer vorstellbar ist, aber die Krankheit selbst ist Schuld daran, dass einem der Glaube und der Wille zum gesundwerden fehlt.
Wenn du Unterstützung brauchst, eine Familienhebamme wäre eine Möglichkeit. Googel mal nach Frùhe Hilfen und Netzwerkkoordinatorin mit deinem Wohnort, dort könntest du nach hilfen fragen. Aber, dass wäre natürlich die unterste Stufe und deine Frau wird viel mehr brauchen, aber es könnte ein erster Schritt sein und/oder es könnte auch eine Unterstützung für dich sein, damit du stabil bleibst und jemanden hast, der auch professionell euer Kind im Blick behält.
Pass gut auf dich auf.

30.01.2022 01:19 • x 3 #2


A


Hallo Jojo5,

Was ist mit meiner Frau los?

x 3#3


Lilly-18
Lieber @Jojo5 herzlich willkommen hier im Forum. Es ist gut, dass du hier deine Sorgen und Ängste ablegen kannst.
Ich bewundere dich für deine Geduld und die liebevolle Begleitung deiner Frau. Das verlangt dir sicher momentan alles ab und ich wünsche dir viel Kraft weiterhin.
Was deiner Frau fehlt kann ich leider nicht beurteilen, kann mit aber vorstellen, dass Catalies Einschätzung zutreffen könnte. Auch ich kann dir nur raten, dir jedwede Hilfe zu holen die möglich ist.
Vor allem, bleib bei DIR, lass dich nicht in den Strudel deiner Frau mit hinein ziehen. Das ist sicher leichter gesagt als getan, das kann ich mir vorstellen. Aber es ist wichtig, dass du jetzt einen klaren Kopf behältst.
Alles Gute für euch!

30.01.2022 10:05 • x 2 #3


buddl1
was @Catalie schreibt, dem kann ich mir nur anschließen
und dir raten,
auch dich selbst zu achten,
zerbrichst du an ihr,
bricht alles wofür ihr beide ein neues Leben geschaffen habt,
aus eure Liebe...
deine Frau braucht dringend eine Klinik in der sie aufgefangen werden kann,
jemand der dafür sorgt sich nicht selbst aus dem Leben zu reißen,
ihre Wahrnehmungen wieder auf das notwendigste und dann auf das wichtigste wieder zu konzentrieren.
euer aller Leben.
Ja, für viele ist das Stillen können das Schönste und Beste was man seinem Kind geben kann.
und wenn dies als Frau nicht so möglich ist, man dafür Medis oder Ersatz benötigt, dann ist es nicht ihr Fehler oder gar ihre Schuld.
und das wird ihr neben der Wochenbettdepri am meisten zu schaffen machen.
zumal die Jahreszeit auch ihren Tribut einfordert, kein Licht, kaum ein Lachen von draußen zu hören,
was man selbst nicht geben kann.
dein gegebener Schutz, das Schlafen vor der Tür (?) ja du würdest alles für sie tun,
aber das allein wird nicht reichen, sie brauch einen Weg der wieder hinaus führt an Licht, in Leben...
bei dir kann sie auch leiden, ja fasst darin ertrinken, aber deine Hilfe sieht sie dabei nicht.
sie kann dich nicht sehen, weil du da bist, mitleidest oder gar, sie nicht verstehst.
egal wie, es nie richtig sein wird, sein kann...
ja, sie brauch dich, aber viel mehr von anderen und von sich selbst...
buddl1,

30.01.2022 11:14 • x 3 #4


J
Liebe/r Catalie, Lilly und buddl - herzlichen Dank für Eure Zeit und Eure Nachrichten. Sie helfen mir definitiv gerade weiter. Danke!

Mir fällt es noch schwer all die Ereignisse einzuordnen. Ich habe zwar immer noch die Hoffnung, dass es meiner Frau bald besser geht. Realistischerweise erkenne ich aber auch, dass es nicht besser geworden ist in den letzten Wochen und das meine Bemühungen jeglicher Art nicht erfolgreich waren. Mit Gesprächen, Massage, positiven Dingen hat es bis jetzt nicht funktioniert.

Es geht mir zwar soweit noch einigermaßen gut, jedoch komme ich schon an meine Grenzen. Nachdem beim CT Scan vor drei Wochen herauskam, dass es keine körperlichen Ursachen gibt (keine Cortisolquelle, vergrößerte Hirnanhangsdrüse), begann meine Frau Essen und Trinken zu verweigern. Es ginge einfach nicht. Ihr Kiefer zieht sich zu. Ein Hormon hält sie davon ab. Auch langsam und mit Strohhalm sei nicht möglich. Sie würde so gerne, weil sie mich und unseren Sohn liebt, es geht aber einfach nicht...

Es scheint mir so, als provoziere meine Frau gerade eine Eskalation. Sie muss etwas essen und trinken, sonst wird es gefährlich. Argumente Du hast vor 1 Stunde 0,5 Liter Saft getrunken als ich Dich gezwungen habe bringen nichts. Auch der CT Scan vor drei Wochen überzeugt sie nicht.

Ich denke ich werde schnell eine Klinik suchen (wir wohnen im Ausland / nahe UK) und sie bis dahin leider zwingen müssen die Mindestmengen an Flüssigkeit und Nahrung zu sich zu nehmen. Bei schatten-und-licht habe ich mich auch einmal angemeldet.

Für Nachrichten / Einschätzungen bin ich natürlich weiterhin sehr dankbar!

30.01.2022 13:51 • x 4 #5


J
@Catalie - Die Einschätzung / Vermutung Wochenbett-Psychose klingt auf den ersten Blick natürlich hart. Ich überlege ob dies tatsächlich der Fall sein kann. Ein paar Dinge sprechen dagegen. Ein paar Dinge würden es bestätigen. Leider ist meine Frau nicht mehr für Argumente oder auch das Ergebnis des CT Scans empfänglich. Dies würde bestätigen, dass der Realitätsbezug zum mindest in diesem Bereich verloren gegangen ist. Ich frage mich aber natürlich ob dies sonst auch bei einer Depression der Fall ist und depressive Menschen Hilfe und Unterstützung verweigern oder im schlimmsten Fall sogar sabotieren (meine Frau hat einmal heimlich Wasser weggeschüttet)....

30.01.2022 13:59 • x 2 #6


Liselotte
Hallo@Jojo5

gibt es da bei Euch so etwas wie einen sozialpsychiatrischen Dienst an eurem Wohnort. Den könntest Du kontaktieren, um Dir eine unabhängige Einschätzung der Situation zu holen und vor allem eine Unterstützung für Dich und das Kind und Deine Frau. Alles Gute.

31.01.2022 14:19 • x 1 #7


A
Hallo, ich hoffe ihr habt eine Lösung gefunden und euch geht es besser! Mir ist nur eingefallen, daß man ja auch diverse hormone über einen speicheltest kontrollieren kann, dass ist vielleicht noch eine Idee, falls es deiner Frau noch nicht besser geht. Ich kennen jemanden bei dem da vermutlich wirklich die Ursache für eine Depression gefunden wurde.

18.08.2022 07:57 • #8

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