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Wahrnehmung der Augen bei Depressionen

L
HALLO,

heute habe ich das Gefühl,dass meine Augen nicht richtig wahrnehmen,was sie sehen.
ich bin verzweifelt. Ist das auch ein Symptom der Depression. kennt das jemand?

19.08.2019 15:53 • x 1 #1


Dakota
Ich hab das manchmal in akuten Phasen dass mein Blickfeld eingeschränkt ist, also dass ich nur dass sehe was relativ nah ist und nicht so auf das achte was weiter weg ist. Quasi ähnlich wie so ein Scheuklappen-Blick.
Ich persönlich fand/find das aber eher angenehm und entlastend, bei Dir klingt es nicht so dass Du es gut findest.

19.08.2019 16:24 • x 2 #2


A


Hallo Laura79,

Wahrnehmung der Augen bei Depressionen

x 3#3


A
Liebe Laura
meinst du eher, dass die Sehfähigkeit eingeschränkt ist oder dass du das, was du siehst, anzweifelst, so als hättest du ein Trugbild vor Augen?
Ich selber habe manchmal Augenflimmern, sodass das Gesehene wie bei einer TV Bildstörung verzerrt erscheint und nach Ende des Augenflimmerns tut mir das Auge etwas weh. Der Augenarzt sprach von einer Belastungsreaktion und bezog sich dabei auf Stress. Stress have ich wegen einer chronischen Krankheit.
LG Mayke

19.08.2019 17:09 • x 1 #3


L
Nein, es ist, als würden meine sinne schwinden. In meinem Fall das ,,sehen,,. Ich bin nicht voll da. Als müsste ich erst mein Hirn anschalten, damit es nicht benommen ist und wieder alles richtig wahrnimmt. Schwer zu erklären. Aber es macht mir solche Angst

19.08.2019 17:15 • x 1 #4


L
Noch besser beschrieben; als wenn die Augen die bilder nicht zum Gehirn transportieren. Alles so komisch. Glasglockengefühl,als würde ich abgeschirmt. Beim Neurologen war alles ok. Ein MRT hat er aber nicht gemacht.

19.08.2019 21:17 • #5


Blume71
Hallo Laura79,

fühlt es sich vielleicht an, wie Watte im Kopf?
Als nähme man alles nicht real war - wie durch einen Film.

Das hatte ich in meiner Akutphase und da half tatsächlich ausschließlich nur Ruhe.
Meines Wissens ist es eine Überlastungsreaktion bzw Überreizung.

Alles Gute!

Lieben Gruß Blume

19.08.2019 21:32 • x 1 #6


Alexandra2
Liebe Laura,
Das was Du beschreibst, kenne ich aus der Zeit der schweren Depression, betraf die Reizweiterleitung beim Sehen, Denken (was davon noch übrig war) und vor allem Bewegen. Ich fiel, weil ich stolperte, ungebremst hin. Keine Reaktion meines Körpers, mich abzufangen. Das hat mich sehr geängstigt. Mir wurde erklärt, daß einfach zuwenig Neurotransmitter da sind, die für die Reizweiterleitung notwendig sind
Sobald es mir besser ging, waren diese Symptome rückläufig.
Alles Gute für Dich,
Liebe Grüße Alexandra

19.08.2019 21:34 • x 2 #7


L
Watte im kopf hab ich bzw. Das Gefühl,dass da nichts mehr drin ist! Ich fühle nichts mehr. Auch das heutige schöne Wetter nicht. Ja, irgendwie läuft das Leben so an mir vorbei. Wie ein Film der läuft und ich sitze nur da.irgendwie so. Sooo schwer zu beschreiben. Grausam. Reizweiterleitung beim sehen gestört klingt gut. Alexandra, in deiner Beschreibung finde ich mich am ehesten wieder. Ist das nicht das grauenhafteste Gefühl überhaupt? Man glaubt an einen Hirntumor. So bekloppt bin ich schon. Das beruhigt mich, dass du auch so was hattest! Ich befinde mich in Woche 3 mit citalopram 20 mg und darf lt Ärztin ab Woche vier hochdosieren. Erstmal soll ich noch bei 20 mg bleiben weil die Wirkung manchmal länger braucht. Geht es dir denn derzeit gut?

19.08.2019 21:42 • x 1 #8


Alexandra2
Ich befand mich auch im Langzeitalbtraum und hatte jedes Gefühl für Zeit, Raum, Jahreszeit, Kontinent verloren. Furchtbar! Gefühle, was ist das? Wer bin ich?
Ich konnte nichts lesen, weil ich am Ende einer Zeile bereits den Anfang vergessen hatte. Das ist vorbei
Ich konnte kein Gespräch führen, weil ich an die Äußerungen meines Gegenübers nicht anknüpfen konnte.
Das ist vorbei
Ich konnte mich nicht verabreden, weil ich überhaupt keine Energie hatte. Das ist vorbei.
Es war so weitreichend schrecklich, nie hätte ich gedacht, daß so etwas möglich ist.
Also vergiss Deine Zweifel und versuche, die Symptome durchzustehen. Es wird besser, immer ein bischen
Liebe Grüße Alexandra

19.08.2019 22:31 • x 4 #9


Hoffnung21
Hallo Laura,

Ich kenne das aus meiner Anfangszeit. Du siehst etwas, realisiert aber nicht richtig, was da passiert. Es ist ein bisschen so, als ob du ein Zuschauer von dir selbst bist und nicht eingreifen kannst. Das war in der Akutphase am Anfang, aber das wird besser! Du brauchst das, was man immer nicht hören mag, Geduld.

VG Eis

19.08.2019 23:24 • x 3 #10


L
Darf ich noch was fragen? Ich befinde mich mit der depression in Woche 5. Das citalopram 20 mg nehme ich seit drei Wochen. Ich hatte nur einmal bisher ganz leichtes Lebensgefühl. Ansonsten jeder Tag das gleiche. Kein Gefühl keine wahrnehmung, kein leben. Ab Woche 4 kann ich auf 30 mg gehen. Ist es normal, dass ich noch keine freude spüren kann usw. ich dachte,dass man es schon merken müsste. Die große Angst ist besser und ich habe mehrere Nächte gut geschlafen. Heute lag ich wieder ab 3 Uhr nachts wach und hab über meine wahrnehmung (Augen) nachgedacht. Angst ist auch wieder ein bisschen dabei. Alles normal? Sorry für die vielen Fragen, aber wenn man so was hat ist man so verzweifelt und möchte einfach nur reden.Danke euch fürs Zuhören !

20.08.2019 07:42 • x 2 #11


Alexandra2
Liebe Laura,
Ich persönlich finde die Wirkung etwas mager für 4 Wochen. Meine Ärztin fackelte nicht lange, das Medikament zu ändern, wenn keine ausreichende Wirkung erkennbar wurde. Jeder reagiert anders, ich würde Deine Erfahrungen dem Arzt schildern. Und, das habe ich nicht auf dem Schirm, unbedingt einen Psychiater für die Behandlung wählen. Deine Empfindungen sind Maßstab für die Therapie.
Leitlinien empfehlen 2-3 Wochen Wartezeit und danach das Medikament zu wechseln, wenn keine ausreichende Wirkung vorliegt, wenn ich das richtig erinnere.
Liebe Grüße Alexandra

20.08.2019 08:19 • #12


L
Ich befinde mich heute bei 3 Wochen und einem Tag mit citalopram

20.08.2019 08:55 • #13


Alexandra2
Liebe Laura,
Citalopram hat schon etwas gewirkt, nicht? Wenn Du ein gutes Gefühl hast, dann warte noch ab. Wenn Du verunsichert bist, frage den Arzt.
Antidepressiva brauchen etwas Zeit, um die volle Wirkung zu entfalten.
Bei mir wirkten viele kaum, deshalb wurde nach 2-3 Wochen gewechselt.
Und die Ungeduld bis die Wirkung zufriedenstellend ist, ist eigentlich ein hoher Leidensdruck, der das Warten schwer macht. Das kennen wir alle, glaube ich. Und dafür habe ich leider kein Patentrezept. Ich empfand das auch als sehr quälend. Ablenken, versuchen zuversichtlich zu sein- mehr fiel mir dazu nicht ein. Ich hoffe, Du findest einen Weg, Dich etwas zu beruhigen. Es könnte vielleicht helfen, wenn Du Dir die positiven Wirkungen vor Augen führst?
Es braucht einfach Zeit.
Liebe Grüße Alexandra

20.08.2019 09:19 • x 1 #14


L
Und ja, es ist eine Psychiaterin. Eine wirklich liebe Frau. Vor sechs Jahren bin ich mit 20 mg ausgekommen. Oh Mann. Hoffentlich helfen dann 30 mg!
Die Ärztin wollte noch eine Woche warten. Die ganz große angst ist weg und ich habe auch schon durchgeschlafen. Heute hab ich ja wieder angst und nicht gut geschlafen.ich steigere mich immer so in die nicht vorhandene Wahrnehmung rein. ich warte noch ein paar Tage.danke.du bist so lieb!

20.08.2019 09:24 • x 1 #15


Alexandra2
Oh, ich verstehe Dich so gut. Bis das geeignete Medikament für mich gefunden war, dauerte es eine Weile. Und bis es soweit war, fühlte ich mich so fremd in mir und steckte im Sumpf der Dumpfheit, mir fällt kein passenderer Begriff ein. Alles war eingefroren. Gefühle, Aktivitäten, einfach alles.
Warte noch ein bischen ab und tue Dir soviel Gutes wie möglich,
Liebe Grüße Alexandra

20.08.2019 10:38 • x 1 #16


Hoffnung21
Hallo Laura,

Denk nicht so viel über deine veränderte Wahrnehmung nach, das ist normal in der Depression. Was meinst du, wie oft ich anfangs auf eine rote Ampel zugefahren bin ohne zu bremsen. Gut, dass meine Tochter dann meist neben mir war und gefragt hat, ob ich nicht langsam bremsen will? Ich habe das Rot zwar registriert, aber mein Denken war so langsam, dass ich nicht reagiert habe. Zwischen sehen und reagieren ist eine deutliche Zeitspanne, man ist einfach total langsam. Aber wie gesagt, es wird definitiv besser.

Zum Antidepressiva: normal wird zügig hochtitriert und dann 2-max.4 Wochen gewartet, ob eine deutliche Wirkung einsetzt, falls nein Wechsel oder Zusatzmedikation. Du vergeudest jetzt 4 wertvolle Wochen mit deiner niedrigen Dosis. Aber deine Ärztin sieht das anders. Wenn du ihr vertraust, dann bleib dabei, aber stell dich u.U. auf eine längere AD-Einstellphase ein.

LG Eis

20.08.2019 17:25 • x 1 #17


L
Liebe Eis,
Ich hab es nicht mehr ausgehalten und habe seit gestern hochdosiert. Lt Ärztin soll ich so vorgehen: 20/30/20/30/20/30/20/30/30/30/30.
Sie meinte, dass dann die goldene Mitte von 25 mg citalopram im Hirn ist am anfang beim hochdosieren. Als ich gestern 30 mg nahm hatte ich übelste sehstörungen. Ich konnte nicht mehr fokussieren. Meine augen waren komplett starr- jetzt hab ich Angst und Frage mich, ob ich dann etwas langsamer hochdosieren soll etwa von 20 mg auf 25mg aber dann in 2,5 Schritten bis 30 mg. Was meinst du/ihr? Heute morgen bin ich mit ganz ganz starker Angst aufgewacht und geschlafen habe ich auch kaum. Kann es sein,dass man beim hochdosieren auch solche Nebenwirkungen hat bezüglich Angst und schlafstörung? Fragen über Fragen .liebe Grüße

24.08.2019 21:04 • x 2 #18


Hoffnung21
Hallo Laura,

https://www.google.de/url?sa=tsource=w.tePg_URIRI

Anbei die Fachinfo zu Citalopram. Sehstörungen sind eine bekannte, häufige Nebenwirkung von Citalopram. Ebenso wie Angst und Schlafstörungen.

Ich würde am Montag bei der Ärztin anrufen und erst mal NICHT weiter steigern.

Es gibt Ärzte/Patienten, die sind der Meinung, man muss durch die Phase der Nebenwirkungen durch, der Körper gewöhnt sich irgendwann daran.

Meine beiden Psychiater, die mich behandeln/behandelt haben sind immer so vorgegangen: erst ein paar wenige Tage eine sehr niedrige Dosierung des Antidepressiva nehmen. Kommt es in dieser Zeit bereits zu Nebenwirkungen, kann man sich eine Erhöhung der Dosis sparen, das Medikament ist ungeeignet. Das hat immer für mich bedeutet, nach dieser Testphase absetzen des Präparats und beim nächsten Termin, i.d.R. Max. 1-2 Wochen nach Beginn der letzten Therapie dann mit einem anderen Antidepressiva nächsten Versuch starten. So wurde es bei mir gehandhabt und ich bin damit gut gefahren. Es klingt für mich auch logisch, dass ich ein Präparat, das bereits in niedriger Dosierung deutliche Nebenwirkungen verursacht, nicht hochdosieren kann.

Welche der beiden Meinungen jetzt die Richtige für DICH ist, musst du selbst entscheiden. Es kommt auch mit darauf an, wie viel du deinem Arzt vertraust.

Ich wünsche Dir Alles Gute

LG Eis

25.08.2019 00:03 • x 2 #19


L
Es ist echt schwer gerade, weil meine Ärztin jetzt drei Wochen in Urlaub ist und wir den Plan so besprochen hatten.
Hmh. Ich war ja noch nie bei 30 mg zuvor so dass ich nicht wusste, was Sache ist. Dann bleibt mir ja eigentlich nur, in der goldenen Mitte zu bleiben (25 mg ) und dann noch mal zu gucken, wie die Nebenwirkungen sind.danke für die liebe ausführliche Antwort!

25.08.2019 01:28 • x 1 #20


Hoffnung21
Hallo Laura,

Kann heute auch nicht schlafen, hab meine antriebssteigernden Tabletten viiiel zu spät genommen.

Im Nachhinein betrachtet waren ja deine Augenprobleme tatsächlich bereits Nebenwirkungen des Antidepressiva und kein Symptom der Depression.

Das mit den 3 Wochen Urlaub ist jetzt blöd gelaufen.
Vertreter ist auch keine ideale Lösung, wäre aber dennoch eine Option, um die Meinung eines anderen Psychiaters zu erhalten. (Oder ist das Antidepressiva vom Hausarzt? Dann würde ich sehr ungern zu einem Vertreter gehen). Du kannst ja sagen, dass du dich in der Einstellungsphase mit Citalopram befindest und sich jetzt massive Sehstörungen zeigen. Entweder bekommst du dann einen kurzfristigen Termin, oder evtl. eine telefonische Auskunft.

Ansonsten würde ich die Steigerung entweder aussetzen, oder höchstens noch EINMAL eine geringfügige Steigerung testen. Aber du hast doch diese Sehstörungen auch in der niedrigeren Dosierung. Ist sie denn so schwach, dass das für Dich dauerhaft eine akzeptable Lösung wäre? Kannst du damit Auto fahren? Es gibt unzählig viele Antidepressiva, du musst dich nicht mit einer Nebenwirkung herumquälen sondern kannst ein anderes Antidepressiva testen. Ich glaube, in den seltensten Fällen ist das erste Antidepressiva schon das Richtige, sei es wegen Nebenwirkungen oder wegen mangelnder Wirkung. Bei mir war es Nr. 6, bis ich sagen konnte Wirkung sehr gut, Nebenwirkung erträglich.

LG Eis

25.08.2019 02:31 • x 1 #21


L
Liebe Eis,

Wollte ein kurzes Feedback geben. Seit Montag greifen die Medikamente.die geringere Erhöhung war die richtige Wahl.jetzt hoffe ich,dass es weiter aufwärts geht und mein Erstgespräch für die Therapie gut wird. Wie geht es dir?

28.08.2019 21:10 • x 2 #22


Hoffnung21
War schon mal besser. Kopf ist heute voll.


Schön, dass es dir besser geht.

VG Eis

28.08.2019 22:35 • #23


A


Hallo Laura79,

x 4#24


L
Dieses Forum finde ich wirklich sehr sehr hilfreich. Die letzten Wochen wo es mir so schlecht ging habe ich hier so viel Hilfe erfahren.all die furchtbaren Symptome wurden mir erklärt und ich hab gemerkt, dass ich nicht allein damit bin. Das tut gut.

auch du liebe Eis hast mir gute Tipps gegeben. Jetzt wünsche ich uns,dass es weiter aufwärts geht!

29.08.2019 06:56 • x 3 #24

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