Hallo TräneausKristall,
Zitat von TräneausKristall:aber bestimmt muss dass nur mal jemand meinem Opa sagen. Wenn er drüber nachdenkt, wird er es einsehen.
Ich glaube auch, dass du dir diesbezüglich vergebliche Hoffnung machst. Dein Opa ist beim besten Willen garnicht in der Lage, Fehlverhalten zu erkennen, da er meint, doch nichts falsch gemacht zu haben. Er hat diese damaligen Erziehungsmethoden so verinnerlicht, dass sie für ihn wahr und richtig sind. Und ohne Empathievermögen kann er auch nicht nachempfinden, wie es dir damit ergangen ist ...
Zitat von TräneausKristall:Wie lange hat dass denn bei dir gedauert mit der Therapie un dem trennen von der Familie?
Oje, schwierig zu beantworten. Aber ich denke, von der Erkenntnis, wie meine Familie tickt und wie unabänderlich ihr Denken und Verhalten ist und bis zur tatsächlichen innerlichen Ablösung sind gut 1 1/2 Jahre vergangen. Das ganze jedoch mit therapeutischer Begleitung und ein paar Rückschlägen. Jedesmal wenn sich meine Familie in irgendeiner Weise bei mir gemeldet hat, hat mich das förmlich umgehauen. Aber meine Therapeutin hat mir sehr dabei geholfen, Wunsch und Wirklichkeit zu entschlüsseln und so eine Entscheidung zu finden.
Und selbst heute weiß ich nicht, wie stabil ich diesbezüglich wirklich bin. Ich weiß nicht, was passiert, sollte meine Mutter eines Tages hier anrufen oder plötzlich vor der Tür stehen. Ich weiß zwar theoretisch, was ich will, aber noch hoffe ich, dass ich auch praktisch in der Lage bin, dies durchzusetzen. Aber mein Wille ist stark und wird mit jeder Auseinandersetzung mit diesem Thema stärker.
Zu deinem Wunsch, eine Familie zu haben, fallen mir noch einige Fragen aus meiner Therapie ein, die du dir vielleicht selbst stellen solltest:
Was wünscht du dir von einer Familie? Wie soll sie sein? Was muss sie tun, damit du dich wohl fühlst?
Und was von deinen Wünschen können sie tatsächlich erfüllen? Ist es realistisch, zu hoffen, sie würden dich so annehmen, wie du bist? Ohne wenn und aber dich lieben, weil du bist, was du bist, wie du bist, wo du bist?
Oder kannst du erkennen, was sie sind und immer bleiben werden und kannst du das tatsächlich annehmen? Kannst du sie so annehmen, wie sie sind?