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Verdacht auf Burnout

R
Hallo zusammen,

ich bin aktuell für erstmal eine Woche wegen Depressionen krankgeschrieben, habe aber den Verdacht, dass es sich um einen Burnout handelt.

Zu meiner Vorgeschichte:
Ich war das erste Mal vor rund 10 Jahren wegen einer starken Belastungsreaktion, die damit verminderte Belastbarkeit und somatischen Störungen in Behandlung. Diese musste ich aber nach rund vier Monaten aufgrund Differenzen mit meiner Psychotherapeutin abbrechen und habe keine andere Praxis gesucht. In den darauffolgenden Jahren blieben jedoch die verminderte Belastbarkeit, depressive Phasen, Suizidgedanken sowie selbstverletztendes Verhalten, von denen ich leider Narben habe. Es war daher ein ziemliches auf und ab die letzten Jahre. Ich habe jedoch mein BA- und MA-Studium mit Bestnoten und in Regelstudienzeit abgeschlossen und bekam aufgrund meiner guten Noten auch Praktika in bekannten Unternehmen.

Hier fängt es aber auch schon an. Ich mache mir ständig Druck und versuche die Beste zu sein. Die Vorstellung, Fehler zu machen, fällt mir sehr schwer und gemachte Fehler enden für mich emotional in einer Katastrophe. Es beschäftigt mich sehr lange und ich male mir alle möglichen Szenarien aus, die für mich negativ enden könnten. Aufgrund Versagensängste während meiner Abschlussarbeit war ich deshalb bei der psychotherapeutischen Beratungsstelle der Universität, die mir während meiner Schreibphase sehr geholfen hat. Hier kamen wir zu dem Entschluss, dass ein stationärer Aufenhalt mir sehr helfen würde. Diesen habe ich aber erstmal abgelehnt, da ich keine Lücke in meinem Lebenslauf haben möchte.

Und nun bin ich da, wo ich bin. Ich habe eine Woche nach der Verteidigung meiner Abschlussarbeit angefangen zu arbeiten. Ich fühle mich ständig erschöpft und müde, obwohl ich täglich 9 Stunden schlafe. Ich bin von meiner Arbeit überfordert und auch Arbeiten im Haushalt überfordern mich. Ich möchte am liebsten nach der Arbeit ins Bett und schlafen. Kochen, was ich vorher sehr gerne gemacht habe, auch während der Praktika nach der Arbeit, empfinde ich als lästig. Ich kann mich mittlerweile nicht mehr konzentrieren, jedes weitere Projekt löst bei mir Panik aus. Ich zittere teilweise, wenn ich am Schreibtisch an der Tastatur sitze. Des Weiteren esse ich kaum noch, weil ich keinen Appetit habe. Es kam sogar vor, dass ich mich zweimal nach dem Abendessen übergeben musste.

Dieser körperliche und emotionale Zustand macht mich fertig, weil ich denke, dass ich doch nicht der leistungsstarke Mensch bin, für den ich mich gehalten habe. Ich habe Ambitionen und berufliche Ziele und habe Angst, dass ich diese nicht erreichen kann, weil ich nicht gut genug bin. Ich möchte niemanden enttäuschen, nicht beruflich und auch nicht privat. Aktuell schwirren mir so viele Gedanken durch den Kopf. Eins weiß ich jedoch: ich bin aktuell auf der Suche nach einer Klinik, die mich stationär behandelt, sodass ich gestärkt mein Berufsleben anpacken kann.

16.08.2019 08:41 • x 4 #1


Blume71
Hallo radioactive,

schade, damals hast Du keine Antwort bekommen!

Darf ich Dich fragen, wie es Dir mittlerweile geht?

Zitat von radioactive:
Eins weiß ich jedoch: ich bin aktuell auf der Suche nach einer Klinik, die mich stationär behandelt,


Konntest Du eine Klinik finden?

Alles Gute Blume

29.09.2019 15:25 • x 2 #2


A


Hallo radioactive,

Verdacht auf Burnout

x 3#3


maya60
Hallo radioactive, da bin ich aber jetzt auch geschockt, dass mir dein Beitrag nicht aufgefallen ist und du keine direkte Antwort bekommen hast. Das tut mir leid. Wenn ein Beitrag erst einmal von der ersten Seite verschwunden ist, dann fällt er nicht mehr vielen auf. Aber wieso ich ihn auf der ersten Seite nicht gesehen habe, ist mir ein Rätsel und das nervt mich direkt. Da muss ich aber ab jetzt besser aufpassen.

Gut, dass Blume ihn trotzdem entdeckt hat.

Ich hoffe, du liest hier noch und hast nicht unsere Schusseligkeit auch noch als weiteren Beleg für deine niedergedrückte Stimmung genommen.

Nach deinem MA gleich voll in den Beruf einzusteigen war vermutlich zu hart. Ich bin nach meinem Examen erstmal in ein tiefes Loch gefallen nach all der langen Anstrengung, die nun ganz vorbei war und hatte keine Ressourcen gleich für wieder vollen Einsatz.

Wenn man zu Depressionen und Burnout neigt, ist noch besondere Vorsicht wichtig.

Bist du jetzt krankgeschrieben? Nimmst du Medikamente?

Viele mit Burnout sind Perfektionisten und das näher anzuschauen und ein bisschen umzulernen in einer Psychotherapie hilft schon sehr. Ging mir so.

Und mal deine ganzen Erfahrungen mit Burnout und Depressionen anzuschauen in einer Klinik, ja, das könnte auch helfen. In einer psychosoamatischen Klinik?

Burnout und Erschöpfungsdepression haben fließende Zusammenhänge, von daher kann ich mir schon vorstellen, dass sowohl du als auch dein Arzt es richtig sehen.

Wie geht es dir jetzt? Hast du schon etwas entschieden? Guten Besserung!

Liebe Grüße! maya

01.10.2019 13:19 • x 1 #3


R
Hallo Blume71 und maya60,

es macht überhaupt nichts, dass der Beitrag übersehen wurde. Mir hat es damals schon sehr geholfen, mich auf diese Art und Weise in diesem Forum zu öffnen.

Ich war nach meinem damaligen Beitrag noch zwei Wochen krankgeschrieben und bin wieder arbeiten gegangen. Ich hatte bisher zwei Vorgespräche in psychosoamatischen Kliniken für einen stationären Aufenhalt und hoffe, dass ich bald meine Therapie beginnen kann. Beide Ärzte haben eine mittelgradige Depression festgestellt. Als Übergangslösung nehme ich aktuell Escitalopram seit einer Woche. Aktuell merke ich aber, dass ich wieder zunehmend unzufrieden mit meinen Leistungen bin und falle wieder in ein Loch.

Viele Grüße

25.10.2019 19:11 • x 1 #4


Pimbolina71
Hallo radioactive

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald die stationäre Therapie beginnen kannst.
Schreibe es doch hier wieder, wann es los geht.

Ich wünsche Dir viel Kraft und ein schönes Wochenende.


Liebe Grüsse
Pimbolina

25.10.2019 19:34 • #5


Blume71
Hallo,

Danke für Deine Rückmeldung.
Es freut mich, dass Du durchs Schreiben bereits Erleichterung verspürt hast, dann wäre ja vllt. eine Tagebuch hier auch eine Idee.

Ich drück Dir die Daumen, dass es mit der psych. Klinik bald klappt.

Viele Grüße Blume

25.10.2019 20:05 • #6


Hoffnung21
Hallo radioaktive
Auch mir ist dein Beitrag nicht aufgefallen. Das tut mir sehr leid, dass du keine Antwort erhalten hast.
Ich hoffe, dass du bald einen Termin für eine stationäre Therapie erhältst. Bist du bei einem Psychiater in Behandlung? Am besten schaust du dich auch gleich ambulant nach einem Psychotherapeuten um, die Wartezeiten sind lang. Du musst lernen, deine Anforderungen an dich herunterzuschrauben. Aber das lernt man nach und nach in der Therapie. Gib mal nicht immer 120%, sondern vielleicht eine Zeitlang nur 80%. Ich wünsche dir alles Gute
LG Eis

26.10.2019 07:55 • x 1 #7

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