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Therapeut hält Zusage nicht ein

Dakota
Vor einem Jahr war ich zum Erstgespräch bei einem Therapeuten. Er sagte mir ich kann bei ihm die Therapie machen, es gäbe Wartezeit bis zu einem Jahr.
Dieses eine Jahr ist nun seit einer Woche um und er meldete sich immer noch nicht. Ich habe mal nachgefragt und um einen Termin gebeten, um die Therapie zu starten. Ich bekam als Antwort per E-Mail, dass er es bedauere, aber dass es erst im September möglich ist einen Termin zu vereinbaren und ich solle die Ungenauigkeit der Planung entschuldigen.

Ich bin sauer, verärgert, enttäuscht und vor allem brauche ich Hilfe. Er sagte bis zu einem Jahr, reizt dann ein Jahr aus und ich kriege immer noch keinen Termin? Er meldet sich nur auf meine E-Mail hin obwohl er sagte, er würde sich melden. Wenn ich das alles gewusst hätte, dann hätte ich mir eine andere Anlaufstelle gesucht.

Was meint Ihr dazu? Und wie soll ich reagieren?

06.07.2025 20:27 • x 2 #1


Oli
„Sie dürfen noch kurz im Wartezimmer Platz nehmen“, bedeutet in der Regel: „Haben Sie Schlafsack und Isomatte dabei, um hier zu übernachten?“

Dass der Therapeut nun erst im September einen Platz für Dich hat, kann mehrerlei Gründe haben, die Du nicht kennst. Somit hast Du auch keine Möglichkeit zu bewerten, ob sein Verhalten für Dich relevant ist hinsichtlich Deines Vertrauens zu ihm.

Ich möchte Dir raten, bis September zu warten, wenn Dir das möglich ist. Vielleicht ist er ein guter Therapeut, aber halt ein verpeilter Termin-ator.

Vielleicht kannst Du ja bereits einen konkreten Termin für September vereinbaren, damit schon eine Verbindlichkeit entsteht. Dabei kannst Du ja durchaus durchblicken lassen, dass es bei Dir eilig bist und Du schon sehr lange auf den Platz wartest.

06.07.2025 22:15 • x 4 #2


A


Hallo Dakota,

Therapeut hält Zusage nicht ein

x 3#3


Dys
Das gute an Wartelisten ist, man kann bei mehreren Therapeuten auf einer stehen.
Tatsächlich ist es nicht verkehrt es so zu handhaben und das sagen selbst die Therapeuten.

Wenn ich so wie jetzt gerade unbedingt nur zu der einen Therapeutin will, bei der ich auf der Warteliste stehe, dann ist das natürlich meine persönliche Entscheidung. Sie handhabt es allerdings so, dass ich mich zu Beginn eines neuen Quartals melden muss, wenn ich weiter auf der Liste bleiben möchte, weil sie selbst nicht mehr potenzielle Patienten anruft da es oft so war, dass die woanders unterkamen und es nicht für Nötig erachtet hatten, sich von der Liste streichen zu lassen. Das ist die Kehrseite der Medaille und ich kann nachvollziehen, warum sie es so handhabt. Dementsprechend habe ich kein Problem damit zu warten, bis ich dann einen Anruf irgendwann bekomme. Denn ginge es mir darum zeitnah irgendwo unterzukommen, würde ich eben mehrere Therapeuten anfragen und auf die Liste setzen lassen, sodass ich das erste Angebot dann wahrnehmen würde, dass ich bekomme.

Wenn Du aber jetzt verständlicherweise enttäuscht bist, wie der Therapeut es handhabt und an der Zuverlässigkeit zweifelst, wäre halt auch die Frage, willst Du dann tatsächlich noch bei ihm eine Therapie machen, wo er Dich ja schon vorab enttäuscht hat.

Wäre es mir dringend, würde ich mich aber schon garnicht auf eine Liste mit einem Jahr Wartezeit setzen lassen. Denn das ist ja im Akutfall ohnehin auch keine Lösung.

07.07.2025 02:11 • x 3 #3


Greta
Zitat von Oli:
Vielleicht ist er ein guter Therapeut, aber halt ein verpeilter Termin-ator.

So einen habe ich auch, und das Warten auf einen Platz bei ihm hat sich wirklich gelohnt.
Zitat von Oli:
Vielleicht kannst Du ja bereits einen konkreten Termin für September vereinbaren, damit schon eine Verbindlichkeit entsteht. Dabei kannst Du ja durchaus durchblicken lassen, dass es bei Dir eilig bist und Du schon sehr lange auf den Platz wartest.

Das wäre auf jeden Fall einen Versuch wert, damit du zumindest nicht so ganz in der Luft hängst.

Zitat von Dakota:
und vor allem brauche ich Hilfe

Wenn du nicht mehr bis September warten kannst/willst, könntest du versuchen, anderswo vielleicht schneller einen Therapieplatz zu bekommen. Manchmal hat man ja auch Glück und es findet sich mit ein bisschen Rumtelefoniererei doch noch kurzfristig etwas.

Eventuell ist auch das hier hilfreich:
https://www.therapie.de/psyche/info/fra...ufstellen/

Ich selbst habe auch recht gute Erfahrungen mit diversen Beratungsstellen gemacht, z.B. die von der Caritas oder die Frauenberatungsstelle. Dort bekommt man recht kurzfristig einen Termin. Es findet zwar keine Psychotherapie im klassischen Sinne statt, aber die Gespräche mit den (geschulten!) Berater*innen empfand ich immer als sehr hilfreich.
Vielleicht wäre das ja auch für dich eine gute Möglichkeit, damit du während der Warterei auf einen Terminplatz zumindest ein bisschen Unterstützung hast.

07.07.2025 09:21 • x 2 #4


Pilsum
Liebe Dakota,

dass Du enttäuscht reagierst, kann ich verstehen.Denn Du hoffst ja möglichst bald mit Deiner Therapie
starten zu können.

Ein Therapeut wird aber im Voraus nie genau sagen können, wann er Dir einen Platz anbieten kann.

Zitat von Dakota:
Dieses eine Jahr ist nun seit einer Woche um und er meldete sich immer noch nicht.

Bitte versuche Dich einmal kurz in die Situation des Therapeuten hineinzuversetzen.
Bestimmt bekommt er wöchentlich ständig Anfragen wie Du sie gestellt hast. Das bedeutet.
Er wird damit überfordert sein, Dich zu kontaktieren.
Oft ist es auch so, das Interessenten für eine Therapie nicht warten wollen. Das hat dann zur Folge,
der Therapeut schreibt eine Email. Die interessentin schickt aber keine Antwort.
Weil sie entweder was anderes hat oder andere Gründe vorliegen.

Daraus ergibt sich. Der einzig sinnvolle Weg wird sein, dass eine Interessentin für eine Therapie
immer wieder mal geduldig nachfragt.

Zitat von Dakota:
Ich bekam als Antwort per E-Mail, dass er es bedauere, aber dass es erst im September möglich ist einen Termin zu vereinbaren und ich solle die Ungenauigkeit der Planung entschuldigen.

Solch eine Antwort halte ich für verständlich.
Bis September würde ich an Deiner Stelle warten. Auch wenn Du nun etwas enttäuscht bist.

07.07.2025 09:24 • x 1 #5


Dakota
Zitat von Dys:
Das gute an Wartelisten ist, man kann bei mehreren Therapeuten auf einer stehen.
Tatsächlich ist es nicht verkehrt es so zu handhaben und das sagen selbst die Therapeuten.

Ist richtig, aber ich habe gezielt bei diesem Therapeuten eine Therapie gesucht, da er einer der ganz wenigen in meinem Umkreis ist, der ambulant CBASP anbietet (spezielle Therapieform bei chronischer Depression).

Zum Thema Handhabung - er handhabt es gezielt so, dass er eine:n anruft, er will explizit keine Nachrichten in bestimmten Zeitabständen auf dem AB, dass man nach wie vor interessiert sei. Sobald ein Platz frei ist, ruft er die Leute seiner Liste der Reihe nach an.
Zitat von Greta:
Wenn du nicht mehr bis September warten kannst/willst, könntest du versuchen, anderswo vielleicht schneller einen Therapieplatz zu bekommen. Manchmal hat man ja auch Glück und es findet sich mit ein bisschen Rumtelefoniererei doch noch kurzfristig etwas.

Ist sehr lieb und an und für sich eine gute Idee. Ich warte derzeit auf einen Klinikaufenthalt und laut Zusage des Theras wäre ich jetzt eben bereits nach einem Jahr Wartezeit bei ihm in Therapie.
Mit einer Beratungsstelle etc. überbrücken bringt bei mir nichts mehr. Klingt komisch, ist aber so. Ich bin seit weit über 2 Jahren in dieser furchtbaren Krise und jetzt wieder alles neu zu erzählen, dafür reicht die Kraft nicht und wenn es nicht gerade ein total erfahrener Mensch ist, können solche wenigen Gespräche bei mir auch Schaden anrichten. Insb. mit Frauenberatungsstellen habe ich in der Vergangenheit auch negative Erfahrungen gemacht. Die beiden Damen wo ich mal war (ist ewig her) waren so oldschool, dass sie versucht haben mir einzureden, meine Probleme resultierten aus den patriarchalen Verhältnissen. Das brachte es mal so gar nicht. In der Schule stünde neben solch einem Aufsatz Thema verfehlt.

Bei mir ist es so, dass ich sehr viel Therapieerfahrung habe, Selbsthilfe, Kliniken, Empowerment, alles Mögliche in all den vielen Jahren von mittlerweile 3 Jahrzehnten.

Ich werde dem Thera schreiben und um einen verbindlichen Termin im September bitten (wobei es sein kann, dass ich dann in der Klinik bin).
Auf die Frage @Dys ob ich bei ihm überhaupt noch die Therapie machen will, wo ich doch jetzt enttäuscht bin denke ich ist die Antwort ja. Ich habe jetzt so lange gewartet und es ist eben diese spezielle Therapieform. Sicherlich werde ich aber darüber sprechen mit ihm, das wird dann bereits Teil der Therapie sein. Ich bin hochsensibel und Leute wie ich nehmen solch ein Verhalten schnell zu Ernst, tragen nach, lehnen die Person möglicherweise je nach Tagesform innerlich ab. Dieses Verhalten ist purer Stress und die Negation von Verbindlichkeit, darauf kommen viele Hochsensible nicht klar.

07.07.2025 11:20 • #6


Dakota
Habe jetzt mal um verbindlichen Termin im September gebeten. Mal sehen, wie die Reaktion sein wird.

07.07.2025 14:46 • x 3 #7


Dys
Zitat von Dakota:
Ist richtig, aber ich habe gezielt bei diesem Therapeuten eine Therapie gesucht, da er einer der ganz wenigen in meinem Umkreis ist, der ambulant CBASP anbietet (spezielle Therapieform bei chronischer Depression).

Zum Thema Handhabung - er handhabt es gezielt so, dass er eine:n anruft, er will explizit keine Nachrichten in bestimmten Zeitabständen auf dem AB, dass man nach wie vor interessiert sei. Sobald ein Platz frei ist, ruft er die Leute seiner Liste der Reihe nach an.

Als an Dysthymie Erkrankter habe ich CBASP auch schon durch und festgestellt dass bei mir persönlich Schematherapie, nachdem ich das Konzept endlich mal richtig verstanden hatte, die Therapieform ist, die mich wirklich weiterbringt und vor allem aus der Double Depression am besten heraus geholt hat, ohne Medikamente, die es sonst immer brauchte.

CBASP war lediglich hilfreich, die autobiografischen Aspekte zu beleuchten, die heute als Auslöser und Ernährer meiner chronischen Depression fungieren. Das half mir aber nicht, meinen Umgang oder Verhaltensweisen in günstigere weil zielführendere Bahnen zu leiten.

Aber nun kann ich nachvollziehen, weshalb mittlerweile die Wartezeit direkt ein Jahr bedeuten kann, da erstmal Zeit ins Land geht für den analytischen Teil der Therapie und je älter man ist, umso mehr Biografie wäre ja zu berücksichtigen. Wenn aber bislang noch nie im Rahmen vielleicht einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie die biografischen Aspekte beleuchtet wurden, kann CBASP sicher was zu Tage fördern, dass dann gezielt bearbeitet werden könnte. Als ich damals von CBASP gehört habe, waren meine Erwartungen entsprechend hoch und es war zumindest nicht schädlich, mich darauf einzulassen, aber wirklich weitergebracht fürs hier und jetzt, also dem nach der Therapie, hat es mich nicht. Aber auch bei dieser Therapie gilt, was hilft hilft. Ich wünsche Dir, dass es bei Dir so ist und sich die Wartezeit gelohnt hat.

Aus meiner CBASP habe ich mitgenommen, dass sie teilweise so behutsam war, dass ich mich in meiner Erkrankung bisweilen sprichwörtlich wohlgefühlt habe und zu wenig ein Da Rauskommen wollen präferierte. Die Schematherapie ist tatsächlich fordernder und auch teilweise hart, zwingt mich aber den Umdenkprozess voranzubringen, weil es tatsächlich den logischen Teil von mir aktiviert, der mir auch sagt, dass selbstverständlich nur ich umsetzen kann, was ich umsetzen will, also das „erlernte“ anwenden sollte oder sogar muss, wenn es mir besser gehen soll.

07.07.2025 15:03 • x 2 #8


Ziva
Liebe Dakota,

als ich deine Zeilen gelesen habe, hatte ich für einen Moment das Gefühl, in meinem eigenen Tagebuch zu blättern. Mir ist damals bei einem Therapeuten ganz Ähnliches widerfahren – ich hatte darüber hier sogar berichtet, ganz bestimmt sogar..

Ob sich das Warten am Ende lohnt oder nicht, ist schwer zu sagen. Für mich war das Vertrauen jedenfalls schon erschüttert, als ich nachfragte und nur eine seltsame automatische Antwortmail erhielt – sinngemäß, dass es ihn und seine Praxis nicht mehr gäbe. Als ich dann anrief, lief nur der Anrufbeantworter. Ich bat um Rückruf, der auch prompt kam – allerdings war der Tonfall so schroff und pampig, dass ich völlig vor den Kopf gestoßen war. Er meinte, wenn ich noch immer warten würde, stünde ich wohl noch auf seiner Warteliste.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon über 11 Monate gewartet, obwohl 8 ausgemacht waren - wie bei dir, keine Rückmeldung von ihm, dass es länger dauern würde - erst auf meine Nachfrage hin – das hat mich innerlich zerrissen. Denn die Vorstellung, wieder ganz von vorn anfangen zu müssen, war einfach nur zermürbend. Er bot mir dann zwar einen Termin im Juli an, also noch mal vier Wochen später – aber ich habe mich dagegen entschieden. Ich habe ihm auch per Mail noch einmal klar und respektvoll geschrieben, warum. Ich brauchte das für mich – um es loszuwerden und um für mich selbst einzustehen. Ich hätte mich bei ihm einfach nicht mehr wohlgefühlt, obwohl ich das nach den 5 ersten Stunden schon tat. Heute bin ich sehr froh, dass ich weitergesucht habe.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du jemanden findest, der dich ernst nimmt, der dir wirklich zuhört und bei dem du dich sicher fühlen kannst. Wenn das bedeutet, noch ein wenig zu warten – und du spürst, dass es sich lohnen könnte – dann geh diesen Weg. Aber was immer du entscheidest: Es ist richtig, wenn es sich für dich richtig anfühlt.

Liebe Grüße zu dir

07.07.2025 18:38 • x 5 #9


Dakota
Danke @Ziva ist sehr lieb von Dir. Macht mir einerseits Mut, andererseits auch Angst - wer weiß, ob es klug von mir war auf ein Pferd zu setzen. Im Moment habe ich keine Kraft, mich um weitere Erstgespräche bei Theras zu kümmern, zumal die alle lange Wartelisten haben, nun ja, die meisten. Wie lange soll ich denn noch warten? Bis die Welt zusammenfällt? Finde das krass, was Du erlebt hast. Die Theras können sich ihre Klient:innen aussuchen, vor ihren Türen zählen endlose Schlangen an Menschen die Hilfe brauchen und deren Kassen Geld zahlen. Gäbe es mehr Theras (oder weniger Klient:innen), würde der Markt das regeln. Da würden sich einige umschauen.
Ich habe in meinem alten Beruf gelernt, dass jede:r Kunde/Kundin und jede:r Patient:in zählt - auch bei vollen Terminbüchern wird geschaut, wie man es organisiert oder ggf. weiter vermittelt.

@Dys Danke für Deine Erfahrungen und Berichte. Ich habe keine hohen Erwartungen an die Therapie, es ist ein Versuch. Bei der Krankenkasse hatte man mir letztes Jahr empfohlen, CBASP zu probieren. Vor Ort machte der Thera bei dem Erstgespräch auch einen guten Eindruck, es schien zu passen. Er teilte mir auch mit, dass CBASP bei ihm durchaus fordernd sei, da er mich spiegeln würde und es viel auch um soziale Interaktionen gehen werde. An und für sich denke ich nach wie vor, dass es weniger um die Therapieform als um das Verhältnis zueinander geht. Die berühmte Chemie spielt da eben auch eine Rolle. Auf der anderen Seite brauche ich niemanden mehr, der mich betütelt, mich darin bestätigt wie schlimm es alles ist und pauschales Verständnis zeigt. Zudem brauche ich ein Gegenüber, das etwas von Hochsensibilität versteht und die Bedeutung in der jetzigen Krise versteht.

07.07.2025 19:57 • x 4 #10


Dys
@Dakota ich denke auch, in erster Linie muss die Chemie stimmen. Meiner Erfahrung nach war es überwiegend der Fall. Ausnahmen gab es nur in Reha Kliniken, was wohl der Fluktuation an Patienten und einer „abarbeiten“ Mentalität der Therapeutin oder des Therapeuten dort lag. CBASP ist ja auch in der Verhaltenstherapie angesiedelt und galt als es was Neues war, als der „heiße Schei.“, wie das eigentlich immer ist, wenn eine Studie positiv ausfällt. Heutzutage sind Therapeuten meist eh nicht so eingefahren bezüglich des Therapiekonzeptes, dass sie präferieren und mischen auch mal verschiedene Methoden, die sie kennen. Ausnahmen sind da eher bei den „alteingesessenen“ möglich, die sich eventuell nicht mehr „weiterbilden“ möchten, weil sie vielleicht eh bald in den Ruhestand gehen.

Ambulante Therapie hat generell einen Nachteil gegenüber einem Kliniksetting. Begleitende Therapien wie Körper- Kunst- Gruppen- Therapie finden ja in der Regel nicht statt und so tigert man einmal die Woche zur Praxis und nach 50 Minuten hat man viel Zeit in der man eben alleine klar kommen muss, mit dem was man in der Sitzung bearbeitet hat und lernt idealerweise was über sich und was sich ändern könnte, wenn mans kann und will.

Daher finde ich vor einer Therapie halt wichtig zu erkennen, ob es schnell beginnen muss weil es akut kritisch ist, oder ob es Zeit hat und man auch länger warten kann weil man ja schon einiges über sich und seine „Macken“ erkannt hat und zumindest vom Prinzip her weiß, wo man gegensteuern sollte, damit es nicht kritisch wird.

Im Endeffekt ist es dann ohnehin so, entweder ich komme auch alleine klar oder ich werde Drehtürpatient.

08.07.2025 06:12 • x 3 #11


Dakota
Es ist nun 2 Wochen her, dass ich dem Thera nochmal schrieb und darum bat, jetzt bereits einen Termin für September zu vereinbaren. Keine Antwort.
Ehrlich gesagt habe ich keinen Bock mehr bei jemand derart Unzuverlässiges eine Therapie zu machen. Jetzt habe ich den Salat. Wenn ich jetzt woanders einen Ersttermin mache, dann kann ich wieder lange auf einen Platz warten.
Was sind das eigentlich für Menschen ...
Soll ich da jetzt nochmal schreiben? Oder anrufen?

22.07.2025 11:05 • x 3 #12


Dys
Telefonisch sind die meisten Therapeuten meist noch schlechter erreichbar, aber probieren würde ich es. Es ist schon blöd, wenn keine Antwort kommt, oder bei Abwesenheit kein Responder, bei dem auf selbige hingewiesen wird. Vielleicht ist er gerade im Urlaub, wer weiß. Es kann aber auch nicht schaden, weitere Therapeuten anzufragen. Absagen kann man ja immer.

22.07.2025 16:13 • x 1 #13


Dakota
@Dys Weiter Theras anfragen ... um dann wieder auf einer Warteliste zu stehen? Ohne Vitamin B kommt man nirgends zeitnah an einen Therapieplatz.
Ich bin gerade echt ratlos. Dieser Therapeut ist im Grunde jetzt bereits bei mir unbeliebt, ich spüre Ärger und Fassungslosigkeit. Er arbeitet mit kranken Menschen, verhält sich jedoch wie viele Handwerker Wir rufen zurück und man hört nie wieder was von ihnen. Auch in der Branche gibt es deutlich mehr Nachfrage als Angebote. Dieser Thera ist nicht besser als ein unzuverlässiger Handwerker. Nur hat er mal Psychologie studiert und behandelt kranke Menschen.
Schönen Dank auch.
Die Alternative ist, keine Therapie mehr zu machen.

23.07.2025 00:29 • x 3 #14


A


Hallo Dakota,

x 4#15


Dys
Zitat von Dakota:
Weiter Theras anfragen ... um dann wieder auf einer Warteliste zu stehen? Ohne Vitamin B kommt man nirgends zeitnah an einen Therapieplatz.

Ja, denn die Chance erhöht sich mit jeder Warteliste, irgendwann dran zu kommen. Ist wirklich ein Rechenbeispiel. Was aber nicht beeinflusst werden kann ist, wann eben ein Platz frei wird und wieviele, die sich früher oder schneller einen Platz auf der Liste ergattern konnten vor einem sind.

Aber der Gedanke, etwas auch gleich lassen zu können, weil es ja eh alles keinen Sinn macht, ist ja bei einer Depression nicht fremd. Leider ist es aber der allererste, den es vielleicht besser abzulegen gilt.

Vitamin B wie Beziehungen? Die dürften die wenigsten Patienten haben, wenn dann eher P wie Privatversichert oder S wie Selbstzahler. Allerdings ist das weniger ein Problem das von Therapeuten ausgeht, sondern dass es leider zu wenige Kassensitze gibt und das muss auf einer anderen Ebene geändert werden. Therapeuten die keinen Kassensitz haben, dürfen ja nicht so ohne weiteres bei gesetzlich Versicherten eine Therapie machen, wenn die eben nicht vom Patienten selbst bezahlt wird. Und für umme arbeiten, wer will das schon, ungeachtet dessen, dass man ja seinen Lebensunterhalt auch bestreiten muss als Therapeut. Das dadurch Patienten nicht angemessen geholfen werden kann, ist die traurige Realität. Und je mehr Patienten es werden, umso schwieriger wird es. Die Zeiten wo man tatsächlich noch eine Auswahl hatte, zu wem man gehen will und dies Zeitnah möglich war, sind leider vorbei. Auch bei anderen Fachbereichen in der Medizin.

23.07.2025 00:54 • x 1 #15

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