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Termin beim MDK wegen ADHS Erwachsene und Depression

Michen
Guten Abend an Alle !

Ich muss am 5.2. zum MDK. Meine Diagnosen sind schon lange mittelgradige Depression und generalisierte Angststörung. Nun wurde im November letzten Jahres die Diagnose ADHS( im Erwachsenenalter ) bei mir festgestellt. Mein Psychater hatte die Vermutung bei mir, da kein Antidepressivum bei mir so richtig gewirkt hat und meine für mich unerträgliche Unruhe und Impulsität mich immer wieder in die Arbeitslosigkeit führte , das vielleicht ein ADHS gahinter stecken würde. Nun ja, um auf dem Punkt zu kommen. Hat jemand von euch auch schon mal deswegen eine Untersuchung beim MDK hinter sich ? Was wird da eventuell alles auf mich zukommen ? Bin schon ziehmlich gestresst deswegen und meine Angst und Unruhe wird auch immer stärker. Bin für alle guten Ratschläge echt dankbar.

03.02.2020 20:35 • x 3 #1


E
Guten Abend,
mach dich nicht selbst verrückt. Geh hin und beantworte die Fragen wie du sie auch deinem Psychiater beantworten würdest.
Immer ehrlich sein ist der beste Weg und ich denke bei deinem bisherigen Leidensdruck kannst da ausreichend antworten!

03.02.2020 22:30 • x 4 #2


A


Hallo Michen,

Termin beim MDK wegen ADHS Erwachsene und Depression

x 3#3


maya60
Hallo Michen und Willkommen im Forum! Hut ab vor deinem Psychiater, ADHS bei Erwachsenen haben wenige auf dem Schirm! Vor allem, weil Hyperaktivität bei Frauen selten ist, die haben eher A.D.S. Ich musste noch erst selber auf die Idee kommen!
Und ich freue mich, auch wenn der Anlass ein ernster ist, noch eine ADHSlerin hier im Forum begrüßen zu können! Jetzt snd wir schon 3 von denen ich weiß insgesamt hier im Forum!

Und was den MDK betrifft, hast du ja fachärztlich gesicherte Diagnosen und kennst deine Krankengeschichte, musst dir ja nichts ausdenken und als Kranke auch nicht deine Diagnosen beweisen. Und wenn die dich falsch beurteilen, dann Widerspruch!
Trotzdem ist das unangenehm, klar. Aber nicht gefährlich für dich. Nur solche Sachen mögen wir Hypies überhaupt nicht, auch wenn die keiner mag, aber wir schon gleich gar nicht. Hatte mit meinem Sohn neulich einen MDK-Termin und das ging mir auch sowas von dermaßen auf den Nerv. Aber die kochen auch nur mit Wasser.

Bei uns haben sie einen Hausbesuch gemacht wegen der Pflegegradüberprüfung. Die befragen dich und schauen sich deine ärztlichen Gutachten an. Und du beantwortest einfach ihre Fragen. Ist auch nicht viel anders als beim Arzt.

Bist du beim MDK zu den Ärzten geladen?

Liebe Grüße! maya

04.02.2020 09:23 • x 1 #3


Michen
Hallo Maya,

erstmal vielen Dank für die schöne Antwort.

In meinem Schreiben von der AOK steht, dass ich beim MDK erscheinen muss und dort wird eine Untersuchung und eine Beratung stattfinden. Kann man auch nicht so recht verstehen, was dort dann abläuft. Ich lasse es einfach auf mich zukommen.
Ich bin 47 Jahre alt und habe bis 2014 um meine Symptome selbst zu behandeln, von 1996 an Alk. getrunken. Konnte prima damit meine Arbeit bis 2009 durchstehen und auch mein Leben.
Naja, irgendwann meldet sich der Körper, dass es so nicht mehr weiter geht. Habe dann eine Langzeittherapie von 18 Wochen gemacht. Bin den Alk. los. Nur die Symptome sind noch da.sind wohl ein Untermieter bei mir ( so drückte sich meine Psychologin aus). Zum Einschlafen nehme ich seit der Langzeittherapie 25 - 50 mg Doxepin. Hilft wirklich gut und man kommt auch gut morgens raus. Nur diese Unruhe und Angst tagsüber , wie Prüfungsangst fühlt sich das an, ist fürchterlich. Durch Ritalin geht es ein paar Stunden gut. Doch einen Arbeitstag von 8 Stunden bekomme ich momentan nicht hin. Mein Psychiater gab mir zum ausprobieren Elvanse 50mg. Das war der Hammer. Den ganzen Tag hellwach und sehr ruhig, obwohl es ein Amphetamin ist, war ich komplett ausgeglichen. Nur ich kam 2 Tage nicht in den Schlaf.
Es ist ein Marathon mit der Wahl des richtigen Medis. Nun heißt es ersteinmal abwarten was der MDK meint.

04.02.2020 13:14 • x 1 #4


maya60
Hallo Michen, einen Arbeitstag von 8 Stunden habe ich nie hinbekommen!

Bis ich mit fast 50 Jahren meine ADHS-Diagnose bekam, die es für Erwachsene vorher in D nicht gab, bin ich die ganze Zeit unter Daueradrenalin rumgelaufen und mit logischerweise Erschöpfungsdepressionen.

Medikinet retard (derselbe Wirkstoff wie bei Ritalin), hilft mir gegen die Erschöpfung, ein hoch dosiertes Antidepressivum gegen die mittlerweile chronische Depression und gegen die extreme Überreizbarkeit durch ADHS. Dadurch bin ich nicht mehr ständig hochtourig unterwegs.

Aber ein sehr stark reizvermeidendes Leben gehört auch dazu, weil die Medis nur eine gute Krücke sind, keine Quasi-Gesundheit.

Beratung und Untersuchung beim MDK hört sich nicht schlimm an, aber lass dir nichts einreden oder verharmlosen.

Liebe Grüße! maya

04.02.2020 14:09 • x 2 #5


Michen
Guten Abend Maya,

ja, wir sind eine geringe Anzahl von Antidepressiva(H)S Erkrankten und dann noch bei uns Frauen. Ich denke es gibt viel mehr die es noch nicht diagnostiziert bekommen haben. Ich bekomme Ritalin erwachsen 30mg morgens und 20mg gegen mittags bzw. nachmittags. Es hilft wirklich sehr gut bei mir. Auch die Angst und die depressiven Schübe sind wesentlich besser. Bis die Wirkung nachlässt . Ich habe auch keine Selbsthilfegruppe in meiner Nähe gefunden, die für Erwachsene ist. Auch über die Kassenvereinigung habe ich nur eine Psychotherapeutin mit dem Schwerpunkt ADHS bei Erwachsene in 10km Entfernung gefunden.Und dort gibt es momentan keinen freien Platz Aber ich habe ein Online-Forum gefunden, wo man viele Informationen bekommt. Vielleicht kennst du es auch. ADxS.org.

Wünsche dir und allen Anderen einen schönen Abend und einen erholsamen Schlaf.

04.02.2020 20:24 • x 2 #6


E
Salü Michen,
die Masse der ADHS, A.DS Medikation besteht fast immer nur aus einer Amphetamin Rezeptur. Darum stets das kopierte Rezept bei der StVO Nutzung mitführen!
Ich persönlich habe das auch schon getestet aber was bringt einem für 2-4 Stunden eine erweiterte Konzentration wenn man abends nicht mehr zur Ruhe kommt? Noch dazu kam ich mir wie ein Kamel vor das danach 4-5 l Wasser benötigte.
Für mich war das gar nichts zumal der Kram ob retardiert als auch unretariert auch ziemlich die Depressionen förderte. Lange her und ich finde das unverantwortlich wie man bereits manche Schüler damit abserviert.
Lg

04.02.2020 20:47 • x 2 #7


maya60
Hallo Minchen, mein ADHS-Forum ist dieses: https://www.meine-adhs-hilfe.de/forum/

Soweit ich aus Infobüchern weiß und von meinen Doc, der auf ADHS bei Erwachsenen spezialisiert ist, gibt es viele Mädchen und Frauen mit A.D.S. Da sie oft in der Schule verträumt, verpeilt und zurückhaltend sind, gehen sie dort mit ihren Problemen schnell unter, heute aber nicht mehr so sehr, weil die LehrerInnen sensibilisiert sind wie auch die Kinderärzte.

Dazu kommt noch, dass sich bei vielen Erwachsenen, die als Kind hyperaktiv sind, das mit dem Erwachsenwerden ändert, so dass die große Unruhe weniger in Impulsivität als in innerer Unruhe deutlich wird.
Hyperaktive Mädchen und Frauen gibt es tatsächlich weit weniger als die mit A.D.S.

(Übrigens macht das Korrekturprogramm hier im Forum, wenn du A.D.S. ohne Punkte schreibst, das Wort Antidepressiva daraus. Das macht es auch, wenn du das Wort A.D. für Antidepressivum oder Antidepressiva ohne Punkte schreibst.)

Bei jedem ist ADHS anders. Bei mir stand immer die absolute Reizoffenheit im Vordergrund, nicht eine Konzentrationsschwäche. Und darum hilft bei mir mein Antidepressivum auch entscheidend zur Abschirmung mit. Und mein Medikinet retard nehme ich niedrig mit 20 mg dosiert nur einmal täglich und nur in Ausnahmesituationen, wenn ich unter vielen Menschen nachmittags bin, auch nochmal mittags.
Aber das braucht Zeit, das Beste für sich herauszufinden.

Liebe Grüße! maya

04.02.2020 22:51 • x 2 #8


maya60
Hallo Mark, für viele wie Minchen und mich sind die Medikamente bei A.DHS eine große Hilfe, vielen helfen auch wie mir Kombinationen mit einem Antidepressivum.
Die kurze Wirksamkeit ist wirklich lästig. Da gibt es noch das A.DHS-Medikament Strattera retard mit anderem Wirkstoff, das 24 Stunden wirkt, für viele gut ist, für viele aber auch nicht so passt.

Es ist wie auch bei Depressionen ein längeres Herausfinden, was das Beste ist. Und Psychotherapie und Lebensanpassung an die Erkrankung sind ebenso wichtig.

Welches die richtigen Behandlungsweisen für einzelne A.DHS-betroffene SchülerInnen sind, das sollten auf A.DHS spezialisierte Zentren und Fachärzte diagnostizieren und mit den SchülerInnen und deren Familien entscheiden. Kinderärzte sind wie Hausärzte nur die Erstadressen und Psychiater wissen noch sehr häufig zu wenig darüber.

Liebe Grüße! maya

04.02.2020 23:02 • x 2 #9


Michen
Guten Abend Maya,
ersteinmal möchte ich mich bedanken, dass du mir immer so schön schreibst und mir auch Tipps gibt, wie z.B. das mit dem Punkt beim A.D.H.S . Das passiert mir leider häufig, dass ich nicht genau noch einmal über das Geschriebene schaue.
Heute war ja mein Tag beim MDK. Musste über eine Stunde warten, obwohl ich einen Termin hatte. Auch wurden Patienten vor mir aufgerufen, welche nach mir erschienen sind. Meine Unruhe wurde somit auch sehr stark. Gut das ich meinen Glücksstein mithatte. Es ist ein Handschmeichler und er begleitet mich immer. Der Arzt war sehr freundlich und nach 10 Minuten hatte ich den erforderlichen Schein mit der Bestätigung, dass ich weiterhin arbeitsunfähig bin. Einen erneuten Termin werde ich aber auf jeden Fall so im April bekommen.

Liebe Grüße

05.02.2020 22:33 • x 2 #10


A


Hallo Michen,

x 4#11


maya60
Na, das ist ja dann wirklich gut gelaufen! Und vor allem hast du jetzt den Termin auch hinter dir, die richtige Bescheinigung und weiter geht´s! Gut gemacht!

Liebe Grüße! maya

05.02.2020 23:07 • x 1 #11

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