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Stationäre Psychotherapie abgelehnt

P
Hallo,
ich schreibe hier für meine Frau.
Die ist Jahrgang 55, Konrektorin einer Grundschule, Beamte und hatte wegen absoluter Arbeitsüberlastung vor 4 Wochen einen totalen Zusammenbruch.
Seitdem ist sie krank geschrieben und wir waren auch bei einer Dip.Psychologin, die ihr attestiert hat, dass sie unbedingt eine stationäre Therapie machen muss, um aus dem Umfeld (Arbeit, Anrufe, Emails) raus zu kommen und erst einmal wieder zur Ruhe zu kommen. Auch unsere Hausärztin hat dies attestiert und eine Klinikeinweisung geschrieben. Eine solche Klinik haben wir schon gefunden und die Aufnahmesachen alle ausgefüllt. Vor 3 Tagen kam von der PKV die Ablehnung der Kostenübernahme. Es sei keine medizinische Notwendigkeit und man könnte das ambulant machen. Danach hatte meine Frau den nächsten Zusammenbruch und ich weiß nicht mehr, was wir jetzt tun sollen. Die Hausärztin und die Psychologin waren total entsetzt und verstehen das ebenfalls nicht. Die Beihilfe hat die stationäre Therapie komischerweise anstandslos genehmigt.
Ich denke man muss jetzt in Widerspruch gehen, aber wie weiter? Meine Frau hatte gedacht, es gäbe da keine Ablehnung von seitens der Kasse und ist vollkommen am Boden.
Kann mir eventuell jemand Tipps und Ratschläge geben, wie man jetzt weiter macht ?
Vielen Dank im Voraus.

28.09.2019 23:17 • #1


S
Hallo Penzer,

Ich kenne mich mit privaten Krankenversicherungen leider nicht aus, aber ist es denn nicht so, das die Versicherten die Kosten für die Behandlung eh selbst tragen müssen? Falls nicht, würde ich auf jeden Fall Widerspruch einlegen, ärztliche Atteste habt ihr ja vorliegen.
Ich hätte damals auf einen Platz in der Akutklinik 6 Monate warten müssen, daher hab ich mit meinem Arzt einen Antrag bei der Rentenversicherung gestellt und hab mich in eine Rehaklinik einweisen lassen, da habe ich innerhalb 4 Wochen einen Platz bekommen.
Vielleicht wäre das eine Möglichkeit?
Die Rentenversicherung kann den Antrag allerdings auch ablehnen, da könnt ihr aber auf jeden Fall Widerspruch einlegen.
Vielleicht kennt sich hier aber jemand mit PKV aus. ?
Ich wünsche euch viel Erfolg und alles Gute für deine Frau.

LG
Simone

29.09.2019 01:34 • #2


A


Hallo penzer,

Stationäre Psychotherapie abgelehnt

x 3#3


Juju
Hallo.
Selbst die privaten Krankenkassen machen zicken.
Direkt Widerspruch einlegen und dann wird es meistens doch genehmigt.
Alles Liebe für Deine Frau.
Für Dich natürlich auch.

29.09.2019 06:08 • x 2 #3


P
Zitat von Simone81:
Hallo Penzer,

Ich kenne mich mit privaten Krankenversicherungen leider nicht aus, aber ist es denn nicht so, das die Versicherten die Kosten für die Behandlung eh selbst tragen müssen? Falls nicht, würde ich auf jeden Fall Widerspruch einlegen, ärztliche Atteste habt ihr ja vorliegen.
Simone


Prinzipiell richtig.
Aber die Kliniken (3 angefragt) nehmen Patienten der PKV erst nach Kostenzusage der selbigen auf
Der Irrsinn ist ja, dassdie Beihilfe nach den gleichen Befunden genehmigt hat.

29.09.2019 11:14 • #4


Albarracin
Experte

29.09.2019 11:45 • x 1 #5


P
Richtig, hier geht es um die PKV (DKV) und Beihilfe.


Zitat von Albarracin:
Hallo,


da Beamte keine Rentenbeiträge zahlen, leistet die DRV auch nicht.

29.09.2019 11:47 • #6


J
Hallo.
In diesem Bereich ist man mit einer privaten Versicherung leider schlechter dran.
Ich konnte zum Beispiel keine Mutter-Kind-Kur machen, weil meine Kinder privat versichert sind.
Kuren werden nicht übernommen und bei stationärer Therapie sieht es ähnlich aus.
Das ist oft ein langwieriger Behördenkrieg, der die Betroffenen enorm stresst und letztendlich nur noch mehr krank macht.
Voraussetzng hierfür ist zum Beispiel, dass eine ambulante Therapie erfolglos war oder die besondere Schwere der Erkrankung vom Facharzt attestiert wird.
Wäre die ambulante Therapie denn keine Alternative?
Ich wünsche euch viel Glück und Kraft für die bevorstehende Zeit!

29.09.2019 12:12 • x 1 #7


P
Nein,wie von den beiden Ärzten bestätigt, ist ambulant keine Alternative. Meine Frau fühlt sich hier in der Nähe der Schule ganz schlecht und ich habe Wochen gebraucht, damit sie sich für eine stationäre Sache bereit erklärt. Laut der Meinung der Ärzte und auch meiner muss sie jetzt erst mal dringend in ein anderes Umfeld , um wieder runter zu kommen.Was ambulant bringen soll, versteht keiner von uns. Auch ist laut Gutachten die Gefahr einer Chronifizierung akut gegeben.
Dann werde ich jetzt noch mal das Gutachten des Psychiaters abwarten (da sollen wir von der HA aus noch hin) und dann wahrscheinlich bei der DKV in Widerspruch gehen. Das Problem ist nur, dass es ja jetzt ewig dauert und meine Frau sich immer schlechter fühlt. Ein Teufelskreislauf. Ich weiß jetzt auch nicht, ob man die Behandlung auf eigene Faust antreten kann, von der Beihilfe ist die Genehmigung ja da. Und dann sozusagen gegenüber der Klinik in Vorleistung geht und dann gegen die DKV klagt?

29.09.2019 14:34 • #8


J
Oh je, das würde ich mir aber sehr sehr gut überlegen.
Wenn die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme vorliegen, macht es sicher mehr Sinn, Widerspruch einzulegen.
Der Weg eines Klageverfahrens wird langwieriger und nervenaufreibender verlaufen, sofern das überhaupt möglich sein sollte. Das ist bestimmt nicht das, was zur Genesung deiner Frau beiträgt. Im Gegenteil.

30.09.2019 08:36 • #9


Hoffnung21
Hallo penzer,

Wäre es denn nicht der einfachere und schnellere Weg, die ambulante Therapie zu machen? Das ist definitiv sehr viel besser als nichts zu tun und mit den Behörden zu streiten. Danach kann man ja sagen, dass es erfolglos war und ihr bekommt die stationäre Therapie genehmigt.

Ich weiß, und bin auch der vollen Überzeugung, dass eine stationäre Therapie besser ist als eine ambulante, aber in deinem Fall würde ich doch zu der ambulanten Therapie raten, statt nichts zu tun und wochen-oder monatelang mit der Kasse zu streiten. Das hilft deiner Frau nämlich erst mal gar nicht. Wichtig ist doch, dass sie SOFORT psychologische Hilfe bekommt. Den Rechtsstreit kannst DU ja parallel führen.

VG Eis

30.09.2019 09:38 • x 1 #10


P
Danke erst mal.
Laut Gutachten der Psychologin und der HA bringt eine ambulante Therapie gar nichts.
Hinzu kommt, das man auf einen Therapeutentermin Wochen/Monate warten muss,selbst als Privatpatient.
Und dann muss die PKV das auch wieder genehmigen, auf Antrag.
Wir lassen jetzt noch ein Gutachten durch einen Psychiater machen und damit gehen wir dann in Widerspruch, eine andere Lösung sehe ich hier nicht.

30.09.2019 09:55 • #11


J
Ich gebe Eis vollkommen recht.
Wie könnt ihr vorab 100 % wissen, dass die ambulante Therapie GAR NICHTS bringt?
Selbst wenn es tatsächlich nichts bringen sollte, hat man die Zeit der Behördenstreiterei sinnvoll genutzt und kann im Endeffekt auch noch gegenüber der Kasse vorweisen, dass man willens war und es versucht hat, jedoch keine Besserung eingetreten ist.
Dass man monatelang auf Therapeutentermine wartet, muss glaube ich nicht unbedingt sein, wenn man sich nicht zu sehr festlegt

30.09.2019 11:11 • x 1 #12


P
Zitat von Jenny83:
Ich gebe Eis vollkommen recht.

Dass man monatelang auf Therapeutentermine wartet, muss glaube ich nicht unbedingt sein, wenn man sich nicht zu sehr festlegt


Ich weiß nicht wo du wohnst, aber hier im ländlichen Raum von Brandenburg hatte ich im Vorfeld, also vor der Krankschreibung, bei 6 verschiedenen Psychotherapeuten angefragt, Wartezeit zwischen 6-8 Wochen!
Und ich kann ja jetzt nicht mit ihr 200 km fahren.
Deshalb auch die Konzentration auf stationär, weil sie auch erst einmal in einem anderen Umfeld runterkommen muss.
Und das kommt nicht nur von mir, sondern auch von der HA und der Psychologin. Sonst hätte die uns ja ambulant angeboten, hat sie aber nicht, weil sie der Überzeugung ist, dass das nix bringt. Verstehe das alles nicht mehr, bei gesetzlich Versicherten geht das ruck zuck.
,

30.09.2019 11:49 • #13


Hoffnung21
Hallo Penzer,

Auch gesetzlich Versicherte haben lange Wartezeiten. Ich würde dennoch Therapietermine bei Psychologen vereinbaren. Wenn es nichts mit der stationären Therapie wird, hast du wenigstens hier die Wartezeit schon mal weg. Ich dachte eigentlich bei ambulant eher an eine ambulante Reha oder ambulant in einer Klinik, vielleicht hast du mich da missverstanden. Dann hätte sie ja gleich einen Therapeuten an der Hand.

VG Eis

30.09.2019 13:06 • #14


A


Hallo penzer,

x 4#15


P
Zitat von Eis:
Hallo Penzer,

Ich dachte eigentlich bei ambulant eher an eine ambulante Reha oder ambulant in einer Klinik, vielleicht hast du mich da missverstanden. Dann hätte sie ja gleich einen Therapeuten an der Hand.

VG Eis


So was gibt es hier in der Nähe nicht. Wenn dann eventuell in Berlin, das wären dann täglich 90 km eine Fahrt

30.09.2019 18:32 • x 1 #15

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