Sohn manisch-depressiv? Ist komisch und macht mir Angst

S
Zitat von Steffi:
Du hast wahrscheinlich vergessen, dass wir hier für die Mehrzahl der gängigen Medikamente eine automatische Wortzensur haben

Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben....
Hatte ich tatsächlich nicht in meinem Kopp.....

11.11.2011 01:59 • #91


Anima
Liebe Sonnenblume,

auch wenn ich noch sehr mit mir selbst beschäftigt bin - so möchte ich Dir meinen Respekt ausdrücken. Das, was Du da geschafft hast, die Stärke, für Deinen Sohn, Deine kleine Familie zu kämpfen. - ich wünsche weiterhin diese Kraft und vor allem Zuversicht für die kommende Zeit.

Anima

11.11.2011 23:53 • #92


A


Hallo Sonnenblume20,

Sohn manisch-depressiv? Ist komisch und macht mir Angst

x 3#3


ziege
Zitat von Anima:
Liebe Sonnenblume,

auch wenn ich noch sehr mit mir selbst beschäftigt bin - so möchte ich Dir meinen Respekt ausdrücken. Das, was Du da geschafft hast, die Stärke, für Deinen Sohn, Deine kleine Familie zu kämpfen. - ich wünsche weiterhin diese Kraft und vor allem Zuversicht für die kommende Zeit.

Anima



dem kann ich mich nur anschließen

12.11.2011 22:00 • #93


S
Vielen Dank, anima und ziege!

Im Moment läuft es ganz gut und ich bin ganz entspannt. Er ist nun schon 1 1/2 Wochen dort und möchte tatsächlich noch nicht nach Hause! Er macht den Eindruck, dass er nun eingesehen und angenommen hat, dass er Hilfe auf längere Zeit braucht. Von seinem Arzt ist er ganz begeistert und fühlt sich gut betreut. Natürlich ist seine Station nicht so prickelnd, es befinden sich dort die unterschiedlichsten Akutfälle, aber er möchte so lange bleiben und aushalten, wie der Arzt es für nötig hält.

Heute vormittag durfte ich ihn zu einem Termin in einer Tagesklinik abholen. Die gehört auch zu dieser psychiatrischen Klinik dazu, obwohl sie in einem anderen Ort ist.
Der Termin war ganz positiv. Es hat ihm dort ganz gut gefallen, die Räumlichkeiten sind sehr freundlich und gemütlich und das Team macht auch einen netten Eindruck.
Es gibt dort gemischtes Alter, aber es sind immer ca. 5 - 6 Jugendliche (ab 18) dabei.
Da diese beiden Kliniken Hand in Hand arbeiten und sich auch gut kennen, wurde uns versichert, dass er nahtlos vom stationären Aufenthalt dorthin wechseln kann.

Es gibt noch eine andere Tagesklinik, die auch zu dieser Klinik gehört, die liegt örtlich gesehen etwas günstiger, er könnte dort problemloser mit öffentichen Verkehrsmitteln hin kommen und die haben eine spezielle Gruppe für Jugendliche zwíschen 16 und 21, aber die haben wohl lange Wartezeiten.
Ich werde dort trotzdem nochmal anrufen, mal schauen, vielleicht können wir es uns trotzdem mal anschauen.

Die Medikamentenumstellung scheint auch gut zu klappen. Er wirkt nicht mehr unruhig und ist ganz klar.

Die Psychologin der Tagesklinik hat sich die Unterlagen der Psychiatrie, wo er vorher war, angeschaut und auch den Kopf geschüttelt, als ich erzählt habe, dass er dort ohne Medikamente entlassen wurde. Sie wunderte sich auch sehr über die recht kurze Aufenthaltsdauer.

Naja, jetzt ist er ja endlich in guten Händen und das ist die Hauptsache!

Heute ist Weihnachten für mich! Ich bin heute hier den ganzen Tag nur für mich. Mein Sohn ist in der Klinik, meine Tochter unterwegs, sie kommt erst heute nacht wieder.
Vielleicht glaubt es mir keiner, aber das ist so eine Wohltat, kommt äußerst selten vor und ich werde hier nur rumgammeln und die Ruhe genießen.

Euch allen ein schönes Wochenende!

18.11.2011 14:49 • #94


M
Ein sehr schöner Eintrag von dir
Genieß die Ruhe! Tu dir NUR Gutes!

18.11.2011 15:31 • #95


Magda
Zitat von Sonnenblume20:

Heute ist Weihnachten für mich! Ich bin heute hier den ganzen Tag nur für mich. Mein Sohn ist in der Klinik, meine Tochter unterwegs, sie kommt erst heute nacht wieder.
Vielleicht glaubt es mir keiner, aber das ist so eine Wohltat, kommt äußerst selten vor und ich werde hier nur rumgammeln und die Ruhe genießen.



Aber ja glaube ich Dir das auf der Stelle, ich denke mal, das kann ziemlich jeder gut nachvollziehen

Es freut mich sehr, daß Dein Sohn jetzt gut aufgehoben ist, und Du wieder etwas für Dich tun kannst.

Alles Liebe

Magda

19.11.2011 09:23 • #96


Anima
- das klingt ja prima! Ein paar Sorgen im Moment weniger, die sicherlich tonnenschwer waren.

Alles Liebe
Anima

19.11.2011 17:34 • #97


M
Liebe Sonnenblume,

das ist jetzt die Belohnung dafür, dass Du so großen Sorgen und viel Stress hattest. Jetzt fügt sich eins zum anderen

20.11.2011 14:47 • #98


Brave
Liebe Sonnenblume,
ich freu mich riesig mit Dir. Da ist einem doch gleich ein Zentnerblock an Schwere weggenommen.
Versuche viel Kraft zu tanken und tu Dir Gutes.

Lg Brave

22.11.2011 19:17 • #99


S
Vielen Dank, ihr lieben alle für Euer Mutmachen!

Er ist jetzt zwei Wochen dort und er will immer noch bleiben! Ihm ist schon ab und zu langweilig, aber er sieht es voll ein, dass das alles jetzt notwendig ist. Naja, er ist ja auch aus der manischen Phase raus, das macht es natürlich leichter, vernünftig zu denken!

Ich denke, dass er mit dem Seroquel gut eingestellt ist. So normal habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Er wirkt zwar nicht himmelhochjauchzend, aber ruhig und klar.

Der Arzt redet ihm immer gut zu, dass er sich jetzt nicht unter Druck setzen soll. Er sagt immer: Schauen wir mal, wie es nächste Woche ist.

Heute war ich bei ihm, das war schon ein bisschen stressig, da ich vorher den kleinen Jungen betreut habe. Aber morgen und übermorgen kann ich nicht und habe mit ihm ausgemacht, dass ich erst am Samstag wieder komme. So wie es aussieht, darf er vielleicht eine Nacht hier zu Hause schlafen.

Ich bin schon viel entspannter, denn ich weiß ihn dort gut aufgehoben.
Ich darf gar nicht an die vergangenen Wochen denken, aber das ist ja nun erst mal vorbei.

Ich hoffe sehr, dass er jetzt erst mal stabil bleibt.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend! (Was sind die Nikoläuse so niedlich....)

22.11.2011 21:43 • #100


S
Liebe Sonnenblume ,
dann erhole dich man erst einmal etwas von dem enormen Stress!

Nun kann es nur noch besser werden.
Dennoch verstehe ich solche Unterschiede bezüglich der Behandlungen in den Kliniken nicht.
Hier scheint dein Sohn ja wirklich sehr gut aufgehoben zu sein und es wird ihm geholfen.
Aber die vorherige Klinik war doch unmöglich!
Wäre es nicht so gekommen wie es jetzt ist, hätte dein Sohn vollkommen untergehen können.
Dieser Gedanke, dass so etwas möglich ist, ist für mich unheimlich erschreckend.
Dann atme mal tief durch , denn nun wird alles besser.

Viele liebe Grüße,
Sanni

22.11.2011 23:20 • #101


Steffi
Hallo Sonnenblume,

wie geht es denn inzwischen Deinem Sohn bzw. Dir und dem Rest der Familie ?

08.12.2011 14:12 • #102


S
Vielen Dank Steffi, dass Du nachfragst.

Seit Mittwoch ist mein Sohn aus der Psychiatrie entlassen und geht seit gestern in die angegliederte Tagesklinik. Der erste Tag hat ihm gut gefallen. Er wurde gut aufgenommen, es sind auch ein paar jüngere Patienten dort. Er hatte schon ein Gespräch mit der Sozialarbeiterin dort.
Lustig ist, dass seine zuständige Ärztin seine Psychiaterin ist. Sie sagte uns ja schon, dass sie dort auch arbeitet. Das macht das ganze natürlich leichter, denn sie kennt ihn schon und er kennt sie schon.

Der Übergang von stationär auf Tagesklinik ging reibungslos. Sein Arzt hat ja schon mit dem TEam der Tagesklinik gesprochen und der Bericht liegt in der Tagesklinik auch schon vor.
Ich bin immer wieder baff, dass es auch anders, so positiv geht.

Es ist auch ganz gut, dass er aus der Psychiatrie nun entlassen ist, er war jetzt vier Wochen dort, wurde ja auf Seroquel eingestellt, was er gut verträgt und was ihm auch gut tut.
Er passte nicht mehr wirklich dort hin, er ist so klar und die anderen Patienten sind teilweise schwer psychotisch.

So ausgeglichen, aber auch so offen für die Behandlung habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt.
Er konnte aber auch seinem Arzt vertrauen, der meiner Meinung nach wirklich gut und kompetent war. Was wichtig ist, hat er ihm versucht zu vermitteln, er war aber auch sehr einfühlsam und konnte sich gut in meinen Sohn reinversetzen. Mein Sohn fühlte sich sehr gut verstanden. Besser kann es gar nicht sein.
Auch das Pflegepersonal machte durch die Bank weg einen guten und engagierten Eindruck. Mit einem Pfleger hat mein Sohn manchmal zusammen Musik gemacht. Er spielt gut Gitarre und der Pfleger spielt in einer Band.

Die Tagesklinik wird nochmal vier bis acht Wochen dauern, je nachdem wie es ihm dort geht und was er für Fortschritte macht.

Gut ist auf jeden Fall, dass er eine geregelte Tagesstruktur hat, er geht um halb acht hier aus dem Haus und kommt ca. 16.30 zurück. So kommt er hier nicht in die Phasen, wo er nur am grübeln ist und ja auch oft keiner hier zuhause ist. Dort wird viel Ergotherapie angeboten, was meinem Sohn viel Spaß macht.

Er hatte ja und hat es immer noch vor, nach der Tagesklinik ein Praktikum zu machen bis zum Sommer nächsten Jahres. Dann möchte er ja gerne ein freiwilliges soziales Jahr machen. Das braucht er auch, um quasi sein Fachabitur anerkennen zu lassen.
Mal schauen, ob das so klappt und ob er das auch schafft.

Ich bin froh, dass es jetzt so ist, wie es ist.

Meine Tochter ist auch ganz erleichtert. Sie kann sich jetzt wieder normal mit ihm unterhalten und muss nun auch keine Angst mehr haben.

Ich bin auch erleichtert, mir ist noch ein Stück Verantwortung abgenommen, das trägt jetzt die Tagesklinik und ich kann immer noch ganz entspannt sein.

09.12.2011 12:16 • #103


S
Danke auch Dir Sanni für Deinen Beitrag!

Zitat von Sanni:
Dennoch verstehe ich solche Unterschiede bezüglich der Behandlungen in den Kliniken nicht.
Hier scheint dein Sohn ja wirklich sehr gut aufgehoben zu sein und es wird ihm geholfen.
Aber die vorherige Klinik war doch unmöglich!

Das kann ich auch nicht verstehen. Die vorherige Klinik war wirklich unmöglich. Ich kann bis heute nicht verstehen, warum die so gehandelt haben, wie sie es taten.

Alleine die Weigerung der Oberärztin, zur Not die Polizei zu holen, wenn er dort nicht bleiben will oder Blödsinn macht, finde ich sehr merkwürdig. Sie hat mich ja fast genötigt, dass ich mir sicher sein muss, dass er freiwillig bleiben wird.
Mein Psychiater, dem ich das erzählt habe, hat auch nur mit dem Kopf geschüttelt. Er sagte auch, dass er nicht versteht, warum die sich da so verweigert hat. Es wäre doch kein Problem für die Klinik, im Notfall so zu handeln.

Naja, Gott sei Dank hat sich das Blatt ja noch gewendet und wenn nochmal ein Notfall eintritt, dann wird die Psychiaterin meines Sohnes wieder eingreifen können und verhindern können, dass er wieder in diese erste Klinik muss.

09.12.2011 12:21 • #104


ziege
Hey Sonnenblume, das sind doch gute Neuigkeiten. Schön das dein Sohn schon in die Tagesklinik wechseln konnte! Drücke dir die Daumen das es bei deinem Sohn nicht wieder schlechter wird!

Wünsche euch eine ruhige Adventszeit!


Liebe Grüße

09.12.2011 18:06 • #105


S
Vielen Dank Zie ge!

10.12.2011 00:47 • #106


Magda
Ich freue mich auch sehr über das, was ich hier lese

Klingt wirklich gut!

Wünsche Euch eine gute Zeit

Liebe Grüße

Magda

13.12.2011 06:15 • #107


Ragnar
Hallo Sonnenblume20,

hatte mich schon gewundert warum Du nicht mehr so oft in Dein Tb schreibst .

Ich habe mir die Zeit genommen und Deine einträge hier gelesen .Da musstest Du ja einiges durchmachen ,und das währe für eine gesunde Mutter schon schwer gewesen .

Das Du keine informationen bekommen hast kann ich auch nicht nachvollziehen , das sie am telefon keine auskünfte geben ist ja normal ,könnte ja jeder anrufen .

Zum glück habt ihr jetzt bessere hilfe bekommen und Dein Sohn nimmt sie auch an .

Vorwürfe mußt Du Dir bestimmt keine machen ,es ist oder war ja auch wichtig das Du Dir nicht die ganze verantwortung tragen kannst . Das belastet einem auch selber wenn es seinem Kind so geht und man es praktisch live mit erlebt wie sein Kind sich verändert und dazu kommt dann noch die angst .

Ich wünsche Dir das es Dir und Deinem Sohn wieder gut geht .


LG Ragnar

Vergesse vor sorge um Deinen Sohn nicht Deine Tochter.

21.12.2011 20:31 • #108


S
Hallo Sonnenblume,

wie geht es dir mittlerweile und wie ist die Situation bei euch?

Serafina

21.12.2011 20:44 • #109


S
Dankeschön Ragnar, Magda und Sera!

Im Moment läuft es eigentlich ganz gut. Mein Sohn geht weiterhin in die Tagesklinik.
Er erzählt zwar gerade nicht viel, aber er wirkt viel ausgeglichener.
Letztes WE hat er was mit Freunden unternommen, vorhin war er mit meiner Tochter in einem Einkaufszentrum.
Es ist zwar schwer für ihn, Geduld zu haben, aber es wird ihm nichts anderes übrig bleiben.

Zumindest ist er immer noch sehr einsichtig. In der Klinik nimmt er an vielen Gruppentherapien teil.
Das Thema wechselt immer mal wieder, aber sie haben sich dort auch schon intensiv mit der Auseinandersetzung und Akzeptanz der Krankheit befasst.
In der Psychiatrie hatte er ja nicht viel Therapie. Dort ging es wohl erst mal darum, dass er aus der akuten Krise rauskommt und auf das neue Medikament eingestellt wird.

Mir fällt es trotzdem auch nicht ganz leicht. Ich mache mir natürlich auch noch Sorgen, ob er wirklich seinen Weg gehen kann. Seinen eigenen Sohn depressiv zu sehen ist nicht leicht.
Zum einen ist es ja ein Spiegel für einen selbst und zum anderen kann ich ja auch seine Gedankengänge nachvollziehen, ich kann also voll verstehen, wie er sich fühlt.

Und trotzdem wünsche ich mir als Mutter natürlich, dass er ein lebensfrohes Leben führen kann.
Aber die Hoffnung sollte man ja auch nie aufgeben.
Ich sage mir einfach, er ist noch jung, hat noch nicht so viel Last auf seinen Schultern getragen wie ich und kann noch aus allem schöpfen, was die Welt anbietet. Er hat noch alle Möglichkeiten offen.

Meine Mutter macht es uns aber ganz schön schwer. Sie redet ihn kränker, als er ist.
Da die Verkehrsverbindung zu der Tagesklinik von uns aus sehr kompliziert ist, hatte sie sich angeboten, ihn morgens zur Klinik zu fahren und um 16.00 wieder abzuholen.
Ich sage jetzt mal, die Verbindung ist etwas aufwändiger, aber sie ist auch zu schaffen, wenn mal kein Auto da ist.
Vorgestern hatten wir bei uns Schnee und meine Mutter traute sich nicht zu fahren.
Ich war unterwegs und als ich heimkam, sah ich, dass mein Sohn zu Hause war.
Meine Mutter meinte, dass es ihm nicht zu zumuten ist, diese Strecke mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Sie sagt immer zu mir: Er ist doch krank, dazu ist er nicht fähig!
Und das ist natürlich falsch. Natürlich ist er fähig, auch mal mit Bus und Bahn zu fahren, auch wenn es dann länger dauert.
Ich hab versucht, ihr zu erklären, dass es ihm nichts bringt, wenn man ihn kränker macht, als er ist.
Natürlich kann er mit den öffentlichen fahren. Er leidet weder unter Panik, noch ist er suizidgefährdet.

Das macht mich ein bisschen wütend, dass sie da so interveniert. Ich versuch ihr ja immer zu erklären, dass es therapeutisch sinnvoll ist, wenn er trotz Krankheit versucht, so normal wie möglich zu leben. Sie versteht das nicht, sie muss ihre Enkelkinder immer emotional so einquetschen und ich musste mir schon oft anhören, dass ich keine gute Mutter bin.

Aber gut, das nur so nebenbei.

Ich hoffe, dass es immer weiter aufwärts geht!

23.12.2011 00:59 • #110


Ragnar
Hallo Sonnenblume20,

war Deine Mutter Dir gegenüber mit Deiner erkrankung auch so führsorglich und hat Dich behühtet ?
Vielleicht meind sie das sie was gutzumachen hat was sie wo anders versäumt hat oder so was in der art.
Ich finde so wie Du mit Dir und der erkrankung mit Deinem Sohn und der aufmerksamkeit Deiner Tochter gegenüber umgehst und damit fertig wirst einen guten job machst und das andere nicht so meistern könnten .

Solange Du auf Dich acht gibst und nicht über Deine grenzen gehst und Dich nicht von Deiner Mutter oder dem was sie tut unter druck setzen lässt wirst Du das auch weiter stemmen und Deinen Sohn gut unterstützen können .

Ich hoffe Du hast die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel gut überstanden und konntest die Zeit geniesen.


Liebe Grüße und alles gute für Dich und Deine Lieben

Ragnar

09.01.2012 00:35 • #111


S
Vielen Dank, lieber Ragnar, für Deinen Beitrag!

Zitat von Ragnar:
war Deine Mutter Dir gegenüber mit Deiner erkrankung auch so führsorglich und hat Dich behühtet ?

Nein, leider nein, bis heute noch nicht. In den ganzen letzten 4 Jahren, wo ich jetzt wegen der Depression hier zuhause bin, habe ich alles alleine gemacht. Sie hatte wohl nie das Gefühl, dass ich auch mal Hilfe oder Unterstützung bräuchte. Sie denkt wohl, dass ich das eh alles alleine schaffe!

Naja, hab ich ja auch, aber nichtsdestotrotz hätte ich mir auch mal etwas anderes von ihr gewünscht.

Ich bin für sie wohl immer noch die Starke und vor allen Dingen vergleicht sie immer und meint, dass es meiner Schwester und auch meinem Sohn viel schlimmer ginge, als mir.

Zitat von Ragnar:
Ich finde so wie Du mit Dir und der erkrankung mit Deinem Sohn und der aufmerksamkeit Deiner Tochter gegenüber umgehst und damit fertig wirst einen guten job machst und das andere nicht so meistern könnten .

Vielen Dank!

Zitat von Ragnar:
Solange Du auf Dich acht gibst und nicht über Deine grenzen gehst und Dich nicht von Deiner Mutter oder dem was sie tut unter druck setzen lässt wirst Du das auch weiter stemmen und Deinen Sohn gut unterstützen können .

Ja, es wird wohl weiterhin meine Aufgabe sein, mich abzugrenzen von meiner Mutter, mich zu verabschieden von meinen Sehnsüchten und Wünschen ihr gegenüber.
Das ist auch immer wieder Thema in meiner Therapie und ich bin froh, dass mich meine Therapeutin so gut dabei unterstützt.

Wie das immer so ist, der Kopf hat es verstanden, aber das Herz begreift es noch nicht.

17.01.2012 00:05 • #112


Brave
Liebe Sonnenblume,

was meinst Du an was es liegt, dass Deine Mutter Dich nicht unterstützt.
Ist sie damit überfordert und kann mit so einer Situation nicht umgehen?
Oder will sie sich einfach abgrenzen, denn sich kümmern kostet auch viel Kraft.
Das weißt Du ja bestimmt auch von Deinem Sohn.

Lese bei Dir ja auch immer mit und freue mich das Du auf einem so guten Weg bist.
Und trotz Deiner eigenen Krankheit Deinen Sohn mit allen Kräften unterstützt.
Diese Kraft wünsche ich Dir auch weiterhin.

Lg Brave

17.01.2012 18:50 • #113


Ragnar
Hallo Sonnenblume20,

Meine Mutter hat eigendlich keine ahnung wie in mir aussieht und sie wüsste auch nicht wie sie mir helfen könnte . Es ist ja schon schwierig ein normales thema mit ihr zubereden ,entweder sie hört erst garnicht zu oder schaltet nach 5 minuten ab.

Ich hab keine anhung was Meine Eltern den ganzen tag machen ,außer TV ,früher spielten sie wenigstens manchmal Karten.
Das schlimmste für die beiden währe es wenn der Fernseher kaputt ginge.

Ich hoffe das bei euch alles gut läuft .

LG Ragnar

26.01.2012 21:48 • #114


Eloise
Liebe Sonnenblume,

ich bin immer mal wieder an diesen Thread hängen geblieben und ich bewundere es sehr wie du trotz oder vielleicht gerade wegen deiner eigenen Erkrankung mit deinem Sohn umgehst. Dabei vergisst du aber auch deine Tochter nicht.

Ich finde, du bist eine gute Mutter. Lass dir von deiner eigenen Mutter da bloß nichts anderes einreden.

Wollt ich nur mal sagen.

Liebe Grüße

Eloise

27.01.2012 12:24 • #115


S
Zitat von Brave:
was meinst Du an was es liegt, dass Deine Mutter Dich nicht unterstützt.
Ist sie damit überfordert und kann mit so einer Situation nicht umgehen?
Oder will sie sich einfach abgrenzen, denn sich kümmern kostet auch viel Kraft.

Hhm, ich glaube, da liegen alte Familienkonflikte zugrunde. Meine Mutter kümmert sich ja schon viel um andere, meine Schwester (sie ist zwei Jahre älter als ich) ist schon seit Jahren ihr Sorgenkind.
Ich bin anscheinend nie ihr Sorgenkind gewesen.

Ich bin aber in unserer Familie die einzigste, die an sich arbeitet, die Therapie macht. Ich bin zwar nicht die einzigste, die psychisch krank ist, aber eben die einzigste, die sich entschlossen hat, was dagegen zu tun.
Und all das, was ich in meiner Therapie lerne, z.b. auch trotz Krankheit meines Sohnes und den ganzen Sorgen auch mich nicht zu vergessen, ist meiner Mutter ein Dorn im Auge.
Sie hat mich auserkoren, dass ich zum einen immer stark sein muss und zum anderen aber nicht an mich denken darf.
Bei meiner Schwester ist das etwas völlig anderes. Warum das so ist, hab ich bis heut noch nicht rausgefunden.

Zitat von Brave:
Diese Kraft wünsche ich Dir auch weiterhin.

Vielen Dank!

Zitat von Ragnar:
Meine Mutter hat eigendlich keine ahnung wie in mir aussieht und sie wüsste auch nicht wie sie mir helfen könnte . Es ist ja schon schwierig ein normales thema mit ihr zubereden ,entweder sie hört erst garnicht zu oder schaltet nach 5 minuten ab.

Deine Mutter scheint auch zu der Generation zu gehören, die es nie gelernt hat, sich auch mit der Seele zu beschäftigen. Wenn man schlechtes erlebt hat, dann ist es halt so und dann muss man halt durch. Man muss halt weiter funktionieren und das war´s.

Das wirst Du wahrscheinlich auch nicht ändern können, leider.

Zitat von Eloise:
Ich finde, du bist eine gute Mutter. Lass dir von deiner eigenen Mutter da bloß nichts anderes einreden.

Danke Eloise, es tut sehr gut, das zu lesen!

Das gibt mir Auftrieb, daran zu glauben, dass ich doch nicht alles falsch gemacht habe!

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Hier jetzt mal wieder ein neuer Zwischenbericht:

Mein Sohn hatte heute den letzten Tag in der Tagesklinik. Nach dem vierwöchigen Aufenthalt in der Psychiatrie war er nun weitere 8 Wochen dort.

Das hat ihm wohl sehr gut getan. Er wirkt sehr stabil, ausgeglichen, macht ab und an auch mal wieder Späße, kein Vergleich mehr zu dem Zustand vom letzten Jahr!

Er nimmt weiterhin sein Medikament, wobei es mir Sorgen machte, dass er von 600 mg Seroquel auf 400 mg runterdosiert wurde. Ich dachte, warum denn jetzt schon wieder eine Reduktion?
Aber er hat es gut vertragen und wirkt weiterhin stabil. Ich hoffe nun, das bleibt so.

Ich hatte mit den Ärzten und Therapeuten dort jetzt gar keinen Kontakt. Mein Sohn wollte es komischerweise nicht und dagegen konnte ich auch nichts machen.
Aber ich konnte ja beobachten, dass es ihm gut ging, das hat mich auch wieder beruhigt.
Vielleicht brauchte er das auch für sich, er hat dort viel über selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit gelernt und es ist vielleicht auch ein Prozess für ihn, dass er jetzt für sich selbst sorgen möchte.

Wie auch immer, wenn es so bleibt, dann bin ich erst mal beruhigt.

Er hatte zwischenzeitlich den Gedanken, jetzt doch noch sein Abitur nachzumachen (er hat letztes Jahr die Schule mit Fachabitur verlassen, weil er merkte, dass der Druck zu hoch wurde).
Ich, aber auch die Therapeuten hatten schon Bedenken, weil die Angst besteht, dass er sich wieder den gleichen Druck macht, wie er es schon immer getan hat.

Nach mehreren Gesprächen mit der Oberstufenleiterin seiner Schule hat er es doch dabei belassen, denn das Abschlusszeugnis der 12. Klasse vom letzten Jahr, was er ja noch mit 1,5 Notendurchschnitt abgeschlos´sen hat, würde ungültig werden.
Er müsste jetzt sofort in die 12. Klasse einsteigen, würde im Sommer ein neues Zeugnis bekommen und müsste jetzt quasi in einem halben Jahr den Stoff des ganzen Jahres nachholen.
Selbst wenn er die 12. Klasse ja schon mal gemacht hat, er war aber jetzt fast ein Dreivierteljahr nicht mehr in der Schule.

Er hat eingesehen, dass das wohl zu viel wird und er möchte sein gutes Zeugnis vom letzten Jahr nicht auf´s Spiel setzen.

Also macht er jetzt doch bis Sommer diesen Jahres ein Praktikum, danach dann ein freiwilliges soziales Jahr und danach möchte er auf der FH studieren.

Ich wünsch ihm so sehr, dass er jetzt seinen Weg mit dieser Stabilität weiter gehen kann!

04.02.2012 02:37 • #116


Steffi
Hallo Sonnenblume,
Zitat:
wobei es mir Sorgen machte, dass er von 600 mg Quietiapin auf 400 mg runterdosiert wurde.

Sehe es mal als Test an und sei trotz aller positiven Entwicklung darauf gefasst, dass es nicht ausreicht.
Es kann ja sein, dass er mit 400 mg auskommt. Solltest Du aber Anzeichen eines Rückfall gefährdenden Verhaltens an ihm beobachten, muss wieder hochdosiert werden. Du bist ja nun gewarnt und kennst den Verlauf aus den letzten Monaten.

04.02.2012 12:11 • #117


Brave
Hallo Sonnenblume,

Zitat:
Mein Sohn hatte heute den letzten Tag in der Tagesklinik. Nach dem vierwöchigen Aufenthalt in der Psychiatrie war er nun weitere 8 Wochen dort.

Das hat ihm wohl sehr gut getan. Er wirkt sehr stabil, ausgeglichen, macht ab und an auch mal wieder Späße, kein Vergleich mehr zu dem Zustand vom letzten Jahr!


Ich hoffe nur, er ist auch darauf vorbereitet worden das es nach der Tagesklinik erst mal einen Absturz geben kann.
Mein Sohn wurde das damals nicht und ist gehörig abgestürzt. Denn dort ist eben ein geschützter Rahmen und dann kommt man wieder in die alte Situation.
Ich wünsche es Deinem Sohn so, das es ihm nicht so ergeht.

Mit den heruntergesetzten Medis könnte er vielleicht schon hinkommen wenn er nicht wieder in ein Loch fällt, sondern gleich weiter einen strukturierten Tag hat, so wie das Praktikum.
Zuhause erst mal wieder nichts tun ist Gift. Das habe ich bis jetzt jedes Mal gemerkt.

Nun wünsche ich Dir und Deinem Sohn wirklich alles Gute - und das ihr Beide an Euch weiter arbeitet (Ich verstehe Deine Mama da echt nicht..... )
und vorwärts in die Zukunft schauen könnt.

Lg Brave

04.02.2012 13:52 • #118


S
Hallo Sonnenblümchen,
es hört sich doch soweit alles ganz positiv an, wie sich die Entwicklung deines Sohnes gestaltet hat!
Wer hätte das bei deinen ersten Berichten gedacht. Vor allem wie relativ schnell sich alles zum Guten entwickelt hat.
Alles weitere wird sich zeigen und man muss abwarten, wie es weiter geht.
Letztendlich kann es jeden treffen, aus heiterem Himmel.
Soweit hört sich doch alles gut an, nach dem anfänglichen Schrecken.

Trotz deiner eigenen Probleme hast du alles gut im Auge behalten und eingegriffen.
Du und dein Sohn, sowie deine Tochter natürlich auch, könnt stolz darauf sein, wie sehr ihr an dieser Krankheit gearbeitet habt.

Und wie geht es dir?

Liebe Grüße,
Sanni

04.02.2012 23:48 • #119


A


Hallo Sonnenblume20,

x 4#30


Anima
Liebe Sonnenblume,

ich kann Deine Sorgen und Ängste verstehen und wünsche mir für Euch, dass die Behandlung Deines Sohnes dauerhaft Erfolg bringt und er seinen Weg auch weiter verfolgt. Es sieht im Augenblick ja wirklich gut aus - das ist auch Dir zu verdanken.

05.02.2012 01:04 • #120

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