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Sich einsam fühlen mit soziale Phobie - keine richtigen Freunde

M
Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob es nur mir so geht oder auch euch auch.
Und zwar fühle ich mich sehr einsam.
Ich habe zwar einen Lebenspartner aber so richtige Freunde habe ich leider nicht wo ich über meine Probleme reden kann oder auch mal was unternehmen kann.
Ich weiß einfach nicht woran es liegt.Manchmal denke ich vielleicht werde ich auch einfach nicht ernst genommen wegen meiner Größe (150cm).

Fühlt ihr euch auch einsam und was macht ihr dagegen?

LG

05.07.2019 18:32 • x 2 #1


F
liebe Mandii,

du ich kenne auch lange Zeiten der Einsamkeit in meiner Depression. Und es liegt nicht nur an unserem Äußeren. Obwohl unser Äußeres in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird.

Als ich mir in meiner Depression so allein gelassen und vereinsamt fühlte, viele Menschen haben sich wegen meiner Depri zurück gezogen, suchte ich Menschen, die mir meine Vereinsamung, mein allein gelassen sein nehmen können.

Mein Herz schrie nach Hilfe, komm halte mich, schenke mir Liebe, Annahme, Zuwendung.

Aber bald stellte ich fest, das auf meine Bitten, mein Drängen mir niemand geholfen hat.

Menschen fühlten sich von mir zu arg bedrängt, wendeten sich ab, und meine Verzweiflung wurde immer größer.

Heute weiß ich, aus Angst, aus Druck kann keine gute Beziehung entstehen. Wenn ich mich an Menschen klammere, ist das für Menschen lähmend, destruktiv.

Beziehung braucht Raum zur Entfaltung, die nötige Freiheit.

Heute weiß ich, ich brauche erst einmal eine gute liebevolle Beziehung zu mir selbst, und aus dieser Beziehung, aus meiner Selbstannahme Beziehung zu anderen Menschen. Denn zu schnell zerbrechen heute Beziehungen wieder, wenn wir nicht innerlich stark sind.

Und das möchte ich dir von Herzen wünschen, Selbstvertrauen, eine gute Beziehung zu dir selbst, und daraus gute Beziehungen zu anderen Menschen. Es ist kein einfacher Weg.


viele liebe Grüße an dich,

Frederick

05.07.2019 19:04 • x 5 #2


A


Hallo Mandiii,

Sich einsam fühlen mit soziale Phobie - keine richtigen Freunde

x 3#3


Alexandra2
Hallo Mandiii,
Ja, Einsamkeit kenne ich mein Leben lang. Ich wurde immer zurück gewiesen. Und habe mich deshalb bis in den hintersten Zipfel zurück gezogen, obwohl ich ein Familienmensch bin. Und deshalb habe ich sehr gelitten.
In Partnerschaften auch, das lag an meiner Angst vor Nähe. Inzwischen lerne ich mich zu öffnen, verletzbar zu sein und mache manchmal die Erfahrung zwischenmenschlicher Wärme. Daß ich anderen wichtig bin, erstaunt mich immer wieder.
Nach so einem Ereignis bin ich wieder allein und auch mal einsam. Aber das tut jetzt nicht mehr so weh.
Liebe Grüße Alexandra

05.07.2019 19:10 • x 3 #3


M
Vielen Dank für Eure Antworten

Bei mir meldet sich auch kaum jemadn es sei den ich tue es.Und das macht mich teilweise auch sehr traurig.

Mich würde es freuen wenn man sich hier auch gegenseitig schreibt,damit man sich nicht so einsam fühlt.

Liebe Grüße

05.07.2019 19:17 • x 2 #4


Blume71
Hallo,

Zitat von Alexandra2:
Angst vor Nähe

Zitat von Alexandra2:
Daß ich anderen wichtig bin, erstaunt mich immer wieder.


Das kenne ich auch - fühl Dich verstanden!

Liebe Mandii, (ein schöner Nick)

herzlich Willkommen im Forum!

Zitat von Mandiii:
Ich weiß einfach nicht woran es liegt.Manchmal denke ich vielleicht werde ich auch einfach nicht ernst genommen wegen meiner Größe (150cm).


Das wäre schade und kann ich mir kaum vorstellen. Ich habe Freunde in jeder Grösse und darauf kommt es ja wirklich nicht an. Wie verbringst Du/Ihr denn Eure Freizeit? Seid Ihr viel unter Menschen, oder eher für Euch?
Arbeitest Du mit vielen Menschen zusammen?

Was machst Du gern? Gibt es eine Beschäftigung, die Dir ganz viel Freude bereitet?
Mir hat man einmal geraten zB. in einen Chor zu gehen.

Liebe Grüße Blume

05.07.2019 19:23 • x 1 #5


Alexandra2
Meine Therapeutin hat mir aufgegeben, 2x wöchentlich Freunde oder Verwandten anzurufen oder zu treffen. Erst fand ich das künstlich, dann aber zeigte sich, wer mich besser versteht im Laufe der Gespräche und mit mir zusammen sein will. Verblüffend einfach und auch riskant, weil es Menschen gibt, die sich nicht gemeldet haben. Jetzt lerne ich, daß sie mich nicht ablehnen, sondern ich auf RANG 27 ihrer Interessen stehe. Also ganz hinten. Und das ist ihr gutes Recht. Die verbliebenen Kontakte sind ehrlich und zeigen, daß Wege sich trennen und daß das nicht schlimm sein muss.
Liebe Grüße Alexandra

05.07.2019 19:27 • x 3 #6


M
@Blume
Ich arbeite an einer Grundschule mit Kindern die eine geistige und körperliche Behinderung haben.
Ich male sehr viel aber monentan habe ich kein Antrieb dazu.
Wir verbringen die Freizeit schon mit Freunden aber das sind ehr die Freunde meines Lebensgefährten.

Liebe Grüße

05.07.2019 21:33 • x 3 #7


Blume71
Hallo,

da hast Du eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit. Sicher ist es da wichtig, einen guten Ausgleich zu haben. Vllt. etwas ruhiges, stilles wie spazierengehen z.B. Bist Du gerne in der Natur? Vllt. eine Wandergruppe?

Ich finde malen auch toll. vielleicht wäre ein Malkurs bzw. eine Malreise irgendwann mal etwas für Dich? Muss ja nicht heute oder morgen sein.

Bis es wieder besser ist mit dem Antrieb, kannst Du Dir ja hier im Forum alles von der Seele schreiben. Hier findest Du immer Mitleser. Hast Du schon einmal überlegt, ein Tagebuch zu eröffnen? Das von der Seele schreiben kann sehr hilfreich sein.

Lieben Gruß Blume!

05.07.2019 22:03 • x 4 #8


F
liebe Mandiii,


ja du hast einen sehr schweren und anstrengenden Beruf. Aber ich bin auch dankbar das es noch so Menschen wie dich gibt, die diesen Beruf ausüben und leben. Aber dein Beruf setzt dich schon unter Spannung, unter Druck. Deine Gedanken und Gefühle sind unter ständiger Anforderung.

Du möchtest dich entspannen, in Sicherheit fühlen, aber es fällt dir immer schwerer. Und du brauchst Menschen die dich da verstehen können, sich in dich einfühlen können. Leider leben wir in einer Gesellschaft, wo es nur noch um Funktion und Leistung geht. Und du leidest auch darunter, das man dich nicht so wertschätzt, so wie du es verdient hättest.

Deshalb darfst du dich auch immer wieder selbst wert schätzen, annehmen und lieb haben, dir etwas gönnen, Gutes tun.

Vielleicht kann dich dein lieber Mann auch nicht so wertschätzen, nimmt alles als selbstverständlich was du leistest, was du tust.

Deshalb versuche dich immer wieder selbst wert zu schätzen. Wenn du das tust, wirst du automatisch andere Menschen mehr wert schätzen.

Das möchte ich dir ganz feste wünschen,

in guten Gedanken für dich,


viele liebe Grüße,

Frederick

06.07.2019 17:24 • x 3 #9


M
Vielen lieben Dank für Eure lieben Worte!
Aber ich frage mich oftmals warum meldet sich keiner bei mir um sich mal zu verabreden oder einfach mal zu fragen wie es einem geht?
Vielleicht bin ich auch einfach zu sensibel!?

06.07.2019 20:54 • x 5 #10


Mandinka
Ich kenne das auch nur zu gut und habe lange sehr darunter gelitten. Es gab ja mal diesen Song von Max Raabe Kein Schwein ruft mich an. Der paßt ja wie die Faust aufs Auge, dachte ich damals, als ich ihn zum ersten Mal hörte.

Ich kenne das auch, daß der Freundeskreis fast ausschließlich aus den Leuten des Partners besteht. Ich habe mich auch sehr stark auf meinen früheren Partner fokussiert und so kaum eigene Freundschaften aufbauen können und mich gleichzeitig deswegen lange stark unsicher, minderwertig und unwohl gefühlt. Durch meine introvertierte Art, ist es mir außerdem schon immer sehr schwer gefallen, mich anderen zu öffnen und Kontakte zu knüpfen und zu halten.

Mittlerweile habe ich gelernt, mehr aus mir herauszugehen. Mal ein paar Worte mehr mit sympathischen Kollegen zu wechseln, mal einen Anruf zu machen usw. Das lindert schon, finde ich. Ansonsten habe ich mich allerdings auch ein ganzes Stück damit abgefunden, daß es ist, wie es ist.

Früher ging ich oft Kontakte ein, nur um Kontakte zu haben, die mir allerdings überhaupt nichts gaben, die mich ausnutzten, die sich nur mit mir abgaben, solange ich nützlich für sie war und die oft nur meine Energie fraßen oder mich sogar runterzogen. Das mache ich heute nicht mehr. Ich wäge ab und entscheide mich im Zweifelsfall dann lieber für mich - auch wenn das heißt, daß kein Schwein mich anruft.

07.07.2019 11:56 • x 5 #11


F
liebe Mandiii,

oft können wir da lange warten, das habe ich leider auch oft schon erleben müssen. Selbst bin ich auch mehr der sensible Typ, aber heute habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen, da hin gegangen, wo ich früher mal schon einen sehr guten Freund hatte. Und es war so eine schöne Erfahrung für mich, für die ich wirklich dankbar bin.

Denn Beziehung entsteht da, wo zwei ICH, zwei wertvolle Menschen einander begegnen. Deswegen ist für mich die Voraussetzung für eine Beziehung, die nicht nur oberflächlich sein soll, das ich mir meines eigenen ICH mehr und mehr bewusst bin. Das ich mich so gut es geht selbst einschätzen kann. Denn die Liebe und Annahme zu mir selbst, kommt vor der Beziehung zu anderen Menschen.

Das DU zu dir stehen kannst, mit deinen Stärken, aber auch mit deinen Schwächen. Das du dich selbst mehr und mehr kennst, mit deinen Wünschen und Bedürfnissen, du dir selbst immer mehr bewusst bist. Das du eine eigene Meinung hast, eigene Überzeugungen, und die vor anderen Menschen vertreten kannst.

Das DU selbst und echt bist.

Das wird andere Menschen auf dich aufmerksam machen, aber zu einer Beziehung gehören immer zwei.

Als ich meine liebe Frau damals kennen lernen durfte, war sie mehr die treibende Kraft. Aber das kann sich auch verändern.

Und was mir auch wichtig geworden ist, wo Menschen zusammen sind, ist es normal, das es auch Schwierigkeiten gibt, was uns als eher sensible Menschen schwer fällt. Natürlich möchtest du nicht bewusst einen Menschen verletzen. Bewusst einen anderen Menschen verletzen möchte niemand., aber es geschieht trotzdem.

Die Realität ist, das ich und andere Menschen keine vollkommenen Menschen sind, sondern auch unvollkommene, fehlerhafte, begrenzte Menschen.

Und deshalb auch diese ganzen Verletzungen., aus Missverständnissen, aus mangelndem Einfühlungsvermögen, Verletzungen aus Vergesslichkeit.

Da kränke und verletze ich meine liebe Frau, weil ich unseren gemeinsamen Hochzeitstag vergessen habe.

Ich verletze andere Menschen, und andere Menschen verletzen mich. Seit ich das einmal versucht habe zu verstehen, kann ich leichter mit Verletzungen umgehen.

Eine Beziehung, ohne den Willen einander auch zu vergeben, geht nicht immer gut. Vergebung verbindet meine Frau und mich in guten, aber auch in schlechten Zeiten.

Als Mensch, mit einem Herzen, das sich nach vollkommener Liebe ohne Verletzungen sehnt, muss ich mir eingestehen, dass es so das leider gar nicht gibt. Ich muss bereit sein zu vergeben, aber auch bereit sein, Vergebung anzunehmen.

Das kann uns in unseren Beziehungen ganz viel Leid und Kummer ersparen. Einem Menschen ein Leben lang etwas nachtragen, das macht mich noch kränker, noch depressiver wie ich es jetzt schon bin.

Deshalb, wie gehen wir mit unseren Beziehungen zu mir selbst und anderen Menschen um, dass die Beziehungen und wir selbst nicht kaputt gehen,, wie kann ich versöhnt damit leben. Selbst wenn der andere Mensch sich mit mir nicht mehr versöhnen möchte, das ich mich trotzdem darüber versöhnen kann.

Das macht mir wieder Mut zu neuen Beziehungen. Wenn ich unbelastet und frei eine neue Beziehung eingehen darf,
ohne Altlasten, die meine neue Beziehung zerstören können.

Und da wünsche ich dir ganz arg viel Mut, Liebe, Hoffnung, Versöhnung.


in guten Gedanken für dich,

viele liebe Grüße an dich,

und vergesse bitte nie, wie unendlich wertvoll DU bist.


Frederic.

07.07.2019 20:32 • x 1 #12


MelodieSyren
Habe den Threat hier grade gefunden und dachte ich lass mal ein bisschen mein Herz hier raus.

Ich muss diese Sache irgendwo los werden, ich weiß nur nicht mit wem ich darüber reden soll.

Und zwar war ich letzte Woche bei meiner Psycho Therapeutin und im Gespräch über meine Kindheit und Jugend, haben wir herausgefunden, wie trist und karg meine Familie immer war. Es war sprichwörtlich LEER in der Familie. Keine wirkliche Liebe, kein Vertrauen, keine Zuneigung.

Mir war bis zu diesem Gespräch letzte Woche wirklich nicht klar, WIE einsam und alleine ich all die Jahre über war.Ich meine, ich wusste schon dass ich alleine war - aber dass ich tatsächlich auch familiär SO alleine war, ist hart für mich.Meine Familie ist zerstritten.und wie gesagt, meine Kindheit und Jugend war einfach leer.Meine Familie war, wie ein Kartenhaus, zieht man eine Karte heraus, fällt alles in sich zusammen.Und ich war noch ein Kind und musste unter all dem leiden.

Und jetzt sitze ich hier, alleine, habe niemandem dem ich mich anvertrauen kann.manchmal möchte ich meiner Mutter einen Brief schreiben, ihr sagen wie sauer ich bin, dass sie mir immer vertrauen kann, dass ich ihr immer helfe, dass sie sich bei mir immer anlehnen kann - aber dass sie mir das nicht zurück gibt.dass sie nicht das gleiche für mich tut.Das es ihr egal ist wie sehr ich leide.Aber dann denke ich: Sinnlos.sie würde es nicht verstehen.


Ich habe dadurch dass ich in meinem Leben so viel sch. erlebt habe keine Freunde.Nur aus dem Internet. Diese Menschen bedeuten mir echt alles! Versteht mich nicht falsch!

Aber sie sind leider alle so weit weg.Ich hätte gerne hier jemanden bei mir, der mir hilft.der mir beisteht.ich fühl mich hier so einsam und allein gelassen.
Meine Arbeitskolleginnen von meiner letzten Arbeitstelle sehe ich ab und zu noch. Oft hab ich ihnen auch schon geschrieben ob wir was zusammen machen wollen, hab Beispiele genannt. Viel zu oft kam aber leider nur die Antwort dass sie da keine Zeit hätten.
Ich bin es leid immer wieder zu fragen und dann ein Nein zu bekommen.Wieso kommen sie nicht mal auf mich zu!?

Im Augenblick sehe ich einfach kein Licht mehr.
Mein ganzes Leben lang war ich immer nur alleine und einsam. Immer. Es war nie jemand da der mir Zuspruch gegeben hat oder mich beschützt hat.Ich musste immer allein kämpfen, und mittlerweile kann ich einfach nicht mehr.ich will nicht dass mein Leben so weiter läuft.aber ohne jemanden, der mal für mich da ist schaff ich es nicht mehr.

08.07.2019 23:46 • x 4 #13


M
Liebe Melody, ich weiß nicht, wo dein hier ist und hoffe, dass du bald jemanden im näheren Umkreis findest, der für dich da sein kann.
Für den Augenblick kann ich dir nur aus der Ferne Trost spenden und dir von Herzen alles Liebe senden.
Bezüglich Leere in der Familie: jetzt lässt sich daran leider wenig ändern.
Die Zukunft lässt sich aber ändern.

08.07.2019 23:55 • x 2 #14


MelodieSyren
Ich wohne in der Nähe von Heidelberg.

Ja. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern - leider.

Aber das jetzt. Und das will ich unbedingt! Aber dafür muss ich irgendwie diese Alt Lasten los werden.

Denn ich möchte es anders machen als meine Familie.

Und ich möchte mich endlich nicht mehr allein fühlen,.

Entschuldige bitte das Rumgeheule.

08.07.2019 23:59 • x 3 #15


M
Ganz direkt: raus damit.
Ich bin froh, dass du es einfach so geschrieben hast, wie es ist.

Altlasten loswerden: ist wichtig und sinnvoll, nur leider sehr unkonkret.
Aus eigener Erfahrung: definiere für dich klitzekleine konkrete Schritte.
Wo anfangen? Denk daran, was du dir von anderen wünschst, was davon unerfüllt bleibt und wie deine Wünsche dein Verhalten beeinflussen.
Warum handelt deine Familie, wie sie handelt? Gibt es überhaupt rationale Gründe für diese Handlungen?
Wo kann man sich selbst Rettungsanker schaffen und Prävention vetreiben?
Ich verstehe dich sehr gut und glaube, dass du das jetzt verändern kannst.
Zwar nicht so schnell, wie du es dir vielleicht gerade wünschst, aber Stück für Stück. Ich wünsche dir den Mut und die Geduld hierzu!

09.07.2019 00:06 • x 2 #16


B
Alles was hier geschrieben wurde kenne ich zu gut.

Meine Familie ist auch zerstritten und richtiger Verlass ist auf keinen.
Freunde wohl eher gute Bekanntschaften, melden sich bei mir nur noch, wenn diese Hilfe benötigen, damals half ich ihnen auch gern. Irgendwann bemerkte ich jedoch, dass ich bei Treffen oder Feiern nur selten und irgendwann nicht mehr eingeladen wurde. Sie sind alle total freundlich, wenn die dann von ihren Unternehmungen redeten, so kam oft, warum sie mich nicht gefragt hatten und keiner konnte/wollte eine Antwort geben. Ich meinte mal in der Runde, ist doch egal, wird sein Gründe gehabt haben. Mittlerweile helfe ich auch keinen mehr freiwillig, weil ich mich hier immer ausgenutzt fühle.

Im Mai hatte ich mich bei einer alten Arbeitskollegin gemeldet und mich bei ihr entschuldigt, dass ich ihr zwei Monate nicht geantwortet hatte, hatte aber viel um die Ohren, Partnerschaft, Arbeit und bla.
Von ihr kam: Zwei Monate für eine Antwort, ziemlich armselig findest du nicht!
Seitdem kein Kontakt mehr.

Von anderen kommt nur, ach lässt auch mal was von dir hören.
Jaja versucht mir ein schlechtes Gewissen einzureden, die hätten sich auch melden können, wenn sie den gewollt hätten.
Oder Klassiker oh hi, wie geht es dir, sorry bin gerade Beschäftigt, melde mich später.
Natürlich tun sie das nicht.

Meiner letzten Partnerin stand ich immer zur Seite, wenn es ihr schlecht ging. Jetzt hatte sie sich ein anderen gesucht und mich fallen gelassen, sie meinte sie wolle gern nochmal ein klärendes Gespräch führen, damit keiner grumpy ist. Aber, wenn ich dann mal einen Zeitpunkt vorschlage, heißt es immer tut mir Leid, meine ganze Woche ist voll, vielleicht nächste Woche. Es kommen aber keine konkreten Gegenvorschläge, wenn muss man an ihren Tagen Zeit haben, ansonsten hat man keine Interesse.

So geht es bereits mein ganzen Leben. Mit Alleinsein habe ich keine Probleme, 1-2 Tage mal die Ruhe genießen tut der Seele gut. Nachdem jeder, mit dem ich oft was Unternommen hatte, wegzog, ist das Alleinsein zur Einsamkeit geworden.
Man sieht sich, unterhält sich, aber man ist auf der Prioritätenliste irgendwo jenseits des Platz 20. Da ist es schon einmal wichtiger Staub zu saugen, als mal kurz zu fragen, wie es einen geht, ob man was unternehmen will.
Mache ich mir nichts vor, ich melde mich bei den Personen auch nicht, aber nur weil ich eh das Gefühl habe, nicht wirklich dazu zugehören und kein Interesse an mir als Mensch besteht.

Aktuell habe ich Urlaub und sitze seit Freitag in meiner Wohnung und langweile mich (Wetter ist mau), habe nach Aktivitäten ausschau gehalten und nichts interessiert mich oder man wird schief angeguckt, wenn man alleine dahin geht, die Blicke die man glaubt zu sehen, ist der echt alleine hier, hat der keine Freunde?

Wie gehe ich damit um?
Gar nicht, versuchtes Einreden von akzeptiere es einfach.
Ich weiß ich habe es selber in der Hand, aber keine Lust mehr, da ich eh immer im Glauben bin, alles wäre verschenkte Zeit, obwohl nichts tun dies ja noch mehr überwiegt.
Es tut mir schon Leid, dass ich hier gerade nichts positives Beitragen kann.

15.07.2019 13:33 • x 2 #17


Alexandra2
Mir hilft Konsequenz. Aufräumen im Familien-und Bekanntenkreis, ganz radikal, hat mir sehr geholfen. Den andauernden Hoffungsschmerz, der immer wieder auftritt, reduziert das etwas.
Das habe ich nach und nach gemacht, und trotzdem gibt es immer wieder Situationen, in denen sich eine Freundschaft als einseitig rausstellt, entgegen bisherigen Verhaltens. Tja, jeder hat das Recht sich anders zu entscheiden. Es tut trotzdem weh, nun hat sich eine sog Freundin 1 Jahr nicht mehr gemeldet, zuvor war ich das meist. Ich streiche sie aus meinem Gedächtnis und ihren Geburtstag aus dem Kalender. Das ist der reinste Selbstschutz

15.07.2019 15:25 • x 4 #18


MelodieSyren
Ein Freund den ich schon sehr lange und gut kannte, hat letztes Jahr immer weniger mit mir unternommen. Aber es lag nicht an mir! Ich wollte gern was mit ihm machen, aber er hatte immer keine Lust drauf oder sonst was.

Wir waren echt beste Freunde! Er war sowas wie mein Bro. Es gab sogar Situationen in denen wir fast ein Paar geworden wären.

Dann war es letztes Jahr aber so, dass dieser Freund neue Leute kennen lernte und die plötzlich wichtiger waren als seine beste Freundin. Er unternahm nur mehr mit denen was und alles.

Und dann eines Tages haben wir uns ausgesprochen. Ich erinner mich dran, dass ich nach dem Gespräch geweint hab, weil es so richtig kalt zwischen uns war - und so war es sonst nie gewesen!

Doch kurz darauf hat er mir dann eröffnet, dass es besser ist wenn wir getrennte Wege gehen. Wir hätten ja vollkommen unterschiedliche Interessen (auf einmal!) und so.

Und das wars dann. Crash, boom, AUS.

Ich hab versucht zu reden, gesagt ich kann mich bessern, wir sind doch schon so lange sooo gut befreundet, ob er das einfach so wegschmeißen will.

Es kam nichts mehr.
Für ihn war die Sache durch.

Daran hab ich so sehr gelitten. Ich hab so oft geweint. Einfach weil wir echt Besties waren! Wir haben zusammen gelacht, dummes Zeug geredet, waren bis morgens um sieben zusammen wach, wir haben uns einander anvertraut, waren füreinander da.

Und urplötzlich wurde ich einfach weg geworfen, weil ich nicht mehr interessant genug war.

Es hat ganz schön gedauert bis ich darüber hinweg kam. Aber, wie durch ein Wunder, hab ich ca. zur gleichen Zeit ein paar neue Menschen kennen gelernt. Und diese sind zu meinen neuen Freunden geworden und konnten mich trösten.
Ich habe also einen Menschen verloren, dadurch aber mehrere neue gewonnen.

Ich wünsche meinem Bro wirklich nur das Beste. Und dass er glücklich ist und wird in seinem Leben. Und vielleicht, eines Tages, wenn wir älter sind, kreuzen sich unsere Wege nochmal.

Musste das grade los werden, weil ich mich dran erinnert habe.

Aktuell ist es so, dass meine Mutter eben weit weg von mir wohnt und wir nur über WhatsApp Kontakt haben. Sie scheint aber eben Null Interesse an mir zu haben - immer wird die Arbeit als Ausrede vorgeschoben. Würde ich mit ihr über die Vergangenheit reden, käme auch nur eine dumme Ausrede.
Als ich sie fragte, ob sie nicht gemerkt hat wie sehr ich zu meiner Schulzeit gelitten habe, meinte sie auch nur: Ich dachte das wäre normales Teenie Verhalten und damit war das Thema für sie beendet.
Deshalb sehe ich gar nicht mehr ein mich mit ihr darüber zu unterhalten. Sie tut es einfach nur ab. Und gerade jetzt, wo ich IHRE Hilfe so dringend nötig hätte, stellt sie mich quasi aufs Abstellgleis. Die Arbeit ist wichtiger. Sie hat da ja sooo viel zutun. Und morgen ist was anderes wichtiger. Da hat irgend eine Tussi Geburtstag. Ich schreibe ihr bei WhatsApp momentan nicht mehr. Ich habe keine Lust mehr mir ständig irgendwas dummes anzuhören, dass ich meinen sch. eben alleine machen soll. Wenn ich für sie nicht wichtig bin - gut. Das Spiel kann ich auch. Wenn sie wieder mal was von mir möchte, kann ich dann einfach auch nicht. Ich hab keine Lust mehr mich ständig schlecht zu fühlen oder runter machen zu lassen, nur weil sie keine Lust hat meine Depression zu ertragen oder es ihr sch. egal ist.

Da verlasse ich mich lieber auf die wenigen Menschen, denen ich noch etwas bedeute!

16.07.2019 03:09 • x 4 #19


Alexandra2
Liebe MelodieSyren,
Du hast mein volles Mitgefühl! Ich kenne den Schmerz, sich wie weggeworfen zu fühlen und das Grübeln, was ich verkehrt gemacht habe. Nichts. Ich habe nichts verkehrt gemacht, passe nur nicht mehr in deren Leben.
Es ist schön, dass Du neue Kontakte hast, die vielleicht besser in Dein Leben passen. Ich wünsche Dir mit ihnen interessante Begegnungen und daß sie Dich so mögen, wie Du bist.
Liebe Grüße Alexandra

16.07.2019 08:01 • x 2 #20


A


Hallo Mandiii,

x 4#21


S
Hallo ihr Lieben,
ich bin ganz neu in diesem Forum und diese Thematik trifft bei mir auch total ins Schwarze. Einsamkeit oder das Gefühl alleine zu sein kenne ich leider viel zu gut. Ich habe in meiner frühen Jugend eine Essstörung entwickelt, die sich leider bis zu meinem 19. Lebensjahr hinzog und mehrere Klinikaufenthalte, Therapien, etc zur Folge hatte. Dadurch habe ich über die Jahre alle Freundschaften verloren und war seitdem einfach draußen, ich kam einfach nicht mehr so leicht mit Menschen in meinem Alter ins Gespräch, bzw. habe überhaupt Kontakte knüpfen können. In meinem Studium hatte ich eine Kommilitonin, mit der ich mich ganz gut verstand und zusammen gelernt habe. Nachdem der Abschluss in der Tasche ist, ist es damit aber auch vorbei. Sie hat eben schon Familie, zwei Kinder, einfach ein ganz anderes Leben. Auf meiner Arbeit sind wir nur sehr wenige, ich komme sehr gut mit allen zurecht, aber der Altersdurchschnitt ist eben auch so 40-50.
Nun ja, da ich noch immer mit der Depression stark zu kämpfen habe und Medis nehme, habe ich im letzten Jahr begonnen, aktiv nach einer Selbsthilfegruppe in Berlin u suchen. Leider waren es bisher nur Reinfälle aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Habt ihr sonst irgendwelche Ratschläge, wie oder wo man als relativ zurückhaltender Mensch neue Bekanntschaften schließen kann? Der gutgemeinte Ratschlag such dir doch einen Verein ist überhaupt nicht so einfach. Ich gehe gerne zum Pilates oder Yoga, aber das sind eben Hobbies, die man alleine macht. Es ist manchmal zum Verrücktwerden.ich habe das Gefühl, wenn man einmal aus dem normalen Kreislauf ausgebrochen ist, hat man es unglublich schwer, wieder hineinzukommen. Oh mann, ich habe eigentlich seit meinem 13/14 Lebensjahr keine richtige Freundin/Freund mehr.wenn, dann war es nur oberflächig. Derzeit habe ich wirklich keinen einzigen Bekannten außerhalb der Familie. Momentan ist das Gefühl der Einsamkeit immens, was wohl damit zu tun hat, dass ich vor drei Monaten von zuhause ausgezogen bin. Auf der einen Seite bin ich wirklich froh, die Wohnung zu haben und ich wollte auch unbedingt raus, aber in den schlechten Zeiten hält man das Alleinsein dann kaum aus.
Vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ganz viel Kraft euch allen weiterhin!

24.07.2019 19:17 • #21

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