Seelische Misshandlung gegen Kinder durch die Eltern

T
hallo zusammen,

hm ich tu mich etwas schwer damit das zu formulieren, aber ich hoffe ihr könnts irgendwie verstehen.

Wenn ich von seelischem Missbrauch lese oder recherchiere, dann finde ich diesen (bis auf ein Buch) immer nur im Zusammenhang mit körperlichem/S.. Missbrauch. natürlich wird immer gesagt, dass dieser ebenso schlimm is.Für mich ist das aber sehr schwierig zu verstehen.hmm

Also vllt. sollte ich erstmal sagen wo mein Problem liegt. Ich bin in Behandlung wegen Depressionen (oder depressiven Phasen, so ganz weiß ich das nicht). Ich hab da aber ein riesen Problem mit, da bei mir nie irgendwas Schlimmes war. Also damit meine ich, ich weiß dass das Verhalten meiner Eltern nicht unbedingt super war ( es wurde ignoriert, SChuldgefühle eingeredet ect. ), und meine Thera meinte dass es zum Teil Gefühle aus der präverbalen Zeit sind, aber ich kann nicht verstehen wie man wegen solchen Verhaltens so abdrehen kann, also so Probleme bekommen kann.

Ich denke also wenn könnte ich das was ich erlebt habe maximal (wenn überhaupt) in die Kategorie seelischen Missbrauch packen.Aber der scheint wie gesagt nur in Zusammenhang mit körperl, zu bestehen. Wie gesagt wenn überhaupt, eigentlich denke ich ich hab nichts schlimmes erlebet, obwohls mir halt nicht gut geht.

Mobbing ist ja aber auch so etwas wie seelischer MIssbrauch? oder in welche Kategorie gehört das?

hm denkt ihr dass das eine (also sellisch bzw körperlich) schlimmer ist als das andere, oder ist beides schlimm?

Ich hab einfach das Gefühl wenn ich lese und höre was andere Menschen zum Teil erlebt haben, dass ich überhaupt kein Recht hab daß es mir so geht, außerdem liebe ich meine Eltern sehr und kann ihnen keine Schuld geben.

Hm also ich weiß wie gesagt nicht ob ihrs versteht aber ich hoffe.

Grüße
Telana

21.01.2009 10:21 • #1


S
Hallo Telana,
zuerst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Zu Deiner Frage: Seelischer Missbrauch und körperlicher Missbrauch sind zwei verschiedene Dinge, die zwar zusammen vorkommen können, jedoch nicht müssen. Sie können genauso auch getrennt voneinander auftreten. Was körperlicher Missbrauch ist, leuchtet und ja meist eher ein. Seelischer Missbrauch ist, wenn der Betroffene seelisch / psychisch leidet.

Ich hab mal ein Buch über Missbrauch gelesen und da war das sehr schön drin beschrieben. Auch die Unterschiede zwischen beiden. Aber mir fällt im Moment nicht mehr ein, in welchem Buch das war.

Was von beidem ist schlimmer - ich denke, das kann man so pauschal überhaupt nicht beurteilen. Ist das wichtig ? Manchmal ist körperliche Misshandlung doch sogar leichter zu ertragen als seelische. Manchmal ist es auch anders herum. Ich denke, das kann man so nicht beurteilen und man braucht es auch nicht. Was immer ein Mensch davon erlebt hat - es war schlimm für ihn. Und nur darauf kommt es doch an. Wie schlimm war es für den Betroffenen.

Übrigens, Du darfst Deine Eltern auch gerne lieben. Sie sind Deine Eltern. Sie haben auch viel Gutes für Dich getan und Dir auch schöne Zeiten beschert. Natürlich haben sie auch Dinge falsch gemacht. Und vielleicht so sehr falsch, daß Du jetzt krank geworden bist. Aber sie haben ja nicht nur falsche Dinge gemacht, sondern eben auch gute. Und ich denke, dafür hast Du sie lieb.

Liebe Grüsse
von steenie

21.01.2009 12:55 • #2


A


Hallo telana,

Seelische Misshandlung gegen Kinder durch die Eltern

x 3#3


P
Seelischer Mißbrauch ist unter anderem, wenn ein Elternteil permanent auf dem Kind herumhackt, es demütigt, abwertet und schlecht macht. Kinder können sich nicht dagegen wehren wenn Eltern sowas tun. Solche Mißhandlungen sitzen dennoch sehr tief und machen krank ohne das je körperliche Gewalt ausgeübt werden mußte. Die Ohnmacht gegen den Erwachsenen bestehen zu können, der Wunsch geliebt und geachtet zu werden, der permanent und systematisch zu Nichte gemacht wird, machen Kinder unter anderem zu depressiven Erwachsenen.

LG
Petra

10.02.2009 18:29 • #3


U
Liebe Telana

Beides ist gleich .... weil einfach gesagt weil es die Seele krank macht......
Das war einfach ausgedrückt, das was du da andeutest ist wie ich es verstehe ---- giftige Eltern = vergiftete Kindheit ( ist ut bescrieben in den Buch Trotz allem ).
Mir ist beides angetan worden Telena und ich könnte auch nicht sagen ob eins davon schlimmer ist.

Gruß Ute

10.02.2009 18:39 • #4


T
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für Eure Antworten,

wenn aber beides gleich ist, warum kann man (oder vllt. auch nur ich) nur eines akzeptieren? warum wird es immer in der Gesellschaft abgewertet?
Warum findet man nichts darüber?

ich find das echt schwierig.

Wenn jemand sagt z.B. er ist geschlagen worden, wird überall sofort reagiert,
wenn man sagt man fühlt(e) sich allein gelassen, dann soll man sich doch mal zusammen reißen, bzw drauf schauen was für eine gute Kindheit man hatte.
(ok vllt könnt ihr auch mann mit ich austauschen ;-) )

das ist ein bissl wie körpliche krankeiten und depressionen oder?

Körperlich gibts immer reaktionen, hat man was seelisch wird man belächelt.

Das Schlimme ist aber glaube ich, dass ich selbst es genauso mache....das kann ja dann nichts geben.

Lg
Telana

15.02.2009 12:30 • #5


Pacoschnecke
Hallo Telena,

vielleicht wäre es ein Ansatz es selbst nicht zu tun. Vor allem wenn du vermutlich weisst wie es auf die Betroffenen wirkt....Es leidet doch ohnehin jeder genug.

Ich habe beides erfahren aber erst als Erwachsene durch meinen Ex-Mann. Und ich kann dazu nur sagen, das seelische ist für mich viel viel viel schlimmer gewesen, da das ewig im Kopf ist und immer wieder sein Übriges tut.
Körperliches konnte ich, was den Schmerz betrifft, es überwinden und der Schmerz ansich ist ja jetzt nicht mehr zu fühlen, es existiert nur die Erinnerung daran, aber das seelische tut heute noch immer weh und wird mich vielleicht mein ganzes Leben begleiten...

Nimm mir den ersten Satz bitte nicht übel, es soll nur dazu beitragen etwas nachzudenken, das die Menschen, gerade für die Betroffenen etwas besser werden.

Viele liebe Grüsse

Doro

15.03.2009 14:22 • #6


A
Zitat:
warum wird es immer in der Gesellschaft abgewertet?
Warum findet man nichts darüber?


Weil es tabuisiert wird.
Denn jeder, der ehrlich zu sich selbst ist wird feststellen, dass er selber auch
sicher mal etwas gesagt hat, was jemanden zutiefst verletzt haben könnte.
Und es ist immer hart, wenn man sich selbst einen Spiegel vorhalten müßte - also tun die Leute das nicht und
setzen sich nicht damit auseinander. Ist halt der einfachere Weg für sie.

Und andererseits ist es auch so, dass viele sich einfach nicht vorstellen können und wollen,
dass es zB einen großen Unterschied gibt zwischen traurig sein und Depression.
Die denken sich dann: Ach - ich bin auch manchmal traurig ... die (Depressive)
sollen sich mal nicht so anstellen, es ist doch normal mal traurig zu sein.

Man muss schon bereit sein über seinen eigenen Tellerrand zu blicken -
viele vermeiden das, um das wirkliche Elend nicht sehen zu müssen, das ihre idealisierte
Traumwelt zerstören würde/könnte ....

15.03.2009 14:55 • #7


Tama
Dazu fällt mir mein älterer Bruder ein, er war aus erster Ehe.
Ich weiss es nur noch aus Erzählungen.
Meine Mutter hat ihn gehasst und er war für sie ein Störenfried und auch ein Sündenbock für alles. Sie hat all ihre Wut und Hass auf ihn gerichtet. Seelisch.
Mit 11 ist er zu seinem Vater gekommen. Dieser hat ihn immer für seine Schandtaten bestraft, das waren körperliche Misshandlungen von denen er heute noch Narben mitsich trägt.
Er sagte mal, seiner Mutter kann er nicht verzeihen, diese Ablehnung und seelischen grausamkeiten waren für ihn schlimmer, als was sein Vater getan hat.

Wenn in der Gesellschaft nicht gesehen wird, daß eine Misshandlung stattfindet, wird nichts getan. Gesehen werden nur die körperlichen Dinge. In die Seele ist es ihnen zu schwierig, reinzuschaun.

15.03.2009 14:56 • #8


T
Hallo

Doro, Tama, Alannis

ich nehme dir den Satz nicht übel, du hast ja vollkommen recht und nichts anderes wünsche ich mir ja selbst.

Seelisch ist schlimmer bzw. gleich schlimm und dochklapts nicht. Es ist absurd,
ich sollte es verstehen und kanns nur schwer, muss es mir immer weider sagen,
danke dass ihr mich an Euren Besipielen und Gedanken teilhaben lasst.

Ja Alannis du hast recht,
eingestehen dass es das gibt bedeutet auch eingestehen dass man selbst schuld trägt,
und vllt hiflts auch vermeiden über das nachzudenken was einem selbst weh getan hat.

Eine (idealisierte) Traumwelt schafft man sich auch um zu überleben oder?

hm ich weiß auch nimmer,
da bin ich wieder beim akzeptieren...

ich würd mir wünschen dass es auch mehr zum Thema seelischen Missbrauch gibt,
denn ich sehe viel um mich rum und vllt würde das einer Akzeptanz in der Gesellschaft helfen?

so wie aufklärung bei Depression....

da muss ich auch immer an einen (liebgemeinten Satz) von einem Freund von mir denken:
Schau mir gehts auch nich timmer so gut und ich reiß mich dann zusammen und versuchs zu schaffen...
und dann hab ich mir nur Gedacht super und ich schaff net mal das zusammenreißen...
aber naja er wollte mir helfen

Liebe Grüße
Telana

15.03.2009 21:47 • #9


A
Telana, ich möchte es mal so sagen.
Kinder werden wertfrei geboren und durchlaufen viele viele prägende Phasen im Leben, wo
sie Halt und Richtung brauchen. Ihre Gefühlswelt wird geprägt durch das was man in sie
hineinfüttert - ebenso die Psyche ...

Daraus ergeben sich Verhaltensweisen, die sie auch in späterer Zeit beibehalten - was gelernt wird, sitzt
erstmal bombenfest. Eltern und Gesellschaft sind in diesen Phasen eine Institution, denen ein Kind vertraut.
Überall sieht das Kind und der Jugendliche Menschen, die scheinbar in Ordnung sind - es rennt ja auch kaum jemand, der zB depressiv ist
und in Heulattacken steckt draußen auf der Strasse rum ... das geschieht meist im stillen Kämmerlein.

Wächst ein Kind damit auf, dass es immer wieder verlassen wird ergeben sich daraus Verlustängste,
die es wahrscheinlich nie wieder loslassen werden. Diese Verlustangst überträgt man unbewußt auf Freundschaften,
Partner etc.
Und wenn man dann noch Eltern hatte, denen man nichts recht machen konnte und die einem zu verstehen geben,
dass man eh nichts wirklich richtig machen kann resultiert daraus, dass man denkt man sei Schuld an allem,
man wäre nicht richtig etc etc ...

Letztendlich hat diese psychische Misshandlung (Misshandlung = Fehlhandlung) der Eltern dann ein Leben lang Folgen,
aus denen dann wieder andere resultieren ... und irgendwann hat man nicht mehr nur Verlustangst, sondern noch vieles
andere, was sich daraus entwickeln kann.

... ein blauer Fleck, der durch einen körperlichen Übergriff entsteht, ist nach ein paar Tagen weg.
ABER: auch eine Ohrfeige kann zu einem Gefühl der Entwürdigung werden, dass sich durch ein Leben zieht ...

15.03.2009 22:09 • #10


A
Hallo!

Ich leide an einer Depression und frage mich ob die Ursachen nicht aus meiner Kindheit kommen.
Als Kind wurde ich gehänselt,bespuckt und gedemüdigt.Ich hatte oft Angst in die Schule zu gehen.Ist das schon seelischer Missbrauch?

Ich habe immer wieder Träume in der letzten Zeit ,die sich damit befassen.
Ich versuche es immer weg zu schieben.......doch es holt mich immer ein.
Im Mai haben wir Klassentreffen. Ich frage mich ob ich da hinfahren soll.......

Ab April mache ich eine Therapie und hoffe die ganzen Dinge aus der Vergangenheit aufzuarbeiten.


Gruß Angy

24.03.2009 12:31 • #11


S
Hallo,

was ich mich gerade frage ist, warum so gut wie immer geredet wird, dass nur Kinder seelisch missbraucht werden können...nicht aber erwachsene, labile Menschen.

Ich mache mir deshalb Gedanken darüber, weil es in meinem Leben ein Menschen gibt, der soviel mehr Stärke hat als ich und mich eigentlich ebhandelt wie den letzten Dreck...ich es aber trotzdem nicht schaffe, den Kontakt zu ihm abzubrechen. Wir hatten schon oft über Monate absolute Funkstille, aber jedes mal, wenn er wieder auftauchte, ging es wieder von vorne los. Und jedes mal habe ich wieder Angst, ihn zu verlieren, obwohl mein Verstand mir sagt, dass es das beste ist, was mir passieren könnte.

03.06.2009 12:01 • #12


P
Ich hab sogar schon starke erwachsene Menschen an solchen Beziehungen zerbrechen gesehen. Es trifft nicht nur Kinder, aber die kindliche Psyche ist noch so empfindlich, daß die Spätfolgen deutlicher zu Tage treten. Auch ist ein Kind ohnmächtig seinen Eltern ausgeliefert, während ein Erwachsener sich ja trennen könnte. Häufig sind die Erwachsenen, die sich nicht trennen können ehemals seelisch mißhandelte Kinder gewesen. Man sucht einen starken Partner, jemanden, der die Eltern ersetzt, die einen gepeinigt haben - und ohne es zu wollen aber fast mit unübertroffener Zielsicherheit erwischt man dann einen, der sich genauso mies verhält. Der Kreis der Verdammnis, aus dem man erst ausbrechen kann, wenn man die Hintergründe für sich erkennt. Erst dann sucht man sich keinen Vater oder Mutter mehr, sondern kann das verletzte innere Kind selbst aufpäppeln.

Seelische Gewalt ist deshalb so grausam, weil sie nicht von außen als solche wahr genommen wird. Als Kind glaubt man sogar selbst, daß es normal ist. Erst wenn man von außen auf die Familie guckt fällt einem meist auf was los ist. Zumindest ging es mir so. Da war eine irre Diskrepanz zwischen dem Familiengefühl, der Vorstellung einen sicheren Hafen zu haben, eine Familie die einen schützt und behütet und dem, was real war - ein Vater der aus Eifersucht seine Kinder demütigte und erniedrigte bis aufs Blut, weil er keine Ehefrau sondern einen Mutterersatz geheiratet hatte. Diese Erkenntnis war unglaublich und schockierend. Die Reaktionen der Familie sehr enttäuschend, denn sie saßen noch drin in ihrem Phantasiegebilde. Jetzt bin ich solange raus, daß es mir schon fast wieder als unwahrscheinlich vorkommt, daß mein Vater sich uns Kindern gegenüber so verhalten hat. Wäre da nicht mein Bruder mit seiner sozialen Phobie und Unfähigkeit seine eigenen Stärken wahr zu nehmen, dann könnte ich nicht mal mehr sagen ob es jemals passiert ist. Ich muß mir immer wieder sagen - ja, ich hab nicht gesponnen, es war alles wirklich so. Mein Vater hat mit mir Spießrutenlaufen gemacht und mich beleidigt und erniedrigt wo er nur konnte. Schaue ich den alten Mann heute an, ist es kaum zu glauben.

03.06.2009 14:35 • #13


FrotteeTierchen
hallo

wollte einige gedanken noch hier lassen

hier wird so oft geschrieben seelischer und körperlicher missbrauch wären gleich. ich sehe das nicht so. ganz im gegenteil. es sind zwei vollkommen verschiedene dinge.

mir ist klar was ausgedrückt werden soll: beides sind verletzungen, beides ist schlimm... und da seelische verletzungen gern unter den tisch fallen möchte man diese auch gerne mit etwas ähnlichem gleichstellen, dass besser verständlich ist, allgemeiner akzeptiert (eben körperliche misshandlung).

die qualitäten sind aber sehr unterschiedlich. körperliche misshandlung kann man klar abgrenzen, man kann von außen ganz klar sagen ab wann da missbrauch passiert (jedenfalls in der regel). die auswirkungen sind auch klar - körperlich gesehen, ich hab blaue Flecken, gebrochene knochen usw. seelischer missbrauch kann viel subtiler sein, es ist schwer ihn zu erkennen oder abzugrenzen, er lässt sich gern wegargumentieren.

auch die auswirkungen sind unterschiedlich. wenn mein vater auf mich eintritt breche ich mir das becken, meinen selbstwert hat er damit noch nicht unbedingt gebrochen, vllt sogar im gegenteil. wenn mein vater mich demütigt, erniedrigt, dann trägt er stück für stück meinen selbstwert ab, beugt mich.

08.06.2009 01:14 • #14


A
Hallo Frotteetierchen!

. es gibt einen neuen zusätzlichen offenen Bereich zum Thema S..Missb. .

08.06.2009 02:05 • #15


blauerkrümel86
mit seelischem missbrauch ist es wie mit gott. viele menschen glauben nur an das was sie anfassen können.
und die seele kann man nicht anfassen deswegen begreifen die leute sie nur schwer.
ich finde gerade hier in deutschland wird viel zu viel wert darauf gelegt was man sehen kann. auf einen fitten körper, besitz u.s.w.
was die psyche angeht so wird sie oft vernachlässigt und nicht beachtet. und seelische leiden als schwäche angesehen.
woanders ist es in zum therapeuten zu gehen wie in einen fitnessclub zu gehen. weil man sich in beiden zeit für sich nimmt und sich etwas gutes tut.
hier zulande ist es total verschriehen. :(
ich habe gerade durch diesen Artikel das was mir zugestoßen ist zum erstenmal mit dem Wort Missbrauch in Zusamenhang gebracht.
Eigentlich ist es offensichtlich das es das war aber noch nie hat es jemand so ernst genommen das er es so bezeichnet hat.
ich weiß noch nicht was diese einsicht mir bringt.
aber ich denke es ist positiv die dinge so zu sehen wie sie sind und sie nicht mehr zu verdrängen und verleugnen nur so kann ich am ende damit lernen umzugehen.

16.07.2009 22:54 • #16


S
Seelische Gewalt:

Seelische Gewalt sind Handlungen am Kind, die zur Zerstörung des Vertrauens zwischen Kind und Bezugsperson führen und dessen Persönlichkeitsentwicklung ganz massiv behindern. Die Schäden sind folgenschwer und mit denen der körperlichen Misshandlung zu vergleichen.

Seelische Gewalt erleidet ein Kind z.B. wenn ihm ein permanentes Gefühl der Ablehnung vermittelt wird. Das geschieht, indem das Kind verglichen, gedemütigt, verspottet oder kleingemacht wird. Auch Überforderung oder Bestrafung durch Liebesentzug, Einsatz von Liebe als Tauschgegenstand, Gleichgültigkeit und Ignoration ist Gewalt.

Zuwenig oder gar keine Streicheleinheiten sind ebenfalls eine seelische Grausamkeit.

Gravierend sind auch Vorgehensweisen, die dem Kind bewusst Angst machen:

Einsperren in einen Keller oder eine Hundehütte z.B., alleine lassen (nicht unterschätzen!!!), Drohungen (nimmt das Kind bitter ernst), Isolation usw. Auch extreme Beschimpfungen des Kindes , Wutanfälle sowie passiv erlebte Gewalt kann das Kind nicht verarbeiten.

Kinder werden aber auch ganz häufig von den Eltern für deren eigene Bedürfnisse missbraucht, indem sie in Beziehungskonflikte mit hineingezogen werden, z.B. Schlichter spielen sollen oder Puffer zwischen den Eltern, aber auch Aufpasser, Tröster, Ersatz- Gesprächspartner.

Und was die allerwenigsten gerne wahrhaben wollen : Auch überbehütendes Verhalten kann zur seelischen Gewalt ausarten, wenn es zu Abhängigkeit, Unselbständigkeit oder sogar totaler Ohnmacht führt.

Gewalt ist im allgemeinen eine schlechte Lösung und Wut ein schlechter Ratgeber.

Der seelische Missbrauch:

Das ist meiner Meinung nach der eigentliche Missbrauch. Kein Mensch der es nicht erlebt hat, kann nachvollziehen was es für Folgen hat, als Kind missbraucht worden zu sein. Es ist ein Psychoterror für sich, den die Täter anwenden. Dem Kind wird klargemacht DAS es selbst schuld daran ist, DAS es dem Täter weh tut, DAS er das nur dem Kind zuliebe alles macht. Das Kind wird mit psychologisch perfekt eingesetzten Fragen dazu gezwungen Ja zu dem zu sagen, was man ihm sieht.


(aus http://www.schattenseiten.de)


Irgendwie erkenne ich meine Kindheit in diesem Beitrag.

Serafina

16.07.2009 23:45 • #17


M
Das furchtbare an seelischem Missbrauch ist, dass er oftmals garnicht oder erst sehr spät bemerkt wird. Selbst von den Opfern nicht.
Zitat von Serafina:
Seelische Gewalt erleidet ein Kind z.B. wenn ihm ein permanentes Gefühl der Ablehnung vermittelt wird. Das geschieht, indem das Kind verglichen, gedemütigt, verspottet oder kleingemacht wird. Auch Überforderung oder Bestrafung durch Liebesentzug, Einsatz von Liebe als Tauschgegenstand, Gleichgültigkeit und Ignoration ist Gewalt.

Ich wusste z.B. viele Jahre nicht, dass das, was hier beschrieben ist, unrecht war. Ich hielt es für normal, ich kannte es nicht anders. Erst im Erwachsenenalter, als ich selbst Kinder hatte, spürte ich, das die Erfahrungen mit meinen Eltern irgendwie nicht gut waren. Noch viel später erst kam die Depression zum Ausbruch, die das ganze Ausmaß der seelischen Misshandlungen an den Tag brachte ...

18.07.2009 12:07 • #18


melancholic
Zitat von Serafina:
Seelische Gewalt:

Seelische Gewalt sind Handlungen am Kind, die zur Zerstörung des Vertrauens zwischen Kind und Bezugsperson führen und dessen Persönlichkeitsentwicklung ganz massiv behindern. Die Schäden sind folgenschwer und mit denen der körperlichen Misshandlung zu vergleichen.

Seelische Gewalt erleidet ein Kind z.B. wenn ihm ein permanentes Gefühl der Ablehnung vermittelt wird. Das geschieht, indem das Kind verglichen, gedemütigt, verspottet oder kleingemacht wird. Auch Überforderung oder Bestrafung durch Liebesentzug, Einsatz von Liebe als Tauschgegenstand, Gleichgültigkeit und Ignoration ist Gewalt.

Zuwenig oder gar keine Streicheleinheiten sind ebenfalls eine seelische Grausamkeit.

Gravierend sind auch Vorgehensweisen, die dem Kind bewusst Angst machen:

Einsperren in einen Keller oder eine Hundehütte z.B., alleine lassen (nicht unterschätzen!!!), Drohungen (nimmt das Kind bitter ernst), Isolation usw. Auch extreme Beschimpfungen des Kindes , Wutanfälle sowie passiv erlebte Gewalt kann das Kind nicht verarbeiten.

Kinder werden aber auch ganz häufig von den Eltern für deren eigene Bedürfnisse missbraucht, indem sie in Beziehungskonflikte mit hineingezogen werden, z.B. Schlichter spielen sollen oder Puffer zwischen den Eltern, aber auch Aufpasser, Tröster, Ersatz- Gesprächspartner.

Und was die allerwenigsten gerne wahrhaben wollen : Auch überbehütendes Verhalten kann zur seelischen Gewalt ausarten, wenn es zu Abhängigkeit, Unselbständigkeit oder sogar totaler Ohnmacht führt.

Gewalt ist im allgemeinen eine schlechte Lösung und Wut ein schlechter Ratgeber.

Der seelische Missbrauch:

Das ist meiner Meinung nach der eigentliche Missbrauch. Kein Mensch der es nicht erlebt hat, kann nachvollziehen was es für Folgen hat, als Kind missbraucht worden zu sein. Es ist ein Psychoterror für sich, den die Täter anwenden. Dem Kind wird klargemacht DAS es selbst schuld daran ist, DAS es dem Täter weh tut, DAS er das nur dem Kind zuliebe alles macht. Das Kind wird mit psychologisch perfekt eingesetzten Fragen dazu gezwungen Ja zu dem zu sagen, was man ihm sieht.


(aus http://www.schattenseiten.de)


Irgendwie erkenne ich meine Kindheit in diesem Beitrag.

Serafina


Ich auch. Vor allem eben die Sachen, die ich fett markiert habe und das zieht sich durch meine ganze Kindheit und Jugend. Teilweise bis heute noch. Aber das war mir lange Zeit gar nicht wirklich bewusst. Richtig bewusst wurde es mir erst letztes Jahr, als ich bei der Lebensberatung saß und der Psychologe dort meinte, wenn ich jetzt 13 und nicht 24 wäre, müsste er das Jugendamt einschalten wegen Kindeswohlgefährdung... Das saß... Diese Erkenntnis kam da echt wie ein Hammer...

18.01.2010 23:31 • #19


T
Hallo!
Bin heute erst hier herein gestolpert und ich kipp jetzt total aus den Latschen.
Das ist ja mein Leben das ihr geschrieben hat. Da kenne ich wahnsinnig viele Passagen die ich noch nciht wahrgen0mmen hab.
Muß wohl nochmal über das was ich bisher dachte nochmmal nachdenken und andaere Ansätze machen.
Träne

11.02.2010 09:14 • #20


M
Ja, manchmal trifft und die Erkenntnis wie ein Schlag. Und doch ist uns dann noch nicht schlagartig alles klar. Ich habe jetzt fast 2 Jahre gebraucht, um zu verstehen, was in meiner Kindheit schief gelaufen ist, und warum. Aber die Arbeit hat sich gelohnt.

14.02.2010 16:26 • #21


S
Seelischer Missbrauch, z.B Schweigen!
Schweigen seitens des Erzeugers, und wir als Kinder wussten nicht warum. Wochenlanges schweigen kann sehr mühsam und kräftezerend sein, wenn man nicht weiß WARUM? Wenn der Erzeuger der Meinung ist, die Gedanken seiner Kinder lesen zu können. Vor allem die angeblich schlechten Gedanken!
S.. Missbrauch ist eine ähnliche Qual.
Die Frage wäre tatsächlich! Was ist schlimmer?
Bis heute kann ich es nicht beantworten.

14.02.2010 23:12 • #22


T
darf man da auch gefühle finden die schon lange verborgen und nicht wahr genommen worden sind??
dachte immer das mit dem alleine sein und den androhnungen (wenn papa das hört dan... ? ) sind in der kindheit normal. ist das auch so was wie misshandlungen??
habe auch oft darüber nachgedacht dass ich schuld bin und was falsch gemacht habe.(was manchmal schon stimmte -aber halt nicht immer)!!
bin auch von zu haus weggelaufen weil ich angst hatte mein vater schlägt mich so winderweich so wie er es immer bei meiner mutter gemacht hat. zahlt dies auch dazu??
er hat immer meine mutter zum prügelknaben gemacht, weiß nicht ob leichter gewesen wäre wenn er auf mich eingedroschen hätte in seinem suff. alle hatten vor ihm angst wenn er sturzbetrunken über meine mum hergefallen ist (körperlich wie auch S.)
ist das schon ein trauma???
es hat doch jeder von uns irgendwie nicht die perfekte kindheit - gibt es die überhaupt?

lg träne

15.02.2010 15:37 • #23


M
Hallo Träne,

ich denke, es ist ein Unterschied, wenn ein Elternteil vielleicht mal die Fassung verliert, wütend wird und vielleicht auch schreit. Wir sind alles nur Menschen. Deshalb ist eine Kindheit nicht gleich traumatisch.

Aber wenn diese Androhungen, wie du sie erlebt hast, zu einem täglichen Muster werden, zu einer täglichen Angst, dann handelt es sich um seelische Misshandlung. Ein Kind sollte in Geborgenheit und Vertrauen aufwachsen und nicht mit der täglichen Angst, vom Vater geschlagen zu werden, wenn es sich nur irgendwie falsch benimmt.

Hier ist auch noch wichtig zu erwähnen, das falsch und falsch in solch einem Falle nicht immer das Gleiche bedeuten. Ein Mensch, der sich so wenig unter Kontrolle hat, wie offensichtlich dein Vater auch, kann richtiges von falschem Verhalten nicht mehr unterscheiden. Da geht es nur noch darum, wann ihm ein Verhalten in den Kram passt und wann nicht. Und das kann sich minütlich ändern ...

Am Ende stimmt es wohl nicht einmal, dass wir als Kinder etwas falsch gemacht haben und deshalb selber Schuld sind an uns angetanen Grausamkeiten unserer Eltern. Nichts was ein Kind je anstellt, rechtfertigt es, das es windelweich geprügelt wird. NICHTS!! Eltern sind die überlegenen im Konstrukt der Familie. Sie haben das Vermögen, ihr handeln zu reflektieren, zu hinterfragen und bei Fehlverhalten des Kindes mit dem Kind gemeinsam Lösungen zu suchen und Verhalten zu ändern. Ein Kind kann all das nicht, es kann immer nur reagieren, agieren tun unsere Eltern. Kinder sind darauf angewiesen, dass sie ein Umfeld haben, in dem sie angemessenes Verhalten erlernen können. Dieses Umfeld muss gewaltfrei sein, physisch als auch psychisch.

16.02.2010 09:40 • #24


T
danke missi für deine antwort.
wie kann man mit der vergangenheit denn überhaupt fertig werden oder anders gesagt sie anzunehmne und akzeptieren?? meine eltern leben beide noch aber sie meinen es war alles nich so tragisch. abeer ich eben nicht. fand dies abscheulich und total unakzeptabel. ich weiß auch dass meine eltern dies nicht mit absicht getan haben, sie haben es so versucht wie es eben ihnen richtig erschienen ist. kann aber vieles nicht akzeptieren.
wie kann ich das alles abschließen ohne ihnen wehzutun??? ist das überhaupt möglich???????
Täne

16.02.2010 10:55 • #25


M
Nachdem ich in der Therapie meine Kindheit aufgearbeitet habe, kann ich sagen, dass die Schmerzen und Verletzungen, die ich durch die Schläge meines Vaters erfahren habe, mit der zeit verschwunden sind!
Was ich aber bis heute nicht losgeworden bin, sind die seelischen Verletzungen, durch die verbale Misshandlung, die ich erfahren habe!

Ich bin inzwischen selbst Mutter von drei Kindern, und da kommt vieles wieder hoch!
Ich kann aber seit der Therapie wieder halbwegs vernünftig mit meinen Eltern umgehen und habe festgestellt, dass meine Eltern für meine Kinder die besten Großeltern sind, die ich mir wünschen kann.

Leider lassen sich die Erfahrungen meiner Kindheit nicht rückgängig machen, aber ich habe gelernt damit umzugehen, indem ich mir sage, sie haben es nicht besser gewußt, oder wußten sich nicht anders zu helfen. Verzeihen werde ich es wohl nie Können!!!

Was ich aber weiß ist, dass meine Mutter leidet, weil sie seit meiner Therapie wohl doch einsieht, dass die Dinge früher eben nicht so NORMAL waren, wie sie gerne behauptet, so braucht man die eigenen Fehler nicht zugeben! Es ist inzwischen sogar so, dass ich ein gewisses Mitleid meinen Eltern gegenüber entwickle!

LG Mondi

16.02.2010 13:12 • #26


T
hallo mondi!
welche therapieart hast du da gemacht?? kenn mich mit den verschiedenen therapien immer noch nich so richtig aus. und wennich mal was nachschlage hab ichs vergessen wenn ich brauch oder weiß es nich mehr das es dies auch noch gibt.
bin seit Weihnachten in keiner festen Therapie, da ich mir viel zu viel zugemutet hatte. habe aber im januar mit ihr gesprochen ich werde mich erneut bei ihr melden wenn ich wieder bereit bin.
habe eben noch keine therapievortsetzung, da ich in der klinik wo ich schon zweimal war am freitag ein erneutes vorgespräch habe.möchte ihn fragenob ich die vergangenheitsbewältigung dort machen kann oder wo anders. weiß aber das sie in diser klinik hauptächlich akutpatienten haben und mehr in der gegenwart arbeeiten(weiß nich wie dies wirklich heißt)
wo wäre ich gut aufgehoben und wie lange warst eigentlich du dabei in der klilnik??
weiß auch dass ich alles nicht auf einmal bewältigen kann - wennich auch wollen würde.

es ist mir auch bewußt, daß ich diese schmerzen nich wegzauben kann - aber sie in mein leben akzeptieren(war so ) und meine eltern wieder norml in die augen schauen können ohne zuglauben sie zu hintegehen.
als großeltern sind sie auch viel anders , viel liebevoller.

dankle für das lessen und die antworten
Träne

17.02.2010 10:16 • #27


M
Zitat von Träne:
wie kann man mit der vergangenheit denn überhaupt fertig werden oder anders gesagt sie anzunehmne und akzeptieren??
Ja, das ist schon ganz schön schwierig. Aber die Kunst liegt vielleicht wirklich in der Akzeptanz der Vergangenheit.

Ich habe mich mit meiner Therapeutin intensiv in die Erinnerungen der Vergangenheit begeben. Dort haben wir mehrfach versucht, uns in die Situation meiner Mutter hineinzuversetzen. Und irgendwie empfand ich dann sogar Mitleid, ich konnte ihre verzweifelte Situation nachempfinden. Sie ist eine schwache Frau, abhänging von der Zuwendung anderer, unselbstständig. Sie hatte keinerlei Selbstvertrauen und musste sich deshalb in die Abhängigkeit anderer begeben. Sie konnte nicht anders als sich so verhalten. Und wenn sie heute bereit wäre, sich mit mir gemeinsam auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben, dann könnte ich ihr das sogar verzeihen. Vor allem mit der Erkenntnis, dass ich trotz der Schwierigkeiten und dieser schweren Krankheitsepisode ganz gut im Leben zurecht komme, sehr viel besser als sie es je kann.
Doch leider ist sie eine verbitterte Frau, die intrigiert, lügt und betrügt, wo sie nur kann, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Sie erpresst emotional, oft nonverbal. Sie ist nicht kritikfähig und bagatellisiert alles, aber auch alles, was nur irgendwie einen kleinen negativen Schatten werfen könnte. (Alles war sooo toll!) Sie nimmt mich nicht ernst als erwachsene Frau und Mutter.
Das Alles macht den Umgang mit ihr unmöglich. Ich habe den Kontakt abgebrochen.

Die Sehnsucht bleibt aber. Die Sehnsucht nach einer Mutter, die ich nie hatte und auch nie haben werde ...

Mein Stiefvater habe ich schon als Jugendliche aus meinem Leben verbannt. Dort ist keine Liebe, keine Sehnsucht. Er ist für mich nur ein erbärmlicher Mann, der seine Machtansprüche in uns Kinder hineinprügeln musste, weil es ihm an Intelligenz fehlte, einen anderen Weg zu suchen. Nur selten wünsche ich mir väterlichen Beistand, aber ganz bestimmt habe ich keine Sehnsucht nach IHM.

Die Therapieform, die mir geholfen hat, ist übrigens eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Sie lief über viele Monate (es sind jetzt fast 2 Jahre) mit 2x wöchentlichen Sitzungen. Gemeinsam arbeitet man sich Stück für Stück zurück in die Vergangenheit. Anfangs haben wir vor allem meine heutige Situation bearbeitet und verändert. Das hat eine vertraute Basis geschaffen für die Arbeit in der Vergangenheit. Das Tempo habe dabei ich bestimmt. Wenn ich nicht wollte, brauchte ich nicht über meine Erinnerungen zu reden. Denn das war oft sehr anstrengend und hat zu depressiven Schüben geführt. Bei ganz intensiven Erinnerungen habe ich oft mehrere Wochen gebraucht, um mich davon zu erholen. Aber jedesmal bin ich weiter vorangekommen. Es fühlt sich ein wenig so an, als wenn man 3 Schritte vorwärts geht und zwischendurch einen Schritt zurück. Aber man kommt voran.

18.02.2010 10:30 • #28


Pyxidis
Liebe Missi,

ich muß Dir einfach auf Deinen Post antworten, denn ich erkenne schon wieder soviele Parallelen zu meiner Lebensgeschichte.

Zitat:
Die Therapieform, die mir geholfen hat, ist übrigens eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Sie lief über viele Monate (es sind jetzt fast 2 Jahre) mit 2x wöchentlichen Sitzungen. Gemeinsam arbeitet man sich Stück für Stück zurück in die Vergangenheit. Anfangs haben wir vor allem meine heutige Situation bearbeitet und verändert. Das hat eine vertraute Basis geschaffen für die Arbeit in der Vergangenheit. Das Tempo habe dabei ich bestimmt. Wenn ich nicht wollte, brauchte ich nicht über meine Erinnerungen zu reden. Denn das war oft sehr anstrengend und hat zu depressiven Schüben geführt. Bei ganz intensiven Erinnerungen habe ich oft mehrere Wochen gebraucht, um mich davon zu erholen. Aber jedesmal bin ich weiter vorangekommen. Es fühlt sich ein wenig so an, als wenn man 3 Schritte vorwärts geht und zwischendurch einen Schritt zurück. Aber man kommt voran.


Genau so eine Therapie (+EMDR) mache ich auch und wir haben zunächst einmal nur danran gearbeitet mich zu stabilisieren und meine aktuelle Situation bearbeitet und zum Guten verändert. Und auch ich habe in den 1,5 Jahren, die wir dazu gebraucht haben, das Vertrauen zu meiner Therapeutin entwickelt um jetzt den Blick in die Vergangenheit (mit EMDR) wagen zu können. Ja, ich merke auch, daß das umheimlich anstrengend ist und mir es danach auch erstmal wieder schlechter geht, aber es ist der richtige Weg für mich, um all die Verletzungen zu verarbeiten. Ja und auch ich darf ganz alleine das Tempo bestimmen.

Zitat:
Ich habe den Kontakt abgebrochen.


Das habe ich auch; es ist nicht anders möglich für mich. Nur so kann ich heilen.

Zitat:
Sie ist eine schwache Frau, abhänging von der Zuwendung anderer, unselbstständig. Sie hatte keinerlei Selbstvertrauen und musste sich deshalb in die Abhängigkeit anderer begeben. Sie konnte nicht anders als sich so verhalten. Und wenn sie heute bereit wäre, sich mit mir gemeinsam auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben, dann könnte ich ihr das sogar verzeihen.


Ja, genau das ist meine Mutter auch und der einzige Weg für mich, wenn überhaupt, ihr zu verzeihen wäre, wenn Sie refelktieren würde und sich selbst Hilfe holen würde. Sie aber verharrt in ihrer Situation und Opferhaltung, wie eigentlich schon ihr ganzes Leben und schlägt um sich und verletzt andere vor allem mich. Noch nicht einmal der Einschnitt, daß ihre eigene Tochter nichts mehr von ihr wissen will, hat sie aufgeweckt.

Zitat:
Die Sehnsucht bleibt aber. Die Sehnsucht nach einer Mutter, die ich nie hatte und auch nie haben werde ...


Ja, meine eigene Mutter könnte und konnte diese Sehnsucht nicht stillen. Ich versuche mir diese Bedürfnisse jetzt selbst zu erfüllen. Aber ja, es wäre schon schön gewesen eine richtige Mutter zu haben.

Zitat:
Aber jedesmal bin ich weiter vorangekommen. Es fühlt sich ein wenig so an, als wenn man 3 Schritte vorwärts geht und zwischendurch einen Schritt zurück. Aber man kommt voran.


Das ist schön, daß Du das schreibst. Das gibt mir Hoffnung, denn ich bin noch ganz am Anfang mit der Rückschau. Ich habe eigentlich mein ganzes Leben versucht meine Kindheit zu verdrängen und es teilweise wohl auch geschafft, aber zu welchem Preis und sich jetzt freiwillig in diese dunkle Zeit zu begeben, ist manchmal schon wirklich hart und auch mutig. Aber auch ich bin sicher, daß es der richtige Weg ist.

Alles Liebe
Scorpio

18.02.2010 13:40 • #29


A


Hallo telana,

x 4#30


N
Hallo talena

für mich ist es egal wie man den Missbrauch nennt, es iat alles schlimm, es gibt für mich kein Der hats aber schlimmer gehabt wie ich fpür jeden ist das erlebte schlimm genug, egal ob Seelischer Missbrauch oder Körperlicher ich mache da keinen Unterschied.Die Prägung beim Kind fängst sehr früh an, und wenn man sehr früh schon abgelehnt wird, ignoriert oder missachtet, oder verbal angegriffen wird, ist es Missbrauch, und du hast jedes Recht dich so zu fühlen, und du hast das Recht, auf Behandlung und das Recht auf Heilung, lass dir von niemandem etwas anderes sagen ok.

Lieben Gruß

Iris

28.02.2010 20:26 • #30

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag