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Rückkehr der Depressionen - Trigger

AmyAluka13
Hallo Forengemeinde,

ich habe nach kurzer Zeit wieder mein ganzes Selbstbewusstsein verloren. Und zwar habe ich ein starkes Problem mit meinem Körper und dessen Makel. Ich weiß ja, dass jeder irgendwelche Schönheits-Makel hat, aber bei mir gibt es einfach viel zu viele. Ich hasse meinen Körper bereits wieder so sehr, dass ich mir am liebsten wünschen würde, ihn nicht mehr zu besitzen. Ich weiß, dass sich das abgespaced anhört, trotz dessen will ich ihn los haben auch wenn das natürlich logisch gesehen völliger quatsch ist. Aber momentan kann ich mich einfach nicht mit ihm identifizieren, mein Körper ist seit jeher der größte Feind, und ich weiß gar nicht genau, wo ich da anfangen soll.

Alles fing damit an, als ich die Drei-Monats-Spritze und zusätzlich noch Antidepressiva genommen habe. Ich betone darauf, dass ich mich früher selbst ziemlich schön fand, zumindest wenn ich mir ein paar Bilder von mir anschaue. Ich war früher sehr schlank und makelos. . Bis ich eben diese ganzen chemischen Eingriffen ausgeliefert war. Ich habe in nur zwei Jahren 30kg zu genommen. Ich bin heute 172 cm groß und wiege 78kg. Vor einem halben Jahr habe ich 86kg gewogen. Und ich habe auch nur deshalb abgenommen, weil ich sowohl die Medikamente als auch die Drei-Monats-Spritze ärztlich wieder abgesetzt habe, bzw ernähre ich mich heute auf Grund dieser Gewichtszunahme sehr gesund, dennoch habe ich Cellulite und Fetteinlagerungen bekommen, diese ich nicht mehr los bekomme. Zusätzlich habe ich auch noch Haarausfall und Karies bekommen. Heute bekam ich meine erste Zement-Füllung und diese ist sichtbar. Bzw haben nun meine ganzen Zähne Flecken bekommen, und ich fühle mich einfach nur noch unwürdig. Zusätzlich habe ich noch ein Problem damit, dass ich eine Frau bin . ich würde gerne ein Mann sein, bzw habe ich schon seit meinem 14. Lebensjahr erhebliche Probleme mit meiner Weiblichkeit, ich kann mich überhaupt nicht damit identifizieren. Auch glaube ich deshalb auch schon lange, dass ich vielleicht ein Transgender sein könnte. Ich kann meinen Körper einfach überhaupt nicht mehr annehmen. Der Karies, der Haarausfall, die Augenringe, Übergewicht, Cellulite, X-Beine etc. sind ein starker Auslöser dafür, dass mein Selbsthass wieder aufgetaucht ist. Ich fühle mich einfach nur noch unwürdig. Ich habe nicht einmal Freunde, eine Arbeit, eine Wohnung und ein Auto. Ich habe einfach das vollkommene Gefühl, der letzte Loser zu sein, der diese Welt auch nur je gesehen hat. Zusätzlich kaufe ich ständig nur noch irgendwelche Produkte bei DM ein, um wenigstens noch etwas an meinem Körper retten zu können. Ich kann einfach nicht mehr zusehen, dass ich mit meinen 20 Jahren schon so körperlich verkommen bin. Ich würde mir am liebsten die Haare ausreisen und sie dann anzünden. (Und das ist ein Gedanke von vielen.) Ich fühle mich vollkommen unattraktiv. Ich verweigere z.B. absichtlich den Kontakt zu Männern welche ich als schön erachte, . ganz einfach, weil ich mich schäme. Auch habe ich Angst, wieder einen Rückfall zu bekommen. Ich habe mich in der Vergangenheit immer wieder stark selbst verletzt, um meine Wut und meinen Hass auf mich selbst, an mir selbst aus zu lassen. Im Grunde genommen ändert das aber nichts an meiner Grundsituation. Heute bin ich eher der Verfassung: Wenn, dann richtig. So habe ich aufgehört, mich zu schneiden - aber auch nur deshalb, weil ich das heute nur noch uneffektiv finde.

Ich fühle mich so komplett unwürdig, dass ich andere Menschen komplett aus dem Weg gehe. Zusätzlich bin ich auch noch Asperger-Autist und Misanthrop, praktischer weise könnte ich mein Leben und gar mich selbst in die nächste Tonne kicken. Aus mir wird einfach nie etwas. Auch sind meine suizidalen Gedanken wieder zurück gekommen. Der Auslöser war heute der Besuch beim Zahnarzt, und damit meine ich nicht die Praxis, sondern die Auseinandersetzung mit meinem Karies. Ich habe so eine große Wut auf mich selbst, dass ich das Ganze einfach nicht mehr in Worte fassen kann. . Da war ich als Teenie zu doof zum zähneputzen und gar zu doof, um mich über die Auswirkungen der Drei-Monats-Spritze und der Antidepressiva zu informieren. Ich habe den starken Drang danach, einfach nur noch los zu laufen und nie mehr wieder zurück zu kommen. Zusätzlich werden meine Gedanken/Fantasien immer fragwürdiger. Zwar habe ich auch Skills, um mich ablenken zu können, aber im Grunde genommen ist das für mich persönlich auch nur noch Schöngetue.

Außerdem habe ich einfach keine Lust mehr, auf dieser Welt zu leben (abgesehen von meinen Depressionen).
Ich beschäftige mich z.B. gerade mit der Politik und verschiedenen Gesetzen, und immer wieder wenn ich mich damit beschäftige, dreht sich mir der Magen um. Vor allem, weil ich mich als Hartz-IV-Empfänger immer selbst angesprochen fühle. . Und somit sind meine Gedanken wieder suizidal geworden. Es herrscht überall einfach nur noch Kälte, bzw ist mein Hass so groß, dass ich nicht einmal mehr lust habe, mich großen Fußgängerzonen aus zu setzen, wo die Menschen ohne Rückrat einen überumpeln, weil das eigene Smartphone nämlich das Grundsichtfeld ist. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich traue mich auch nicht mehr, mit irgendwem darüber zu reden. Ganz besonders nicht, wenn ich immer wieder dieselbe oberflächliche Antwort bekomme und man mir immer wieder das Gefühl vermittelt, als wären meine ganzen Themen eine Nummer zu viel. Ich fühle mich unwürdig, ich bin nur noch eine Last für diese Welt. Gerade zu bin ich jedem egal, und ich weiß bis heute nicht, ob mich das überhaupt noch großartig rühren soll. Viel mehr rührt es mich dazu, daran zu denken, mein Leben eiskalt zu beenden, und das ohne eine gewisse Traurigkeit dahinter, weil ich diese nur noch bedingt empfinde. z.B. weiß ich ganz genau, dass mein Suizid nur einer unter vielen wäre. Ich habe deshalb lange Zeit (so weird es sich auch anhören mag) selbst die Rolle eines Arztes übernommen, welcher mir Ratschläge und Tipps gibt, wie man einen erfolgreichen Suizid unternimmt. Ganz gleich, ob meine Zukunft überhaupt noch irgendetwas bereit hält oder nicht. Und bis heute noch will ich immer noch Grafikerin werden, jedoch muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke. Ich lache mich selbst dafür aus, weil ich mich nämlich so unwürdig fühle. Und immer, wenn ich mich mit dem Thema Arbeit beschäftige, frage ich mich, welches Unternehmen mich wohl gerne als Angestellte hätte. Ich halte mich für unterdurchschnittlich intelligent und unqualitativ, und da frage ich mich nur noch eines: Soll ich heute sterben oder erst in 30 Jahren? Ich stelle die Frage deshalb, weil ich von meinem Leben nichts mehr erwarte. Es ist eine Sinnlosigkeit, und daher ist es mir gar egal, wann ich sterbe (Ich möchte sogar lieber etwas früher sterben). Oder am besten am darauf folgenden Tag - ich würde es nicht einmal verhindern.

Ich schäme mich einfach nur noch, selbst wenn mich manche Menschen fast genauso beschämen.
Ich bin ein nichts und kann nichts. Mehrere IQ-Tests welche natürlich äußerlich unterdurchschnittlich waren,
bestätigen mir das Ganze noch einmal schriftlich.

Im Grunde genommen kann ich mir meine Zukunft schenken.

06.06.2019 19:55 • #1


Rowi
Lieber Aluka,
ich wähle diese Anrede gerade absichtlich so, weil ich aus deinem Post heraus das Gefühl habe, dass du dich damit wohler fühlen könntest.
Wenn es wirklich so ist, dann ist das okay so und ich denke es würde sich lohnen damit dann mehr zu arbeiten. Kleidest du dich eigentlich auch schon maskulin?

Wegen deines Asperger-Autismus, hast du da eine Anlaufstelle und eine Möglichkeit der individuellen zusätzlichen Autismustherapie für dich?
Ich selbst muss zum Thema Autismus sagen, es sind tolle Menschen,mit einer tollen Denkweise, die manchmal ein bisschen zu sehr um die Ecke läuft und es manchmal schon reicht zwei Schritte im Denken zurück zugehen und ich bin immer ein Verfechter davon autistische Menschen ernst zu nehmen und nicht nur zu sagen: Dann muss man sie eben noch besserintegrieren und dazu bringen sich anzupassen

Das Thema Politik scheint, wenn ich das richtig gelesen habe eines deiner Lieblingsthemen zu sein. Hast du auch noch andere, die dich vielleicht im Moment nicht so aufregen?

Was deinen Körper betrifft würde ich den Weg gehen zu schauen was meinem Körper gerade gut tut. Ich würde auch mit meinem Therapeuten darüber reden und mit diesem zusammen einen Weg suchen. Manchmal ist das Unwohlempfinden ja so groß, das wirklich ein medizinischer Weg gegangen werden muss, damit der Körper wieder als eigenerangenommen werden kann.
Ich denke ein Therapeut der Erfahrung in diesem Gebiet hat wäre da die richtige Anlaufstelle.

Wichtig ist auch das du ein Gefühl dafür entwickeln kannst was für dich das richtige ist.
Ja deine Diagnosen machen den Weg beschwerlicher und er ist definitiv nicht ohne professionelle Hilfe zu meistern, aber ich denke es ist machbar.

Ich hoffe mein kleiner Beitrag hatte einige gute Denkansetze für dich. Falls etwas unklar sein sollte, wie ich esgemeint haben könnte scheu dich nicht mich anzuschreiben damit ich es dir genauer erklären kann.

LG
Rowi

07.06.2019 09:55 • x 1 #2


A


Hallo AmyAluka13,

Rückkehr der Depressionen - Trigger

x 3#3


AmyAluka13
Hallo Rowi,

erst einmal ein Danke für diesen verständnisvollen Beitrag. Zu dem Klamotten-Thema kann ich nur sagen, dass ich mich eher antrogyn kleide. Ich trage oft Klamotten, die sowohl Männer und Frauen anziehen können. Das Einzige was bei mir in die weibliche Mode geht, sind Leggings, weil ich diese gemütlich finde (natürlich mit der Voraussetzung, dass sie nicht so eng geschnitten sind). Ansonsten ziehe ich eher etwas weitere Kleidung an, und das schon alleine aus dem Grund, da ich mich z.B. in einem engen Kleid unwohl fühle (abgesehen davon, dass mir ein Kleid zu feminin wäre.)

Zum Thema Autismus kann ich nur sagen, dass ich eher eine abgeschwächte Form von Asperger-Autismus habe.
Neben vielen sozialen Missverständnissen habe ich es z.B. sehr schwer damit, Wege zu finden. .Ich werde dafür z.B. oft sehr schräg angeschaut, weil ich selbst die kürzesten Wege nicht finde (ich fühle mich da meistens wie der letzte Loser.)
Ich habe einfach ein sehr starkes Problem mit Unklarheiten, und oft schäme ich mich dafür und halte mich daher auch oft für dumm. Eine Anlaufstelle gibt es, jedoch habe ich dort erst einmal ein Vorstellungsgespräch bekommen.

Das Thema mit dem um die Ecke denken: Kenne ich! Bzw denke ich immer sehr symbolisch, und manchmal auch sehr stark in Bildern, weshalb ich es daher auch leicht habe, Geschichten zu schreiben. Das Problem ist jedoch, dass ich nie wirklich einen Gesprächspartner finde, daher versuche ich immer den Fokus auf oberflächliche Dinge zu richten, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Ein Beispiel hier für wäre z.B. mein tieferes Nachdenken. Manchmal komme ich auf Gedanken, welche ich schwer in Worte fassen kann. Und da hier für einfache Worte und Sätze nicht ausreichen, wende ich eben mein symbolisches Denken an und schreibe diese dann auch in Texten nieder. Einfach um mir es selbst zu verbildlichen, was genau ich da eigentlich gedacht habe (ich weiß, dass sich das verrückt anhört.) So ein Tag kann jedoch anstrengend sein, da ich oft auch anfange irgendwelche Gedanken zu analysieren, obwohl ich darauf meistens keine großartige Lust habe und ich auch einfach mal leben möchte anstatt andauernd nach zu denken.

Das Gleiche ist hier auch das Thema Politik. Ich finde viele Gesetze und Vorurteile sehr fragwürdig, und auch darüber denke ich manchmal so tief nach, das viele Menschen z.B. gerne behaupten würden, dass ich die Politik nicht verstehen würde. Auch hier fühle ich mich dann auch meistens ganz schön dumm. Denn vieles was ich Denke, passt einfach nicht oder wird nicht verstanden. Ich werde z.B. sehr oft als Freak angesehen, und manchmal halte ich mich selbst für einen.
Das Problem hierbei ist, dass ich wie ich schon geschrieben habe, keinen Selbstwert besitze - eben weil ich viele gegebene Dinge oder Ressourcen nicht besitze. Beispiel: Viele Menschen besitzen ein Auto, nur ich habe keines.
Oder auch das Problem mit dem Wege finden - viele Menschen haben kein Problem mit der Orientierung - ich jedoch schon. .Und so geht es dann immer weiter. .Andere sind dünn, ich bin es nicht. Oder: Viele Menschen haben ein abgeschlossenes Studium, ich besitze nur einen eher durchschnittlichen Realschulabschluss. Ich schaue oft, was andere haben und was ich z.B. nicht habe, weil mein Selbstwert seit Jahren im Keller ist.

Vielleicht bin ich auch einfach nur zu perfektionistisch und zu streng,
und trotz dessen habe ich das Gefühl, ein gesellschaftlicher Loser zu sein.

07.06.2019 10:29 • #3


Rowi
Hallo Aluka,
ich kann dich beruhigen auch ich habe Problememit der Orientierung, das ist kein allein auf Autismus geprägtes Phänomen und ich kann dir versichern es gibt Möglichkeiten damit klar zu kommen. Die genaue Therapieform nennet sich Wegetraining und wird von einer Therapeutin (Ergotherapeutin, oder Ausgebildete Autismustherapeutin), die Erfahrung im Autismusbereich hat, begleitet. Die Erfahrung im Autismusbereich ist deshalb so wichtig, weil Autisten halt auf Ihre eigene Art auf Überforderung, Irritation ect. reagieren. Ein guter Therapeut wird schauen wie für dich, ein guter Umgang mit den Aspekten, die du schwierig findest oder die dich behindern, gelingen kann. Wenn ein Therapeut anfängt nur darauf abzuziehlen, dass du dich grundsätzlich anpassenmusst solltest du nach einem anderen Therapeuten suchen. Denn ich finde es unangebracht die individualität eines Autisten gänzlich unterdrücken zu wollen.

Gerade bei deiner Beschreibung des sehr bildlichen Denkens war mein erster Gedanke, ob es nicht auch ein Ansatz wäre Unterstützende Kommunikation mit einzubeziehen. In Deutschland gibt es mehrer Systeme. Die Kölner Tafel (eine, an der Kölner Uni entwickelte Kommunikationstafel) gibt es auch in App-Form für das IPad als Kommunikationshilfmittelund mit dieser kannman auch grammatikalisch komplexe Sätze bilden. Da dieses Hilfmittel aber einiges Kostet sollte erstmal in der Arbeit mit dem Therapeuten geschaut werden ob es etwas für dich ist. Wenn esals Hilfsmittel wirklich indiziert ist,kann es vom Arzt verordnet werden und wird dann auch vonder Krankenkasse übernommen. Wäre also etwas was man dann mit der Autismusstelle klären könnte. Und nur weil du der Schrift- und der Lautsprache mächtig bist, ist es trotzdem möglich das dir eine Bild-Unterstützende Kommunikation, das Gespräch erleichtert.

Den Selbstwert, gerade wenn erimm Keller ist, kann nur mit kleinen Schritten und Erfolgen wieder langsam aufgebaut werden. Das ist ein langer aber Lohnenswerter Weg.

Wichtig ist, gib nie deine Individualität ganz auf. Ja es gibt Schwierigkeiten mit deiner Umwelt aber es klappt am besten wenn du und die Umwelt aufeinander zu gehen und eine Win-Win-Situation geschaffen wird.
Apropo mittelmäßiger Realschulabschluss, das bedeutet nicht das du nicht trotzdem etwas werden kannst. Es gibt schon einige Firmen, gerade auch im IT Bereich, die gerne Autisten einstellen. Und es gibt auch schon für Autisten angepasste Ausbildungen, in denen auf die Bedürfnisse des Autisten eingegangen wird. Dein Element wird sich auch noch finden in dem du dich wohl fühlst. Um es in den Worten von Dr. Eckardt von Hirschhausen zu sagen: Du bist momentan ein Pinguin in der Wüste, wenn du aber ins Wasser findest bist du in deinem Element.

Es gibt den schönen Spruch: Ein schwarzes Schaf ist nicht ander, die weißen Schafe sind einfach alle gleich.
Das heißt, die Gesellschaft möchte das wiralle schön angepasst sind (weiße Schafe), Depressive, Autisten ect.sind aber eher Individualisten (schwarze Schafe) und wenn wir dann mal den Blick erweitern und von dem Bild der 10 Schafe mit einem schwarzen, die Megaherde von zigMillionen Schafen betrachten, dann ist da auch nicht mehr nur ein einziges schwarzes Schaf sondern ganz viele und die sind dann auch noch mal braun,mal schwarz,mal mit kleinen weißen stellen und in der Menge auch eine große tolle Herde in der es sich toll anfühlt zu leben.

Die Suche nach den anderen schwarzen Schafen lohnt sich.

07.06.2019 11:08 • x 1 #4

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