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Rückkehr in den Alltag

E
Hallo Zusammen,

zunächst zu mir: Ich bin 31 Jahre alt und mir wurde Mitte September 2019 eine schwere depressive Episode attestiert. Woraufhin ich mich zum 30.09.2019 in die LVR Klinik in Langenfeld (Depressionsstation) einweisen lies. Dort war ich dann bis 13.12.2019 in Behandlung. Am Ende der Behandlung ging es mir richtig gut.

Nur seit ich zu Hause bin geht es immer massiv bergauf und wieder ab. Habe eine Ehefrau und einen 2,5 jährigen Sohn. Vom 09.01.-18.01.20 ging es mir zu Hause das erste Mal richtig richtig gut und ich sprach schon davon die Episode komplett überwunden zu haben.

Seit dem 06.01.20 gehe ich in Wiedereingliederung arbeiten. 2 Wochen 2 Stunden, 2 Wochen 4 Stunden, 2 Wochen 6 Stunden, 2 7 Stunden und ab 02.03.20 wieder Vollzeit.

Ich gehe 1x die Woche zum Therapeuten, mache viel Sport und versuche mich in Achtsamkeitsübungen (täglich min. 20 Minuten).

Aber dieses auf und ab macht mich fertig.

Kann jmd. helfen? Wie sind so Eure Erfahrungen?

23.01.2020 11:22 • x 2 #1


Fisch611
Hallo Ehmek,

wenn ich von meinen Erfahrungen spreche: bei mir geht es bergab, wenn ich mich überfordere oder Dinge passieren, die mir nicht gut tun. Es ist ein Warnsignal und insofern betrachte ich das positiv. Es gibt mir schnell die Möglichkeit besser auf mich zu achten. Könnte das bei Dir auch so sein?

LG Fisch

23.01.2020 11:45 • x 2 #2


A


Hallo Ehmek,

Rückkehr in den Alltag

x 3#3


E
Grundsätzlich stimme ich dir da voll und ganz zu.

Aber ich steige gerade wieder ins Arbeitsleben und den Alltag zu Hause ein. Und mache meinen Sport.

Ich dachte diese Unruhe, die ich empfinde, wenn es mir nicht gut geht, liegt auch am Nach-Hause-Kommen, raus aus dem geschützten Raum der Klinik.

23.01.2020 11:48 • x 1 #3


maya60
Hallo Ehmek, Willkommen hier im Forum!

Erstmal finde ich die Verbesserung deiner schweren depressiven Episode mithilfe einer schnellen und guten Behandlung sehr ermutigend - für dich und für uns alle hier!

Das ist wunderbar, denn es ist eine schwere Erkrankung und so wichtig, sie schnell zu behandeln! Das hast du gemacht und die Verbesserung, die du erlebt hast, ist wirklich gut! Respekt!

Deine jetzigen Stimmungsschwankungen gehören darum noch möglicherweise mit zur abklingenden Erkrankung und zum Genesungsprozess, aber ich hoffe, dass du noch weiterhin in ärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung bist und das alles dort besprichst! Was sagen die denn dazu?

Denn es gibt mehrere Möglichkeiten, warum du diese starken Stimmungsschwankungen hast und das musst du sorgsam mit den Fachleuten zusammen beobachten:

- wie Fische schreibt, können es Warnsignale vor zuviel Stress sein
- oder Übergangszeit von krank zu gesund spielt sich ein
- oder du hast noch leichte oder mittelschwere Depressionssymptome
- oder du überforderst dich in der Freizeit mit Frau und Kind und Wiedereingliederung?
- oder du hast medikamentös was verändert?

Sehr wichtig, das genau mit deinem Facharzt und Psychotherapeuten zu besprechen und dich nicht im Alltag zu übernehmen.

Liebe Grüße! maya

23.01.2020 12:00 • x 1 #4


E
Zitat:
Deine jetzigen Stimmungsschwankungen gehören darum noch möglicherweise mit zur abklingenden Erkrankung und zum Genesungsprozess, aber ich hoffe, dass du noch weiterhin in ärztlicher und psychotherapeutischer Behandlung bist und das alles dort besprichst! Was sagen die denn dazu?

Der Therapeut und auch ein guter Freund (der leider vor 6 Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht hat) sagen mir dass das auf und ab am Anfang ganz normal ist, da man nach so langer Zeit in der Klinik (11 Wochen) wieder mit so vielen Eindrücken konfrontiert ist. Mein Kumpel brachte am Mittwoch ein ganz gutes Argument: Der Rückzugsort Klinik ist jetzt weg und alles zu Hause ist erstmal Stress. Frau, Kind, Haus. Selbst zu Hause ist ja kein Rückzugsort, da dort immer Frau und Kind warten.
Vielleicht muss sich mein Körper darauf erst wieder einstellen.


Zitat:
wie Fische schreibt, können es Warnsignale vor zuviel Stress sein

Teils bestimmt, weil ich ja wieder mehr Stress ausgesetzt bin.


Zitat:
oder Übergangszeit von krank zu gesund spielt sich ein

Das ist meine Hoffnung. Da es ja schon deutlich besser war, wie oben geschrieben.


Zitat:
oder du hast noch leichte oder mittelschwere Depressionssymptome

Auch gut möglich. Wobei es mir letzte Woche so gut ging, dass ich dachte die Episode komplett überwunden zu haben.

Zitat:
oder du überforderst dich in der Freizeit mit Frau und Kind und Wiedereingliederung?

Hängt auch mit Stress zusammen, ja.


Zitat:
oder du hast medikamentös was verändert?

In der Phase zu Hause, wo es mir richtig gut ging zu Hause, habe ich direkt mal einen Morgen meine Arznei vergessen. Sonst habe ich aber nichts verändert. Kann es von einmal morgens vergessen so eine Auswirkung haben?

24.01.2020 09:58 • #5


E
Zitat von Ehmek:
Das ist meine Hoffnung. Da es ja schon deutlich besser war, wie oben geschrieben.



Und da habe ich auch schon wieder gearbeitet. Allerdings täglich 2 Stunden. Nun sind es aktuell 4 Stunden täglich.

24.01.2020 11:33 • #6


111Sternchen222
In der Klinik bist du ja wie in einer Käseglocke eingeschlossen, von Reizen abgeschirmt die dich krank gemacht haben. Jetzt musst du dich langsam wieder dran gewöhnen!

24.01.2020 22:36 • #7


E
Zitat von 111Sternchen222:
In der Klinik bist du ja wie in einer Käseglocke eingeschlossen, von Reizen abgeschirmt die dich krank gemacht haben. Jetzt musst du dich langsam wieder dran gewöhnen!

Also deiner Meinung nach auch relativ normal?

24.01.2020 22:39 • #8

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