Reha, Klinik oder Tagesklinik ?

Hallo,
nachdem ich wieder etwas Licht am Ende des Tunnels sehe stelle ich mir die Frage wie es weiter geht (ich habe eine Erschöpfungsdepression/Burnout). Ich war in der Akut-Psychiatrie für ein paar Tage stationär und für ein paar Termine ambulant. Wurde dort auf ein Antidepressivum eingestellt, was mittlerweile auch Verbesserung bewirkt hat.

Ich starte nächste Woche mit einer ambulanten Psychotherapie. Mein Hausarzt ist allerdings der Meinung, das wäre nicht ausreichend. Sein Vorschlag: psychosomaatische Klinik. Ende November habe ich dort ein Vorgespräch. Das Angebot dort klingt ganz gut im Gegensatz zu der Klinik, in der ich war. Alternativ gibt es noch eine Tagesklinik am Ort oder Reha.

Auf Klinik habe ich nach meinen Erfahrungen wenig Lust. Tagesklinik bedeutet 7-8 Stunden Programm und Anfahrt. Ich bin immer noch sehr müde und ganz schnell erschöpft. Keine Ahnung wie ich so viel Programm und An/Abreise schaffen soll. Reha ist sicher auch vollgepackt und anstregend. Jetzt bin ich ratlos, was macht man denn in einem Fall wie mir, um wieder auf die Beine zu kommen?
LG

Ich bin grad in der Reha und der Tagesplan ist nicht vollgepackt. Man hat auch jederzeit die Möglichkeit, Therapien streichen zu lassen, die einem Zuviel sind oder einfach nicht passen.

Der Chefarzt hier sagte bei der Einführung: eine Reha ist wie ein Buffet, man nimmt sich das, was man mag, bzw. was einem guttut.
Man MUSS gar nichts.

Hallo Fisch611,

Reha, Klinik oder Tagesklinik ?

So wie Frau-Kuchen kenne ich das auch. Es kann ja nicht Sinn einer Therapie/Reha sein, dich mit einem Anwendungsplan vollzuballern, der dir nicht gut tut.

Den Therapieplan haben Ärzte und Therapeuten vorher mit mir besprochen. Die meisten vorgeschlagenen Therapien waren auch aus meiner Sicht sinnvoll, die habe ich natürlich angenommen. Ein paar Vorschläge waren definitiv nichts für mich, die wurden gar nicht erst in the Therapieplan aufgenommen. Bei zwei Punkten war ich mir nicht sicher. Da haben wir uns geeinigt, die erstmal aufzunehmen um auszuprobieren. Eine Therapie war gut, die andere nichts für mich. Ein kurzes Gespräch mit dem zuständigen Arzt, und dann wurde die vom Therapieplan genommen. War überhaupt kein Problem. Einzige Anforderung war, nicht einfach weg zu bleiben, sondern das offiziell mit dem Arzt zu besprechen. Auch meine Ärzte haben geraten, nur das zu tun, was einem gut tut. Wobei das durchaus beinhaltet, sich auf etwas einzulassen und erstmal auszuprobieren.

Wenn es bei dir so schlimm war, dass du in einer Akutpsychiatrie gelandet bis, kann ich nachvollziehen warum dein Hausarzt eine rein ambulante Psychiotherapie für etwas wenig hält. Vom Therapieprogramm würde ich erstmal davon ausgehen, dass sowohl stationäre Reha als auch ambulante Klinik einen ähnlichen Umfang anbieten können.

Entscheidender Punkt bei mir für die stationäre Reha war, dass die mir eine komplette Auszeit geboten hat. Vollständig raus aus dem gewohnten Umfeld (auch räumlich) und nur die Aufgabe und Freiheit sich mit sich selbst und der Therapie zu beschäftigen. Ich bin jeden Tag mehrere Stunden allein durch die Natur gewandert - und ich hatte die Zeit dafür. Keine Aufgaben, die auf mit warteten und liegen blieben, keine Verpflichtungen, keine Störungen. Das hat mir mindestens genauso viel gebracht wie alle Therapien zusammen.

Wenn du so etwas brauchst, würde ich eine stationäre Reha empfehlen. Wenn dir aber dein gewohntes Umfeld zu Hause Sicherheit gibt und die Routine dort dir gut tut, würde ich eher zu einer Tagesklinik tendieren.

Alles Gute
JayPee

Ich finde selber dass tagesklinik im Moment nicht das geeignete für dich ist. Dort wird ja man auf belastungsprobe gestellt. Wenn du gerad aus einer Burnout Krise raus kommt,halte ich eine Reha bzw Psychosomatische Klinik eher für sinnvoll.
Tagesklinik käme erst dann an der Reihe wenn man versucht sich wieder dem Alltag zu stellen.

Hör dir das vorgepräch mal an. Schaden kann es mit Sicherheit nicht. Dann kannst du immer noch für dich aus dem Bauchgefühl raus sagen, welche dir eher am Herzen legen.