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Primärinfektion mit dem Cytomegalievirus - Erfahrungen?

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Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und ohne konkrete Diagnose. Ich möchte euch im Folgenden meine Geschichte schildern und hoffe auf euren Input, vielleicht bringt mich das ja weiter auf meiner Suche.

Ich hatte vor etwas über einem Jahr eine Primärinfektion mit dem Cytomegalievirus und dazu einen recht akuten Verlauf (u.a. geschwollene Milz und extreme Abgeschlagenheit). Das an sich ist wohl schon ziemlich untypisch und kommt nur bei immungeschwächten Personen vor.

Mein (sehr guter) Hausarzt konnte mir nicht weiterhelfen, weil man in solchen Fällen nicht medikamentös behandelt. Da sich meine Beschwerden aber nicht besserten, eher im Gegenteil, bin ich mit Verdacht auf Lymphom in einer Uniklinik durchgecheckt worden. PET/CT, Sono und Blutbilder waren - bis auf eine leichte Linksverschiebung - alle ohne Befund.

Ich habe dann noch eine Menge anderer Ärzte aufgesucht, u.a. Endokrinologen, Immunologen, Stressmediziner und alle möglichen Analysen gemacht und Nahrungsergänzungen probiert. Leider alles ohne durchschlagenden Erfolg. Auffällige Ergebnisse waren: Serotonin, Zink, Selen und praktisch sämtliche Hormone ziemlich niedrig. Aufgrund des niedrigen Cortisols wurde ein ACTH-Test gemacht - alles normal. Vor einigen Wochen wurden nun immer noch CM-Viren im Speichel festgestellt, nachdem im Januar beim gleichen Test nichts nachgewiesen wurde.

An Nahrungsergänzung habe ich u.a. versucht: 5-HTP, Tryptophan, Adrenal Intercell, Reishi, Q10, Vitamin D3, Magnesium, Ashwaghanda, Selen, Zink, . Auch Infusionen habe ich bekommen.

Meine Hauptprobleme sind die bestehende Erschöpfung, Reizbarkeit, mangelnde Stressresistenz. Andere Symptome (Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Dishydrosis, Muskelschmerzen. ) haben sich mittelerweile gebessert. Ich war die ersten 6 Monate Arbeitsunfähigkeit, dann Wiedereingliederung und jetzt begrenzt dienstfähig mit ca. 15 Stunden (Lehrer).

Mein Problem ist, dass jeder Arzt etwas anderes erzählt, je nach seinem Fachgebiet eben. Ich habe mehrmals den Verdacht Burnout geäußert, da haben aber alle immer abgewunken. Ich habe selbst nicht wirklich den Eindruck, depressiv zu sein, aber natürlich beschäftigt mich mein Zustand.

Ich bin mittlerweile trotzdem bei einer Psychologin gewesen, diese meint eindeutig Burnout. Das passt insofern, als dass ich wirklich einige Risikokriterien erfülle (extrem engagiert in der Arbeit, kaum Freizeit oder eigene Interessen, viel Unruhe zu Hause mit 2 Kindern. ). Allerdings kam diese Erschöpfung total schlagartig und nicht in diesen Stufen von denen man bei Burnout immer liest. Vielleicht habe ich es aber auch nicht bemerkt. Außerdem liest man bei Burnout oft von erhöhtem Cortisol, bei mir ist es aber stark erniedrigt. Irgendwie passt das für mich alles nicht ganz zusammen. Wie sind da eure Erfahrungen?

Ich habe mittlerweile verstanden/akzeptiert, dass mein Immunsystem durch den Dauerstress wohl stark geschwächt war und so der CMV zuschlagen konnte. Gibt es aber auch sowas wie Burnout nach Infekt?

Vielen Dank schon im Voraus für eure Erfahrungen!

26.09.2020 20:46 • x 2 #1


Pilsum
Hallo mikele,

wenn meine Informationen stimmen, dann ist das von Dir beschriebene Virus ein
Virus aus der Gruppe der Herpesviren.

Zitat:
Meine Hauptprobleme sind die bestehende Erschöpfung, Reizbarkeit, mangelnde Stressresistenz.

Zitat:
Vielleicht habe ich es aber auch nicht bemerkt. Außerdem liest man bei Burnout oft von erhöhtem Cortisol,
bei mir ist es aber stark erniedrigt. Irgendwie passt das für mich alles nicht ganz zusammen.


Es kann gut sein, dass Du Deine immer stärker werdende Erschöpfung gar nicht gemerkt hast.
An Blut- und Körperwerten kann man eine Erschöpfung selten feststellen.
Schon bevor die Werte eindeutig schlecht sind, wirst Du Dich schon sehr schwach fühlen.
Deine Virusinfektion kann somit auch eine Folge Deines vorübergehend geschwächten Immunsystems sein.

Ich finde es sehr gut, wie Du mit verschiedenen Arztbesuchen versucht hast, der Ursache auf die Spur zu kommen.
Erschöpft sein bedeutet für mich nicht auch immer gleichzeitig depressiv zu sein.
Zitat:
Ich bin mittlerweile trotzdem bei einer Psychologin gewesen, diese meint eindeutig Burnout. Das passt
insofern, als dass ich wirklich einige Risikokriterien erfülle (extrem engagiert in der Arbeit, kaum Freizeit oder
eigene Interessen, viel Unruhe zu Hause mit 2 Kindern.


Vielleicht gelingt es Dir etwas mehr Deinen eigenen Interessen im Alltag zu folgen.
Dies könnte Dir wieder einiges an Kraft zurückbringen.

Alles Gute wünsche ich Dir.

Bernhard

27.09.2020 11:55 • x 2 #2

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