Hallo Cleofee, ja, in die Richtung Flucht geht das sicherlich. Was ich mich nur frage, ist, ob ich dem seinen Lauf lassen soll, bis es sich erledigt hat, denn ich vermute sehr mein inneres Kind dahinter und habe da schon die Erfahrung gemacht, dass es mir, endlich entdeckt, Dinge zeigt zu meinen kranken Reaktionen und sobald ich sie akzeptiert habe, also bereit bin, mit ihnen zu leben, integrieren sie sich und zeigen sich nur noch in seltenen bedrohlichen Ausnahmesituationen.
Weißt du, ich war immer ein absoluter Morgenmensch, konnte ab nachmittags längst nicht so gut arbeiten wie morgens und stand gerne vor allen anderen auf, um die Morgenstille zu genießen und abends war bei mir nicht mehr viel los, ein Abendmensch oder gar Nachtmensch war ich nur in jungen Jahren mit all ihren Abendgeheimnissen, die es zu entdecken gab.
Mein Mann und seine ganze Herkunftsfamilie ist eine Nachteule und ich konnte mich genauso wenig umstellen wie er, weil das unsere unterschiedlichen natürlichen Biorhythmen waren.
Eigentlich hätte mir diese Mutation zur Nachteule in jungen Jahren viel mehr geholfen, weil ich da vor lauter Dauerüberreizung und Erschöpfungsdepression viel mehr litt als heute.
Also, warum jetzt plötzlich und so gravierend, dass ich nachts einen klaren Kopf habe auf einmal? Erst in den letzten Jahren lernte mein inneres Kind, sich zu zeigen und zu sprechen. Und wie ich in jungen Jahren bei den Horrornächten überhaupt schlafen konnte, das musste schon eine Abspaltung fast sein.
Hallo Alexandra, Stunde um Stunde reinrutschen funktioniert nicht, habe ich schon lange probiert. Meinen früheren Biorhythmus, ob Ferien, Urlaub oder Arbeit, kannte ich gut: Früh aufstehen, früh schlafen gehen. Und jetzt fühlt sich das auch auf einmal so richtig an, eine Nachteule zu sein, das ist unglaublich.
Wenn ich eine tatsächliche Schlafstörung, die bei mir zu aktuen Depressionen immer als eins der ersten Symptome dazu gehörten, nun auf einmal umgedeutet habe? Hmm, ja, das Ganze scheint ja eine psychische Umdeutung zu sein, wenn es unmöglich ist, dass sich der Biorhythmus total verändert.
Und das gibt es doch nicht, dass der Biorhythmus sich in sein Gegenteil verkehrt, oder?
Jedenfalls fühlt es sich auch nicht an wie ein Zwang aus traumatischen Ängsten, also, dieses neurotische Gefühl fehlt, das ich von gewissen Kontrollzwängen, die nerven, kenne.
Aber ich möchte schon bewusst handeln und mich selber verstehen und darum kann ich, obwohl es auch Vorteile hat, mich nicht einfach so damit abfinden nach dem Motto: So ist es jetzt halt.
Ich bin froh und dankbar, dass ich so genug Schlaf bekomme und abends fit mit meinen Männern bin, aber ich möchte verstehen, was ich tue und nicht, dass es einfach mit mir passiert.
25.05.2019 23:15 •
x 3 #4