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Nach Depression Ehe in Schieflage - was kann ich tun?

H
Hallo zusammen,
ich möchte versuchen mein Problem so kurz wie möglich zu schildern und hoffe, hier einige wertvolle Tips zu bekommen. Ich leide nunmehr seit 12 Jahren an Depressionen. In der ganz schlechten Phase, die ungefähr 5 Jahre andauerte, habe ich starke Antidepressiva genommen. Dies hatte zur Folge, totaler Libidoverlust und häftige Gewichtszunahme. Nach jahrelanger S. Abstinenz hat sich mein Mann irgendwann anderweitig orientiert. er hat/hatte eine Geliebte. Nachdem er mir es gestanden hatte, ist er ausgezogen. Nach 3 Tagen hat er mich unter häftigem Weinen angerufen und wollte unbedingt zu mir zurück. Ich war natürlich überglücklich, denn ich liebe meinen Mann über alles. Die Geliebte ließ nicht locker und hat ihn immer wieder gekonnt um den Finger gewickelt. Ich habe meinem Mann daraufhin noch zwei weitere kurze Auszüge (jeweils nur 2 Tage) verziehen. Er betont immer wieder, er würde mich lieben. Jetzt ist Gott sei Dank mit meiner Libido wieder alles in Ordnung. jetzt geht bei ihm nichts mehr. Er wüsste selbst nicht, woran es liegt.

Er meinte er würde mich zwar lieben, aber hätte kein S. Interesse mehr an mir. Folge, E. Störungen. Das macht ihn total fertig und mein Selbstbewusstsein befindet sich wieder im Keller. Ich habe einfach Angst, dass diese Situation unsere Ehe jetzt völlig zerstört. Man muss noch dazu sagen, dass mein Mann nicht über seine Gefühle spricht und sich nicht gerne mit Problemen auseinandersetzt. Ich hatte ihm schon eine Paar bzw. S. vorgeschlagen. Er weinte nur ganz doll und sagte, er hätte Angst, dass dabei herauskommen könnte, dass das an mir liegt. Ich bin total verunsichert und weiß nicht, wie ich einerseits ihm helfen kann und unsere Ehe retten kann. Ich bin wieder fix und fertig. Ich frage mich, ob das bei ihm jetzt auch eine Depression sein kann.

28.11.2018 12:59 • x 1 #1


Pilsum
Hallo Heike,

willkommen im Forum.
Zitat:
Dass es Dir gelungen ist, Deine Depressionen wieder abzuschwächen, finde ich stark.


Jede Ehe kann mal in eine Schieflage kommen. Depressionen können da noch eine weitere schwere Belastung sein.

Zu eurer Situation ist es schwer etwas zu raten, da Beziehungsprobleme normalerweise immer durch beide
Partner entstehen.
Was ich hier lese, ist jedoch nur Deine Sicht.

Ob Dein Mann Depressionen hat kann ich nicht wissen. Jedoch ist es schon unbefriedigend, dass er sich nicht
eindeutig entscheiden kann (besser nicht will), ob er sein Leben mit Dir weiter führen will oder nicht.
Nach einiger Zeit wird es sinnvoll sein, dass Du ihn bittest sich eindeutig zu entscheiden.
Ansonsten bekommt ihr ein weiteres Problem.
Zitat:
Das macht ihn total fertig und mein Selbstbewusstsein befindet sich wieder im Keller.


Wenn ich Dich richtig verstehe, ist die Bindung zwischen euch immer noch intakt und
da gibt es weiterhin viele Gemeinsamkeiten.
Deshalb wünsche ich euch, dass ihr das körperliche Begehren beide wieder findet.
Zweifele nicht an Deinem Selbstbewusstsein. Bleibe selbstbewusst, denn er will Dich und Deine Nähe ja eindeutig.
Zitat:
Man muss noch dazu sagen, dass mein Mann nicht über seine Gefühle spricht und sich nicht gerne mit
Problemen auseinandersetzt.
Zitat:
Er weinte nur ganz doll und sagte, er hätte Angst, dass dabei herauskommen könnte, dass das an mir liegt.


Hier beschreibst Du vermutlich etwas Wichtiges. Habt ihr schon mal überlegt, eine
Paartherapie zu machen? Möglicherweise ist das ein Weg, wie ihr euch aussprechen könnt.
Jedoch gibt es dabei keine Garantie, dass ihr dadurch besser zusammenfindet.

Viele Grüße

Bernhard

29.11.2018 01:11 • #2


A


Hallo Heike66,

Nach Depression Ehe in Schieflage - was kann ich tun?

x 3#3


W
Hallo an alle zusammen. Weiß nicht wie ich anfangen soll mit schreiben da ich im Moment am Ende meiner Nerven bin und meine Gedanken die ich zur Zeit habe sind absolut nicht schön.
Also ich hatte 20 August 2013 einen schweren Arbeitsunfall mehrfach operiert am rechten Bein Fuß würde vollständig versteift Nägel und schrauben auch in der Hüfte. Im Juli 2013 verstarb mein Vater an multiplen organversagen Seit 2013 habe ich durchweg starke Schmerzen bekomme starke Schmerzmittel die aber nicht helfen. Unter anderem wurde bei mir Depression diagnostiziert. Am Anfang war ich über die BG auch in Behandlung diesbezüglich aber leider ist es zu Ende und mittlerweile ist es so heftig das meine Frau heute zu mir gesagt hat, das sie mich nicht mehr liebt und mich verlassen will. Habe echt Angst das ich mir was antuhe obwohl ich Kinder habe eine süße Tochter und ein Sohn meine älteste lebt bei ihrem Freund. Mittlerweile bin ich EU Rentner mit ausergewöhnlicher Gehbehinterung kann nicht lange stehen, sitzen, liegen und Max 100 bis 120m im entengang mit dem rechten bein laufen was immer mal stehen bleibt und dadurch stürze. Ich bin wie gesagt am Ende meiner Nerven hab keine Kraft mehr möchte halt nicht das meine Frau mich verlässt. Sie meint sie würde gerne wieder ausgehen sie möchte wieder leben. Mein Problem ist eben mein laufen stehen sitzen liegen was nun nicht mehr so gut geht. Ich würde auch gerne wieder S. haben was nur unter Schmerzen geht bei mir und dadurch meine Lust halt weg ist. Am liebsten würde ich mir ein Strick nehmen will keinen mehr eine Belastung sein
Wenn ich nur die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich es sofort machen.

29.11.2018 03:49 • #3


Acon
Hallo Waldschreck,
Die Zeit kann nicht zurückgedreht werden, was ich auch gerne täte. Das Deine Gedanken nicht schön sind, ist weniger gut, aber für den Moment nachzuvollziehen. Ich kenne dieses ständige Grübeln und diese Gedanken. Ich bin seit 18 Jahren depressiv, mal mehr und dann gibt es auch schöne Zeiten. Im Jahr 2014 lebe ich von meinem Mann getrennt. Unser Ehealltag tat nur noch weh. Es gab keine Liebe mehr. Meine Kinder sind erwachsen und mein Ehemann würde zum Kontrollfreak, der mir die Luft zum Atmen nahm. Diese Lebenssituation verstärkte auch meine Schmerzen im Rücken und in den Gelenken der Beine und Füsse. Ich habe mich hingesetzt und meine Situation wie ein Buchhalter in Soll und Haben zerlegt. Meine Wünsche an das Leben waren in meiner Ehe nicht erreichbar, mein Ehemann lehnte jegliche Therapie ab. Also bin ich gegangen, bevor ich die bösen Gedanken umsetzen wollte. Meine Kinder haben mir geholfen. Mit Ihnen konnte ich über alles Reden.
Du willst keine Belastung mehr sein.... Deine gesundheitlichen Probleme schränken Dich Ein, Du hast Schmerzen. Diese werden durch Deine depressive Grundstimmung bestimmt noch verstärkt. Du legst auf Deine Behinderung grosse Aufmerksamkeit und erwartest volle Rücksichtnahme von Anderen. Bitte verstehe mich nicht falsch, aber wenn Du möchtest, dass Deine Frau bei Dir bleibt, dann fange an mit Deiner Behinderung zu leben und gemeinsam mit Deiner Frau etwas zu Unternehmen, und wenn es nur die Entenschritte sind, die Du mit Deiner Frau machst. Das Leben mit ständigen Schmerzen ist nicht leicht, dass weiss ich , aber gar nichts tun und sich von allem sozialen Leben um Dich abzukapseln bringt Dich nicht weiter. Schau nach vorne und nicht immer zurück, die Zeit ist unumkehrbar und jeder Tag ist kostbar, mach was Gutes und Schönes aus Deinem Tag.

Ich wünsche alles Gute auf Deinem Weg schöne Tage zu erleben

Liebe Grüße
Acon

29.11.2018 04:51 • x 1 #4


W
Hallo Acon und da ist mein großes Problem .... Du legst auf Deine Behinderung grosse Aufmerksamkeit und erwartest volle Rücksichtnahme von Anderen Ich habe es bis heute noch nicht verkraftet mit meiner Behinderung zu leben weil ich nicht mehr das machen kann was ich eigentlich machen möchte und das fällt mir sehr schwer. Es kreißen auch immer noch die Bilder von mein Vater in mir was noch dazu kommt ich konnte mich von ihn nicht richtig verabschieden als er starb. Ich würde so gerne zu einen Psychologen gehen aber jedes mal hindert mich was daran keine Ahnung was es ist. Angst ist es aber warum weiß ich nicht.

29.11.2018 05:28 • #5


Acon
Hallo Waldschreck,
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich weiss wie schwer es ist seine Behinderung zu akzeptieren und damit zu leben. Habe seit meinem 4. Lebensjahr selbst eine Bewegungseinschränkung im linken Knie, meine LWS hat auch schon arg gelitten und die Schmerzen sind echt belastend. Doch ich kann nur wenig dagegen tun. Durch die Depression plagen mich nächtelang Schlafstörungen usw. Ich habe die letzten 10 Jahre mächtig abgebaut, kann vieles nicht mehr, was ich früher so mal fix nebenbei gemacht habe. Es ist eben so und ich freue mich über das was ich noch kann.
Bei Dir ist es Dein Vater, von dem Du Dich nicht verabschieden könntest, bei mir waren meine Grosseltern wichtige Bezugspunkte in meinem Leben, meine Eltern weniger, frag nicht warum. Es war so und heute ist mein Elternverhältnis auch noch nicht so, wie es sich allgemein vorgestellt wird. Eine Verabschiedung von meinem Opa gab es nicht, er hat den Freitod gewählt und meine Oma starb 4 Wochen später nach einem Schlaganfall. Ich wurde damals 14 Jahre.
Doch ich habe gelernt damit umzugehen und musste es akzeptieren, es ist eben so gewesen. Nach dem Tod meiner Grosseltern habe ich oft mit ihnen gesprochen. Habe ihnen meine Probleme erzählt und vertraut, dass sie mich hören, da wo sie jetzt sind. Du magst das vielleicht doof finden, doch mir gibt diese Zwiesprache Kraft vieles zu verarbeiten, zu verstehen und mit meiner Situation umzugehen.
Du hast Angst vor dem Gang zum Psychlogen. Wer hat das nicht? Es ist kein einfacher Gang. Vieles wird aufgewühlt, Du erkennst Deine Schwächen, aber auch Deine Stärken. Lernst Dich besser kennen und verstehst was von Deiner Seite aus
getan werden muss, damit es Dir und Deiner Frau besser geht, ihr wieder Freude aneinander habt. Wenn das nicht gelingen sollte, dann ist es eben so und Du lernst dann aber auch wie Du mit dieser Situation gut umgehen kannst. Aller Anfang ist schwer und es bedarf viel Kraft und auch Tränen um den Weg zu gehen.
Du schaffst das aber, Du gewinnst dadurch nur.

Liebe Grüße

Acon

29.11.2018 06:13 • x 1 #6


W
Hallo Acon

Es sind warme Worte die Du schreibst. Ich zittere am ganzen Körper vor Angst aber wie Du so schön schreibst ich muss damit klar kommen aber ich kenne mich, das es wohl nicht so werden wird und das ist der Punkt, wo ich mich über mich selber ärgern könnte. Mache mir gerade Vorwürfe warum ich damals nicht aufgepasst hatte wo ich vom Gerüst gestürst bin dann währe heute garantiert ein schöner Tag. Ja solche Sachen kann keiner vorhersehen trotzdem ärgert es mich.

29.11.2018 09:12 • #7


Acon
Hallo Waldschreck,

Bitte zerfleischen Dich nicht so sehr. Es war ein Unfall und dafür kannst Du nicht, es ist so wie es war. Mein Autounfall geschah mit meinen Eltern und meinem Bruder. Mein Vater fuhr bei spiegelglatten Strasse gegen einen Baum. Ein Unfall ist ein plötzliches Ereignis, das eintritt und von niemanden gewollt verursacht wird. Du bist nicht Schuld. Du kannst nicht davon ausgehen, dass Du diesen Unfall verhindern hättest können. Das ist das Problem, mit hätte und würde kommen wir nicht weiter. Der Unfall ist passiert und jetzt mache ich das Beste aus meinem Leben. Ärgern hilft auch nicht. Du bremst Dich mit Deiner Einstellung, dass es nicht wird, weil Du Dich kennst, selbst aus und sorgst somit selbst dafür, dass Du scheiterst. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich selbst kenne. Entdecke immer wieder neue Seiten an mir. Natürlich ist es nicht einfach einen Therapeuten zu finden. Es kann auch passieren, das Du nicht gleich mit der Therapie und dem Therapeuten warm wirst. Dann gib nicht auf und Suche weiter. Du wirst viel über Dich erfahren, was Du so noch gar nicht gesehen und gewusst hast. Du lernst Dich neu kennen und kannst verstehen warum Du so bist und Du so reagierst. Bekommst Hilfestellungen wie Du mit Dir und den Dich Umgebenen besser umgehen kannst. Es erwartet Dich viel Neues, öffne Dich und lass Dich darauf ein.

Ich drücke Dir die Daumen.

Liebe Grüsse
Avon

29.11.2018 09:48 • x 1 #8


W
Hallo Avon
Möchte Dir von ganzen Herzen Danken für Deine Antworten. Ich war ja schon mal bei einen Psychologen da konnte ich 2 Jahre warten auf einen Termin da war ich aber von der BG bei einer Psychologin. Dann nach 2 Jahren wurde ich von den anderen angerufen und fragte ob ich denn noch Lust hätte darauf ich ...ja schon bin aber von der BG aus schon oder immer noch in Behandlung. Und somit würde ich süß dem terminbuch gestrichen . Halbes Jahr später war dann Schluss mit meiner BG Behandlung. Nun werde ich wohl wieder mich dort melden und nachfragen

29.11.2018 09:58 • #9


issabella
Hallo

vergessen wir nicht die Themenstarterin. Alles anderes kann in eigenen Thraed beschrieben werden.
Die Nebenwirkung von etlichen Antidepr. ist einfach Libido-Verlusst - eigene Ehrfahrung.
Wie Bernhard schon vorgeschlagen hatte - eine Paartherapie wäre in dem Moment ganz angebracht.
Heike,es ist noch eine Bindung dabei, die sich retten lässt.

LG
Magdalena

29.11.2018 13:15 • x 1 #10


W
Hallo möchte mal wieder von mir Berichten.
Nach 2 Jahren Wartezeit, habe ich nun endlich eine freie Stelle bei einen Psychologen bekommen. Warm bin ich aber noch nicht richtig mit ihm geworden. Kommt bestimmt noch ( hoffen).
Meine Frau ist ja schon über ein Jahr ausgezogen, was in meinen Herz immer noch sehr weh tut.
Nun bin ich mal gespannt, wie es bei den Psychologen so weiter geht.
Ich melde mich wieder.
LG Waldschreck

10.05.2020 19:56 • x 1 #11


A


Hallo Heike66,

x 4#12


Pilsum
@Waldschreck
Danke für Deine Info. Nun scheinst Du voran zu kommen.
Auch wenn es am Anfang noch nicht so ideal aussieht.
Bleibe dran und kämpfe für Dich.

Viele Grüße
Bernhard

11.05.2020 00:39 • #12

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