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Wechselnde Gefühlslage während der Depression in Ehe

S
Hallo zusammen,
wir haben uns neu hier angemeldet wir sind seit 13 Jahren zusammen ( 10 verheiratet), davon waren 12 Jahre perfekt, doch seit letztem Jahr ist alles um 360 Grad anders!

Mein Mann bekam letztes Jahr ein bösen Brief seines Vaters, wobei davor Kontaktabbruch von meinem Mann aus jahrelang bestand. Seit diesem Brief hat er mich als Ehefrau komplett abgeschnitten teilweise wird nix geredet oder er brüllte mich die ersten Monate nur an, dann kam die Tagesklinik 10 Wochen was nichts änderte, danach kam ein paar Monate später eine stationäre Klinik 8 Wochen bei ihm was den Bogen noch übertroffen hatte, da er dort plötzlich 4 neue Damenkontakte im Handy hatte. Seit 4 Wochen ist er von der Klinik zurück, seit einem dreivierteljahr krank geschrieben wegen der Depressionen. In den nächsten 2 Monaten strebt er eine Wiedereingliederung im Job an. Innerhalb der letzten Jahren hatte er 2 x eine Depression wobei er mich aber nicht abgeschnitten hatte und auch jeweils innerhalb wenigen Monaten wieder ruck zuck im Beruf war.

In diesen letzten 4 Wochen seit er aus der Klinik zurück ist gab es ein ständiges auf und ab zwischen Liebesbeweisen seinerseits, dann wieder ob es doch besser wenn wir getrennt wohnen, das ganze im ständigen Wechsel was es auch für mich als Ehefrau nicht einfach macht.

Der aktuelle Stand seit 1 Woche ist dass er um die Ehe kämpfen möchte und sich auch für die Damenkontakte entschuldigt hat und diese auch gelöscht hat bzw. eine neue Handy Nummer hat.

Er macht sich für alles grosse Schuldgefühle zum einen wegen des Briefes seines Vaters das er sich danach so extrem mir gegenüber verhalten hat wie noch nie, zum anderen auch wegen den Damenkontakten was mich sehr verletzt hatte. Er sagt immer das es nicht böse gemeint war und unbewusst und er sich alleine und einsam in der Klinik fühlte. Wir müssen dazu schreiben, das wir seit 13 Jahren zu niemanden Kontakt haben, keine Verwandtschaft sowie keine Freunde, er hatte nur seine Arbeitskollegen. Unter Tränen sagt er mir täglich dass es ihm sehr sehr leid tut mit diesen Damenkontakten in whattsapp und er leide darunter und befürchtet das das immer zwischen uns stehen wird. Es tut ihm sehr sehr leid wie er mich in diesen letzten 18 Monaten einfach mit allem so kaputt und fertig gemacht hat und wie ich immer noch darunter sehr leide.

Er geht weiter ambulant zur Psychotherapie, zur Ergotherapie, zum Töpfern und spricht überall darüber aber wir würden uns freuen wenn ihr uns auch eure Meinung mitteilen würdet.
Da mein Mann nie gelernt hatte in seiner Kindheit über Gefühle zu reden hatte er nie generell egal was es ist darüber geredet erst die letzten Wochen seit er aus der Klinik zurück ist hat er angefangen sich auch mir zu öffnen und nicht immer der Coole zu spielen.

Wir würden uns sehr freuen über Antworten und wie wir damit umgehen sollen, was mich selbst als Ehefrau am meisten interessieren würde, kann ein depressiver Ehemann Gefühle unterscheiden zwischen Ehefrau 12 Jahre und Klinik Bekanntschaftsdamen.

28.07.2020 22:06 • x 2 #1


Alexandra2
Liebe Storch,
Ich glaube, die Frage lässt sich nicht so schnell beantworten. Jeder erlebt seine Depression anders, hinzu kommt noch die Tagesform.
Ich kann auch in der Depression meine Gefühle Menschen und Situationen gegenüber wahrnehmen. Warum sollte das auch nicht gehen?
Es ist schwierig, isoliert zu leben und weckt irgendwann den Wunsch, auszubrechen. Wir sind soziale Wesen und brauchen Andere. Die Beziehung selbst ist zu jedem anders, je nachdem wieviel Nähe und Vertraulichkeit man zu jemandem hat. Dabei gehe ich von einem Vertrauensverhältnis zu Deinem Mann aus, daß gerade erschüttert wurde. Dennoch gibt es sicher andere Gefühle, die die Stabilität der Beziehung ausmachen. Es wäre schön, wenn Du Dir Deine Gefühle Deinem Mann gegenüber klarmachen könntest, und wo Ansatzpunkte sind. So könntest Du etwas Sicherheit gewinnen und die Erfahrungen Deines Mannes stehen lassen. Manchmal muss man die Perspektive wechseln, um einen klaren Blick zu bekommen.
Liebe Grüße Alexandra

29.07.2020 20:30 • x 1 #2


A


Hallo Storch2,

Wechselnde Gefühlslage während der Depression in Ehe

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S
Liebe Alexandra,
ganz lieben Dank für deine liebe Antwort das hat mich jetzt sehr beruhigt und aufgebaut.
Wir sind jetzt dabei darüber zu reden was bzw wie er mir helfen kann diese Sicherheit wieder zu erreichen dass ich mich wieder sicher fühle, und es tut ihm auch leid wenn er sieht wie fertig mich das alles macht. Dennoch ist es eine grosse Chance auch gegenseitig daran zu wachsen ich bin auf jeden Fall sehr sehr froh dass es ihm wenigstens wieder besser geht, und ich bin auch jeden Tag daran an mir zu arbeiten das wir das gemeinsam hinbekommen und ich wieder Vertrauen zu ihm bekomme.
Ganz lieben Dank nochmal es ist schön wenn man verstanden wird.

29.07.2020 20:50 • x 1 #3


Heideblümchen
Hallo Storch, zum Thema der Damenbekanntschaften aus der Klinik möchte ich mich nur kurz dazu äußern, dass sich das im besten Fall als ganz harmlos herausstellt (wenn es dich überhaupt noch interessiert, nachdem dein Mann die Kontakte gelöscht hat). Du darfst eins nicht vergessen: dein Mann war in der Klinik unter seinesgleichen. Man hat ihn dort verstanden, alle hatten mehr oder weniger das gleiche Problem der Depression, egal, in welcher Schwere. Das schweißt zusammen. Da sind die anderen (Familie, Freunde, Partner) außen vor, weil sie (vermeintlich) nicht mitreden können. Da hat vielleicht ein intensiver Austausch über die Krankheit an sich, die Probleme mit dem Umfeld etc. statt gefunden. Und wenn sich einige Patienten untereinander besonders gut in die Situation des anderen hinein versetzen konnten, dann entstehen da oft auch, wenn auch lockere, neue Freundschaften.
Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass mehr dahinter steckt (natürlich kenne ich deinen Mann nicht, du kannst das besser einschätzen). Aber versuche, das Antidepressiva acta zu legen. Der Aufenthalt deines Mannes liegt hinter ihm und euch, er hat die Kontakte gelöscht, er versucht, wieder nach vorne auf ein wir zu blicken. Unterstütze ihn dabei (wirst du ja sicher auch tun ) und versuche, dieses Misstrauen zu begraben. Alles Gute!Hallo Storch, zum Thema der Damenbekanntschaften aus der Klinik möchte ich mich nur kurz dazu äußern, dass sich das im besten Fall als ganz harmlos herausstellt (wenn es dich überhaupt noch interessiert, nachdem dein Mann die Kontakte gelöscht hat). Du darfst eins nicht vergessen: dein Mann war in der Klinik unter seinesgleichen. Man hat ihn dort verstanden, alle hatten mehr oder weniger das gleiche Problem der Depression, egal, in welcher Schwere. Das schweißt zusammen. Da sind die anderen (Familie, Freunde, Partner) außen vor, weil sie (vermeintlich) nicht mitreden können. Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass mehr dahinter steckt (natürlich kenne ich deinen Mann nicht, du kannst das besser einschätzen). Aber versuche, das Antidepressiva acta zu legen. Der Aufenthalt deines Mannes liegt hinter ihm und euch, er hat die Kontakte gelöscht, er versucht, wieder nach vorne auf ein wir zu blicken. Unterstütze ihn dabei (wirst du sicher auch tun ) und versuche, dieses Misstrauen zu begraben.

31.07.2020 13:03 • #4


Heideblümchen
Äh, keine Ahnung, wie das Wort Antidepressiva in meinen Text gekommen ist, auf jeden Fall kannst du das bitte löschen

31.07.2020 13:06 • x 1 #5


S
Liebe Heideblümchen,
ohhhhh ich könnte Freudetränen weinen über deine liebe Antwort ganz ganz lieben Dank dafür es ist schön diese andere Sichtweise hier im Forum erfahren zu dürfen somit kann ich viel viel besser damit umgehen.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und nochmals Danke für deine Antwort

31.07.2020 16:17 • x 1 #6

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