190

Mich selbst besser verstehen und akzeptieren

S
Zitat:
Niemand hat mich gefragt, ob ich mit den Regeln dieser Welt einverstanden bin.

Hallo@EmptyLife
Mich auch nicht! Wäre wohl auch schwierig die Regeln für jeden Menschen dieser Welt passend zu gestalten

Zitat:
Ich will aber kein Zombie der Gesellschaft sein. Deshalb bin ich unglücklich und leide

Zitat:
Habe ich. Und ich habe dadurch erkannt, wie kaputt, toxisch und schlecht die Menschen sind.

Zitat:
Die schei. Gesellschaft, die es selbst kein bisschen schafft, sich weiterzuentwickeln? Die Gesellschaft, die dafür verantwortlich ist, dass Menschen wie ich überhaupt erst so leiden? Menschen, die überhaupt das Problem von allem sind?

Entweder magst du das glauben was du schreibst, oder du magst nur provozieren?
Ich kann kein ernsthaftes Interesse an einer Auseinandersetzung zum Thema sich selbst besser verstehen und akzeptieren erkennen.

17.06.2021 07:14 • x 3 #91


S
Hallo Zusammen,

Zitat:
ch weiß nicht, ob ich es Lebenserfolge nennen würde - eher, ich habe einen Weg für mich gefunden,
nach einer für mich sehr schweren Zeit, um in diesem - meinem selbstbestimmten Leben anzukommen.

Ich finde, das darfst du unter Erfolg verbuchen.

Zitat:
Ich vergleiche es mal mit Rechenwegen. Früher habe ich häufiger erlebt. Um eine Rechenaufgabe zu
lösen benutzten wir manchmal unterschiedliche Rechenwege. Wichtig ist nicht unbedingt, dass ich
einen bestimmten Rechenweg benutze. Wichtig erscheint mir. Das Rechen-Ergebnis muss
stimmen.

Zitat:
Wir sind hier nicht in der Mathestunde u. ich persönlich brauche kein Ergebnis.
Es geht hier um einen für mich wertschätzenden u. interessanten Austausch, über unsere Erfahrung - Meinung - Haltung
u. Wissen (villt. auch Nichtwissen ) u. es bedarf für mich da keiner Bewertung oder Ergebnis.

Ist dein Weg zu einem selbstbestimmten Leben nicht auch ein Ergebnis @Jedi ? Das positive Ergebnis all deiner Mühen?


Zitat:
Jeder Mensch sollte persönliche Kontakte schließen und Bekannte und Freunde pflegen,
damit man nicht das Problem bekommt, sich allein zu fühlen.
Soziale Medien und Online-Kontakte können persönliche Begegnungen nicht annähernd ersetzen.

Stimme dir vollumfänglich zu. Das reale Leben mit seinen Kontakten ist unverzichtbar.
Virtuelle Kontakte können oft in bitterer Enttäuschung enden, weil häufig zu viele Erwartungen an diese Kontakte geknüpft werden. Dabei wird verdrängt, dass man nie wissen kann, wer sich hinter dem Verfasser eines Beitrags verbirgt. Ich hab das schon selbst erlebt, allerdings nicht in einem solchen Forum.

17.06.2021 07:58 • x 2 #92


A


Hallo Pilsum,

Mich selbst besser verstehen und akzeptieren

x 3#3


111Sternchen222
Menschen in Kategorien aufzuteilen wie gute Menschen, schlechte Menschen ist sehr schwierig wie ich finde.... dies stellt eine Bewertung da, die niemandem zusteht, da man nie weiß was den Menschen zu dem gemacht hat, was er ist.

17.06.2021 08:58 • x 3 #93


ZeroOne
Zitat von EmptyLife:
Ich fühle mich ständig als Opfer. Schließlich hat mich niemand gefragt, ob ich in diese Welt geboren werden möchte. Niemand hat mich gefragt, ob ich mit den Regeln dieser Welt einverstanden bin.


Sehe ich ganz genau so, @EmptyLife !

Ich habe auch kein Problem damit, Menschen und Dinge, die mein Leben - in welcher Form auch immer - negativ beeinflusst haben, die Schuld zu geben.
Und ich bin auch der Meinung, dass ich nicht allem und jedem verzeihen muss, um dadurch irgendwann vielleicht mal meinen Frieden und mein Glück zu finden.

Allerdings sehe ich mich nicht als Opfer.

Ich sehe es so, dass mir öfters Kelche eingeschenkt wurden, auf die ich gerne verzichtet hätte. Dafür darf ich den Verantwortlichen die Schuld geben. Aber was ich dann in der Folge daraus mache, ist mein Ding und nicht das eines anderen.

Es ist vielleicht unfair, wenn man die Suppe auslöffeln muss, die einem das Leben (bzw. die Menschen) ungefragt immer wieder vorsetzt, aber ob ich die Suppe dann noch restlos versalze, oder doch noch was für mich brauchbares raus hole, das liegt in meinen Händen und meiner Verantwortung. Dummerweise bekomme ich Upcycling auch nicht immer hin.

LG
ZeroOne

17.06.2021 11:10 • x 10 #94


Jedi
Zitat von Senca:
Ist dein Weg zu einem selbstbestimmten Leben nicht auch ein Ergebnis ?

Hi @Senca - habe ich ehrlich so nie betrachtet
Ja, ich bin ekrankt u. es ist meine Verantwortung, etwas für meine Heilung zu tun - nicht mehr u. nicht weniger !

17.06.2021 12:58 • x 1 #95


Jedi
Zitat von ZeroOne:
ich bin auch der Meinung, dass ich nicht allem und jedem verzeihen muss, um dadurch irgendwann vielleicht mal meinen Frieden und mein Glück zu finden.

Hi @ZeroOne - Verzeihen können, so finde ich, ist etwas Elementares, um inneren Ftrieden zu erlangen.
Wenn ich nicht meine Eltern verziehen hätte, wäre ich von der Wut u. dem Hass innerlich aufgefressen worden.
Dabei geht es nicht zu verzeihen, was mir angetan wurde !

Ich habe zu spät für mich erkennt u. hätte eher Verzeihen können u. es hätte mich als sie noch lebten,
den Umgang mit ihnen leichter gemacht.
Meine persönliche Meinung dazu ist, es geht nicht darum zu vergessen, aber nur der Schwache kann nicht verzeihen
u. so ist es eher die Eigenschaft des Starken verzeihen zu können.
Ich denke, wir Menschen brauchen diese Vergebung, sonst hält uns das Geschehene fest u. wird durch die Gefühle die damit ausgelöst werden, uns öfters in dieses schwarze Loch blicken.!
--------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat:
Aber was ich dann in der Folge daraus mache, ist mein Ding und nicht das eines anderen.

Da bin ich ganz bei Dir Zero !

LG Jedi

17.06.2021 13:17 • x 2 #96


M
Zitat von Jedi:
Verzeihen können, so finde ich, ist etwas Elementares, um inneren Ftrieden zu erlangen.

Das sehe ich auch so. Wenn ich meinen Eltern nicht verziehen hätte, wäre es mir nicht möglich gewesen
meinen Vater im letzten Jahr zu begleiten.
Ebenso habe ich meinem verstorbenen Mann ein Ereignis verziehen von dem ich nach seinem Tod erfahren
habe das mich erst einmal sehr verletzt hat. Jetzt kann ich es bei ihm lassen und kann weiterleben
ohne zu hadern mit dem was gewesen ist. Ich kann es heute nicht mehr ändern. Es würde mein Leben jetzt vergiften und das möchte ich nicht.
So hoffe ich auf mit der letzten Baustelle in der es um verzeihen geht in der nächsten Zeit klar zu kommen.
Ich brauch den Frieden um hoffnungsvoll nach vorne zu sehen.

17.06.2021 13:30 • x 4 #97


Jedi
Zitat von Machara:
Ich brauch den Frieden um hoffnungsvoll nach vorne zu sehen.

Hi @Machara , genau dieser Satz, beschreibt es recht gut, was ich mit Elementar gemeint hatte

17.06.2021 16:28 • x 1 #98


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
genervt versuche ich meinen Text nun zum dritten mal hier zu schreiben.
Die Zeilenabstände waren wieder riesengroß

Selbstmitgefühl lieber Pilsum !
---------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Hier unterscheiden sich unsere Ansichten wieder grundlegend.

- so ist Leben !
Zitat von Pilsum:
Unser Gehirn folgt fast ausschließlich logischen (also mathematisch vergleichenden) Gedanken.

Das würde ich bezweifeln, denn sonst würden unsere Gedankenkreise oder Gedankenkarussell nicht so
unvermittelt immer wieder so viel Macht über uns ausüben.
In unseren unreflektiereten Gedankenstrom, stecken all die unverarbeiteten Dinge, unsere Prägungserfahrungen u.
unreflektierte übernommende Glaubenssätze. Auch Dinge die uns am Tag geschehen sind u. wo unsere verwundbaren
Knöpfe gedrückt wurden.
Wir sind Menschen u. keine Rechenmaschine !
----------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Dies schließt vermutlich auch unsere Gefühle mit ein. Fast alles was wir denken ist wertend. Oder nicht?

Natürlich beeinflusst unser Denken, unser unreflektierter Gedankenstrom unsere Gefühle u. Emotionen !
Die Wertung entsteht , weil wir nach Orientierung suchen u. weil wir Kontrolle haben wollen.
Doch können wir lernen, unsere Wertungen stark zu reduzieren, aber es fällt schwer, weil doch so mancher von uns,
so konditioniert wurde, so wie ich selbst auch.
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ist grübeln nicht ein rein mathematisches abwägen?

ein rein mathematisches abwägen ? - Puh, dazu finde ich keinen wirklichen Zugang.
In unseren Grübelgedanken steckt sehr viel, mit dem wir nicht im Reinen sind - die uns sehr beschäftigen,
gar uns belasten - wo wir uns Ungerecht behandelt fühlen, nicht Angenommen u. Respektiert wurden.

Ich tue mich schwer mit dem Gedanken, dass es eine rein mathematische Abwägung sei ?
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Mein Ziel ist, täglich meine gesamten Ängste so weit wie möglich zu reduzieren.
Je weniger Ängste ich insgesamt spüre, umso mehr Sicherheit und Zufriedenheit stellen
sich in meinem Kopf ein.

Beides kann ich zustimmen !
Bei mir kamen die Ängste in der Regel völlig unvermittelt. Ich konnte einen guten Tag haben u.
das ich mich auch gut fühlte u. so konnte aber auch, von jetzt auf gleich eine Situation eintreten,
indem die Angst die Macht in meinem Kopf übernommen hat.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Damit ich dies erreiche, ist es ständig erforderlich, zu überlegen, mit welchem Verhalten ich
voraussichtlich erfolgreich sein werde.

Ich stell mir das Anstrengend vor.
---------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
So kann man beispielsweise hier im Forum täglich sehen, wie Mitglieder, die selbst unter starken Ängsten leiden, ständig so miteinander kommunizieren, dass sie dabei in den Gedanken anderer Mitglieder eher Ängste erzeugen, als dabei Ängste abzuschwächen.

Ich glaube, dass dies unbeabsichtigt geschieht u. was man in dem anderen auslöst, lässt sich sicher
nicht so leicht steuern. Villt. hilft es dann dem Anderen zu schreiben, dass was er/ sie schreibt, bei Ihr/ Ihm
Ängste auslöst. Natürlich ist es gut, wenn man selbst mit seiner Angst einen guten Umgang hat u. kann
dann sicher eher so schreiben, dass die Angst bei dem Anderen nicht verstärkt , sondern eher gemildert
wird.
Zitat von Pilsum:
Warum aber merkt jemand, der weiß wie sehr er unter Ängsten leidet, nicht, was er beim
Reden und Schreiben in anderen Menschen an starken Ängsten erzeugt?

Weil man sich mitteilen möchte u. in solchen Momenten gar nicht so wirklich darüber nachdenkt, ob dadurch
bei einem anderen auch Ängste erzeugt werden.
Ich glaube, dass dies auch ohne Absicht geschieht. Einfacher ist es sicher, wenn man sich real in Präsenz
begegnet u. dann in Kontakt ist.

17.06.2021 19:15 • x 3 #99


S
Zitat:
Jetzt kann ich es bei ihm lassen und kann weiterleben
ohne zu hadern mit dem was gewesen ist. Ich kann es heute nicht mehr ändern. Es würde mein Leben jetzt vergiften und das möchte ich nicht.
So hoffe ich auf mit der letzten Baustelle in der es um verzeihen geht in der nächsten Zeit klar zu kommen.
Ich brauch den Frieden um hoffnungsvoll nach vorne zu sehen.

Hallo @Machara ,
das was du mit verzeihen beschreibst bedeutet für mich loslassen.
Verzeihen ist für mich nicht das entscheidende, sondern das loslassen. Alles was geschehen ist, ist nicht mehr rückgängig zu machen aber es gehört der Vergangenheit an. Entscheidend ist, wie wir im heute damit umgehen.

Zitat:
Ich habe zu spät für mich erkennt u. hätte eher Verzeihen können u. es hätte mich als sie noch lebten,
den Umgang mit ihnen leichter gemacht.
Meine persönliche Meinung dazu ist, es geht nicht darum zu vergessen, aber nur der Schwache kann nicht verzeihen
u. so ist es eher die Eigenschaft des Starken verzeihen zu können.
Ich denke, wir Menschen brauchen diese Vergebung, sonst hält uns das Geschehene fest u. wird durch die Gefühle die damit ausgelöst werden, uns öfters in dieses schwarze Loch blicken.!

Hallo @Jedi
ich würde vermutlich niemals demjenigen verzeihen können, der mir Gewalt angetan hat. Bin ich deshalb schwach? Wenn ja warum? Warum ist dieses Verzeihen so wichtig? Muss ich jemandem vergeben damit er seinen Frieden finden kann? Vermutlich bin ich dann ein Mega Ego. Mein Frieden ist mir wichtiger als seiner.

Der Täter (verurteilt) wünscht sich dass ich verzeihe. Darf er aber es interessiert mich nicht (mehr)
Dieser Mensch und das Erlebte haben die Macht über mich verloren. Der Mensch ist mir gleichgültig geworden, eine Wohltat für meine Seele, diese Gleichgültigkeit zu fühlen.
Gestern war gestern -heute ist heute- Heute bewege ich mich frei. Das fühlt sich unbeschreiblich friedlich und ruhig an.
Verzeihung fühlte sich für mich in diesem Fall falsch an. Verzeihung mit mir selbst auf all die quälenden warum Fragen. Warum habe ich nicht gemerkt, warum bin ich nicht früher, warum habe ich.....
Ich fühle mich nicht schwach, im Gegenteil dieser Umgang mit der Situation und mir selbst hat mich gestärkt.

Verzeihen kannst du den verstorbenen Menschen dennoch verzeihen in dem du dir verzeihst? Damit du Frieden schließen kannst? Nur ein Gedanke.

Gestern war gestern, gestern ist vorbei, heute ist heute, jeder Tag ist neu.

Nur meine Gedanken,

Zitat:
Ich brauch den Frieden um hoffnungsvoll nach vorne zu sehen.

Ich wünsche es dir

18.06.2021 06:58 • x 5 #100


Kate
Ich habe in diesem Thread total den Anschluss verloren

18.06.2021 08:15 • x 1 #101


Pilsum
Zitat von Senca:
ich würde vermutlich niemals demjenigen verzeihen können, der mir Gewalt angetan hat. Bin ich deshalb schwach?


Ich auch nicht.
Ich habe allerdings gelernt zu sehen, dass Menschen manchmal nicht in der Lage waren,
ihre Fehler selbst erkennen zu können. Manchmal fehlte jemandem eine Person, die/der demjenigen
gezeigt hätte, wo sie/er große Fehler begangen hat.
Trotzdem kann man wohl schlecht jemandem verzeihen, dem es egal war, ob er anderen Menschen
seelisch geschadet hat.

Zitat von Senca:
Warum ist dieses Verzeihen so wichtig? Muss ich jemandem vergeben damit er seinen Frieden finden kann?


Eine gute Frage. Wenn es wichtig ist, dann vielleicht deswegen, damit man selbst von seinen Aggressionen
und Enttäuschungen loslassen kann.

Zitat von Senca:
Dieser Mensch und das Erlebte haben die Macht über mich verloren. Der Mensch ist mir gleichgültig geworden, eine Wohltat für meine Seele, diese Gleichgültigkeit zu fühlen.


Das sehe ich auch so. Und ich darf auch in Gedanken immer noch ein wenig wütend auf diesen
Menschen bleiben. Wenn ich mich damit nicht selbst blockiere.

Zitat von Senca:
Heute bewege ich mich frei. Das fühlt sich unbeschreiblich friedlich und ruhig an.
Verzeihung fühlte sich für mich in diesem Fall falsch an.


Deine Sichtweisen teile ich.

18.06.2021 09:14 • x 4 #102


Silentium
Zitat von ZeroOne:
Sehe ich ganz genau so, @EmptyLife ! Ich habe auch kein Problem damit, Menschen und Dinge, die mein Leben - in welcher Form auch immer - negativ ...

Da bin ich absolut deiner Meinung. Das hätte ich nicht besser schreiben können

18.06.2021 10:03 • x 1 #103


Jedi
Hi @Senca ,

Zitat von Senca:
Der Täter (verurteilt) wünscht sich dass ich verzeihe.

Da hast Du sicher eine ganz eigene Geschichte u. verstehe,
Zitat von Senca:
Muss ich jemandem vergeben damit er seinen Frieden finden kann?

Ich kann jetzt für mich nur eine Vermutung anstellen, was Dir da passiert sein könnte u.
da würde ich Dir zustimmen, Du brauchst niemanden vergeben, um seines Frieden, den er finden will.
Zitat von Senca:
Mein Frieden ist mir wichtiger als seiner.

Das würde ich in den von mir vermuteten Kontext auch so sehen u. stimme Dir da zu.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Meine Geschichte ist eine neg. geprägte Eltern-Kind Erfahrung !
Zitat von Senca:
ich würde vermutlich niemals demjenigen verzeihen können, der mir Gewalt angetan hat.

Es geht auch nicht um vergessen oder akzeptieren, so ist der Akt des Verzeihen mehr auf meine innere Haltung
bezogen u. hat mir Stärke gegenüber meinen Eltern gegeben. Ich habe durch ihre Taten, ihnen die Macht über
mich genommen. Sie selbst waren u. wären niemals Einsehen, dass sie da Fehler gemacht haben.
So war ich nicht mehr Opfer u. konnte mch aus der Opferrolle lösen, in die ich mich immer selbst gebracht habe u.
bis ich diese Erfahrung überhaupt erst aussprechen - benennen u. bearbeiten konnte.
Zitat von Senca:
Warum ist dieses Verzeihen so wichtig?

Oft tendieren Menschen dazu, diese Erlebnisse u. Erfahrungen ihrer Prägung in ihrem Lebensrucksack zu belassen u.
schleppen sie noch sehr lange mit sich durch ihr weiteres Leben.
Nicht selten hört man dann, de Welt ist schlecht - die Menschen sind Schlecht - die Männer oder Frauen sind schlecht -
die Gesellschaft/ der Staat ist schlecht, ohne da zu differenzieren.
Wenn wir diese Last nicht aus unseren Rucksack herausnehmen u. mir half eben das Verzeihen,
hätten meine Erfahrungen weiter die Macht über mich gehabt u. es wäre dazu gekommen, dass meine
Schmerzpunkte berührt würden u. diese Erfahrungsschmerz sich immer wieder melden würde.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Senca:
Bin ich deshalb schwach?

Wenn Du es nicht kannst - nicht möchtest u. Du so für Dich eine stimmige Entscheidung getroffen hast -
Nein, dann bist Du nicht schwach - sondern es ist Deine bewusste Entscheidung.
Zitat von Senca:
Damit du Frieden schließen kannst?
Nur ein Gedanke.

Und Dein Gedanke stimmt !
Verzeihen war für mich, um inneren Frieden zu finden u. eine für mich unerledigte Aufgabe zu erledigen u.
ihr die Macht zu entziehen, sich immer wieder in meine Aufmerksamkeit zu schieben.

18.06.2021 12:41 • x 3 #104


ZeroOne
Zitat von Senca:
Verzeihen ist für mich nicht das entscheidende, sondern das loslassen. Alles was geschehen ist, ist nicht mehr rückgängig zu machen aber es gehört der Vergangenheit an. Entscheidend ist, wie wir im heute damit umgehen.


Super formuliert und für mich persönlich auch voll auf den Punkt gebracht, @Senca !

Für mich bedeutet nicht zu verzeihen im Umkehrschluss nicht, dass mich dann evtl. Wut, Hass, Aggression und andere negative Gefühle zerfressen.
Da funktioniert Achtsamkeit bei mir ganz gut: wahrnehmen, dass ich nicht verzeihen kann / will und es einfach unbewertet so stehen lassen und nach Möglichkeit abhaken.

Daher finde ich auch, dass die Formulierung Du bist für mich gestorben! durchaus Sinn machen kann. Um loszulassen und einen Menschen aus meinen Gedanken zu lösen, muss ich ihm nicht unbedingt verzeihen.
Vielleicht haben Menschen keine Macht mehr über einen, wenn man ihnen verzeihen kann. Aber über mich haben sie wirklich keine Macht mehr, wenn sie für mich komplett gestorben sind.

LG
ZeroOne

18.06.2021 14:07 • x 4 #105


Pilsum
Ist es eigentlich schwierig, sich selbst besser zu verstehen?
Und wenn ja, warum ist das schwierig?

06.07.2021 10:21 • x 1 #106


Heideblümchen
Guten Morgen, @Pilsum ... eine interessante Frage. Ich selber habe kein Problem damit, mich selber zu verstehen. Ich entscheide und denke aus Erfahrungen und Situationen und auch aus Gewohnheiten heraus. Ich bin eine Meisterin in Selbstreflektion, aber auch in der Einschätzung anderer, ihrer Stimmung, ihrer Absichten.
Schwerer fällt es da offenbar anderen (vor allem Familienmitgliedern), meine Logik zu verstehen und damit umzugehen, denn ich selber finde mein Verhalten und meine Denkweisen meist absolut gerechtfertigt und auch erklärbar. Liegt wohl daran, dass ich - nicht zuletzt auch durch die Depression und ihre unterschiedlichen Facetten, wie sie bei mir auftritt - mich selber in den letzten 2 Jahren sehr verändert habe. Ich persönlich habe mich mit meinem neuen ICH arrangiert. Meine Familie (noch) nicht. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit mir nicht immer besonders kritisch umgehe. Alles kommt spontan aus mir heraus und wenn ich doch mal unzufrieden mit mir selber bin, dann mache ich das lediglich gedanklich auch mit mir selber aus. Mein Fazit: ich verstehe mich selber schon sehr gut.

06.07.2021 12:00 • x 1 #107


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Ist es eigentlich schwierig, sich selbst besser zu verstehen?

Ich würde jetzt ganz spontan sagen, Ja, es ist schwierig !
Zitat von Pilsum:
Und wenn ja, warum ist das schwierig?

Da so meiner Meinung nach sicher unsere Prägungserfahrungen eine Rolle - wie wir konditioniert sind u.
was wir dadurch gelernt haben, an uns bestimmte Anteile nicht zu mögen.
Diese Anteile werden von uns verdrängt u. gelangen in unseren Schatten, weit weg aus unserem Bewusstsein.
Deshalb ist es nicht schwer zu verstehen, warum Themen wie Selbstliebe u. Selbstmitgefühl auch Polarisieren können.

So ist es auch nicht einfach seine Glaubenssätze zu verändern u. oft zeigen sich Verhaltensmuster, die wir
zu Kinderzeiten so angewandt haben u. damals auch oK waren.
Aber als der heutige Erwachsene eben nicht mehr einem Erwachsenen- Verhalten entspricht.
(Beispiele können Bindungsängste sein oder die Flucht zu ergreifen, vor Konfliktgesprächen mit der Partnerin -Partner)

Wer sagen kann, dass er sich versteht, sich gut Selbstreflektieren kann u. über Selbstmitgefühl verfügt,
der hat die Königsdisziplin erfolgreich erreicht.
Da hat @Heideblümchen meinen Respekt !

LG Jedi

06.07.2021 13:24 • x 2 #108


Pilsum
Zitat von Heideblümchen:
Ich bin eine Meisterin in Selbstreflektion,


Guten Morgen Heideblümchen,

was willst Du damit sagen?

Zitat von Heideblümchen:
Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mit mir nicht immer besonders kritisch umgehe.


Bedeutet nicht gerade, sich selbst reflektieren, kritisch mit sich umzugehen?

Zitat von Heideblümchen:
Alles kommt spontan aus mir heraus und wenn ich doch mal unzufrieden mit mir selber bin, dann mache ich das lediglich gedanklich auch mit mir selber aus.


Etwas nur in Gedanken allein zu verstehen ist vermutlich oft nicht ausreichend. Sollte man dann in
Teilbereichen nicht auch mal etwas an seinem Verhalten verändern?

07.07.2021 08:48 • #109


Pilsum
Zitat von Jedi:
Hi @Pilsum Ich würde jetzt ganz spontan sagen, Ja, es ist schwierig ! Da so meiner Meinung nach sicher unsere Prägungserfahrungen eine Rolle - ...


Hallo Jedi,

hier im Forum habe ich den Einddruck, Du kannst andere Menschen gut verstehen.
Sollte es Dir deshalb nicht auch leicht fallen, Dich selbst zu verstehen?
Warum findest Du, spielt unsere Prägung dabei eine wichtige Rolle?

07.07.2021 17:18 • x 1 #110


Heideblümchen
Guten Morgen @Pilsum und alle.

Zitat von Pilsum:
Guten Morgen Heideblümchen,

was willst Du damit sagen?


Mit (eigener) Selbstreflektion meine ich, dass ich mich selber sehr gut kenne. Ich agiere und rede sehr überlegt, aus dem Kopf heraus. Oft liest oder hört man: ich war über mich selber überrascht. Das geht mir anders. Sowas passiert mir nicht. Irgendwie habe ich für alles eine klare Linie, eine Ansicht, eine Meinung, bin aber natürlich trotzdem kompromissbereit und noch lernfähig. Da ich mich aber früher sehr oft selber hinterfragt habe, ist mir heute klar, wer ich bin, wer ich, aus den unterschiedlichsten Gründen und Einflüssen und Erfahrungen, GEWORDEN bin. Bei meiner Psychologin bringe ich zum Beispiel die Lösungen meiner Probleme meistens schon selber mit, so dass sie nicht wirklich viel für mich tun kann. Und ich bin jemand, der bei fast allen Situationen schon weit in die Zukunft schaut nach dem Motto bedenke das Ende, also: wenn ich dies oder jedes mache/sage, was für Folgen/Konsequenzen hat das? Manchmal ist das sogar ein Fluch, denn für meinen Partner kommt das manchmal als rechthaberisch rüber, denn ich habe mit meiner sehr überlegten Art oft Recht in Dingen, die sich so entwickeln, wie ich das vermutet habe, einfach, weil ich weiter in die Zukunft blicke als er und mir daher oft schon vorher vorstellen kann, wie eine bestimmte Sache endet oder was sie für Konsequenzen hat. Mein Partner hat sich dran gewöhnt

Zitat von Pilsum:
Bedeutet nicht gerade, sich selbst reflektieren, kritisch mit sich umzugehen?


Nein, schwer zu erklären, aber ich brauche mit mir nicht kritisch sein, denn ich bin selber zufrieden mit dem, was ich denke und sage. Weil es wohl überlegt ist und selten spontan, worüber ich mich dann wundern oder ärgern könnte. Was ich anstrengender finde ist, wenn jemand anderes, der mir nahe steht, so gar nicht über sich oder die Konsequenzen seines Tuns/Denkens/Handelns/Redens nachdenkt. Manchmal ist das für mich verletzend, weil es oberflächlich erscheint und ich mich dann angegriffen fühle, da ich selber nie mit jemandem SO reden würde.

Zitat von Pilsum:
Etwas nur in Gedanken allein zu verstehen ist vermutlich oft nicht ausreichend. Sollte man dann in
Teilbereichen nicht auch mal etwas an seinem Verhalten verändern?

Da ich sehr anpassungsfähig bin und gute Antennen dafür habe, was für Bedürfnisse meine Lieben und andere, mir nahestehende Personen haben, versuche ich immer, alles richtig zu machen. Das gelingt mir oft auch. Und da ich mit der Reaktion, die ich dann erlebe, meist zufrieden bin, würde ich genau dies nicht ändern wollen. Im Gegenteil, ich bin mit dem, wie ich durchs Leben komme und mit meinem Verhalten auf die jeweiligen Herausforderungen überwiegend zufrieden und möchte das gar nicht ändern. Sobald ich an Empathie anderen gegenüber verlieren würde, vieles mehr lautstark kritisieren würde, hinterfragen würde, wäre ich so wie die Menschen, die immer nur alles negativ sehen (so sehe ich das zumindest). Ich bin ein sehr positiver Mensch, komme auch meist so rüber und könnte es gar nicht ertragen, mich eines Tages zu verändern.....Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich permanent dagegen ankämpfe, dass eine Krankheit wie die Depression die Überhand bekommt und über mich, meine Persönlichkeit, mein Verhalten. Ich will mich nicht verändern!

08.07.2021 09:54 • x 1 #111


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Sollte es Dir deshalb nicht auch leicht fallen, Dich selbst zu verstehen?

Tut es ! - Es ist Mal mehr u. mal weniger, aber das ist Ok für mich !
..........................................................................................................
Zitat von Pilsum:
Warum findest Du, spielt unsere Prägung dabei eine wichtige Rolle?

Ich halte mich nun einmal an meine eigenen Erfahrung !
Durch unterschiedlichste Erlebnisse, auf die ich jetzt nicht näher eingehen möchte - übernommene Glaubenssätze u.
verdrängte Anteile, die ich weit aus meinem Bewusstsein weggeschoben, in meinen Schatten, konnte
ich feststellen, dass alles zusammen immer noch in mir stark gewirkt haben u. so Einfluss auf mein Verhalten u.
Denken genommen haben.
Erst durch meine Psychoanalyse u. der Schattenarbeit, konnte ich diese Anteile sichtbar machen u. konnte so
verstehen, warum sich in meinem Leben etwas gezeigt, bzw. immer wieder gezeigt hat.
Etwas, was immer wieder in meinem Leben, als Wiederholung passiert ist, stand unter dem Einfluss aller meiner
Schattenanteile.
Erst als ich diese verdrängten Anteile in mir sichtbar gemacht habe, sie mir in mein Bewusstsein geholt haben,
konnte ich damit arbeiten u. lernte mich dabei besser verstehen.
So konnte ich mein Verhalten u. Denken verstehen, aber auch, warum ich etwas in mir abgelehnt u. nicht so haben
wollte, wie es war. Auch konnte ich dadurch verstehen, warum sich oft die immer gleichen Wiederholungen
in meinem Leben gezeigt haben.

Ich für mich pers. bin überzeugt, dass unsere Prägung sehr viel Einfluss hat, wie wir uns selbst sehen, gar beurteilen,
wie wir über unser Uns u. unser Leben denken u. wie wir mit anderen Menschen in Kontakt treten od. sind.
Auch wie wir mit unseren Krisen umgehen, hat was mit unserer Prägung zu tun u. wie gut wir uns selbst verstehen können.

LG Jedi

08.07.2021 11:03 • x 2 #112


A


Hallo Pilsum,

x 4#23


B
Zitat von Pilsum:
Warum schaffen wir das oft noch nicht so gut, wie wir das eigentlich möchten?


Ich denke, weil es oft an angelernten oder gar anerzogenen Verhaltensweisen liegt.

Ich kämpfe z.B. immer noch damit, mir selbst zu genügen und mit meinen eigenen Leistungen zufrieden zu sein. Ich weiß auch ziemlich genau, wo meine Stärken liegen. Das Dumme ist nur, dass ich immer wieder nach vermeintlicher Perfektion strebe und mir Messlatten anlege, die unmöglich zu erreichen sind. Nach meiner Therapie weiß ich auch, woher das kommt. Aber so ein angelerntes Verhalten abzulegen, ist nun mal unheimlich schwer. Aber ich tue mein Bestes und bin auch schon ein Stückchen vorangekommen.

09.11.2021 23:06 • x 2 #113

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