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Medizinische Reha abgelehnt - berufliche bewilligt

Lunatica
Hallo Leute,

mich würde mal interessieren wer von euch alles an einer beruflichen Rehamassnahme teilgenommen hat oder es noch vor sich hat und wie es bei euch läuft.
10 Monate habe ich auf den Bescheid der Pensionsversicherung gewartet für die medizinische Reha nur um letztendlich eine Absage mit der Begründung kein Arbeitsschutz da zu wenige Jahre im Angestelltenverhältnis im Briefkasten vorzufinden.

Den Befunden zu urteilen stünde sie mir zu. Jahrelange Schmerzen, Depressionen, Angststörung usw.
Mein Arzt würde mir jetzt zwar eine Kur verschreiben oder eine orthopädische Reha, aber ich weiß jetzt nicht wie es weiter gehen soll. In meinem früheren Beruf kann ich nicht mehr arbeiten und jetzt darf ich eine berufliche Reha machen.

Nun frage ich mich wie das werden soll, traue ich mir das zu? Ich weiß es nicht. Die Schmerzen sind da, belastbar bin ich auch nicht zu 100% so eine Umschulung geht zwei Jahre. Jetzt muss ich erst mal so einen Neuorientierungskurs machen um mir klar zu werden was ich machen möchte.
Wie war das bei euch? Hat wer Erfahrungen damit wie sowas abläuft mit Unterstützung, Case Management usw.
Ich bin aus Österreich, aber freue mich auch über Erfahrungen aus Deutschland

12.06.2025 12:15 • x 1 #1


Dakota
Bei uns in Deutschland nennt es sich Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, wird entweder von der Agentur für Arbeit oder von der Deutschen Rentenversicherung übernommen. Es gibt 2jährige Qualifizierungen z.B. in kaufmännischen Berufen, da macht man auch einen Berufsabschluss vor der IHK Kammer. Es gibt aber auch kurze Qualifizierungen von 6 bis 12 Monaten z.B. als Begleitung von älteren Menschen oder Büroassistent:innen.
Ich habe auch mal eine Maßnahme zur Orientierung gemacht und die hat mir auch geholfen zu erkennen was ich will und was ich kann. 2 Jahre hätte ich nicht durchgehalten, ich hab dann was Kurzes gemacht.

12.06.2025 13:27 • x 1 #2


A


Hallo Lunatica,

Medizinische Reha abgelehnt - berufliche bewilligt

x 3#3


Lunatica
Vielen lieben Dank Dakota,

das habe ich alles schon hinter mir, da ich gelernte Handelskauffrau bin.
Der Gutachter hat bestätigt dass Feinkost im Handel nicht mehr geht da dies ein Beruf ist wo dein Rücken sehr in Anspruch genommen wird.

Jetzt ist mir die Frage dank deiner Antwort eingefallen..wie wäre es wenn ich etwas selber machen möchte?
Selbstständig? okay, nach kurzer Überlegung keine Schanze...oder?
außer diese verblödeten TikTok Videos?

Nein, ich möchte eine Arbeit wo ich mit Menschen zusammen sein kann, die keinen Bock auf dieses System haben.
Die traurig sind, vielleicht gerade ein Familienmitglied verloren haben.. Seeelsorge! Ja ich glaube das wäre was für mich

13.06.2025 00:48 • x 1 #3


Marylu
Oder Genesungsbegleiterin,
ob du da oder als Seelsorgerin allerdings nur auf Menschen triffst, die keinen Bock auf das System haben, bezweifle ich. Da müsstest du vielleicht in die Antifaarbeit einsteigen

13.06.2025 07:21 • x 2 #4


Dakota
Selbstständigkeit? Warum nicht? Du solltest wissen, was Du willst in welchem Stundenumfang. Wieviel Geld Du monatlich brauchst.
Bei uns in Deutschland ist im Rahmen der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben auch die Leistung eines Coachs möglich oder die Förderung bei Gründung einer Selbstständigkeit. Das Vorhaben muss natürlich überzeugen; wenn man etwas machen will, das nichts einbringt weil zu exotisch etc. wird man verständlicherweise keine Förderung bekommen.
Seelsorge kenne ich mich nicht aus. Ich weiß nur, dass man hier bei uns z.B. Telefonseelsorge machen kann. Die Schulung (soweit ich weiß) dauert 12 Monate, das ist aber alles ehrenamtlich.
Zitat von Lunatica:
Nein, ich möchte eine Arbeit wo ich mit Menschen zusammen sein kann, die keinen Bock auf dieses System haben.

Kann ich verstehen. Insbesondere die Arbeitsbedingungen vieler Firmen ... das kann ich auch nicht mehr. Zu sensibel. Es gibt aber auch andere Firmen und angenehmes Miteinander beim Arbeiten mit freier Zeiteinteilung, Rücksicht etc. Man muss es nur finden.

13.06.2025 10:00 • x 1 #5


Dys
Zitat von Lunatica:
eine Absage mit der Begründung kein Arbeitsschutz da zu wenige Jahre im Angestelltenverhältnis im Briefkasten vorzufinden.

Den Befunden zu urteilen stünde sie mir zu. Jahrelange Schmerzen, Depressionen, Angststörung usw.

Das scheint mir ähnlich gehalten zu sein, wie in Deutschland auch. Bei uns nennt sich das „Anwartschaft“. Kurz gesagt, man muss eine gewisse Wartezeit erfüllen und genug Beiträge in die Sozialversicherung geleistet haben, um formal einen Anspruch auf eine Leistung aus der DRV (Rentenversicherung) zu erhalten, wie eben eine LTA oder Reha oder eben eine Rente.
Ist das nicht der Fall, gibts aber bei uns auch andere Träger für entsprechende Maßnahmen und eigentlich gehts halt primär um Zuständigkeit für Zahlungen und nicht um denjenigen, der eine Leistung will oder braucht. In letzter Instanz wäre das bei uns das Sozialamt oder Jobcenter.
Ob das in Österreich ähnlich ist, weiß ich nicht. Offensichtlich sind aber die Bezeichnungen der Institutionen zumindest unterschiedlich. Vielleicht gibts bei Euch auch Sozialverbände wie bei uns den VDK oder SoVD oder andere die sich mit Patientenrechten auskennen und unterstützen könnten.

13.06.2025 10:03 • x 1 #6


Albarracin
Experte

13.06.2025 17:17 • x 2 #7


Lunatica
Danke für eure Antworten, ich habe am 1.Juli einen Infotag dann weiß ich mehr. Trotzdem die Angst dass alles nicht zu schaffen ist da,
Ich versuche das alles positiv zu sehen und mir mehr zu zutrauen.

16.06.2025 12:20 • x 1 #8


Lunatica
Am Freitag war die Absage für die berufliche Rehabilitation im Briefkasten, obwohl der Psychiater und Coach beim Gutachten eindeutig darauf hingewiesen haben dass ich mit meinen Diagnosen nicht mehr im Handel arbeiten kann und einer Umschulung nichts im Weg steht.
Nun ja, scheinbar schon !
Wohl zu alt und die PVA möchte nicht für Jemanden bezahlen, der desolat ist und letztendlich diesen Kurs nicht schafft. Das wären jetzt nur 14 Wochen gewesen um sich neu zu orientieren und am Ende des Kurses könnte ich mich für zwei Berufe meiner Wahl entscheiden wenn ich ein Praktikum finde.
Ich habe mich so darauf gefreut!
Und dann noch die Frechheit mit der Begründung dass ich mit meinen Befunden doch im Verkauf arbeiten kann!
Sie haben die Befunde nicht einmal komplett durchgelesen! Es weiß die eine Hand nicht was die andere macht so ist das in diesen Einrichtungen!
Ich habe den restlichen Tag nur noch geheult., so enttäuscht war ich.
Es hat mich so getriggert dass ich nach langer Zeit eine Flache Vodka gekauft habe, um mich volllaufen zu lassen!
Als ob das nicht schon beschissen genug ist, (mein schlechtes Gewissen und die Wut in allem versagt zu haben) schmeißt es mich dann nachts auch noch auf die Fre.....e
Karma halt. Natürlich fühle ich mich jetzt noch schlechter und schäme mich für meine Dummheit im doppelten Sinn!
Zu blöd zum arbeiten, und zum saufen!

Ich verstehe es einfach nicht, meine Diagnosen habe ich schwarz auf weiß. Meine Schmerzen sind nicht gelogen, und doch habe ich gehofft es gibt mir jemand die Chance auf eine Arbeit mit der ich leben kann.
Aber med. Reha ablehnen, und berufliche Reha, das hat mein Fass zum Überlaufen gebracht!
Jedenfalls war ich heute bei meiner Beraterin, und die kann es auch nicht verstehen. Ich wäre kein Einzelfall.
Sie werden dem Fall nochmals nachgehen,
Ich habe heute einige Adressen bekommen mich bei anderen Jobcentern zu melden, die mich dabei unterstützen eine geeignete Arbeit zu finden. Das heißt jetzt wieder warten, wieder Termine....

Schauen wir was die Zukunft bringt. Ich habe nicht vor aufzugeben.
Auf ein Neues, egal was am Wochenende war, ich werde auch dem Alk. nicht die Kontrolle über mich überlassen. Ich werde wieder die Kontrolle über meine Gedanken haben und über meinen Körper!

05.08.2025 17:56 • x 1 #9


Dys
Es sollte aber auch in Österreich eine Möglichkeit des Widerspruchs oder der Klage geben. Kannst Du diesbezüglich tätig werden?

05.08.2025 21:16 • x 1 #10


Lunatica
Zitat von Dys:
Es sollte aber auch in Österreich eine Möglichkeit des Widerspruchs oder der Klage geben. Kannst Du diesbezüglich tätig werden?


Hi @Dys

sorry für die späte Antwort!

Für eine Klage habe ich keine Energie mehr, und mittlerweile auch keine Kraft für eine Umschulung oder Lehre.
Ich habe jetzt einen Antrag auf eine Schmerztherapie beantragt, warte wieder seit September auf den Bescheid.
Wenn mir das auch noch abgelehnt wird, dann weiß ich wirklich nicht mehr weiter.
Schauen wir was das neue Jahr bringt, noch gebe ich nicht ganz auf.

09.11.2025 23:41 • x 1 #11


Dakota
Wäre es eine Option für Dich (wenn oben genannte Therapie nicht funktioniert) in eine psychosomatische Klinik zu gehen? Eine Behandlung kann zumindest hier bei uns in Deutschland nicht abgelehnt werden, wenn sie notwendig ist. Depression, Schmerzen etc. behandeln Psychiatrien, Psychotherapiestationen und psychosomatische Kliniken. Kraftlosigkeit, Schmerzen, ... das klingt alles nicht gut.

10.11.2025 14:35 • x 1 #12


Lunatica
ja auf jeden Fall, wäre mir ehrlich gesagt lieber.
Psychosomatische Reha dauert allerdings sechs Wochen.
Welcher Arbeitgeber lässt sich darauf ein?
ich habe heute den neue Antrag persönlich zur PVA gebracht mit all meinen Diagnosen.
Die nette Dame hat mir zugesagt dass Ende nächster Woche Bescheid gegeben wird

11.11.2025 01:10 • x 1 #13


Dys
Nun, die Frage, welcher Arbeitgeber sich darauf einlassen würde, wenn ein Arbeitnehmer eine Reha oder einen Aufenthalt in einer Klinik hat, stellt sich doch wenn überhaupt nur dem Arbeitgeber. Entweder brauche ich als kranker Mensch das jetzt um zu genesen, oder ich brauche es nicht und das ist die einzige Frage, die ich für mich beantworten muss.

Bei einem Unfall, der einem Angestellten passiert und der ihn wochenlang außer Gefecht setzt ist es ebenso wenig die Frage, ob das dem Arbeitgeber schmeckt, oder nicht. Abgesehen davon kann einem der gesunde Menschenverstand natürlich sagen, dass es dem Arbeitgeber nicht gefallen wird, wenn ein Mitarbeiter ausfällt und doch weiß man nicht, wie der Arbeitgeber reagieren wird. Reagiert er gegen gültige Gesetze, kann man rechtlich dagegen vorgehen und was anderes bleibt einem ja in letzter Instanz auch nicht.

Es verlieren mehr Menschen ihren Job, ohne dass das mit einer Erkrankung zu tun hat, sondern aus rein wirtschaftlichen Interessen des Arbeitgebers oder dessen Finanziers, weil vielleicht die Aktien nicht genug Dividenden liefern könnten, als durch eine Erkrankung die ein Mensch hat und von der er auch kal genesen kann.

11.11.2025 06:31 • x 1 #14


A


Hallo Lunatica,

x 4#15


Lunatica
Danke dir für deine Antwort!

Ich habe meine Unterlagen der dafür zuständigen Stelle gestern persönlich gebracht. Mit allen Unterlagen die sie sehr wahrscheinlich gar nicht mal anschauen!
Zumindest war es so im September und darum in der Welt der Bürokratie versumpft.

Bin guter Dinge, danke dir!

11.11.2025 21:32 • #15

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