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Mann mit bipolarer Störung - Beziehung!?

M
Hallo Zusammen!

Ich habe vor 1 Woche in einer Singlebörse einen Mann kennengelernt.
Kurz nach den ersten geschriebenen Zeilen offenbarte er mir dass er eine bipolare Störung hat.

Ich weiß grob was es mit diesem Krankheitsbild auf sich hat und habe dann noch ein bisschen im Netz recherchiert.

Ich bin wirklich zwiegespalten.
Bisher schreiben wir nur und er ist wirklich symphatisch. Ich würde ihn gerne näher kennenlernen.
Andererseits frage ich mich wie sich unsere Beziehung, sofern wir denn eine beginnen würden auf die Krankheit auswirkt bzw die Krankheit auf unsere Beziehung.
Was für Probleme könnten im Alltag auftauchen?
Nicht zu verachten ist dass ich ein 3 jähriges Kind habe.

Ich selbst bin Depressions vorbelastet weshalb ich auch in diesem Forum hier angemeldet bin.
Ich befürchte dass mich ein Partner in der depressiven Phase mit runterziehen könnte. wie verkraftet man als Angehöriger die unterschiedlichen Phasen?

Und falls ich mich doch für Kontaktabbruch entscheide - wie formuliere ich das am besten?

Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen beim Gedanken sortieren helfen?!


Vielen Dank!

06.07.2020 01:14 • #1


Debra
Hallo,

Ich habe auch eine bipolare Störung. Vielleicht ist es besser es einfach auf sich zu kommen zu lassen. Es ist jetzt eine Woche warte doch ab wegen deinem Kind es ihm vorzustellen. Du kannst ihn ja einfach nur Daten allein. Um euch zu beschnuppern.
Ich bin auch bipolar und alleinerziehende Mutter eines 5 jährigen Jungen. Ich habe es auch geschafft ohne eine einzige Hilfe des Kindsvaters das Kind trotz dieser Krankheit aufzuziehen. Das stellt also keineswegs ein Hindernis dar. Das Jugendamt steht sogar sehr positiv hinter meinen Erziehungswerten.
Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm etwas Stimmungsbehafteter zu sein. Sag ich jetzt mal. Kann gut sein das ich manchmal nicht ganz so authentisch sein kann was du mit Depressionen aber bestimmt auch nicht immer sein wirst.

06.07.2020 08:46 • x 1 #2


Knoten
Hallo MissPink,
Es ist schwierig zu diesem Thema etwas zu sagen. Einzig eigene Erfahrung kann jemand dazu beitragen.
Depression ist schwierig, Manie ebenfalls. Sich gegenseitig runter zu ziehen ist möglich, aber nicht zwingend der Fall.

Meine Erfahrung als Bipolare mit einem zur Depression neigenden Mann besteht darin, dass wir uns gegenseitig in schwierigen Zeiten unterstützen. Wir sind seit 15 Jahren ein sehr ungleiches Paar. Vielleicht ist es genau das, was uns durch die Gezeiten der Bipolaren Wellen trägt.
Das Leben ist ein bisschen wie ein Bankkonto. In guten Zeiten zahlt man ein, damit in schwierigen Zeiten davon gelebt werden kann. Wir sorgen für ganz viel Oxytocin in unserer Partnerschaft. Wenn es schwierig wird, gehen wir enger zusammen, dass wiederum schweist uns bei jeder Welle noch mehr zusammen.

Meine Krankheit tauchte in den ersten Jahren mit meinem Mann auf. Bums, mit einem mal war nichts mehr wie vorher. Klinikaufenthalte, Krankscheibung, Rente.
Wir haben nie an eine Trennung gedacht.

Ich kann dir nur mitgeben, was ich tun würde. Es ist kein Rat!
Meine Neugierde würde dazu führen, dass ich den Mann näher kennenlernen würde. Ein bisschen mehr über seine Vergangenheit zu erfahren wäre mein Ziel dabei. Er ist schließlich offen und hat nicht versucht zu Täuschen. Davor ziehe ich meinen Hut, denn viele würden diese Krankheit erstmal verbergen. Ich würde Fragen, wie er mit der Krankheit umgeht. Ob er Medikamente nimmt und wie seine Wellen ausschlagen. Und letzten Endes würde ich meinem Bauchgefühl vertrauen.
Unsere natürliche Intelligenz, die Intuition ist nicht zu verachten.
Da ich kein Kind habe, muss ich überlegen, wie ich damit umgehen würde. Vermutlich würde ich mein Kind erstmal daraus halten. Es kommt auch auf das Kind an, den Charakter, wie es mit Neuem umgehen kann.

Viel Glück!

16.07.2020 17:41 • #3

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