hallo sadsandra,
ich bin bipolar II mit einem deutlichen hang ins depressive.
die medis die du nimmst bekomme ich auch. morgens escitalopram und bupropion, abends nehme ich die medikamente für das gleichgewicht. lamotigrin und quentiapin.
anfangs hat mich die diagnose bipolar auch ängstlich gemacht, doch mittlerweile habe ich sie angenommen, akzeptiert. die akzeptanz ist am anfang das wichtigste. darüber nachzugrübeln bringt dich nicht weiter. information jedoch ist sehr wichtig. setze dich mit deiner bipolarität auseinander, versuche zu verstehen warum du in bestimmten situation handelts wie du es tust, nimm deine gefühle wahr und lerne sie einzuordnen. du wirst bald sehen, das diese diagnose nicht zwangsläufig dazu führt nur noch unglücklich und traurig zu sein.
je besser du dich kennen lernst und je mehr du über deine krankheit weißt, desto leichter wird es damit umzugehen.
die medis sind dafür da, den hirnstoffwechsel zu beeinflussen. dies ist sehr hilfreich.
die botenstoffe die hierbei eine entscheidende rolle spielen sind serotonin und noradrenalin. sie bestimmen unsere stimmung maßgeblich mit.
ich bin seit april 2009 in behandlung, bis november 2010 unter der diagnose depression. im november 2010 hat mein psychiater erkannt, dass ich bipolar bin. damit hatte ich glück, den nur ca 3% der bipolar II kranken werden als dies auch erkannt, weil die depressive stimmung viel deutlicher hervor tritt, als die hypomanische, die bei dabei auftritt.
seit dieser diagnose und der umstellung der medis, ging es mir stück für stück besser. das einzige was mich auch jetzt noch aus der bahn wirft ist stress. um glücklich sein zu können, darf ich nicht unter stress geraten. den stress verursacht eine verschiebung der neurotransmitter, die ja durch die medis eingestellt werden.
das habe ich gerade wieder dieses jahr erfahren. vermutlich musste ich - wie ein kind wenn es laufen lernt - erst einmal hinfallen um zu begreifen was stress und druck bei mir auslöst. ich habe jedoch relativ schnell reagiert und bin nun vorerst wieder daheim und arbeitsunfähig geschrieben.
auch lachen kann ich hin und wieder wieder. es geht wieder bergauf. natürlich gibt es auch bei mir tage, da umfängt mich die traurigkeit, aber ich weiß auch das es wieder aufhört. manchmal hilft es mir einfach alles auszukotzen in dem ich mein tagebuch hier vollplapper.
hab keine angst vor deiner krankheit, nimm sie an und lerne mir ihr zu leben. es gibt menschen die blind geboren werden, andere können nicht hören. auch diese menschen nehmen ihre krankheit an. viele menschen landen im laufe ihres lebens im rollstuhl, auch dies muss man lernen anzunehmen.
wir beide sind halt bipolar.
lg, knoten