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Mann hat Depressionen

angel252
Hallo alle zusammen!
Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt in einem solchen Forum schreibe, aber wahrscheinlich ist es auch gut für mich.
Mein Mann hat Depressionen in leichter Form.
Ich musste lange kämpfen, dass er endlich zum Arzt geht.
Er litt oder leidet an endloser Traurigkeit, Antriebslos und gereizt/aggressiv.
Es fing genau vor 3 Jahren an:
Meine Mutter die im Haus gelebt hat, wurde schwer krank und wir haben sie gepflegt. 1 Monat vor Ihrem Tod wrhielten wir die Nachricht, dass ich in ser 22. Woche schwanger bin mit dem t. Kind.
Als meine Mutter starb, war er bei ihr, um mir den Anblick zu ersparen.
Sie starb 3 Monate vor der Geburt.
Die Geburt war ein Kaiserschnitt, wegen 2 vorausgegangenen Kaiserschnitten.
Geburt begann in der 36. Woche wegen Plazenta Praevia.
Bei der OP kan es zu Komplikationen, die Blutung hörte nicht auf. 5 Blutkonserven und ich stand auf der Klippe. Er wusste 6 Stunden was mit mir nocht stimmt, es wurde ihm nur gesaft, dass die Ärzte kämpfen, aber sie nicht wissen, wie es ausgeht.
Unsere Tochter kam im selben Moment auf die Kinder intensiv wegen einer schweren Lungenentzündung und auch da stand auch nicht fest ob sie es schaffen würde.
Das alles musste er innerhalb von 3 Monaten erleben.
Aber nie sprach er drüber, er zog sich immer mehr zurück. Sprach nicht mehr über seine Gefühle, wurde abweisend, genervt, aggressiv und teilnahmslos.
Nach 1 Jahr entwickelte sich noch eine allergische Reaktion, die om Abstand von 6 Wochen regelmässig wiederkehrte . Kein Arzt konnte sagen, woher diese Allergie kommt. Er sollte Ceeterizin nehmen für 1 Jahr und schauen ob es hilft, da er körperlich fit ist. Es wurde besser, aber die Allegieschübe kommen allmählich wieder. Die Schlaflosikeit wird mehr. Seit letzter Woche geht er endlich zum Psychologen. Weil er selber gemerkt hat, dass er nicht mehr so weiter machen will. Heute hat er das 1. Mal mit mir darüber geredet, wie er sich fühlt. Er fühlt sich traurig und hilflos. Er nimmt alles nicht mehr wahr, wie früher.
Ich verstehe ihn, aber ich bin selbst hilflos, weil ich ihn so sehe. Er war immer ein lebenslustiger Mensch und offen für alles. Das ist weg. Vielleicht gint es ja hier jemanden, dem als Partner genauso geht. Würde mich über Austausch freuen.
LG und allen einen schönen Abend

01.07.2022 21:59 • x 2 #1


C
Ja mir geht es auch so… Mein Partner ist nun in einer Klinik und meldet sich seit einer Woche nicht. Ich hoffe es wird nicht dazu kommen.

01.07.2022 23:03 • #2


A


Hallo angel252,

Mann hat Depressionen

x 3#3


Antiheldin13
Hallo Angel,
ihr habt ja schon ganz schön was mitgemacht!
Ich denke, dass es eine gute Entscheidung war, hier zu schreiben und deine Sorgen mal raus zu lassen.

Ich kenne deine Situation, da ich selber mit meinem depressiven Ehemann und unseren Kindern zusammenlebe.

Zunächst möchte ich dir gerne schreiben, dass ich froh bin, dass es dir und eurer Tochter gut geht!

Es hört sich für mich so an als hätten diese ganzen Verlustängste um dich und euere Tochter die Depression ausgelöst. Dein Mann musste ohne sich darauf vorbereiten zu können, stark sein und an mehreren Stellen gleichzeitig kämpfen. Da er von den Ärzten abhängig und dem Schicksal ausgeliefert war, hat er sich wahrscheinlich ohnmächtig gefühlt. Und das zurecht. Er wollte euch nicht im Krankenhaus allein lassen und Zuhause brauchten ihn ja auch noch zwei Kinder.
Das ist alles ganz schön viel und ich kann verstehen, dass es ihn in ein Loch geworfen hat, wo er ohne Hilfe nicht wieder rauskommt.
Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die Therapie ihm hilft und er seine Ängste bewältigen kann.

Die Situation ist natürlich für dich auch nicht leicht. Du siehst ihn jetzt so niedergeschlagen und erkennst ihn nicht wieder. Wahrscheinlich möchtest du ihm jetzt auch wieder ein Stück Hilfe für die schwere Zeit zurück geben und für ihn stark sein.
Wenn er aber die Hilfe nicht zulässt, kannst du dich auf den Kopf stellen und es wird nichts passieren.
Ich kenne das nur zu gut, da ich 5 Jahre gebraucht habe, bis mein Mann die ihm vom Psychologen empfohlene Anschlusstherapie gemacht hat. Das Ignorieren der Depression endete letztendlich mit einem drei wöchigen Aufenthalt im geschützten Bereich, da ich meinen Mann vor die Wahl gestellt habe, sich selbst einzuweisen oder den Rettungswagen zu rufen.
Mein Mann hatte keine Energie für nichts mehr. Er hatte sich monatelang für die Arbeit aufgerieben und Zuhause hat er uns angemault und war von allem genervt.

Dein Mann muss im Rahmen der Therapie lernen, dass das Leben nicht nur aus Ängsten sondern auch aus schönen Dingen besteht. Dass er sie nun angefangen hat, ist der beste Schritt dazu.

Es gibt momentan ein Outing der Depression von Kurt Krömer. Er war alleinerziehend mit drei Kindern und konnte ab einem Zeitpunkt den Alltag nicht mehr bewältigen. Er hat ein Buch geschrieben und redet in verschiedenen Sendungen mit Torsten Sträter als ebenfalls Betroffenem sehr offen darüber.
Vielleicht hilft dir das ein bisschen weiter?

Ansonsten kannst du mir gerne schreiben. Ich bin hier auch angemeldet, um mich in diesem Thema auszutauschen.

Fühl dich gedrückt,
liebe Grüße
Antiheldin

02.07.2022 06:01 • x 3 #3


Antiheldin13
Liebe Claudia,
dir möchte ich Kraft und Geduld mit auf den Weg geben.

Mein Mann durfte das Handy behalten, da er sich selbst eingewiesen hat. Er hat mir aber am ersten Tag geschrieben, dass er es behalten darf, aber es möglichst wenig nutzen möchte, um sich auf die Hilfe im Krankenhaus zu konzentrieren.

Ich denke, dass die Ärzte mit deinem Mann zusammen entschieden haben, dass er das Handy abgibt. Er braucht jetzt wahrscheinlich eine Auszeit von allem um neue Kraft sammeln zu können. Das ist das Gute für die Patienten, sie können den Stecker ziehen lassen.

Für Angehörige ist das schwer, da wir uns Sorgen und wenigstens nach einer angemessenen Zeit eine kleine Rückmeldung brauchen, um uns etwas weniger zu sorgen.
Vielleicht kannst du in der Klinik mal anrufen und dich erkundigen wie es deinem Partner geht?

Wahrscheinlich darfst du nicht mit ihm persönlich sprechen, aber vielleicht sorgst du dich weniger, wenn du hörst, dass es ihm dort im Rahmen der Behandlung gut geht?

Auch für dich lasse ich liebe Grüße da
Antiheldin

02.07.2022 06:14 • x 2 #4


C
@Antiheldin13 ja das ist leider noch nicht alles. Er ist schon seit 2 Monaten da und hat mir vor eine Woche am Telefon gesagt (bevor die Stile kam), dass er für mich keine Gefühle mehr empfinden kann. Ich habe hier gelesen dass das auch mit Tavor passieren kann. Er hat nämlich in den ersten paar Wochen das bekommen und er meinte dass dieses Gefühl oder beziehungsweise kein Gefühl mehr hat, seit dem er in der klinik ist. Als er mir das gesagt hat, bin ich voll das in Loch gefallen und kann mich einfach nicht mehr aufraffen.

Ich schicke ihm trotzdem jeden Tag mal eine Mail oder ein Foto von der Natur und zum Abend hin ein paar Minuten von einer neuen ? Folge. Das hören wir immer zusammen. Heute habe ich ihm ein Paket mit kleinen Sachen geschickt. Ich fühle mich einfach kraftlos …

02.07.2022 13:20 • #5


Antiheldin13
Das ist aber wirklich sehr süß von dir, dass du ihm jeden Tag etwas schickst!
Bekommst du darauf überhaupt keine Reaktion von ihm?
Ich hoffe, dass er deine Mühe wenigstens als was Positives wahrnehmen kann

Ich kenne mich leider nicht so ganz mit diesem Medikament aus, habe aber hier schon öfter gelesen, dass man dadurch nicht mehr so viele bzw. keine Gefühle mehr empfinden kann.

Vielleicht kannst du mal mit einem Arzt sprechen, wie das zu bewerten ist? Ob du jetzt wirklich davon ausgehen musst, dass er nie wieder was für dich empfinden kann oder ob es ein vorübergehender Zustand ist?

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft! Und denk auch mal an dich und tu etwas was dir guttut. Hört sich wie eine Phrase an, ich kenne das selber, aber wenn man es macht, erkennt man auch, dass da was dran ist

03.07.2022 06:51 • #6


C
@Antiheldin13 er hat bisher nur einmal geschrieben…

Ja ich traue mich nicht zu fragen, ich habe Angst vor einer Antwort die ich nicht verkraften kann…

03.07.2022 07:16 • #7


Antiheldin13
Es hört sich für mich so an, als bräuchtest du auch Unterstützung.
Kannst du mit Freunden darüber reden? Vielleicht kann dich Jemand zum Gespräch mit dem Arzt begleiten, damit du nicht alleine bist, wenn es zu krass für dich wird?

Vielleicht gibt es in deiner Nähe eine Beratungsstelle für psychisch erkrankte Menschen? Meistens sind dort auch Anlaufstellen für Angehörige angesiedelt. Oder vielleicht gibt es einen Lebenshilfeverein? Die Kirchen bieten meistens auch sowas an.

Tut mir leid, dass ich dir gerade nicht mehr als mit diesen Tipps helfen kann. Es hört sich für mich so an, als bräuchtest du ganz dringend Jemanden, der dich live unterstützt und trösten kann.

03.07.2022 09:15 • #8

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