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Leben mit Hund kann ich das?

Greta
Liebe Forumer*innen,

ich habe mir immer schon einen Hund gewünscht, wegen meiner Berufstätigkeit bisher jedoch darauf verzichtet.
Jetzt, wo klar ist, dass ich nicht mehr Vollzeit werde arbeiten können, beschäftigt mich dieser Wunsch wieder sehr.
Es soll kein Welpe sein, sondern ich denke an einen etwas älteren Hund aus dem Tierheim.

Allerdings bin ich unsicher, ob ich den Ansprüchen eines Hundes gerecht werden kann.
Die laufenden Kosten sind kein Problem. Auch wohne ich sehr ländlich im eigenen Haus und habe einen schönen großen Garten. Ich gehe gern spazieren, mit einem Begleiter sicher noch viel lieber.

Aber ich verreise auch gerne.
Mein Partner ist seit einem Jahr in Rente, und wir haben noch so einige Reiseziele auf unserer Agenda.

Oder was ist, wenn ich mal für längere Zeit ins Krankenhaus muss oder zur Kur?

Ich möchte gerne die Hundeerfahrenen unter euch fragen, wie ihr sowas regelt.
Und auch für Tipps, was ich sonst noch bedenken sollte, wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
Greta

09.06.2021 11:50 • x 3 #1


M
Hallo Greta
ich habe zwar selber keinen Hund aber meine Tochter hat einen alten Herren aus dem Tierschutz.
Die Tierarztkosten solltest du nicht außer acht lassen. Da kommt schnell was zusammen.

Die Tierversicherungen die es gibt nehmen zB Hunde nur bis zu einem bestimmten Alter auf.

Ich bin gespannt wie du dich entscheidest.

LG Machara

09.06.2021 12:05 • x 2 #2


A


Hallo Greta,

Leben mit Hund kann ich das?

x 3#3


Catalie
Hi,

meine Nachbarnin hat einen Hund aus dem hiesigen Tierheim aufgenommen, sie ist alleinstehend und verreist oft. Der Hund hatte in seiner Tierheim-Zeit einen festen Ausführer, da gibt es ja in den meisten Tierheimen ehrenamtliche Helfer. Und eben dieser Ausführer nimmt den Hund seither immer über den Urlaub von Frauchen, so war es für alle eine win-win-Situation, der Hund bekam ein neues zuhause, hat aber seine Bezugsperson nicht verloren und der Ausführer, der selbst keinen Hund halten kann, freut sich, dass er die Urlaunsbetreuung übernehmen darf. Ist sicher ein glücklicher Einzelfall, aber ich würde einfach mal im Tierheim vorsprechen. Sonst auch einfach mal in der Nachbarschaft rumfragen, meine Kinder z.B. wären happy, wenn wir einen Urlaubshund hätten.
Klar ist, Du bist dann wenig spontan, musst dich mit dem potenzeieln Hundesitter absprechen usw. aber möglich ist es denke ich schon. Auch gibt es doch viele Ferienwohnung, in die man auch einen Hund mit in den Urlaub nehmen kann.

Lg

09.06.2021 12:29 • x 2 #3


Driver64
Es gibt Rehakliniken da kann man Tiere mitbringen.
Ansonsten sind auch Tierheime froh wenn du täglich einen Hund ausführst oder über das Wochenende mit nimmst.
An deiner Stelle wurde ich das vielleicht mal zuerst machen.
Da kannst du ja Austesten ob es was für dich ist!

09.06.2021 14:01 • x 2 #4


EmptyLife
Obwohl ich keine eigene Erfahrung mit bestimmten Tieren habe, bilde ich mich dennoch gerne über die verschiedensten Haustiere weiter, um bei einer Konfrontation mit Tieren von anderen Menschen richtig zu reagieren. So auch bei Hunden.

Die Anschaffung eines Tieres bedarf mehr als nur der Überlegungen Kann ich mir das leisten (Futter, Tierarzt, Zubehör, Pflege)? und Kann ich für eine Versorgung bei Abwesenheit und Krankheit garantieren?

Die wichtigsten Fragen sollte zuerst sein:
Weiß ich genug über die natürlichen Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Ansprüche dieser Tierart und kann ich dem gerecht werden?
Habe ich die nötige emotionale, psychische und körperliche Stärke einen Hund zu führen, zu trainieren und in brenzligen Situationen richtig zu reagieren?

Für mich gehört es (auf einen Hund bezogen) zwingend dazu zu wissen:
- warum es überhaupt so wichtig für die körperliche und psychische Gesundheit eines Hundes ist, mehrmals am Tag Gassi zu gehen, ihn schnüffeln zu lassen und warum eine kurze Runde zum Geschäft verrichten einfach nicht ausreicht.
- wie man hochwertiges Futter erkennt und das Tier Artgerecht ernährt (kein Trockenfutter!)
- welche Lebensmittel und Pflanzen für das Tier giftig oder gesundheitsschädlich sind.
- auf welche körperlichen Faktoren regelmäßig geachtet werden müssen (Krallenlänge, Fellknoten, Zähne, etc.)
- wie das Tier kommuniziert und mithilfe dieser (Körper)Sprache richtig zu antworten.
- wie sehr ein Mensch einen Hund allein durch seine Stimmungen und Lebensweise beeinflussen kann.
- welche Verhaltensweisen, Krankheiten oder Probleme für die Rasse typisch sind, die ich habe.
- mit welchen (gewaltlosen!) Methoden mein einem Hund problematisches Verhalten (Ängste, Zwangsstörungen, etc.) abtrainieren kann und dass die meisten Probleme von falscher Erziehung und schlechten Erfahrungen kommen. (Ich empfehle die Website und Videos von Victoria Stilwell)
- dass Tiere ungeheure Schmerzen aushalten können, ohne sie zu zeigen oder sich zu beklagen. (Kann man sich auf dem YouTube-Kanal Animal Aid Unlimited India gut vor Augen führen. Die Videos zeigen grausame Verletzungen und Wunden von Straßenhunden.)

Aber vor allem gewillt zu sein, sich - auch während man das Tier schon hat - immer mehr Wissen anzueignen und Interesse daran haben, Dingen auf den Grund zu gehen und auf dem neusten Stand der Forschung zu bleiben.

Die meisten Menschen gehen an die Tierhaltung immer noch falsch, desinteressiert und viel zu unwissend heran und dementsprechend werden unglaubliche viele Tiere falsch gehalten und gequält. Dabei sind sie doch davon abhängig, dass wir uns richtig um sie kümmern.

Erst kürzlich habe ich mitbekommen, dass sich eine ältere Frau einen älteren Hund aus dem Tierheim geholt hat. Er fing an besitzergreifend zu werden, die Familie anzuknurren und sogar zu beißen. Jetzt muss er immer einen Maulkorb tragen, zum Schutz der gesamten Familie - weil die Frau keine Ahnung hat, wie sie das in den Griff bekommen soll. Die Enkelkinder machen schlechte Erfahrungen und entwickeln vielleicht sogar eine Abneigung oder Angst vor Hunden und dem Tier ist nicht geholfen.
Ein Tier aus Mitleid behalten, obwohl man ihm nicht gerecht wird, ist egoistisch und schadet dem Tier nur.

Meiner Meinung nach sollte sich niemand ein Tier anschaffen, der sich nicht Monate oder länger vorher gründlich über alles schlau gemacht hat, was man wissen MUSS. Und ich rede nicht von der Art Wissen, das seit Jahrzehnten weitergegeben und hartnäckig als richtig befunden wird.

09.06.2021 15:24 • x 2 #5


ZeroOne
Hallo @Greta ,

ich finde die Idee auch nicht schlecht, den Kontakt zu Tierheimen, oder anderen Einrichtungen zu suchen.

Wie hier schon toll beschrieben wurde, hat man dort die Möglichkeit, Hunde regelmäßig auszuführen und oft auch über das Wochenende mit nach Hause zu nehmen, um zu sehen, wie das harmoniert, bevor man sich entscheidet.
Auch kennen diese Einrichtungen ihre Pappenheimer meistens schon besser und können was zu den Charaktereigenschaften und Eignungen der Hunde für bestimmte Menschen sagen.

Trotz allem sollte man sich aber bewusst sein, dass ältere Tiere Lebenserfahrung mitbringen und oft erst später Eigenschaften an den Tag kommen können, die man am Anfang nicht gesehen, oder als nicht nicht so ernst genommen hat.
Gleiches gilt für die Gesundheit der Tiere und die damit verbundenen Kosten. Z.B. eine schlechte Ernährung und wenig Bewegung in jungen Jahren können erst im Alter kostspielige Auswirkungen haben.

Insbesondere, wenn man gerne und viel reisen möchte, tut man einem Tier damit meist keinen Gefallen, wenn das Tier keine weitere, feste Bezugsperson hat und immer wieder in Tier-Pensionen gebracht werden muss, wo man nicht weiß, auch welche sozialen Kontakte es jedes Mal trifft und wie es die Umstellung verkraftet.

LG
ZeroOne

09.06.2021 17:00 • x 3 #6


Rustin
Hallo @Greta,
mit ganz ähnlichen Motiven, wie Deinen, habe ich mir vor einem Jahr meinen Coronahund geholt, da ich im Dauerhomeoffice die Chance ergriffen habe. Das habe ich mir auch schon sehr lange gewünscht und es war voll berufstätig unmöglich.

Uns unterscheidet allerdings, dass ich mich für einen Züchterhund entschieden habe. Weil zum einen, bei meinem ersten Hund wollte ich keine eventuelle schwierige Vorgeschichte, ohne selbst Erfahrung mit Hunden zu haben. Viele Tiere aus dem Tierschutz haben ein hartes Vorleben gehabt, das Spuren hinterlassen hat und ich war mir nicht sicher, ob ich das als Anfänger bewältigen würde.

Zum anderen werden Hunde beim seriösen Züchter genetisch untersucht, ob sie zur Zucht zugelassen werden. Damit schließt man unter Umständen eine Menge Tierarztkosten und Defekte aus.

Ich fliege nun mal auch nicht gerne und für mich kommt als Urlaub eine Flugreise so gut wie nicht in Betracht. Nach einem Jahr zusammenleben mit meinem Hund, könnte ich mir auch keinen Urlaub ohne meinen Wuffi vorstellen.

Falls Du einmal einen Hund angeschafft hast, ergeben sich alle Deine Bedenken von alleine. Durch die vielen Kontakte auf der Hundeschule, bei den Spaziergängen und im Familien-Freundeskreis. Ich habe eine Liste angelegt mit potentiellen Betreuungsmöglichkeiten. Auch gibt es hier bei mir ein ganz wundervolles Tierhotel in der Umgebung. Davon habe ich allerdings bisher noch kein Gebrauch gemacht.

Viel Glück und Erfolg.

Lieben Gruß
Rustin

09.06.2021 17:24 • x 3 #7


Kate
Zitat von EmptyLife:
Meiner Meinung nach sollte sich niemand ein Tier anschaffen, der sich nicht Monate oder länger vorher gründlich über alles schlau gemacht hat,

An wie viele Monate oder gar länger dachtest Du denn da?
Man macht in 3 Monaten seinen Rettungssanitäter, aber ich bilde mich ein halbes Jahr über Goldfische weiter!

09.06.2021 17:33 • #8


Greta
Hallo Zusammen,

ganz lieben Dank für eure vielen Tipps, Anmerkungen, Ideen ....
Es gibt hier in der Nähe ein sehr gutes Tierheim, dessen Leiterin überaus engagiert ist. Ich werde mich mal mit ihr in Verbindung setzen; vielleicht kann ich zunächst ja auch erstmal einen Hund in Pflege nehmen, um zu sehen, wie das klappt.

Hinsichtlich einer Krankenversicherung für Hunde will ich mich mal erkundigen.

Und eine Liste mit Hundebetreuern für den Notfall habe ich auch schon im Kopf

Hundeschule ist klar; das werde ich dann auf jeden Fall machen

Wichtig finde ich natürlich auch, dass der Hund vom Charakter her zu mir passt.
Einer Sportskanone könnte ich sicher nicht gerecht werden.
Und bei einem Hund mit Jagdtrieb wären meine Hühner nicht glücklich.
Zu groß und zu temperamentvoll darf er auch nicht sein, damit er meine alte Mutter nicht irgendwann umschmeißt

Noch bin ich etwas unsicher, denn ich bin mir der Verantwortung durchaus bewußt. Aber ich taste mich langsam heran.
Und wenn mir dann der Richtige ins Herz springt, werden wohl alle Bedenken verfliegen

Liebe Grüße
Greta

10.06.2021 08:40 • x 5 #9


A


Hallo Greta,

x 4#10


Driver64
Hundeplätze und Vereine gibt es eigentlich Flächendeckend hier
Mitglied in einem solchen Verein sichert dir Anschluss und spart die Extrakosten für einen Trainer weil du dieses dort gelehrt wirst. Ein Schnuppermonat ist meist kostenfrei dabei.
Wenn du deinen Hund fordern willst such dir einen Parcour-Platz-Verein, dort gibt es dann auch Wettkämpfe.
Abrichtplätze, die ich sehr bedenklich finde, gibt es leider auch und sollten gemieden und nicht unterstützt werden.

10.06.2021 09:56 • x 2 #10

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