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Kulturelle Ursache der Volkskrankheit Depression

Sifu
ab ca. 7:30

17.04.2021 20:33 • x 1 #1


N
Man muss Rupert Sheldrake vorsichtig genießen und seine Hypothesen stark hinterfragen. Dennoch danke. Eine jede Sicht hilft den Horizont zu erweitern und verhindert Stillstand.

18.04.2021 09:39 • x 1 #2


A


Hallo Sifu,

Kulturelle Ursache der Volkskrankheit Depression

x 3#3


Sifu
Zitat von Nottolate:
Man muss Rupert Sheldrake vorsichtig genießen und seine Hypothesen stark hinterfragen. Dennoch danke. Eine jede Sicht hilft den Horizont zu erweitern und verhindert Stillstand.

Mir fällt auf (ich bin früher sehr viel gereist), das in Kulturen, in denen sich der wissenschaftliche Materialismus in Form von Medien Kapitalismus oder den linken/rechten Ideologien des 20. Jahrhunderts noch nicht vollends ausgebreitet hat, die Menschen glücklicher sind und das trotz größerer Armut, Krankheiten und Lebensrisiken als bei uns. Da wo uralte Religionen noch mit der Kultur und Gesellschaft verwoben sind, scheint das Leben der Menschen mehr Sinn zu haben. Die immer stärker grassierenden Stresskrankheiten wie Depressionen, Ängste, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatische Beschwerden usw. sind in diesen alten Kulturen deutlich geringer. Es scheint als wenn diese alten Weisheitslehren, Rituale, heilige Plätze und Bauten, Gebet oder Meditation, gemeinsame Jahreszeitenfeste und Werte, Pilgerstätten- und wegen tiefer und stärker wirken als das Wissen/Bildung, Verstand, Intelligenz da mithalten könnten. Bemerkennswert dabei ist, das die durch Führungs - und Orientierungslosigkeit erzeugte Verhaltensunsicherheit und Überindividualisierung ebenso wie die Vorliebe der Medien für die negativen Seiten unseren Daseins bis hin zu sensationslüsternen Auswalzung eventueller künftiger Gefahren nur zu eine geringen Teil von unseren Bewußtsein defensiv oder aggressiv verarbeitet wird; vielmehr werden die damit heraufbeschworenen ungelösten oder gar unlösbaren Probleme in das Unterbewußtsein verdrängt, wo sie dann im endokrinen Bereich der Psyche unkontrolliert weiterwirken. Eine solche Schwächung läßt sich beispielsweise in Tierversuchen dadurch auslösen, das man die Tiere stresst, sie also einer auswegslosen Situation aussetzt, aus der sie sich dann über Krankheit zurückziehen. Ihr Leben ist sinnlos geworden....

22.04.2021 22:06 • x 1 #3


N
Ihre Ansicht klingt überzeugend. Was wissen wir heute noch vom Leben? Sehr wenig. Über das Sterben, den Tod, wird nicht mehr nachgedacht. Einst lag der Verstorbenen aufgebahrt im Zimmern der Angehörigen. Man hatte Zeit sich in Stille zu verabschieden, den Tod aufzuarbeiten, ihn in die Augen zu sehen. Der Tod, er war gegenwärtig.
Schwere Verluste, psychisches Leid, hat in der modernen Gesellschaft keine Ansprüche mehr, ist nicht salon- sowie gesellschaftsfähig, wird schubladisiert und in die Ecke gedrängt. Betroffen schämen sich, verdrängen es so lange bis sich der Körper aufbäumt und es nach außen schreit. Plötzlich hat man Angst nicht mehr zu den Normalsterblichen, der Mediengesellschaft vorgegaukelten glücklichen, zufriedenen zu gehören. Der Selbstwert fällt ins Leere, man versteckt sich vor sich selbst und kommt nicht mehr aus seinem Versteck heraus. Kohärenz beschäftigt unseren Geist, unseren Körper Tag und Nacht ohne eine Lösung zu finden ohne das Leben verstehen zu wollen.
Wenn man die Entwicklung des Kapitalismus weiter denkt, wo Menschlichkeit kein Wert, sondern ein unerwünschter Zustand ist, wo Krankheit ein Milliardengeschäft ist und wir alles daran setzen uns noch weiter vom eigentlichen Leben zu entfernen, wo würden wir uns in 30 oder 50 Jahren sehen? Die Spaltung der Gesellschaft ist unübersehbar. Sozialismus findet im Kapitalmus keinen Halt, das Gegenteil wird erzeugt. Liberalismus ist im Aussterben, Extreme Spaltungen nehmen zu. Ein innerer Aufschrei westlicher Kulturen um das Grundbedürfnis einer Gemeinsamkeit, einer Gruppe, anzugehören und zeitlich Gehör zu finden?
Die Frage: Wie kommt man aus dem Hamsterrad heraus, welches uns alle gefangen hält, nicht mehr loslässt und sichtlich in den Abgrund zieht. Nicht heute, nicht morgen, aber vielleicht in 50 Jahren. Ist ein dagegen steuern überhaupt noch möglich?
Ihr Beispiel mit dem Tierversuch ist mir bekannt. Wie gehen sie mit der Erfahrung daraus um?

23.04.2021 09:44 • x 1 #4


Sifu
Persönlich habe ich einen Ausweg gefunden. Seit 20 Jahren erziehe ich meine Kinder in Vollzeit seit Geburt.Aber um deren Zukunft mache ich mir Sorgen. Ich befürchte eine Dystopie, eine Mischung aus Brave New Word und 1984.

23.04.2021 15:01 • x 1 #5

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