Ich wurde gemobbt - soll ich mich rächen?

S
Hallo, Okay hatte hier einen riesen Beitrag geschrieben.....unter anderem auch über meine Vergangenheit frühe Kindheit. Während ich den Beitrag verfasst habe, meldete sich ein Kumpel bei mir ich soll doch mal vorbei schauen. Was er mir nicht sagte war das er Besuch da hat. Und prompt dieser Besuch war einer der Menschen die mir in der damaligen Schulzeit viel Leid antaten. Er wird mich nicht erkannt haben und ich habe das was in mir vorging, so gut es ging unterdrückt.

Ich dachte immer hätte das verarbeitet aber die Gedanken die mir durch den Kopf schossen erschrecken mich selber.
Es war ein so tiefgründiger Hass.

Kennt jemand das Gefühl?

Wollte danach erstmal diesen Beitrag löschen weil das meine Denkweise wieder so erschüttert hat.

11.01.2012 23:23 • #1


S
Naja einmal etwas zum eigentlich Thema.
Da ich weiß der Beitrag oben bringt so nicht viel.
Ich bin ständig am Scheitern und Versuche krampfhaft etwas zu erreichen.

Zur früheren Schulzeit war ich ein typisches Mobbingopfer (Beitrag oben) und zu Hause gabe es ständig Gewalt.
Durch meinen Stiefvater wurde mir schon in früher Jugend, ausschließlich Versagen prophezeit.
Nach mehreren Schulwechseln und einigen wiederholten Klassen. Zog ich dann zu meinem leiblichen Vater, der mir einen Neuanfang ermöglichte.

Er unternahm was mit mir und brachte mir auch handwerklich etwas bei (was ich bis dahin nicht gewohnt war)
Ich machte dort den Hauptschulabschluss und besuchte danach eine Berufsfachschule für Elektrotechnik. Dort wollte ich zum ersten mal richtig etwas leisten und kniete mich auch richtig dahinter. War lange Zeit Klassenbester.....doch auch dort verschlechterte sich die Situation. Versandhausbestellungen auf meinen Namen ohne Rücksprache (das meiste Finanzkauf), mein Vater ließ sich selbst und seine Ehe zunehmend gehen und machte seine Unzufriedenheit an mir ebenfalls breit.
Ich habe auch meine Fehler gemacht und so kam es dann er mich aus der Wohnung warf (per SMS als ich nach Hause kam war das Schloss ausgetauscht)

Dann folgten 3 Monate in denen ich versucht habe die Ausbildung irgendwie zu beenden. Das Jugendamt konnte mir keine Unterkunft anbieten (Betreutes Wohnen bis 18...Ich war Volljährig) dann Sozialamt, O-heim.
Am Ende ging nichts mehr, ich war ein Wrack und musste in meinen Heimatort zurückkehren. Mein Schulleiter der die Situation verstand informierte sich ob es eine Möglichkeit gäbe diese Ausbildung dort zu beenden. Jedoch gab es diese Form der Ausbildung nur in dem Bundesland.

Wieder in meinem Heimatort, hatte ich also nichts weiter als einen Hauptschulabschluss und habe versucht irgendwie wieder auf die Beine zu kommen. 2 Ausbildungen Angefangen.....abgebrochen. Ich fand nie wieder die BESTÄNDIGE Motivation mich in eine Ausbildung so rein zu knien. Bzw. fand ich nie wieder ein festes Ziel vor Augen. Ich ging Arbeiten, Sicherheitsdienst, Callcenter, Pizzeria, Lagerhelfer und machte nebenbei noch klein gewerbliche Sachen. Es lag nicht wirklich an Faulheit. Hartz IV habe ich in der ganzen Zeit 2 mal beantragt, aber bevor der Durchging hatte ich wieder eine Beschäftigung.
Das Ausmaß der Versandhauseinkäufe meines Vaters wurde auch erst hier wirklich Klar. Es waren rund 8000,- Euro offene Posten auf meinem Namen.
Ich hatte die Möglichkeit ihn an zu zeigen. Habe es aber aus irgendeinem Grund nicht getan. Habs dann alles in Raten abbezahlt. Was auch kein Problem war da ich Teilweise nicht schlecht verdiente....Teilweise.

Ich bin nun 23 das ich hierher zurück kam ist mitllerweile 4 Jahre her. Mein Vater hatte in der Zwischenzeit die Scheidung und war selbst in stationärer Psychiatrischer Behandlung. Ich habe ihm die Versandhauskäufe und das was war nachgesehen. Er wollte sich in meinem Heimatort ein neues Leben aufbauen und wohnte eine Zeit lang bei mir. 3-4 Monate ließ sich aber auch nur gehen und trat mir am Ende wieder in den A.....
Ansonsten war ich auch nur dabei anderen Menschen zu helfen, auch wenn die dadurch entstehenden Verpflichtungen sich negativ auf meine eigene Situation auswirkten (Ich kann nicht NEIN sagen)
Habe 2 Beziehungen in den Sand gesetzt und nun sitz ich hier und Schreibe.

Ich suche krampfhaft den Weg zur Beständigkeit, ich will mein Leben endlich wieder richtig auf die Reihe bekommen. Durch das dauernde Scheitern zweifle ich aber nur noch an mir. Alles was ich versuche zu Denken, über irgendeine Situation ist nur noch Schwammig. Ich hab das Gefühl nichts mehr schaffen zu können bzw. sehe keinen Horizont mehr.
Die Vergangenheit mit meinem Scheitern und dem was war, erdrückt mich förmlich.
Ich schlafe kaum noch, komme nicht mehr zur Ruhe. Innerlich brodeln die Gedanken. Immer und immer wieder habe ich versucht die Initiative zu ergreifen. Und am Ende wurde es durch das Scheitern nur noch schlimmer. Habe selber versucht Therapie in Betracht zu ziehen.....war dann bei einem Psychiater der mir nach 3 min. ein Antidepressiva verschrieb und mir sagte ich soll in 4 Wochen wieder kommen. -.-
Ich fühle mich heute Wertlos, ohne Perspektive..........dementsprechend machen sich auch allmälich Gedanken breit, es einfach zu beenden.....keine Kraft mehr zu Kämpfen oder zu Scheitern.

Ich will aber noch nicht aufgeben. Deswegen frage ich hier ob jmd vllt Erfahrungen damit gemacht hat. Und evtl einen Tipp hat der mir Hilft mal einen Versuch ...ohne Scheitern durch zu bringen.

Vielen DAnk

12.01.2012 14:16 • #2


A


Hallo Sleeper23,

Ich wurde gemobbt - soll ich mich rächen?

x 3#3


Eloise
Hallo Sleeper23,

ich hab gestern noch deinen Originalbeitrag gelesen. Du hast in deinen Leben schon eine ganze Menge durchgemacht. Schon im Kindesalter. Das geht nicht einfach so an einem vorbei. Das nimmt man mit sich, auch wenn es einem nicht immer bewusst ist. Dein Vertrauen wurde immer wieder missbraucht, ich denke da ist es nicht verwunderlich, dass es schwer fällt dir selbst zu vertrauen. Auch die Sticheleien deines Stiefvaters sitzen vermutlich tief.

Eine Therapie, um das alles aufzuarbeiten und loslassen zu können (deine Reaktion auf deinen ehemaligen Mitschüler zeigt ja auch, dass du das Kapitel noch nicht abgeschlossen hast), ist eine sehr gute Idee.

Hast du denn dem Psychiater alles so ausführlich geschildert wie du es hier getan hast? Antidepressiva können eine Hilfe sein, wenn es einem schlecht geht, aber an den Ursachen ändern sie natürlich nichts. Deswegen hätte er dich meiner Meinung nach, zur Psychotherapie überweisen müssen (wenn er diese Zusatzausbildung nicht selbst hat). Am besten bittest du deinen Hausarzt, um eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten.

LG

Eloise

12.01.2012 23:01 • #3


achtsamkeit
Hallo sleeper,
dein Bericht zeigt, dass du eine Menge negativer Erfahrungen sammeln musstest.
Wovon lebst du momentan? Wie finanzierst du dein Leben?
Du schreibst, dass du zwei Ausbildungen abgebrochen hast. Woran lag das?
Eine Psychotherapie wäre sicherlich sinnvoll, aber die Wartezeiten sind nun einmal recht langwierig. Eventuell solltest du auch das Gespräch mit der Krankenkasse suchen.
Hast du schon einmal überlegt ein soziales Jahr zu machen! Vielleicht würde dir dies helfen wieder in Gang zu kommen.
Du musst umbedingt aus der Opferrolle raus und selber aktiv werden und an dir arbeiten!

LG Pelle

13.01.2012 13:08 • #4


S
Hallo,
ich danke für die Antworten und entschuldige mich das ich jetzt erst reagiere, hatte dieses Wochenende einiges zu tuen.
Um alle Fragen gut zu beantworten werde ich darauf noch mal Chronisch darauf eingehen.

@ Eloise

Ja da ich versuche mich selbst zu verstehen, ist für mich die Frage wichtig welche Auswirkungen die Schule und mein Stiefvater von früher auf mich bis heute haben können.
Zu dem Mitschüler ich habe nach dem ich den ersten Beitrag oben geschrieben habe eine Menge nachgedacht und einen Entschluss getroffen.

Ich ging wieder zu meinem Bekannten und fragte ihn nach der Nummer des ehemaligen Klassenkameraden. Habe ihn dann angeschrieben und gefragt ob er mich erkannt hat.
Er brauchte dann eine Weile um sich zu erinnern. Am selben Abend noch lud ich ihn in eine Kneipe ein und nahm erstmal ein richtiges Gespräch mit ihm auf.
Wir haben dann auch über die alten Zeiten gesprochen und fingen mit der Zeit an drüber zu lachen. Was ich vergessen hatte war wieviel Schei.... wir zusammen durch hatten.
Ihm gings damals nicht besser als mir......nur hat er sich gegen Ende auch gegen mich gestellt. Jetzt liegt mir die Vermutung nahe das er das auch nur tat um sich gegenüber der anderen iwie
profilieren zu können. Meine Erkenntnis war ich hätte es, wenn die möglichkeit da gewesen wäre, nicht anders gemacht. (Hart aber ehrlich)
Wir unterhielten uns auch über das in der Zwischenzeit erlebte und ich musste erschreckend feststellen das er ebenfalls viel durch hatte......ohne das ganze genauer zu bewerten.
Heim, Gefängnis, etc.
Am Ende des Abends war meine Wut verflogen mir ging es auch besser, wir haben uns soweit auch sehr gut verstanden. Das drückende Gefühl ihm wieder begegnet zu sein war weg.

Zurück zur Schulzeit selbst.......Eine ständige Geringschätzung, hat klar Auswirkungen. Der Wunsch nach Anerkennung wird immer größer.
Das was ich versuche die ganze Zeit heraus zu finden, ob das präsente Auswirkungen auf mein Motivationsverhalten und meine Entscheidungen hat. Wenn du den original Beitrag gelesen hast, wirst du dich noch daran Erinnern können das einer meiner größten Fehler war das ich meine Leistungen auf der Berufsfachschule wieder von Anerkennung abhängig gemacht habe und dementsprechend entschieden habe.
Anerkennung ist klar eine Motivationsquelle, aber es kann eben nicht gesund sein, seine eigenen Leistungen nur von anderen abhängig zu machen. Das führt am Ende nur zur Selbstschädigung!
Ich gehe gleich nochmal auf Pelles Fragen ein da wird denke ich auch noch etwas deutlicher worauf ich hinaus will!

Das Gespräch mit dem Psychiater verlief naja kaum. Ich saß da und sollte Anfangen zu erzählen also fing ich an zu erzählen, er hakte auch nicht weiter nach. Nach einer Weile bot er mir einfach nur das Medikament an und drückte mir eine Liste Phsychotherapeuten in die Hand. Betonte dabei das es nach Anruf gut 4 Wochen dauern kann bis ein Termin zustande kommt. Meine damalige Situation bedurfte allerdings sofort hilfe. Ich gebe dir recht ich werde schnellst möglichst noch mal meinen Hausarzt aufsuchen!


@Pelle

Der Abbruch meiner Ausbildungen war....mehr oder weniger, wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, von Anfang an klar.
Ich war bereits fast 1 Jahr wieder in meiner Heimatsadt ohne aus der Hefe zu kommen, ich bekam es mit der Angst zu tun stehen zu bleiben also fing ich etwas an.
Zum einen Gründete ich ein Independent-Game-Development-Team (Computerspiele entwicklung) das hatte keinen zukunftsweisenden Grund. Es ging nur darum das ich irgendwie Allergisch wurde gegen Nichts tun ich wollte konstruktiv
wieder an etwas arbeiten. Ich trommelte Bekannte zusammen und die haben wiederum Bekannte überzeugt sich dem Team an zu schließen. Wir führten erste Gespräche und am Ende wurde ich zum Leiter gewählt.
Das Team bestand nun größten Teils aus Studenten (Bildinformatiker, Grafik Designer etc.) Wir konnten einiges erreichen, was an Ressourcen fehlte wurde besorgt oder eine Alternative gesucht, was an wissen fehlte gelernt.
Die Überraschung war groß als ich bei einer Sitzung zum ersten mal gefragt wurde was ich eig Beruflich mache und ich antwortete ich habe einen Hauptschulabschluss. Das Team konnte sich das nicht erklären, mir wurde gesagt ich gehöre auf eine Uni. Auf der einen Seite ein großes Lob auf der anderen für mich schmerzlich. Wir hatten ausserdem die Vereinbarung das die Ausbildungen, Studium und Besuch für jeden immer noch 1. Priorität haben. Das Team bestand 3 Jahre bis ich wegen der eigenen Probleme die Leitung abgegeben habe. Aber ohne mich wollte das Team auch nicht weiter machen.

Paralell zur Gründung fand ich ein Stellenangebot für eine Ausbildung zum Kosmetiker. Der Grund meiner Bewerbung war aber nicht der Beruf sondern die Möglichkeit des erhaltes der Mittleren Reife. Ich habe einfach etwas angefangen um irgendwie vorran zu kommen. Klar war von Anfang an das ich die persönliche Eignung für den Beruf nicht habe mir fehlte unter anderem die nötige Metro-Sexualität. Ich war dort genau eine Woche, das das von Anfang an ein Satz mit X war, ist denke ich mal klar. (1. Ausbildung)

Zur selben Zeit kam ich mit meiner bisher längsten und qualitativ besten Beziehung zusammen. Aber das ist wieder ein anderes Thema!
2008 Begann ich dann eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation da war dann schon mehr Motivation vorhanden, allerdings kein Vergleich zur damaligen Berufsfachschule. Diese Besuchte ich bis zum 2. Lehrjahr......was hier das Problem war ist mir selbst nur Teilweise klar. Ich war mittler Weile 21 und kam im 2. Lehrjahr den ersten Tag in den Klassenraum.
Unsere Klassenlehrerin erklärte uns daraufhin, das der Lehrgang der dieses Jahr anfängt der Letzte ist (in dieser Ausbildung) Da IHK und Schulamt feststellen mussten das ein zu großer Anteil der Absolventen im nachhinein kaum eine Anstellung gefunden hat oder zu einer Umschulung gezwungen war. (Ich habe bis heute Kontakt zu einigen der damaligen Klassenkameraden. Mir ist keiner Bekannt der dem Beruf nach geht. Der Großteil ist bei Zeitarbeitsfirma beschäftigt, und andere machen wieder eine Ausbildung)
Problem war einfach das es sich um eine schulische Ausbildung handelte. Zwar mussten wir Praktikas absolvieren, und hatten eine Schulungsfirma in der Klasse, allerdings suchen die Arbeitgeber nach praktischer Erfahrung. Praktikas sind da meistens ein zweischneidiges Schwert.
Das war damals aber noch kein Grund ab zu brechen. Mir war im Hinterstübchen schon klar was ein Abbruch für optische Auswirkungen auf meinen Lebenslauf haben würde, und das es wenigstens von Vorteil ist einen Facharbeiter bzw. IHK -Abschluss zu haben.
Der Grund war ehrlich gesagt der Verlust der Lust und wachsende Minderschätzung meiner seits an der Ausbildung selbst.
Zum einen war auch hier, der eigentliche Wunsch da etwas anderes zu machen (aber das Leben ist kein Wunschkonzert) und zum anderen gab es zur Aussage meiner Klassenlehrerin noch 2 Gründe......
Ich absolvierte mein Praktikum in einem mittelständischen Betrieb aus der Gebäudereinigungsbranche. Meine Aufgaben sahen im gegensatz zu meiner Ausbildung wie folgt aus. Ich saß im Büro, habe Telefonate angenommen (in Ordnung) habe das Büro sauber gehalten (in Ordnung gehört auch dazu), habe hinten im Lager Stahlregale aufgebaut, dem Personal auch helfen dürfen bei einem Kunden zu putzen, mich um Druckerpatronen gekümmert, mal die Kaffeemaschine repariert, rumgesessen und gewartet bis irgendwann mal was zu tun war. Das ich mal eine Gehaltsabrechnung, Angebotserstellung, Lohnfortzahlung Antrag, Mahnung etc schreiben durfte war, wenn es einmal im Monat war, viel.
Klar Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber es hatte fast nichts mit meiner Ausbildung zu tun. Ich musste aber auch Praktikaberichte schreiben die benotet wurden, diese Bestanden dann zu 90% aus Lügen, ich hätte nicht sagen können das ich da der Ausbildung entsprechend nahezu nichts zu tun hatte.
Der 2. Grund war die Situation der Jahresabschluss Bilanz in der Schulungsfirma.
Wir hatten da mehrere Abteilungen Buchhaltung, Allgemeine Verwaltung, Einkauf, Verkauf, Lager, Bank, Kreditoren etc.. Ich war im 2. Jahr in der Buchhaltung und musste unserer Klassenlehrerin die Bilanz vorlegen und dann ging es los. Zu verzeichnen war ein gigantisches Defizit. Also wurden meine Bücher kontrolliert und kontrolliert ohne eine ausgelassene Buchung zu finden. Die Situation wurde erst dann klar als ich sie darauf ansprach Der Verkauf erfolgt exakt in den selben Beträgen wie der Einkauf, wir haben aber alle einen virtuellen Verdienst und andere Kosten, wenn wir nicht Gewinnbringend verkaufen ist das Defizit logisch (wohl kaum ein Geheimnis für eine Kaufmännische Berufsfachschule, ich bemerkte das schon vorher hab mich allerding zurückgehalten, die werden es schon wissen)
Nach einiger Diskusion überprüfte die Lehrerin zum ersten mal und vergleichte den Einkauf mit dem Verkauf. Und hielt danach eine riesen Ansprache das, um realismus, zu gewährleisten absofort das Ziel ist Gewinn zu erwirtschaften. Bzw den Umsatz auch den Kosten an zu passen.
Mir wars schleierhaft, aber meine Motivation war weg und so blieb ich nach und nach der Ausbildung immer mehr fern.

Mein Fehler war Lehrjahre sind keine Herrenjahr und mit dem Abschluss hätte keiner nach solchen Details gefragt. Was mich letzten Endes zum tatsächlichen Abbruch gebracht hat weiß ich nicht genau, Überheblichkeit, Dummheit evtl etwas von allem. Auf jedem Fall sah ich wohl keine Motivation mehr in der hinsicht etwas zu Leisten.
In der Berufsfachschule war es anders, wir wurden gestriezt. Einen guten Notdurchschnitt zu erreichen musste man sich entsprechend erkämpfen, ein Grund ehrgeizig zu sein.
Warscheinlich war einfach der Reiz weg.
Vieleicht ist es irgendwo verständlich, einen Abbruch im 2. Lehrjahr rechtfertigt es trotzdem meiner jetzigen Meinung nach auf jedenfall nicht.
Neben dieser Ausbildung hatte ich 2 Nebenjobs Sicherheitsdienst und Pizzeria. Ich hatte das Glück das ich mit beiden Chefs die Auslegung der Schichten sehr gut Planen konnte, daher war es kein Problem auch wenn es im ersten Moment nach viel klingt. Faulheit war nicht der Grund! (2. Ausbildung)

Danach blieb ich weiterhin aktiv, ich hatte für das Entwicklerstudio damals schon eine Internetseite angefertigt, um zu gewährleisten das wir auch bequem von zu Hause aus arbeiten konnten. Wurde dann auch von Freunden gefragt Kannst du uns vllt eine Internetseite für unser Gilde, Clan, Verein was auch immer machen Das stellte für mich kein Problem dar, ich tat meine Arbeit und diese wurde mit großer Zufriedenheit entgegen genommen. Hier packte mich wiederum der Ehrgeiz, ich wollte wissen in wie weit ich in der Lage bin, diese Aufgabe professionell zu erledigen, da es durchaus einen Unterschied gibt ob mir selbst weitgehenst freie Hand gegebene wird, oder ob ich konkrete Wünsche eines Kunden umsetzen muss.
Also fand sich Jemand der über einen Bekannten eines Bekannten von mir erfahren hatte.
Dieser Jemand wollte sich einen kleinen nebengewerblichen Verdienst aufbauen und suchte Jemanden der ihm einen Onlineshop macht.
Ich sprach es mit ihm ab, vor allem das ich kein gelernter Profi war sonder die Herrausforderung suchte. Er nahm an.
Was ich ihm nicht sagte war das ich zuvor nie einen Onlineshop erstellt bzw. gepflegt hatte (Ich arbeitet vorher eher am Communitybereich, unter anderem PHPBB welches dieses Forum auch nutzt wenn ich mich nicht irre). Was aber kein Hinderniss war, was ich nicht wusste habe ich eben gelernt.
Die Arbeit am Onlineshop traf ebenfalls auf große Zufriedenheit.
Es hat Spaß gemacht allerdings brachte es mich in keinster Weise weiter, im Gegenteil, nach Abschluss der Arbeiten machte es mich mehr und mehr depressiv, weil mir die Berufliche Zukunft in dem Bereich wieder versagt blieb. Das selbe wie beim Entwicklerstudio.
Ein Arbeitgeber oder Ausblidender sieht einen objektiven Lebenslauf, was später wieder zum Problem wurde. Zumal ich einen durchschnitilichen Hauptschaulabschluss habe.

Ich arbeitet danach noch im Callcenter und als letztes im Lager bei Amazon (befristet).
ICh bewarb mich als letztes bei der Telekom zum IT-Systemelektroniker (Ausbildung) und meisterte das Assecement Center mit bravour und empfing wieder Lob und Verwunderung. Aber auch hier gab es genügend andere mit einem aktraktiverem Lebenslauf, Abschluss und eben genau so guter Leistung, oder besser. Also kam die Absage.

In der Zwischenzeit zog ich von zu Hause aus (ich wohnte bis dahin bei meiner Mutter) da unter anderem die persönlichen Probleme mit meinem Stiefvater wieder enorm belastend wurden. Zu der Zeit arbeitete ich im Callcenter über eine Zeitarbeitsfirma. Der Verdienst reichte aus. Doch bevor ich die Arbeit aufnahm erwähnte ich von Anfang an das, ich mich für die Abendrealschule angemeldet hatte und in Zukunft die Schichten Übereinkunft mit der Abendschule finden mussten.
Ja klappt alles wurde mir Garantiert!
Als es soweit war hatten wir mit einem gigantischen Callvolumen zu kämpfen also wurde es dann doch problematisch. So wurde ich vor die Entscheidung gestellt Abendrealschule oder die Beschäftigung.
Ich entschied mich für die Abendrealschule......so betrachtet keine unlogische Entscheidung aber ich machte 2 Fehler.
1. Habe ich mich nicht Kündigen lassen sondern die Kündigung lief auf gegenseitiges Einverständnis.
2. Habe ich unterschätzt das Jemand der AN ohne Berufausbildung und ohne PKW-Führerschein einstellt, zumindest eine volle Schichtbereitschaft erwartete.

Also wurde die Suche nach einer passenden Einstellung zur MIssion Impossible und da ich mich nicht habe Kündigen lassen und der Beschäftigungsabbruch auf meiner Entscheidung beruhte, kassierte ich 100% Sanktion beim Arbeitsamt für 3 Monate. Problem denke ich verständlich, so geriet ich eben auch in Mietrückstand, Fistlose Kündigung, wieder Gefahr des Existenzverlustes.
Ich versuchte eine Utopische Initiative zu ergreifen, Selbstsändigkeit im Onlinevertireb. Sprach bei der IHK vor, erstellte Businesspläne etc. Problem hier: zu wenig Zeit und absolut unrealistische Rahmenbedingungen.
Ich besuchte zwar weiterhin die Abendrealschule allerdings wurden die existenziellen Probleme zu groß. Also musste ich die Entscheidung treffen Es geht nicht ich brach ab um meine Existenz zu retten. Ich suchte einen neue günstigere Wohnung, räumte die Alte und begann die Arbeit bei Amazon im Lager 3 Schichtsystem.
Um den vereinbarten Räumungstermin ein zu halten fuhr ich bei der Räumung mein Zeug auf das Grundstück einer Bekannte (sie hat dort eine große Halle).
Und eigentlich war geplant das ich die Überbrückungsdauer, bei meiner damaligen Freundin wohne (nicht die og Beziehung). Wir hatten aber zum einen selber mit Streits zu kämpfen da eine Schwangerschaft einer anderen im Raum stand, mit der ich etwas während unserer vorrübergehenden Trennung hatte (im Suff).
Und ein paar ihrere Freunde hatten einen schweren Verkehrsunfall: einer Verstarb, der andere erwachte erst vor kurzem aus dem Koma und der nächste liegt noch im Koma.
Sie konnte nicht mehr also stand ich erstmal da. Zum Glück nahm mich mein Ex-Schwiegervater auf, von der Beziehung vor ihr. Da ich ihm in der Vergangenheit auch sehr geholfen hatte. Dieser hat nicht mehr viel mit seiner Stieftochter zu tun.
Aber das war wieder ein Problem, meine Ex bekam zusätzlich Angst ich könnte wieder etwas mit meiner EX EX anfangen. Mich wie abgesprochen auf zu nehmen war ihr aber auch nicht möglich da sie Zeit brauchte, mitllerweile haben wir uns so gestritten und ausseinander gelebt das wir nicht mehr zusammen sind. (für mich auch nur schwer zu Verkraften)
Ich habe im Moment einen Hartz IV Antrag laufen und wohne nach wie vor bei meinem Ex-Schwiegervater (genauer gesagt EX EX).
Am Dienstag ziehe ich endlich um. Ich bin aber wieder davon Abhängig das der Hartz IV Antrag durchgeht.

Wie ihr merkt nimmt die Situation eine Komplexität an die es schwer macht, konstruktiv gegen die Probleme vor zu gehen bzw. wenigstens einigermaßen wieder in einen Normalen Zustand zu bewegen.
Ich sehe die höchste Priorität in der Existenzsicherung, danach muss alles weitere in kleinen Schritten und gut überlegt entschieden werden.

Pelle du sagst Opferrolle, ich sehe es so das ich die meisten Probleme durch eigenverschulden Verursacht habe. Es hätte seit meiner Rückkehr nicht so Problematisch sein müssen, es liegt viel an meinem Versagen.
Dementsprechend fällt meine Geringschätzung mir selbst gegenüber mehr und mehr negativ aus.
Ich habe aus was auch immer für Gründen, falsche Entscheidungen getroffen obwohl ich es doch eigentlich selber besser wusste und meine jetzige Situation nicht gewollt habe.
Ich versuche dennoch irgendwie vorran zu kommen. Das ist aber nur möglich wenn ich aufhöre meine Situation immer wieder mit Problemen zu belasten.

Deswegen heißt der Thread auch Wie auf dem richtigen Weg bleiben, da ich der Meinung bin das dass Nie aufhören von überdurchschnittlichen Problemen ein wichtiger Faktor für meine derzeitige Situation ist.

Ich muss anfangen meine Energie in eine Richtung zu lenken die mir auch weiterhilft, anstatt immer wieder Fehlentscheidungen zu treffen. Deswegen ist mir die Vergangenheit wichtig um mich sleber besser zu verstehen.
Ich gehe an mich sehr analytsich heran um, entsprechend gegenwirken zu können. Aber auch das ist nicht der optimale weg!

PS: eine weitere Ergänzung. Aufgrund der Fehlentscheidungen fällt es mir auch zunehmend schwer an meinem Denken oder neuer Eigeninitiative nicht zu zweifeln. Weswegen ich immer wieder in diese Unbeständigkeit gerate.

Hoffe ich habe eure Fragen beantwortet.

Mit freundlichen Grüßen Sleeper

15.01.2012 17:16 • #5


Anima
Entschuldigung dafür, dass ich nicht alles lesen konnte, weil ich im Augenblick nicht ganz aufnahmefähig bin!

Aber ich habe die Überschrift gelesen und das, was ich für wesentlich halte. Fakt ist, dass Du im Grunde nie einen Menschen hattest oder ich sage mal - so etwas wie einen Anker, der Dich stützt und hält.

Für Dich und eine gute weitere Entwicklung spricht, dass Du Dein Problem erkannt hast, es hier öffentlich ansprichst und zupacken möchtest - bloß wie, das ist die Frage.

Sicher, dazu gehört auf jeden Fall eine Vergangenheitsbewältigung, aber auch eine klare Linie, wie Dein beruflicher Werdegang aussehen könnte. Hattest Du einmal so etwas wie eine Sozialberatung? Ich meine, das ginge z. B. über die Caritas.
Ich kenne jemanden, der sich auch dahin gewandt hat und im Endefekt hat nun ein junger Mensch eine entsprechende Schule und kann auch etwas lernen und zwar mit professioneller Begleitung. Ich denke, wenn bei Dir einmal die Grundlage geschaffen ist, dann wirst Du den weiteren Weg selbst finden.

16.01.2012 19:35 • #6


S
Zuerst einmal bewundere ich dich dafür bisher so stark gewesen zu sein. Trotz der vielen Niedeschläge hast du nie aufgegeben- Respekt dafür!
Das ist mal wieder ein Lebensgeschichte die zeigt, wie dreckig diese Welt sein kann.
Durch meine lange Zeit als Mobbingopfer zum Beispiel sehe ich heute vieles nur noch mit schlechten Augen. Es fällt mir schwer anderen Menschen zu vertrauen.
So wie ich das gelesen habe kennst du das, auch wenn du vieles optimistischer anzugehen scheinst.

Ich stehe jetzt an einem Punkt wo sich bei mir vieles ändern wird. Ein Teil von mir schwebt immer noch in der Vergangenheit und ich tue mich im moment schwer damit den Realschuabschluss zu schaffen und einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Deshalb gehe ich an den Wochenende oft mit Kollegen einen Trinken. Ich bin ein Mensch der vieles in sich hineinfrisst...

Gibt es jemanden dem du deine Probleme anvertrauen kannst? Tut mir leid falls das alles irgendwo in deinem längern text steht aber ich bin gerade müde und zu faul .Ich finde es schade dass einem Menschen mit einen so starken Willen wie dir so viele Steine in den weg geworfen werden.

Vieleicht gibt es irgenwelche organisationen, die dir helfen können...kenne mich da leider nicht so aus.

LG und viel glück Seelenwelt

18.01.2012 23:23 • #7


S
So kam leider eine Weile nicht mehr dazu, zu Antworten.

Entschuldigt bitte den Roman ich kann verstehen das es sehr schwer fällt das zu lesen und Dankeschön für die herzlichen Antworten.

Also Jemandem dem ich alles anvertrauen kann gibt es im Moment nicht, das hat verschiedene Gründe. Was ich im Moment als Anker sehe ist meine Mutter. Die selbst mit starken Schuldgefühlen zu Kämpfen hat, weil sie denkt zum Großteil mit dafür verantwortlich zu sein, das ich mit solchen Problemen zu Kämpfen hatte /habe. Leider lässt sie sich nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich merke das sie sich sehr viele Sorgen um mich macht und will sie deswegen auch nicht mit allem belasten.
Ansonsten hat sich meine Freundeskreis mehr oder weniger in sich eingekehrt....Wie es halt so ist, man wird älter, hat Beziehung, Job, Ausbildung und fängt an sich um seine Angelegenheiten zu kümmern.
Höchsten mal am Wochenende gibt es ab und zu mal Treffen wie Pokerabend etc. die werden aber fast immer nur zum Alk. (der Pokerkoffer verschwindet und die Trinkspiele werden ausgekramt). Klar kann man MAL machen aber wirklich reizen tut mich das lange nicht mehr.

Eine Beziehung suche ich im Moment nicht wirklich, klar wenns passt dann passts. Aber wirklich Sinnvoll finde ich das erst wenn ich wieder richtig Fuß gefasst habe.

Seit meinem Monstertext xD ist aber auch wieder einiges passiert. Der Umzug ist geschafft und ich sitze gerade zum ersten mal im ruhigen in den neuen eigenen 4 Wänden und unterschreibe Donnerstag meinen Arbeitsvertrag. Ich krieg langsam wieder Luft. Jetzt ist nur wichtig das ich auf dem richtigen Weg bleibe. Also erstmal keine weiteren unnötigen Verpflichtungen eingehen und erst mal die anderen Probleme lösen.
Mit der genauen Entscheidung wie nun der langfristige Weg weiter gehen soll will ich mir Zeit lassen und nichts Überstürtzen bis wieder eine gewisse Beständigkeit eingekehrt ist. Bevor ich wieder ins Scheitern gerade.

Auf jeden Fall habe ich einen Termin zur Psychotherapie vereinbart und überlege später wieder sportliche Betätigung auf zu nehmen...aber wie gesagt eins nach dem anderen.
Für den Moment geht es mir jedenfalls wesentlich besser als noch zum letzten Post. Das Schreiben hier hat mir auch sehr geholfen. Nur nicht wieder ab zu rutschen wird jetzt die nächste Herausforderung

@Seelenwelt

Ich wünsche dir wirklich von ganzem Herzen das du deinen Realschulabschluss schaffst.
Ich musste leider selber erfahren wie sehr ein Mensch ins Straucheln geraten kann wegen einem kurzweiligen Lebensabschnitt in dem alles schief lief, wofür man nicht unbedingt etwas kann. Falls du den Abschluss nicht schaffst, hast du dann die Möglichkeit evtl. die Schule zu wechseln und die 10. nach zu holen?
Bei mir hat das Mobbing auch erst ein Ende mit dem Schulwechsel gefunden und meine Leistungen wurden wieder besser. Am Ende ist das natürlich deine Entscheidung, aber falls du ihn jetzt nicht schaffst würde ich dir empfehlen nicht mit der 9. Klasse die Schule zu beenden. Noch besser ist natürlich wenn du den Realschulabschluss gleich schaffst. Aber wozu sage ich dir das......

Was das optimistische betrifft, ist es bei mir so das ich durch meinen Vater damals das erste mal Handwerkliches Geschick geleehrt bekam. Was ich von zu Hause nicht kannte. Mal ne Küche aufbauen, Laminat verlegt, Am Auto rumgeschraubt und mit der Zeit kam dann UPS ich kann ja was leisten. Damit kam dann auch Selbstvertrauen und ein gewisser Ehrgeiz bzw. der Wille in meinem Leben etwas Leisten zu wollen. Und das ist einer dieser kleinen Funken die immer wieder zur Motivation keimen. Für mich war auch eine Motivation es diesen ....... zu zeigen, die mir immer nur Versagen prophezeit hatten. Ob aus der Familie, Schule oder Bekannte
Ich glaube einen solchen Keim brauchst du im Moment. Hör in einer ruhigen Minute in dich rein und frag dich was du willst, versuche so einen Funken zu finden. Das wirst du garantiert. Und baue darauf auf.
Ich wünsche dir wirklich das Beste und glaube darab das du deinen Weg schaffen kannst.

LG Sleeper

25.01.2012 01:45 • #8


Pyxidis
Hallo Sleeper,

ich habe mal einen Deiner Doppel-Post gelöscht.

Viele Grüße
Scorpio

25.01.2012 10:50 • #9


S
Daher das es bei mir im Moment voran und ich gezielt nicht mehr zurückschaue. Kann dieser Thread geschlossen werden. Ich danke allen vielmals für die Hilfe

01.02.2012 00:06 • #10


A


Hallo Sleeper23,

x 4#11


Steffi
Dein Wunsch sei mir Befehl, sleeper. Solltest Du es Dir doch noch anders überlegen, pinne einfach einen Mod oder mich an.

01.02.2012 01:01 • #11

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