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Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll

N
Hi.

Ich. versuche es jetzt mal mit einem Thread hier.

Seit Mitte letzten Jahres war ich mehrfach für je ca. 2 Wochen krank geschrieben. 2 Wochen krank, 2 Wochen Arbeit, 2 Wochen krank, 1 Woche Arbeit, 2 Wochen Urlaub, 13 Wochen Arbeit, 1 Woche krank, 4 Wochen Arbeit, 1,5 Wochen krank.
Ich bin schlapp, erschöpft, habe manchmal Schwindel ohne Grund, mein Rachen ist seit Monaten fast durchgehend schmerzhaft und entzündet, mein Kopf ist blockiert durch Nebenhöhlen, Kopfschmerzen oder Ohrenschmerzen. Ich sollte in der Apotheke nach Mitteln fragen. Seit 2 Monaten nehme ich Vitamine, Zink, Ohrenmedizin (Ohren kamen im Dezember auf), Hustensaft. Keine Veränderung.

Allgemeinmediziner und HNO-Arzt finden nichts - die Erkältungssymptome wurden als 2 Infekte deklariert in der Jahresmitte. Ich habe es geschafft, schon 2 Termine beim Psychologen zu absolvieren und habe Mittwoch den dritten.

Ich war jetzt 1,5 Wochen krank geschrieben. Ich bin weiterhin kaputt und weiß jetzt schon, dass ich morgen keine 8 Stunden meinen Bürojob (morgen definitiv Homeoffice!) stemmen kann. Ich fühle mich dumpf und meine Arme sind schwer.

Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll. Oft wird geraten, mit dem Arbeitgeber darüber zu sprechen, aber die Firma ist so eine Schlangengrube - das ist Fakt und nicht mein Gefühl - und meine zwei Chefs sind gerade auch im Fadenkreuz. Kommende Woche soll mein Jahresgeapräch sein, aber ich konnte auch das Formular dazu nicht wie gefordert 2 Wochen vorher einsenden, weil ich mit der Arbeit so ausgelastet war. Seit Dezember hab ich aber auch wieder 16 zusätzliche Unterstunden gemacht.
Also mit meinem AG reden fällt für mich raus. Es wird sich nichts positiv ändern. Ich weiß eh, dass ich aus der Firma raus muss, aber ich schaffe den Absprung noch immer nicht. Meine generische Bewerbung ist fertig, ich habe ein, zwei Jobs rausgesucht zum bewerben. Als ich die E-Mail und Unterlagen für eine fertigmachen wollte, bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich kann nicht.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wie es weiter geht. Ich bin so kraftlos und denke, sehr viel davon kommt von Job, aber dass es ohne den Job besser ist, garantiert mir ja keiner. Wie soll ich eine Probezeit bestehen? Wie kann ich überhaupt mit starken Schultern ein Bewerbungsgespräch führen und ein gutes Gehalt aushandeln ohne mich wieder zu billig zu verkaufen. ?

In den Tagebucheinträgen bekomme ich kein Feedback über eure Gedanken, aber ich hoffe ein bisschen, dass ich jetzt vielleicht etwas Hilfe bekomme, die ich mir hier erhofft habe.

Danke.

Nicole

29.01.2023 22:50 • x 1 #1


Alexandra2
Hallo Nicole,
Ich möchte Dir meine Assoziationen zu Deiner Beschreibung mitteilen und Mut machen, andere Ärzte aufzusuchen.
Eine Erschöpfungsdepression, ein Fatiquesyndrom bspw gehören zu Fachärzten, Psychiter/ Internist. Du hast schon selbst einiges versucht. Wenn aber die Behandlung ausbleibt, solltest Du eine zweite Meinung einholen, mit der Hoffnung endlich ursächlich behandelt zu werden. Ich habe so etwas auch erlebt, zuletzt eine Nebenhöhlenentzündung, die erst nach Abstrich deutlich wurde. Auch bei anderen Erkrankungen habe ich Ärzte gewechselt. Suche solange, bis Du versierte Ärzte gefunden hast, die Dich ernst nehmen und erfolgreich behandeln. Und so ein Arzt schreibt Dich länger krank, Du bräuchtest Zeit für die Gesundung, denke ich.
Gute Besserung,
Liebe Grüße Alexandra

29.01.2023 23:11 • x 2 #2


A


Hallo Nicole87,

Ich weiß nicht, wie ich weitermachen soll

x 3#3


Stromboli
Liebe Nicole, ich wollte gestern, nachdem ich deinen Eintrag und Hilferuf gelesen hatte, auch erst etwas schreiben und merkte dann, dass ich mich gerade zu wenig in der Lage fühlte. Nun bin ich froh, Alexandras Worte zu lesen, und möchte mich dem anschliessen. Ich glaube aufgrund deiner Schilderung auch, dass du eine längere Auszeit brauchst, um dich neu sortieren und deine Symptome gründlich abklären zu können, und vermutlich eine andere ärztliche Begleitung. In Bezug auf deine Stelle kam mir spontan die Redensart lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende in den Sinn.
Bitte setze dich selbst an die erste Stelle und geh aus Situationen, die dir definitiv nicht gut tun, raus (ärztlich, beruflich) - nicht überhastet, damit du nicht vom Regen in die Traufe gerätst, aber überlegt und doch entschlossen.
Ich wünsche dir dafür alles Gute und viel Kraft!
Herzlich Stromboli

30.01.2023 08:51 • x 4 #3


Leon84
Hallo Nicole!

Ich würde dir zu einer Reha raten, dass gibt dir Zeit und die Ruhe deine Situation zu überlegen und neue Perspektiven zu bekommen. Nachdem du mit deinem aktuellen Arbeitsgeber eh abgeschlossen hast solltest du dir auch nicht zuviel Gedanken über Kündigung, etc. machen, es kann dahingehend sogar hilfreich sein!

lg

leon

30.01.2023 09:57 • x 1 #4


J
@Nicole87
Ich schließe mich den Vorschreibern an.
Deine Symptome sind vielfältig. Für mich klingt es auch nach Fatigue bzw. Erschöpfung.
Du brauchst einen Arzt, der das diagnostiziert, z.B. durch Ausschlussverfahren.
Hattest du Corona?
Gruß Jump

30.01.2023 15:36 • #5


N
Hi.

Vielen Dank für eure Nachrichten. Es ist schön, wenn jemand antwortet.

Zitat von Alexandra2:
Suche solange, bis Du versierte Ärzte gefunden hast, die Dich ernst nehmen und erfolgreich behandeln.

Die Energie ist nicht da. Ich habe 2018 das schon versucht aber die Suche ist mühselig und ich komme mir inzwischen wie ein Scharlatan vor, weil alle Ärzte nichts finden aber es mir schlecht geht und ich nicht zur Arbeit will (weil ich die Arbeitszeit nicht durchhalten werde!).
Heute wurde ich wieder diese Woche krank geschrieben wegen Erkältung - ohne wirkliche Begutachtung. Ich hab danach Tränen vergossen, weil ich, wenn es diese Woche nicht besser wird, nächsten Montag WIEDER hin muss.

Zitat von Stromboli:
Bitte setze dich selbst an die erste Stelle und geh aus Situationen, die dir definitiv nicht gut tun, raus (ärztlich, beruflich) - nicht überhastet, damit du nicht vom Regen in die Traufe gerätst, aber überlegt und doch entschlossen.

Ich habe ja schon überlegt, jetzt zu kündigen ohne Plan. Ich weiß eben nicht, was ich noch tun soll. Ich schaue nach Ärzten, mache Termine - versuche es, offene Sprechstunde ist oft das beste was ich krieg... -, fahre ne Stunde zum Termin, sitze da ne Stunde in der Therapie und fahre ne Stunde wieder zurück... Ich butter so viel Energie in alles - auch Bewerbungsunterlagen - und doch kommt einfach nichts rum. Ich fühle mich ignoriert, alleingelassen, ... Was muss ich denn noch alles tun damit man mir mal richtig hilft und nicht nur was für die Außenwirkung tut?


Zitat von Leon84:
Nachdem du mit deinem aktuellen Arbeitsgeber eh abgeschlossen hast solltest du dir auch nicht zuviel Gedanken über Kündigung, etc. machen, es kann dahingehend sogar hilfreich sein!

Da hast du recht. Kündigung oder nicht. Ist mir so egal. Ich will auch die ganze Energie ins Jahresgeapräch gar nicht setzen. Ist mir alles egal!

Zitat von Jump:
Du brauchst einen Arzt, der das diagnostiziert, z.B. durch Ausschlussverfahren.
Hattest du Corona?

Ich habe heute gefragt, ob wir noch im Blut was testen können. Die vorherigen Blutbilder waren unauffällig. Jetzt ist noch mal Blut abgenommen. Ich weiß grad gar nicht, was gemacht wird und ob ich da jetzt wieviel zahlen muss... Ich war einfach zu matschig im Kopf...
Corona hatte ich wissentlich nicht. Alle Selbsttests negativ und ich hab immer sehr aufgepasst Risiken zu vermeiden. Gerade weil ich enorme Angst vor Fatigue habe, weil ich schon so minderperformant war/bin.

Ich habe diese Woche jeden Wetktag einen Termin. Bin damit schon wieder bedient. Alles Ärzte. Ich hoffe, dass irgendjemand mir hilft.

Mein Chef schrieb mir heute wieder wenn du mir nicht vertraust und mir mir reden willst, dann leite ich dich auch gerne zu HR... Kommt mir immer wie ne Drohung vor. Was soll ich auch sagen? Ich hab keine Diagnose Depression, Fatigue, Burnout, ... und meine Hausärztin sagte auch nur wieder Ja das ist ein Infekt, die sehen wir jetzt einfach häufig und lange und da muss das Immunsystem eben arbeiten ... Ich hab nicht mal richtige Medikamente.
Heute hab ich mich wirklich wieder selbst gefragt Spinnst du? Bildest du dir das alles nur ein weil du nicht arbeiten willst? Bist du so faul!? Fingierst du das alles? ... LÜGNERIN! ...

Ich bin diesen Kampf mit den Ärzten so leid...
Deshalb geh ich auch immer wieder zur Arbeit obwohl ich mich nicht viel besser fühle als beim ersten Tag der Krankschreibung...
Aber das klappt jetzt einfach nicht mehr...

Nicole

30.01.2023 19:16 • x 2 #6


Alexandra2
Liebe Nicole,
Ich sehe Deine Erschöpfung und Verzweiflung und verstehe Dich.
Nach langer Suche fand ich Hilfe und ich kenne die Kraftlosigkeit, immer weiter machen zu müssen.
Ich verstehe Deine Hausärztin nicht oder spielst Du die Situation ihr gegenüber herunter? Du hattest erwähnt, Dich als Lügnerin zu empfinden. Es liegt bei Dir, Dich Deiner Ärztin anzuvertrauen und ihr zu sagen, wie krank Du Dich fühlst. Und wenn Du spürst, sie nimmt Dich trotzdem nicht ernst, wäre ein Wechsel angebracht.
Nur weil andere keine Ursache finden, bedeutet es ja nicht, Du seist gesund.Du bist dann krank, wenn Du Dich so fühlst.
Hast Du einen Termin bei einem Psychiater vor? Und kannst Du jemanden bitten, Dich zu begleiten zum Arzt bzw zu Terminen? Das könnte Dich ggf entlasten.
Und lasse Dich bitte weiter krank schreiben. Du kannst Freitag nach einer weiteren Krankschreibung fragen, Du bist viel zu erschöpft, und Dir graut vor nächstem Montag.
Ich wünsche Dir die Kraft, Dich in den Mittelpunkt zu rücken und den Mut, das zu vertreten.

Liebe Grüße Alexandra

30.01.2023 20:47 • x 2 #7


M
Hallo Nicole,

ich bin in einer ähnlichen Situation.
Im letzten Jahr war ich so häufig krank wie noch nie. Ich frage mich, ob das irgendwie mit Corona, dem Masken tragen oder sonst was zusammenhängt oder psychisch ist? Wie auch immer meine Chefin hat ihre Kanzlei zum 31.12. verkauft und uns Abnestellte gleich mit. Das war mir wohl alles zu viel und krank wurde ich dann auch wieder. Ich habe sehr schnell einen Termin bei einem Therapeuten in der Instituts Ambulanz bekommen und jetzt stehe ich auf der Warteliste für einen Platz in der Tagesklinik. Es hat mich einige Überwindung gekostet. Mit dem neuen Arbeitsplatz und den Chefs bin ich auch nicht glücklich, meine Leistungsfähigkeit wurde immer geringer.

Ich habe jetzt für mich beschlossen, dass es um mich geht. Ich werde jetzt erstmal gesund und fit und dann suche ich mir einen neuen Arbeitgeber. In meiner derzeitigen Verfassung macht es keinen Sinn sich etwas neues zu suchen. Mich haben die gleichen Gedanken und Ängste geplagt wie dich.

Setzte den Fokus auf dich. Erschöpfungsdepression ist ernst zu nehmen.
Ein Hausarzt kann dich auch erstmal für längere Zeit krankschreiben, bis du einen Therapeuten gefunden hast. Denk nicht zu viel an die Arbeit, es dankt dir nachher keiner. Und wenn du wieder fit bist, kannst du kündigen und dir etwas neues suchen.

Es liegt noch eine schwere Zeit vor dir, wie auch vor mir. Wir schaffen das!

Lieben Gruß, Moni

01.02.2023 11:58 • x 3 #8


Dys
Zitat von Nicole87:
Mein Chef schrieb mir heute wieder wenn du mir nicht vertraust und mir mir reden willst, dann leite ich dich auch gerne zu HR... Kommt mir immer wie ne Drohung vor. Was soll ich auch sagen? Ich hab keine Diagnose Depression, Fatigue, Burnout, ... und meine Hausärztin sagte auch nur wieder Ja das ist ein Infekt, die sehen wir jetzt einfach häufig und lange und da muss das Immunsystem eben arbeiten

Hi Nicole,
das einzige was Du deinem Chef sagen könntest wäre, das noch nicht abschließend geklärt ist, woran Du erkrankt bist und das wäre ja nicht mal gelogen. Es hat auch einen Grund, weshalb auf der Arbeitsunfähigkeit für den AG KEINE Diagnosen stehen. Die gehen den nämlich nix an.
Du bist Krank und laut Arzt nicht arbeitsfähig, Punkt. Und falls es „nur ein Infekt“ ist, ist es so.
Zitat von Nicole87:
Heute hab ich mich wirklich wieder selbst gefragt Spinnst du? Bildest du dir das alles nur ein weil du nicht arbeiten willst? Bist du so faul!? Fingierst du das alles? ... LÜGNERIN! ...

Selbst wenn das so wäre, dann hätte es ja einen Grund und wenn der in deiner Psyche zu finden wäre, wäre es zumindest eine Erklärung dafür, dass Du Dich so schlapp fühlest.

Willst Du also Da nicht arbeiten, hat es seine Gründe. Vielleicht Überforderung, vielleicht das Verhalten von Kollegen oder Chefs. Vielleicht was anderes. All diese Gründe schlagen aufs Gemüt und das Gemüt beeinflusst nicht nur Gedanken und Gefühle sondern auch körperliche Reaktionen. Genauso wie körperliche Erkrankungen auch das Gemüt beeinflussen.

Bist Du so faul? Der Mensch ist, wie alle Lebewesen von Natur aus auch faul. Das hat seinen Grund. Immer nur Höchstleistungen bringt niemand auf Dauer zustande. Wieso wurden Erfindungen gemacht, die einem die Arbeit erleichtern? Da gabs mal jemand, der war zu faul zum laufen und erfand das Fahrrad, einem anderen war das noch zu viel und irgendwann gabs das Auto und wem das noch zu viel ist, der hat nen Chauffeur. Faul zu sein, ist das einfachste Mittel, das dafür sorgt, kraft zu tanken, für das was wirklich notwendig ist.

Fingierst Du das alles? Vielleicht ist das so. Aber dann müsstest Du Dich das auch fragen, wenn Du mit einem Lächeln im Büro sitzt und arbeitest. Fingieren, also etwas vormachen, kann man nicht nur anderen, sondern auch sich selbst. Die Psyche lässt sich aber auf Dauer nicht alles vormachen. Die konfrontiert einen irgendwann mit entsprechenden Reaktionen.

LÜGNERIN. Wen belügst Du denn? Andere, oder doch Dich selbst. In Lügen kann auch etwas Wahrheit stecken. Zumindest die Wahrheit, dass etwas nicht so ist, wie man sichs wünscht. Was es ist, kann man nur selbst herausfinden.

Abgesehen davon, ob Du nun was mit meinen Sichtweisen anfangen kannst, oder auch nicht, solltest Du Dich schon an entsprechende Fachärzte wenden, oder an Therapeuten.
Du fühlst Dich nicht gut und es geht Dir nicht gut. Dieser Zustand sollte behandelt werden und wenn es länger dauert, dann bist Du eben länger arbeitsunfähig bist, ist das so.
Und wenn ein Arzt nichts findet, findet vielleicht ein anderer was, dass behandlungsbedürftig ist.

VG Dys

01.02.2023 12:58 • x 2 #9


N
Hallo...

@Alexandra2, ich meine schon, dass ich der Hausärztin alles gesagt habe. Sie weiß dass der Job mit fertig macht und vermutet, dass es etwas mit der Psyche ist. Mehr als eine Woche Ruhe kriege ich bisher aber nicht.
Ich habe niemanden, den ich mit zu Terminen nehmen kann. Ich muss es eben alleine schaffen... Ich habe heute nach einer Verlängerung gefragt und wurde abgewiesen. Die Krankschreibung geht bis Sonntag und (sagte die Sprechstundenhilfe) Es kann vor Ablauf keine Verlängerung geben. Ich soll Montag schauen, wie ich mich fühle...
Leider habe ich die Hausärzte hier in der Nähe schon durch. Ich wohne etwas außerhalb und habe Ärzte in der Nähe gesucht. Sie haben mir bisher alle nicht geholfen und mir das Gefühl gegeben, dass ich mir alles nur einbilde. Übernächste Woche hab ich einen Termin bei einer Ärztin in der Innenstadt, die mir empfohlen wurde, aber mir graut es vor dem Verkehr und der Parkplatzsuche... ÖPNV dauert noch mal ne halbe Stunde länger und die Menschen kann ich gerade auch nicht mehr vertragen, also Parkplatzsuche...

Zitat von Moni86:
Ich habe jetzt für mich beschlossen, dass es um mich geht. Ich werde jetzt erstmal gesund und fit und dann suche ich mir einen neuen Arbeitgeber. In meiner derzeitigen Verfassung macht es keinen Sinn sich etwas neues zu suchen. Mich haben die gleichen Gedanken und Ängste geplagt wie dich.

Ja, Moni, da sehe ich mich auch. Ich versuche das jetzt durchzustehen, aber es ist so ermüdend immer aus sich selbst die Kraft zu ziehen, immer wieder nach Krankschreibungen zu fragen...

@Dys, ich halte gegenüber meinem AG auch an mich. Ich will denen nichts sagen und ein Es ist eben Pech dass ich wieder krank wurde war jetzt alles, was ich offenbart habe. Danke auch noch einmal für die Bestärkung.
Ich mache nun den dritten (?) Anlauf seit... 2018 für eine Lösung, weil ich merke, dass ich nicht optimal laufe. Bisher hat es geklappt, dass ich schließlich nach den Absagen der Ärzte wieder zur Arbeit gehe, aber inzwischen funktioniert das einfach nicht mehr. Ich bin vielleicht 4 Stunden am Tag brauchbar und dann ist einfach Sense.

Ich hatte am Mittwoch meinen dritten Termin bei der Psychotherapeutin und sie sagte mir mehrfach Sie. sind. nicht. arbeitsfähig!. Sie hat mich auch an den Hausarzt verwiesen für eine längere Krankschreibung weil mein Akku offenbar tiefenentleert ist und sich das jetzt in ein, zwei Wochen einfach nicht repariert.
Eine weitere Therapie leitet sie jetzt in die Wege und der nächste Termin ist kommende Woche. Es ist auch 1 h Fahrt in die Innenstadt und Parkgebühren und so, aber es hört mich mal jemand. Such, wenn ich wieder keine Ruhe habe und weiter nach ner Krankschreibung jagen muss... Ich hoffe so sehr, dass ich Montag für ein paar Wochen Ruhe bekomme. Ich bin es so leid, jede Woche diesen Spiesrutenlauf zu machen.

Heute war ich noch bei einem HNO-Arzt und der hat mich absolut zerstört. Ich war ca. 15 Minuten drin und dachte, wir machen einen Allergietest, aber er hat ja sofort gesehen, dass das Problem woanders liegt. Die ganzen Reaktionen kommen daher, dass mein Kopf nicht klar ist. Ich sei unglücklich und müsse im Kopf die Entscheidung treffen, was ich in meinem Leben ändern will - dann würde die Energie kommen. Von ausruhen kommt die Energie nicht! Ich müsse entscheiden wie ich mein Leben ändern muss um glücklich zu sein und mich ggf. auch von allen oder dem grad kränkelndem Tier trennen - ich hab mich finanziell ja so abhängig von denen gemacht. Und Therapie wird auch nichts bringen, denn wie lang soll das denn gehen? Man muss die Entscheidung treffen sich zu ändern, dann klappt das alles! Er hat sich selbst aus einem doofen Job geholt, hat sich entschieden, dass er was anderes will und ist nun sein eigener Chef.
Ich saß da weinend, hörte dem selbstgefälligen, ach so allwissenden HNO-Arzt zu - Ich bin kein Psychologe, ich bin HNO - und als ich endlich gehen konnte habe ich noch eine halbe Stunde weiter geheult. Ich denke, ihm hat es Spaß gemacht, mich so kaputt zu sehen. Bei dem Gedanken kommen mir gerade wieder die Tränen.
Ich versuche mich zu fassen. Das sind genau die Leute, die nicht verstehen, dass nicht alles für alle anderen so ist für sie. Dass es andere Typen und Erfahrungen gibt. Und auch jemand, der nicht kapiert, dass auch Nicht-Hunde Familie sein können, die nicht bei Schwierigkeiten abgeschoben werden!

Ich weiß wirklich nicht, wie ich immer weiter Energie aktivieren soll. Für so eine Sch****...

Nicole

03.02.2023 20:07 • x 3 #10


N
Hi.

Ich bin zur Zeit in einem Mittellevel. Weniger negative Impulse, aber auch keine großen, positiven Peaks. Ich bin bis zum 20. krankgeschrieben - seit dem 18.01. inzwischen.
Insgesamt hab ich ein paar produktive Momente, auch wenn ich heute außer Essen für mich und die Tiere nichts mache.

Ich sorge mich aber doch wegen der Arbeit. So lange krank und 8 h Arbeit könnt ich auch jetzt nicht stemmen. Kündigen darf man mich so jetzt nicht, oder? Wie war das? Über 70 Wochen mit der selben Diagnose krank geschrieben ist erlaubt!? Ich bin jetzt bei 4...
Ich befürchte weiterhin, dass ich ins Simulieren komme. Ich finde es gut, mich ausruhen zu können. Maximal einen Termin beim Arzt zu haben. Mal einkaufen zu gehen. ... Wie merke ich, dass ich wieder die Energie zum Arbeiten habe? Wie vermeide ich zu einem Schmarotzer zu werden? Das sorgt mich...
Habt ihr da Erfahrungswerte und/oder Tipps? Ich möchte nicht schmarotzen, aber ich will auch nicht zur Arbeit gehen und nach 2 h nichts mehr schaffen oder nach 3 Tagen wieder den Ärztemarathon aufnehmen um aus der Arbeit rauszukommen...

Ich weiß grad nicht, wie dad weitergehen wird...

Nicole.

11.02.2023 21:13 • x 1 #11


M
Hallo Nicole,
dieses Gefühl kenne ich sehr gut. Man hat das Gefühl, man mache sich was vor, dass man gar nicht so krank sei und vielleicht doch arbeiten gehen sollte. Aber mehr als 3-4 Stunden zu arbeiten funktioniert nicht. Das zeigt, dass du eine große Arbeitsmoral hast. Das ist einerseits löblich, andererseits selbstzerstörerisch. Du simulierst nicht, du bist krank und gesund werden dauert. Das ist leider nicht in wenigen Wochen erledigt.

Ich war 2020 bereits 2,5 Monate krankgeschrieben. Habe leider keinen Therapieplatz gefunden und hatte ein so schlechtes Gewissen meiner Arbeitgeberin und meinen Kolleginnen gegenüber, dass ich wieder arbeiten gegangen bin. Ich dachte, ich könne auch nebenbei gesund werden. Tja, heute bin ich in Woche vier meiner Krankschreibung und fühle mich noch immer mies, dass ich mich krank melden musste. Ich frage mich auch, wie lange wird es dauern? Wann merke ich Besserung? Was kann ich am besten tun? Da zeigt sich mein Arbeitseifer. Im inneren weiß ich aber, dass es dauern wird. Man braucht Zeit und Therapie. Wir sind ja auch nicht über Nacht ausgebrannt, also werden wir auch nicht über Nacht gesund.
Gib dir Zeit. Ich weiß nicht genau wie das läuft, aber ich werde von meinem Therapeuten krankgeschrieben und nicht von der Hausärztin. Kann das nicht auch dein Therapeut machen? Oder in Kontakt mit der Hausärztin treten?

13.02.2023 08:35 • #12


Dys
Zitat von Nicole87:
Ich sorge mich aber doch wegen der Arbeit. So lange krank und 8 h Arbeit könnt ich auch jetzt nicht stemmen. Kündigen darf man mich so jetzt nicht, oder? Wie war das? Über 70 Wochen mit der selben Diagnose krank geschrieben ist erlaubt!? Ich bin jetzt bei 4...

Es gibt keine zeitliche Begrenzung, wie lange man wegen der selben Erkrankung/Diagnose krankgeschrieben sein kann. Aber nach Beendigung der Lohnfortzahlung nach 6 Wochen bekommt man Krankengeld.

Krankengeld bekommst Du für 78 Wochen in einem Zeitraum von 3 Jahren wenn es sich um die gleiche Erkrankung handelt. Auch wenn während des Krankengeld Bezugs eine weitere Erkrankung hinzukommt verlängert sich die Zeit nicht. Einen Kündigungsschutz solange man krank ist gibt es nicht.

Zitat von Nicole87:
Ich befürchte weiterhin, dass ich ins Simulieren komme.

Was meinst Du damit? Simulieren bedeutet vortäuschen. Denkst Du, Du würdest das tun und falls ja, warum?

VG Dys

13.02.2023 11:10 • #13


Dys
Zitat von Nicole87:
Wie vermeide ich zu einem Schmarotzer zu werden? Das sorgt mich...
Habt ihr da Erfahrungswerte und/oder Tipps? Ich möchte nicht schmarotzen,

Sind kranke Menschen für Dich Schmarotzer? Falls ja, würde ich mal an meiner Weltsicht arbeiten.

Falls Du aber tatsächlich nicht krank bist und nur keine Lust hast arbeiten zu gehen, liegt Dir der Job oder das Umfeld vielleicht nicht. Dann würde ein anderer Job vielleicht helfen. Falls Du aber tatsächlich nur faul sein solltest, wird Dir ein anderer Job eher nicht helfen und dann bliebe nur schmarotzen um nicht mittellos dazustehen. Wie man etwas gegen Faulheit tun kann, weiß ich leider nicht.

VG Dys

13.02.2023 11:19 • x 2 #14


A


Hallo Nicole87,

x 4#15


N
Ich habe Angst.

Ich war noch nie wirklich krank. Ich weiß nicht was mit mir passiert, warum Kopf und Körper nicht mehr funktionieren. Ich habe Angst was falsch zu machen sodass ich langfristig Probleme bekomme.
Ich bin alleine. Ich bin fertig. Ich muss alles alleine machen und jede Energie aus mir erzeugen. Ich versuche zu verstehen was mit mir los ist und was ich tun soll.

13.02.2023 22:07 • #15

Pfeil rechts




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